Melanie

By Wolfkind3008

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Was passiert wenn aus einer jungen Werwölfin auf einmal eine Magierin wird? Melanie ist Tochter der Alphas, d... More

Das Duell
Der Unsichtbare
Verbannung
Konfrontation
Die Jagd beginnt
Leichte Beute
Delta vs. Alpha
Klauenhände
Die Grey-Zwillinge
Die Arena
Ungebetene Gäste
Der falsche Prator
Auszeit
Der Auftakt
Sieg und Niederlage
Showdown: Melanie vs. Dan
Info
Amnesie
Neuanfang?
Alpha...
...oder Beta?
Strafe
Blutrausch

Das Training

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By Wolfkind3008

Wach auf!", rief jemand dicht an Melanies Ohr. Sie rieb sich verschlafen die Augen.

„Was ist los?", fragte sie genervt.
„In fünfzehn Minuten beginnt das Training für alle Neueinsteiger der großen Jagd!"

Sofort war Melanie hellwach. Ohne auf ihren Bruder zu warten stürmte sie durch den kurzen Tunnel Richtung Höhlenausgang. Ihr Bruder rollte mit den Augen. Das war typisch für sie. Immer genervt von allem wenn man sie nicht ausschlafen lies, und jedem aber die erste, wenn es darum ging, gegen irgendwas oder irgendwen zu kämpfen. Kopfschüttelnd folgte er ihr und stieß kurz vor dem Ausgang fast mit ihr zusammen.

„Was sollte das denn?!", fuhr er sie an.

Melanie antwortete nicht. Stattdessen schaute sie ihn nur fragend an, sagen musste sie nichts. Ihr Bruder seufzte schicksalsergeben, bevor er in Richtung Trainingsplatz wies. Meliorn wollte noch etwas sagen, doch seine Schwester, war bereits wieder losgerannt.

„Wo sind die andern?", fragte sie verwundert, als er sie endlich eingeholt hatte. Sie standen auf einer großen, sandigen Lichtung, die mit einem Holzzaun umgeben und menschenleer war.

„Wenn du mir vorher zugehört hättest, dann wüsstest du, dass wir uns erst auf unserer Stammwiese treffen!", erwiderte ihr genervter Bruder.

„Oh! Upps"

Im nächsten Moment hetzte sie wieder quer durch den Wald. Ihr Bruder konnte nichts tun, außer ihr wieder mal leicht genervt nachzuschauen und schließlich zu folgen.

Melanie wunderte es nicht, dass schon viele Rudelmitglieder auf der Lichtung waren, als sie ankamen. Schließlich war sie erst kurz vor Sonnenaufgang eingeschlafen und dementsprechend spät dran. Jedoch waren ihre Eltern in dem Gedränge zum Glück nicht zu sehen. Wahrscheinlich hätte sie sich unter das Rudel mischen können und ihre Eltern würden nichts bemerken, überlegte sie gerade, als ihre Mutter sich aus der Gruppe löste und auf sie zukam. Sie hatte helles, braunes Fell und dazu passende, tiefblaue Augen. Sie war sichtlich wütend über die späte Ankunft ihrer Tochter.

„Wo warst du? Du kannst froh sein, dass dein Vater noch nicht hier ist! Wo ist dein Bruder?", fragte sie so aufgelöst und mürrisch, dass Melanie für kurze Zeit die Worte fehlten.

„Ich...äh...mein Bruder ist...äh..."

„Ich bin hier" sprang ihr Bruder ein, der in dem Moment hinter ihr auftauchte.

„Wo wart ihr?", fragte ihre Mutter ihn, sofort viel ruhiger. Wenn sie wusste, dass ihr Bruder bei ihr war, war sie viel entspannter. Dafür hasste sie ihn. Obwohl sie Zwillinge waren, wurde sie immer wie das kleine Mädchen behandelt, dass man auf keinen Fall aus den Augen lassen durfte, und ihr Bruder als der große, verantwortungsbewusste Nachfolger ihres Vaters.

„Melanie wollte sich schon mal die Trainingsplätze angucken."

