Die Verlierer - Könige der Pl...

By traumjaegerin

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[TEIL 1] Man soll sich seine Freunde nah halten und seine Feinde noch näher. Das ist Jays Devise, denn immerh... More

1 | Gewinnen
2 | Mutig oder verdammt dumm
3 | Alkoholische Freiheiten
4 | Keine Regeln
5 | Alles nur ein Spiel
6 | Saufen und scheitern
7 | Respektlos
8 | Kleinkriminell
9 | Kippen, Vokabeln, Planlosigkeit
10 | Respekt durch Freundschaft
11 | Mathe und MDMA
12 | Saufen im Kinderzimmer
13 | Kontrollverlust
14 | Von Katzen und Katern
15 | Nur bis Physik
16 | Zwischen Gewalt und Ganja
17 | Chancen und Niederlagen
18 | Federico geht saufen
19 | Jenseits von Moral
20 | Warum Schwänze verdammt praktisch sind
21 | Titten oder Teleskope
22 | Auf anderen Planeten
23 | Kein Platz für Freundschaft
24 | Das Gesocks und seine Paläste
25 | Unbesiegbar
26 | Gemeinsamkeiten
27 | Ballerspiele und Gangsterfilme
28 | Ekstase
29 | Blaues und rotes Licht
30 | Gefrorene Kirschtorte
31 | Ehrgeiz
32 | Fast Freunde
33 | Ritalin und Rumcola
34 | Genauso grob, genauso rücksichtslos
35 | Zukunftsvisionen
36 | Koste es, was es wolle
37 | Distanz
38 | Woran denkst du beim Wichsen?
39 | Keine Könige mehr
40 | Sternenscheiß
41 | Kotze im Papierkorb
42 | Niemals entschuldigen
43 | Viel zu schön
44 | Ekelhafte Sommernächte
45 | Dreiste russische Schönheiten
46 | Voll schwul, Alter
47 | Am besten keine Gefühle
49 | Keine Kompromisse
50 | Das machen Freunde nicht
51 | Wodka Melone
52 | Niemals
Tausend-Follower-Special
Ankündigung

48 | Gewaltfrei

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By traumjaegerin


»Ey, das' doch dieser Wichser«, sagte Tarek und haute Moussa seinen Ellenbogen in die Seite. Der kniff die Augen zusammen und sah in die Richtung der Toilettenhäuschen, die bereits im Dunklen lagen. Dort, wo wir herumstanden, fielen die letzten Sonnenstrahlen hinab.

Ich folgte seinem Blick und entdeckte Arsenij, der zusammen mit zwei anderen Kerlen auf unsere Gruppe zusteuerte. So zielstrebig, als würde nicht jeder von uns ihm auf die Fresse hauen wollen.

Auf Tareks Lippen entdeckte ich ein gespanntes Grinsen, irgendwie auch vorfreudig. Würden wir den Typen endlich zusammenschlagen? War schon längst überfällig.

»Verdammt, Alter, wir müssen reden«, meinte Arsenij und blieb neben Tarek stehen.

»Was gibt's?«, fragte der entspannt und nahm von Solaiman die Whiskyflasche entgegen, die der ihm hinhielt. Moussa sah Arsenij aufmerksam an und auch ich richtete mich ein wenig auf, bereit für das, was jetzt kommen würde.

»Da steckst du doch dahinter, was, ey? Dass Hamad mir keine Kohle mehr geben will und sonst auch niemand?«

»Ich weiß nicht, was du meinst«, sagte Tarek und zog die Augenbrauen hoch. So belustigt, dass klar war, wie wenig wahr seine Worte waren.

»Scheiße, Mann, die machen mich komplett kaputt, wenn ich das nicht zahlen kann.« Arsenij ballte die Fäuste, sah aber nicht aus, als würde er Tarek aufs Maul hauen wollen. Wusste wahrscheinlich, wie unterlegen er in diesem Moment war. Kopfschüttelnd ließ er seinen Blick über die Gruppe gleiten.

»Nicht meine Schuld«, erwiderte Tarek und aschte auf den Boden. Er lachte.

»Verdammt, Tarek, ich dachte, wir wären Freunde!«, sagte Arsenij und es war nicht zu überhören, wie Fassungslosigkeit in seiner Stimme aufwallte. Dann Verzweiflung.

»Dachte ich auch, bis du uns den Bullen verpfiffen hast.« Tarek erwiderte seinen Blick undurchdringlich und zog an seiner Zigarette.

