Love or Revenge

By baddiextingz

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[MAFIA ROMANCE] »You can't destroy the one you love.« Wenn sich zwei Mafias gegenseitig helfen können, ist da... More

love or revenge
estetica e playlist
00| prologo

01| il primo capitolo

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By baddiextingz

»ICH BIN EIN HERZLOSES Miststück«, dachte ich mir, während ich beobachtete, wie der gefesselte Mann vor mir langsam am Verbluten war. Seine dunklen Haare klebten an seiner verschwitzten Stirn, seine Augen, die von dichten Wimpern umgeben waren, waren halb geschlossen. Tiefe Messerschnitte zierten seine Haut und einzelne Blutpfützen hatten sich am grauen Betonboden des Kellers angesammelt. Seine Brust hebt sich unter seinem schweren Atem und es kosteten ihn seine letzten Kräfte nicht einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen und trotzdem verspürte ich keine Schuldgefühle oder Mitleid. Stattdessen saß ich hier tatenlos, meine langen Haare in einen hohen Pferdeschwanz gebunden und meine Hände in den Taschen meiner schwarzen Lederjacke vergraben, die über meinem schwarzen hautengen Kleid lag. Mit Faszination musterte ich den Mann, dessen Namen sich als Enzo entpuppt hatte. Sein Kopf noch immer zum Boden gerichtet.

»Ich bewundere dich Enzo - wirklich«, meine klare Stimme hallte durch den kahlen Keller der Lagerhalle, »Jemand, der so loyal gegenüber seinem Boss ist wie du, findet man nur selten. Es gibt nicht viele Menschen, die ihr Leben für eine andere Person geben würden«, bei dieser Feststellung legte ich meinen Kopf schief, sodass meine langen braunen Haare mein Gesicht kitzeln, »Andere Menschen wären zu Verrätern geworden, um ihr Leben zu beschützen«, kommt es wieder feststellend von mir. Aufmerksam beobachtete ich jeder seiner Bewegungen wie ein Tier, das darauf wartet, seine Beute zu fangen. Akribisch folgen meine Augen jede seiner Bewegung, wie sich seine schweren Augenlider langsam öffnen und das Grün seiner Augen im schwachen Licht der Lampe, die an der Decke hängt, zu leuchten beginnen und anschließend meine treffen. Mühsam versucht er sich aufrecht zusetzen, wobei der klapprige Stuhl, auf dem er sitzt, zu knirschen beginnt. Seine Lippen formten sich zu einem bösartigen Grinsen, dass manch anderer erschaudern hätte ließ. Ein schwaches Lachen entflieht seiner Kehle.

»Denkst du wirklich, ich bin so dumm? Das hier hat nichts mit Loyalität zu tun, sondern nur mit logischem Denken. Entweder ich erzähle dir alles, was ich weiß und du tötest mich danach oder ich verrate dir nichts und werde getötet.«

»Würde nicht jeder Mensch die zweite Option wählen?«

»Vielleicht«, ich erhob mich von dem hohen Hocker, auf dem ich saß und lief mit langsamen Schritten auf Enzo zu. Der Absatz meiner schwarzen High Heels machte sich laut auf dem grauen Betonboden bemerkbar. Ich hockte mich zu Enzo hinunter, sodass ich mit ihm auf einer Augenhöhe war. »Aber wer hätte denn behauptet, dass du heute noch sterben würdest, Enzo?«

Ich erhob mich aus der Hocke und drehte mich mit dem Rücken zu ihm, um dann auf die Tür zu zulaufen, die mich gleich aus dem Kellern führen würde. Abrupt blieb ich vor der Tür stehen. Meine Hand umgreift den kalten Griff des Türknaufes, doch bevor ich die Tür öffnete, ließ ich meinen Kopf über meine Schultern wandern und blickte dabei direkt in die giftgrünen Augen von Enzo.