„Ihr seid beide noch Kinder! Und Kinder haben alleine nichts im Wald zu suchen! Solange ihr noch nicht volljährig seid, oder offizielle Positionen im Rudel besetzt, dürft ihr nicht allein durch den Wald streifen, vor allem nicht außerhalb unseres Territorium! Ihr könntet euch andere Rudel zum Feind machen oder Schlimmeres!"

„Wo ist unser Vater?", unterbrach Meliorn ihre Mutter in beschwichtigendem Ton, da er merkte, das Melanie wütend wurde.

„Er musste sich mit einigen anderen Rudelsführern treffen", sagte ihre Mutter ruhig.

„Was...Wieso...Aber...Warum trifft er sich mit Leuten aus anderen Rudeln. Wie kannst du diese Vorsteher von zusammengewürfelten Grüppchen überhaupt als Anführer von Rudeln bezeichnen?", fragte Melanie aufbrausend.

„Die Große Jagd wird nicht nach den normalen Rängen geordnet, wie du sicher weißt. Das liegt nicht daran, dass wir irgendwem mehr oder weniger Privilegien zugestehen wollen, sondern daran, dass jeder, der alt genug ist und einem Rudel angehört, teilnehmen kann. Diese andere Ordnung gibt es, damit nicht plötzlich drei Rudelführer diese Gemeinschaft führen wollen. Dafür muss geklärt werden, wie viel Neueinsteiger kommen, oder welche Gebiete des Waldes die Große Jagd einnimmt, denn schließlich müssen diejenigen Werwölfe, die nicht zur großen Jagd zugelassen werden, auch weiterhin alle wichtigen Punkte ihres Terrains erreichen können. Die Pratoren müssen die Jagd jedem Rudel einzeln genehmigen. Während der Jagd patrollieren die Pratoren und suchen sich zur Unterstützung aus jedem Rudel ein oder zwei Helfer heraus, um gezielt nach jemandem suchen zu können. Dazu müssen die Pratoren und die Helfer die Strecke kennen..."

„Ja, ja, wir haben dich schon verstanden. Ich hab's kapiert, okay? Ich wollte nur wissen wieso er sich mit denen trifft, und nicht was sie im Detail besprechen"

„Rede nicht in diesem Ton mit mir, Melanie! Ohne die Jagd würden nur die wenigsten von uns die kalten Winter Sibiriens überstehen...", wütete Melanies Mutter los, als sie plötzlich von einer weiteren Stimme unterbrochen wurde.

„Deine Vorträge kürzer zu fassen könnte wirklich nicht schaden, Maja.", sagte Melanies Vater leicht belustigt in ungewohnt sanften Ton.

Er hatte stahlgraues Fell, selbst das Blau in seinen Augen wirkte stets eisern, mochte seine Stimme auch einen noch so sanften Ton haben. Melanies Mutter wollte etwas einwenden, doch er gebot mit erhobener Hand Schweigen.

Dann wandte er sich an Melanie, wobei sein Ton deutlich schärfer wurde: „Melanie, ich will nicht noch mal hören, dass du in der Art über andere Rudelführer oder mit Maya sprichst! Du willst ein Alpha-Tier sein? Alphas sind immer besonnen und handeln wohlüberlegt. Beim Training werden wir nicht nur in unserem Revier üben, sondern an den zentralen Übungsplätzen für die Jagd, welche größtenteils in anderen Revieren liegen. Ich verlange von dir, dass du dich so verhältst, wie es von einem Alpha zu erwarten ist und nicht wie irgendein verzogener, arroganter Köter,!"

Danach forderte er Melanies Mutter auf, das Rudel zusammenzurufen. Sobald ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Rudels sicher war, verkündete er: „Es gibt 10 Übungsplätze und unser Rudel wird sich aufteilen. Ich werde mit den neuen Teilnehmern die ersten drei Plätze benutzen. Maya nutzt mit unseren besten Wölfen, also alle, die bei der großen Jagd mindestens den Rang eines Betawolfs der Stufe Acht haben die letzten drei Plätze. Der Rest trainiert selbstständig auf den übrigen vier Plätzen. Teilt euch sinnvoll auf! Ihr seid nicht die einzigen dort und die Plätze sind nach unterschiedlichen Leistungsstufen aufgebaut. Respektiert und achtet jeden anderen Werwolf, dem ihr begegnet, egal ob er zu unserem Rudel gehört oder nicht, und egal wie er sich euch gegenüber aufführt. Ich wünsche keine Beschwerden von anderen Rudelführern zu hören!"

