Lillith das schwarze Element

By veracrystall31

642K 37.4K 5.4K

"Der dunkle Mond bringt die Wende, sorgt für den Anfang, oder unser Ende" Lillith- ein ganz normales Mädchen... More

Prolog
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
Infos zur Lesenacht
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
Info zur Fortsetzung

Epilog

5.4K 344 171
By veracrystall31

Valor ritt mitsamt dem Rest des Inneren Kreises durch den Wald. Die Nacht hing über dem Wald und abgesehen von dem Halbmond bot das Feuer des Japaners Licht. Einzelne Flammen schwebten in der Luft und begleiteten sie.

Alle Mitglieder waren erschöpft und ausgelaugt. Die Übertragung war sehr magieaufwenig gewesen und dementsprechend auch sehr anstrengend. Die Flammen des Japaners waren aus dem Grund sehr schwach. Die wärmten kaum und gaben nur ein blasses Licht ab. In der Dunkelheit aber genug, um nicht gegen einen Baum zu reiten.

Valor führte die Gruppe an. Im Vergleich zu den anderen protzte er vor Energie. Er spürte durchgängig das leichte pulsieren von Macht in seiner Brust. Ein Teil von Lillith' Magie wohnte jetzt im ihm inne. Ein berauschendes Gefühl.
Es fiel Valor schwer sich vorzustellen, wie viel Macht Lillith haben musste, wenn nur ein kleiner Teil sich so kräftig anfühlte.
Mit jedem Pulsieren der dunklen Magie jagte ihm ein Schauer über den Rücken. Es war mehr Magie in seinem Körper als gewohnt und das fühlte sich befremdlich an. Aber es war dennoch ein gutes Gefühl. Er fühlte sich an als würde ihm nichts mehr im Weg stehen.

Er warf einen Blick über die Schulter zu seinen Kameraden. Castriel war der einzige, der einigermaßen bei Kräften zu sein schien. Aber er war schon immer hart im Nehmen gewesen.
Valors Blick fiel auf Castriels Arm, der von Lillith' Magie gebrochen war. Das war passiert, als sie aus dem Hunter-Lager geflohen war. Der Arm wurde jetzt geschient, aber die Schiene war unter seiner Ledermontur. Es war nur der Unterarm gewesen, dessen Knochen gebrochen wurden, deswegen reichte eine Schiene für den kompletten Unterarm aus. Dadurch konnte er seinen Arm insgesamt zwar bewegen, war im Kampf aber eher ein Nachteil.
Nichtsdestotrotz verzog Castriel kein einziges Mal das Gesicht und ritt normal links hinter ihm. Hätte Valor nicht gewusst, dass der Arm gebrochen war, hätte er geglaubt Castriel wäre völlig unverletzt.

Der Hunter bemerkte Valors Blick und schloss zu ihm auf, sodass die Pferde auf gleicher Höhe ritten.
„Wie fühlt es sich an?", fragte Castriel.
Valor überlegte wie er es beschreiben sollte: „Naja... ich fühle etwas dunkles aber starkes in mir drin, was nicht zu dem Rest passt. Aber es fühlt sich auf verdrehte Art berauschend an."
„Pass auf, dass dir das Gefühl nicht zu Kopf steigt. Die Magie ist nicht für dich gedacht", Castriel sah Valor aus grauen Augen ernst an. Valor fand, dass die Augen ein wenig leblos aussahen. Und wenn Castriel wollte, konnte er einen mit seinem Blick in die Knie zwingen. Und wenn es seine Blicke nicht taten, tat es sein Kampfgeschick und seine Fähigkeit Menschen sehr schnell zu durchschauen. Er war wahrlich gefährlich und Valor würde es sich dreimal überlegen ob er es mit ihm aufnahm.

„Das ist mir bewusst.", erwiderte Valor leicht verärgert, dass Castriel glaubte er würde dem Plan nicht folgen, „Ich werde die Magie an Er geben wie geplant."
Castriel nickte: „Hoffen wir mal das es genug ist."
Valor stimmte ihn mit einem Murmeln zu. Er hatte eigentlich Lillith' vollständige Magie verlangt. Aber dieser Teil fühlte sich so stark an, hoffentlich reichte es aus.
„Lillith' Magie ist stark. Vielleicht reicht es aus.", überlegte Valor und verfolgte eine der Flammen, die um sie tanzten mit den Augen.
Castriel lächelte grimmig: „Oh ich weiß dass sie stark ist. Ich habe sie einmal unterschätzt, das tue ich kein zweites Mal. Dieses Mädchen ist eine ernst zu nehmende Bedrohung."
Castriels Lächeln wurde breiter: „Aber körperlich ist sie nicht sonderlich stark. Sie ist sehr schmerzempfindlich und irgendwas in ihr ist zerbrochen. Man sieht es an ihren Augen."
„Das habe ich auch bemerkt. Sie ist eben nicht mehr menschlich, falls sie das jemals war."

Die Augen seiner Tochter hatten etwas lebloses und leeres an sich. Dahinter war nichts. Auch Castriels Augen wirkten leblos aber es lag dennoch ein raubtierhaftes Funkeln in ihnen.