»Ich hätte dich wirklich umgebracht, auch wenn du mir Informationen geliefert hättest - da hast du schon recht. Aber ich denke, ich habe meine Meinung geändert. Du wirst nicht sterben - zumindest noch nicht.«

Mit diesen Worten öffnete ich die Tür und verließ den kahlen Keller, der nur von schwachem Licht beleuchtet war. Hinter mir fiel die Tür ins Schloss. Ich kramte in der linken Tasche meiner Lederjacke herum und zog einen kleinen, silber schimmernden Schlüssel aus ihr. Langsam führe ich den Schlüssel in das dazugehörige Schlüsselloch, drehe ihn zweimal um seine Achse und schließe somit die schwere Tür des Kellers ab. Mit einer einfachen Handbewegung ließ ich den Schlüssel wieder in meine Jacke gleiten und ließ meinen Blick durch den dunklen Gang schweifen. Meine Augen blieben an der Treppe stehen, die in den Hauptbereich der Lagerhalle führt. Ohne zu zögern, führen meine Beine mich zu der abgenutzten Holztreppe. Ich umgreife das staubige Gelände und lasse mein Gewicht auf eine der Stufen wandern, wobei die Holzdielen der Treppe unter den roten Sohlen meiner High Heels zu quietschen beginnen. Schnell lief ich die quietschenden Stufen hinauf und öffne die schwere Tür, die in den Hauptbereich der Lagerhalle führte. Die Fenster wurden außen von großen Bäumen abgeschirmt, das Sonnenlicht konnte nur schwer in den Raum eindringen. Nur einzelne Sonnenstrahlen schienen durch die Fenster. Zusammen mit dem grellen Licht der Lampen, die an den Decken herabhingen, entstand ein enormer Kontrast zu der Dunkelheit, die im Keller herrschte. Reflexartig kneifte ich meine Augen zusammen, nur um sie wieder langsam zu öffnen, als ich mich an das Licht gewöhnt hatte. Mehrmals blinzelte ich, bevor ich meinen Blick durch den riesigen Raum schweifen ließ. Die verschiedenen Stimmen meiner Leute vermischten sich im Schall, der von den kahlen grauen Betonwänden ausging.

Ich höre, wie schwere Schritte mir näher kommen. Neugierig richtete ich meinen Blick wieder nach vorne und blicke dabei in dunkelblaue Augen, die ich schon eine Weile nicht gesehen hatte. Seine blonden Haare lagen ihm unordentlich auf dem Kopf und sein schwarzer Anzug, der wahrscheinlich mehrere hundert Dollar gekostet hatte, schmiegte sich wie maßgeschneidert an seinen gut gebauten Körper.
»Alexis, schön dich wiederzusehen«, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, aber der Ton in seiner Stimme war distanziert - wie immer.

Überrascht starrte ich den Mann vor mir an. Ich hatte garnicht gewusst, dass er aus Europa zurück ist.

»Seit wann bist du aus Europa zurück, Liam?«,  fragte ich den Mann, der vor mir stand. Dabei musste ich meinen Kopf leicht in den Nacken fallen lassen, wenn man bedenkt, dass Liam bestimmt einen Kopf größer als ich war.

»Ich bin gestern angekommen. Eigentlich wollte ich auch nur diesen Umschlag vorbei bringen«, den Umschlag in seiner Hand hatte ich erst bemerkt, als er seine rechte Hand leicht anhob, »aber dann habe ich mitbekommen, dass du wieder jemanden im Keller hast«, er zog seine Augenbrauen in die Höhe, so als würde er eine Erklärung von mir erwarten und gleichzeitig klang seine Stimme leicht verärgert. »Hast du wenigstens etwas Neues herausgefunden?«, seine Stimme klang kalt - distanziert. Er vergrub seine großen Hände in die tiefen Taschen seines Karamell braunen Mantels und blickte mir dabei direkt in meine Augen. »Nein«, knirschte ich und senkte dabei meinen Blick. Ich erwartete eine Antwort von Liam, aber stattdessen stand er wortlos vor mir.

Wie er von meiner Verhaltensweise dachte, war mir klar, auch dass ich in ihm schlimme Erinnerungen weckte, war mir bewusst. Ich weiß, auch, dass er nur will, dass ich mit dem Ganzen hier aufhöre, aber selber hatte er es nie wirklich ausgesprochen und ich fragte mich immer noch, warum.

»Alexis-« Es war nur ein raues Hauchen. Ich schüttelte leicht meinen Kopf, um ihn davon abzuhalten, seinen Satz weiterzuführen - einige Strähnen fielen mir dabei ins Gesicht. »Ich weiß«, kam es trocken über meine Lippen.