»Ach, fick dich doch einfach.« Arsenij rotzte auf den Boden und wandte sich dann ab, vergrub seine Hände in den Taschen seiner schwarzen Trainingshose von Adidas. »Du weißt, wie viel dran hängt.«

Verdammt, war's das ernsthaft schon? Das war doch lächerlich. Ich hatte irgendeine krasse Prügelei erwartet oder sonst was, aber doch nicht so einen Scheiß.

Mit einem Grinsen auf den Lippen sah Tarek Arsenij hinterher, ehe er sich an mich wandte und mich einen Moment lang ansah. »Weißte, manchmal ist Gewalt nicht immer 'ne Lösung für jedes Problem.«

Ich lachte auf und schnippte meine Kippe weg. »Machste jetzt einen auf Meister Yoda oder was soll die Scheiße?«

»Man sieht genau, was du gerade denkst. Aber ich mein' das schon ernst, Jay, würd' einfach nichts bringen, den jetzt kaputtschlagen«, fuhr er fort und holte sich die Whiskyflasche zurück. Musste der Spast eigentlich immer so tun, als könnte er mir die Welt erklären? Nur weil er ein paar Jahre älter war, hieß das doch nicht, dass er alles verstanden hatte. Lächerlich, ganz ehrlich. Eigentlich gut, dass er noch nichts davon erfahren hatte, wie ich gestern für Vadim verkauft hatte. Irgendwelche dummen, besserwisserischen Kommentare konnte ich mir echt sparen. »Ich sorg' lieber dafür, dass sein Leben Stück für Stück auseinanderbricht.«

»Jaja«, erwiderte ich gelangweilt und zog mein Handy aus der Hosentasche, entsperrte es. Ey wo steckst du? Ist schon richtig geil hier, hatte Samu geschrieben. Ich ignorierte die Nachricht, denn das letzte, was ich vorhatte, war da als einer der ersten aufzutauchen. Das war etwas für Opfer wie Samu.

Ich hing noch eine Weile mit Tarek und den anderen rum, ehe ich mich verabschiedete. »Also, kanns' auch mitkommen, wenn du Bock hast oder so«, bot ich ihn an, als ich ihm meine Hand entgegenstreckte.

»Die Party, von der du erzählt hast, nich'?« Er schlug ein. »Ja, mal sehen, vielleicht schau' ich nachher noch vorbei.«

Mit der U8 machte ich mich auf den Weg zu unserer Siedlung. Die Unterführung hoch, vorbei an einer alten Frau, die Pfandflaschen sammelte, und wieder blieb mein Blick kurz an Fedes Plattenbau hängen. Dass das scheiß Teil auch genau hier stehen musste, ganz ehrlich. Hinter den Fenstern seiner Wohnung brannte Licht und ich versuchte mir vorstellen, was die gerade machten. Vielleicht versuchte Fede seine Geschwister stillzubekommen, die sich gerade um die Fernbedienung stritten oder so.

Alter, das war doch komplett bescheuert. Eigentlich ging es mir am Arsch vorbei, was dieser scheiß Streber tat, das hatte doch keine Relevanz für mich.

Ich biss die Zähne aufeinander und lief weiter. Mittlerweile hatte sich Dunkelheit über die Straßen gelegt und spärlich brannten die Laternen, die in ziemlich großen Abständen zueinander standen. Noch immer war es ziemlich warm, scheiß Sommer halt. Irgendwo ging die Alarmanlage eines Autos und es waren die Stimmen von zwei Weibern zu hören, die sich auf ihren Balkonen unterhielten.

Schon von Weitem erklang die Musik aus dem abbruchreifen Parkhaus. Das Gelächter der anderen klang auf die Straße hinab, als ich diese überquerte und dann über die rotweißen Absperrungen kletterte. Verdammt, langsam hatte ich echt Bock auf die Party. Mich mal wieder richtig abschießen, zusammen mit 'nem Haufen Leuten, die genauso voll sein würden. Nicht wie Tarek und seine Freunde, die zwar auch immer tranken, aber gar nicht so oft über die Stränge schlugen.

Ich öffnete die hellblau lackierte Tür, die zum Treppenhaus führte und deren Schloss schon seit Jahren zerstört war. Dort empfing mich ein beißender Gestank nach Pisse und Scheiße. Das Absperrband war mittlerweile ganz heruntergerissen und an den schmutzigen Wänden waren mehr Tags dazugekommen. In der Ecke lag eine dreckige Wolldecke, woanders ein paar zerbrochene Bierflaschen. Mit jedem Schritt, den ich die Stufen hinaufstieg, wurde die Musik und die ausgelassenen Stimmen ein bisschen lauter.