Valor und Castriel brachen ihr Gespräch ab, als der Wald unterbrochen wurde. Hier began eine Ebene voller zerklüfteter Felsen, die vom Wasser umspült wurden. Die sonst dunkelgrauen Felsen wirkten in der Nacht fast schwarz. Die Hunter wussten, dass jetzt im Dunklen der Nacht das überqueren der Steine äußerst gefährlich war. Sie waren Spitz und scharf. Ihre Ecken und Kanten glichen Messern. Ihre Anordnung war trügerisch und verworren. Keiner von ihnen war lebensmüde genug, um sich an die Felsen zu trauen. Ein Fehltritt und man spaltete sich den Schädel auf den harten Kanten auf.

Sah man nach rechts, entdeckte man einen Wasserfall, der mir rasender Geschwindigkeit in die Tiefe stürzte. Das Wasser schäumte unten auf und raste dann weiter an den Felsen vorbei. Die Strömung war auch nicht zu verachten. Das dunkle Wasser war genauso trügerisch, wie die Felsen. An Stellen wo es ruhig aussah, war der Strom meist am tückischsten.

Der ganze Fluss und die Steine waren eine Todesfalle. Niemand überquerte diese Stelle, es sei denn er flog. Sonst gab es auch nicht was einen dazu verleitete lange zu bleiben. Das Rauschen und der schwarze Stein hatten etwas bedrohliches an sich. Das war kein Ort zum wohlfühlen oder entspannen.
Deswegen bot er ein perfekten Versteck.

Die Hunter stiegen von ihren Pferden ab und banden sie an einen Baum. Die Schritte von der Frau, dem Japaner und dem dunkelhäutigen waren etwas schlurfend. Sie sahen allesamt aus, als würden sie einfach nur schlafen wollen.

Valor und Castriel verwendeten ihr Element um sie schwebend zum Wasserfall zu bringen. Denn hinter ihm versteckte sich eine Höhle, die man selbst beim Tag hinter dem Felsen und Wasser nicht sah. Man musste wissen, dass sie existierte, um sie zu finden.

Die beiden Hunter landeten die anderen Mitglieder sicher hinter dem Wasserfall. Die Wände waren aus dem selben dunklen Gestein, wie die zerklüfteten Felsen im Fluss, wenn auch weniger scharf.

Die Höhle führte durch einen schmalen Gang der in einem weiten Raum endete. Die fünf Hunter gingen erschöpft die letzten Meter und blieben in diesem weiten runden Raum stehen. Von draußen drang immer noch das Rauschen der Massen an Wasser, die in die Tiefe stürzten. Es hallte an den Steinwänden wieder.

Im Inneren der Höhle schwebten Feuer in gleichmäßigen Abständen an der Wand. Das war die einzige Lichtquelle in der Nacht, aber sie beleuchteten den Raum gut. Konturen waren klar zu erkennen.

Es zweigten noch zwei weitere Gänge ab, aber nicht mal der Innere Kreis wusste, wohin sie führten. Das Versteck ihres Anführers zu kennen war Privileg genug.

Valor kniete wie die anderen nieder und schlug sich die rechte Faust auf die Brust. Dazu neigte er den Kopf um dem Anführer Respekt zu erweisen.

„Steht auf", die Stimme war sanft und melodisch. Eine Stimme die unschuldig und freundlich klang.
Aber das täuschte.

Die fünf Hunter richteten sich auf und sahen ihrem Anführer entgegen.

Aus dem Schatten der Felsen trat eine Gestalt hervor. Eine lange, um den Oberkörper eng geschnittenen Robe schleifte leicht über den Boden, aber ein kaum zu vernehmendes Klimpern ließ Messer darunter vermuten. Auch wenn die einzig sichtbare Waffe ein einzelner Dolch am Gürtel war.

Die Gestalt schlug die Kapuze zurück und lächelte die Hunter an.
„Willkommen meine treuen Freunde", sagte sie.

Valor musste sich jedes Mal aufs neue daran gewöhnen dass Er eigentlich eine Frau war. Und wieder bewunderte er die Raffinesse ihrer Anführerin. Niemand würde sie finden, wenn man eigentlich nach einem Mann suchte. Niemand wusste wer Er war und hatte keine Anhaltspunkte abgesehen von dem „Namen".
Aber nicht mal das stimmte. Man hatte nichts. Als existierte sie garnicht.

Aber sie brauchte keinen Namen. Jeder kannte sie so oder so.

Die Frau schob ihre schwarzen seidigen Haare nach hinten und sah die Hunter einem nach dem anderen an. Als ihr Blick über Valor streifte erwiderte er den Blick zwar, konnte aber nicht vermeiden, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Die Augen ihrer Anführerin waren schon lange keine eindeutige Farbe mehr. Sie waren ein Gemisch aus grün, braun, grau und blau. Auch wenn das braun dominierte, da es die ursprünglich Augenfarbe gewesen war.
Er erschauerten bei der Bedeutung der verschiedenen Farben und die damit verbundene Macht.