Du hattest mit nichts anderem gerechnet, nicht wahr? Du willst gar keine neuen Informationen haben oder, Liam? Ich soll aufhören, seinen Mörder zu suchen - das willst du mir doch eigentlich sagen, Liam. Aber was hält dich auf? Warum willst du diese einfachen Wörter nicht aussprechen?
Warum willst du mich davon abhalten, ihn zu finden? Den Mörder meines Vaters - deines Bruders.

Es heißt, dass Rache die Seele verdirbt. Dass es kein Zurück mehr gibt, wenn man diesen Weg eingeschlagen hat. Doch manchmal bekommt man Gerechtigkeit nur dann, wenn man der Dunkelheit folgt. Und dieser Tatsache bin ich mir bewusst. Aber ich bin schon lange Teil der Dunkelheit geworden, als mein Vater ermordet worden ist. Also warum sollte ich jetzt versuchen der Dunkelheit zu entfliehen, wenn das, das Einzige ist, dass mir helfen wird, den Menschen zu finden, der mir alles genommen hatte.

»Ich werde dich wohl nie verstehen, Alexis.« Liams Stimme unterbrach meine Gedanken. Mit seiner Hand fährt er durch sein straßenköterblondes Haar und schüttelt leicht seinen Kopf. Auf seine Aussage hin zuckte ich mit meinen Schultern.

»Du musst mich nicht verstehen, Liam«, murmelte ich abwesend, während ich meine Hand in meiner Jackentasche vergrub und nach einem Schlüssel kramte. »Hier«, ich zog den Schlüssel aus meiner Jackentasche und warf ihn Liam zu, welcher ihn gekonnt auffing. »Schick bitte einen Arzt in den Keller, er soll den Typen da unten behandeln, bevor er wirklich stirbt.« Bei meiner Aufforderung zog Liam seine dichten Augenbrauen zusammen.

»Warum hast du ihn nicht einfach umgebracht?«

»Weil er etwas weiß, was ich nicht weiß. Und ich habe das Gefühl, dass er in naher Zukunft etwas ausplaudern wird, solange wird er hier bleiben.«
»Na schön, ich kümmer mich darum«, sobald die Worte über seine Lippen kamen, lief er an mir vorbei, wobei seine Schulter an meine streift. Als ich mich gerade umdrehen wollte und meine Lippen sich schon leicht geöffnet hatten, um meinen nächsten Satz auszusprechen, spürte ich etwas in meiner Jackentasche vibrieren und ein schriller Ton dröhnte in meine Ohren. Noch einmal schaute ich Liam hinterher, bevor ich das vibrierende Gerät aus meiner Jackentasche zog. Mein Blick gleitet einmal über den Namen, der auf dem Display aufleuchtete.

»Synthia?«, meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Was wollte meine Sekretärin von mir an meinem - mehr oder weniger - freien Tag? Misstrauisch wischte ich mit meinem Finger über den Display des Handys, dass ich in meiner Hand hielt, und hielt es mir dann ans Ohr.

»Synthia?«

Ein leises Räuspern war an der anderen Leitung wahrzunehmen. »Ms. Taylor, ich entschuldige mich für die Störung, aber hier steht ein Mann vor mir und er will mit Ihnen sprechen. Ich hatte ihm gesagt, dass sie heute nicht da sind, aber er meint, er würde nicht gehen, bevor sie hier auftauchen«, ihre Stimme klang noch zittriger als sonst. Ich musste schon bei den ersten zwei Wörtern mit meinen Augen rollen.

»Erstens Synthia, wie oft hab ich dir gesagt, dass ich einen Vornamen habe? Ich mag es nicht Ms.Taylor genannt zu werden und zweitens wer ist das für ein Mann in der Firma?«, sie räusperte sich einweiteres Mal.

»Sein Name ist Eliano Russo, Ms.Tay- ich meine Alexis.« Eliano Russo? Ein genervtes Seufzen entfloh meiner Kehle. Mit diesem Namen hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

Ich dachte, ich hätte diesen Typen vor fünf Jahren abgewimmelt.

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