Schließlich trat ich auf das oberste Deck hinaus und ließ meinen Blick schweifen. Es waren schon ziemlich viele Leute da, ein paar standen in Gruppen zusammen, andere saßen – auf dem Boden oder zusammengedrückt auf einer alten Couch. Irgendsoein Kerl hatte seine Karre hier hoch gefahren, aus der die basslastige Musik klang. Es war ein Hip-Hop-Song, den ich schon oft genug bei Maxim gehört hatte. Ein paar Weiber wackelten lasziv mit ihren Ärschen und rieben ihre Körper aneinander.

Rashid löste sich aus einer Gruppe und steuerte auf mich zu. »Ey, Jay, cool, dass du da bist«, grinste er, als wir unsere Fäuste gegeneinander schlugen. Seine Stimme war etwas lauter als normalerweise, die Wangen gerötet vom Alkohol. »Haste Alk mitgebracht?«

»Wird schon knapp, oder was?« Spöttisch lachte ich, zog aber meinen Rucksack vom Rücken und öffnete den Reißverschluss, um Rashid die beiden Wodkaflaschen darin zu zeigen.

»Guter Junge.« Grinsend klopfte er mir auf den Rücken. »Is' verdammt geil hier, oder? Die Couch haben Oktay und so auf dem Sperrmüll aufgelesen.«

»Schon nice«, meinte ich zustimmend und folgte ihm zu den anderen, während ich meinen Blick streifen ließ. Maxim und Samu rauften miteinander, ansonsten entdeckte ich niemanden aus meiner Stufe, die meisten waren älter.

»Du scheiß Bastard!«, brüllte Samu, als Maxim ihn zu Boden stieß. Schwankend rappelte er sich wieder auf und stürzte sich auf seinen Kumpel.

Diese Idioten.

»Lass mal was zu saufen besorgen«, grinste Rashid und schob sich an ein paar Leuten vorbei, um zu einem Einkaufswagen mit ein paar Flaschen und viel Müll drin zu gelangen. Er griff hinein und drückte mir mit einer fahrigen Bewegung einen Plastikbecher in die Hand. »Hast du mal gesehen, was für heiße Mädels hier sind?«

»Isso, Alter«, sagte ich zustimmend, auch wenn ich bisher kaum darauf geachtet hatte. »Aber ey, hab' ich auch schon lange nicht mehr von dir gehört. Immer nur, wie geil Nadja ist.«

Rashid beförderte einen großen Tetrapack Orangensaft hervor und kippte ihn dann in meinen Becher. Natürlich nicht, ohne die Hälfte auf meine Hand zu schütten. »Ey, pass auf, du Wichser«, maulte ich ihn an.

»Heul halt, du Diva«, lachte er, während ich meine klebrige Hand an meiner Jogginghose abwischte.

»Was'n jetzt mit Nadja?«, fragte ich nach. Er stellte den Orangensaft wieder ab und griff stattdessen nach einer Wodkaflasche.

»Alter, du bist so neugierig. Was juckt dich das, ey.« Lachend füllte er meinen Becher mit dem Alkohol auf. Dieses Mal schaffte er es sogar, ohne dass der Inhalt auf dem Boden landete. Wirklich beeindruckend.

»Ich will nur dramatische Liebeskummer-Storys hören. Herzschmerz und sowas.«

»Fick dich, Mann, is' nicht.« Er boxte mir grob gegen die Schulter und begann dann damit, sich selbst eine Mische zu machen. »Nur keine Ahnung, irgendwie meldet sie sich nicht mehr so oft, seit sie dieses komische Praktikum in Mitte macht.«

Ich nickte. »Vögelt bestimmt gerade mit so 'nem Kerl im Anzug.«

»Ach, Fresse.« Er stieß mich grob zur Seite, sodass mein Getränk überschwappte. Würde wohl nichts damit werden, das heute auch noch zu trinken. Ich wollte mich gerade an ihm rächen, da hielt ich inne und zog meine Augenbrauen zusammen.

Auf der Couch ließ sich eben ein Typ mit dunklen Locken und gestreiftem Shirt nieder. Scheiße, das war Fede. Einen Moment lang blieb mein Blick an ihm hängen, wie er irgendwas zu Aykan neben ihm sagte und dann so ausgelassen lachte, wie ich ihn das in den letzten Tagen kaum hab tun sehen. War ja immer viel zu beschäftigt wegen seinem Alten und so.

Ein Mädel, das sich zu den beiden gesellte, verbarg mir die Sicht und ich wandte meinen Blick wieder ab, holte meine Zigaretten aus meiner Hosentasche raus.

Verdammt, was machte Fede hier? Und was wollte dieser Wichser schon wieder mit Aykan? 

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