„Ich hoffe ihr habt ihre Magie?", ihre Stimme hatte die Tonlage nicht gewechselt. Valor fiel aber nicht darauf rein. Er wusste, dass die Anführerin grausam und skrupellos war.

Castriel begann zu sprechen. Er war am längsten dabei und meist derjenige, der das Wort an ihre Anführerin richtete: „Lillith wurde erfolgreich von Valor gefangen genommen und die Übertragung hat stattgefunden."
Die Frau kniff ihre mit Eyeliner verzierten Augen zusammen. Durch die schwarze Linie stachen ihre bunten Augen noch mehr hervor.
„Ich höre ein Aber."
Castriel ließ sich keine Nervosität anmerken. Valor hingegen richteten seinen engen Kragen des Hemdes, das er noch immer trug.

„Lillith konnte aus dem Kreis ausbrechen, bevor wir ihre ganze Magie übertragen konnten.", schilderte Castriel knapp. Er wich dem nun funkelnden Blick der Frau nicht aus: „Sie ist mit ihren zwei Freunden verschwunden."

Sie legte die Hände aneinander und sah ohne die Miene zu verziehen zu Valor: „Wie viel hat er?"
„Einen kleinen Teil, aber genug um darauf zuzugreifen.", antwortete Castriel.

Sie verzog noch immer keine Miene und schwieg. Ihre Augen glitten nochmal über jeden einzelnen von ihnen.
„Das ist enttäuschend", sagte sie schließlich und verschränkte jetzt die Arme hinter dem Rücken, „Äußerst enttäuschend."

Jeden von den Huntern durchfuhr es heiß und kalt. Auch wenn keiner von ihnen es zugeben wollte.

„Wir bitten Aufrichtung um Vergebung. Wir werden es wieder gutmachen. Sagt uns nur wie.", Castriel verbeugte sich und die anderen taten es ihm nach. Aber die Anführerin schnalzte lediglich mit der Zunge und betrachtete sie mit einem harten Blick: „Das war bereits eure zweite Chance. Er ist das zweite Mal dass Lillith entkommt, bevor wir unseren Plan umsetzen können."

Die Hunter hatten sich wieder aufgerichtet und sahen jetzt zu Boden. Keiner ertrug den stechenden Blick aus ihren gemischten Augen.

„Ich werde es anders angehen.", beschloss die Frau, „Lillith wird selbst zu mir kommen."
Ein Lächeln legte sich auf ihrem Gesicht und sie sah ruckartig zu Valor: „Sie ist deine Tochter. Was sind ihre Schwächen?"
Valor hob den Kopf ein bisschen höher und straffte die Schultern: „Ihr liegt viel an ihren Freunden. Aber besonders an diesem Devon scheint ihr etwas zu gefallen."
Ihre Lächeln wurde wild: „Damit lässt sich etwas anfangen."

Sie strich sich eine Strähen aus dem Gesicht: „Aber diesmal nehme ich selbst in die Hand. Ihr habt einmal zu viel versagt."
Eine leichte Schärfe klang mit dem Satz mit, aber die Hunter waren klug genug nur beschämt den Kopf zu senken.
„Ich arbeite den Plan noch aus aber so viel steht fest.", sie deutete auf Valor, „Deinen Teil nehme ich dennoch. Er kann noch nützlich sein. Und es wird Zeit dass ich aus der Höhle komme."

Die Hunter konnten ihre Überraschung nicht verbergen. Alle bis auf Castriel. Sie hatte die Höhle schon seit Ewigkeiten nicht mehr verlassen. Es war nie nötig gewesen.
Die Frau klatschte in die Hände, als eine Idee in ihrem Kopf entstand: „Ich werde Lillith selber antreffen und mir ein Bild machen."
Jetzt drehte sie sich zu Castriel. Die schwarze Robe raschelte: „Sieht so aus als würde ich dein Lager mal einen Besuch abstatten. Dann lerne ich ein paar meiner Gefolgsleute kennen."
Mit einem neigen seines Kopfes erwiderte der Hunter: „Es wäre mir eine Ehre."

Die Augen der Frau nahmen einen dunklen Glanz an.

„Diese Welt wird wieder ins Gleichgewicht gebracht werden", ein Mundwinkel zuckte mach oben, „Einem Gleichgewicht dass wir erschaffen."

Continue Reading

You'll Also Like

5.3K 323 79
„Area 51: Ein militärisches Sperrgebiet im südlichen Nevada in den USA. Dort werden durch die US Air Force neue Experimentalflugzeuge getestet, doch...
132K 10.9K 47
(2. Teil) Lillith hat die Hunter und ihre Freunde aus der Schule hinter sich gelassen. Jetzt fängt sie bei den Savern ein neues Leben an. Aber ein Ge...
4K 449 118
In dieser Geschichte bist du 14 Jahre alt und dein Name wird mit „Y/N" geschrieben sein. Du wurdest von Dottore entführt und verweilst nun bei den Fa...
6.4M 188K 60
Ein böses Spiel ohne Regeln mit dem Bruder meiner besten Freundin *** Wenn man die Namen Rina und Mason in einem Satz hört, weiß man sofort, dass das...