Das Training begann erst am Nachmittag und nicht wie ihr Bruder sagte, bereits direkt nach der Ansprache ihres Vaters. Gegen zwei Uhr fingen sie endlich an, nachdem sie sich vorher die einzelnen Plätze angesehen haben.

„Findet euch in Zweierteams zusammen. Achtet darauf, dass euer Partner nicht unbedingt euer bester Freund ist, doch es sollte auch nicht jemand sein, mit dem ihr überhaupt nicht klar kommt. Beachtet, dass beide ungefähr gleich stark sein müssen. Die jeweiligen Partner werden gegeneinander kämpfen, jedoch sollt ihr nur trainieren. Ihr müsst bei diesem Training nicht die sonstigen Regeln des Rudels beachten. Der Rang eines Werwolfs spielt bei der Jagd keine Rolle, ganz egal bei welcher Jagd. Es wird bei eurem Kampf einen Verlierer geben, jedoch dadurch, dass er aufgibt, oder gezwungen ist aufzugeben. Ein Werwolf, der verdienen möchte, auch als solcher behandelt zu werden, weiß, wann er verloren hat. Er kämpft beim Training nicht ums Überleben, und auch bei der Großen Jagd sind Duelle verboten."

Das Training begann. Melanie bekam eine Wölfin von den Jägern als Partner. Sie kannten sich einigermaßen, jedoch nicht die Fähigkeiten der jeweils anderen. Noch wusste sie nicht, dass ebendiese Wölfin sie bald aus ihrem Rudel vertreiben würde. Nun war sie zuversichtlich, denn sie vertraute darauf, dass ihr Vater seine Schüler kannte, und demnach wusste, ob sie eine gute Gegnerin für seine Tochter sein würde. Bevor ein Paar zusammenarbeiten durfte, überprüfte er, ob beide wirklich zusammenpassen.

Melanie kannte die meisten, gleichaltrigen Wölfe nicht und wusste noch nicht zu schätzen, welchen Wert ein jedes Rudelmitglied hatte, mochte sein Rang auch noch so gering sein.

Sie gewann den Kampf ohne große Verletzungen. Dennoch war er nicht leicht gewesen. Melanie musste letztendlich anfangen und das hasste sie. Ihre Gegnerin wich mit Leichtigkeit aus, startete jedoch wider Erwarten keinen Gegenangriff, also griff sie selbst weiter an. Die Lässigkeit, mit der ihre Gegnerin ihre Vorstöße parierte, machte sie rasend. Leider hatte ihr Vater sie ausdrücklich gewarnt, ohne Anweisung nicht in ihrer gewöhnten, wölfischen Form zu kämpfen. Melanie störte es nicht, sie erwartete immer noch etwas. Sie vertraute ihrem Vater voll und ganz, nicht ahnend, dass er gar nicht wollte, dass seine Schützlinge an Kraft gewannen. Viel mehr wollte er, dass sie lernten, ihre Angriffe wohlüberlegt einzusetzen und mit Bedacht anzugreifen. Irgendwann merkte ihre Gegnerin, dass sie angreifen müsste, doch sie war schon zu geschwächt von Melanies Attacken, obwohl Melanie ebenfalls allmählich erschöpft war, und zudem nur selten ihre Gegnerin erwischt hatte. Kurze Zeit später musste die junge Jägerin aufgeben, obwohl sie Melanie strategisch weit voraus war. Sie hatte einfach nur nicht rechtzeitig reagiert. Mit jedem Kampf wurde Melanie besser, auch wenn ihre Angriffe immer noch ziemlich unbedacht waren. Nach jedem Kampf wechselten die Partner. Nach rund zwanzig Kämpfen war jeder wieder beim ursprünglichen Partner. 

„Ihr konntet heute an verschiedenen Gegnern eure eigene Stärke erproben. Ihr wisst nun einigermaßen, wie groß eure eigene Kraft ist und könnt einschätzen, wo ihr ungefähr steht. Deshalb werdet ihr jetzt nur noch gegen euren Partner kämpfen, dazu seid ihr ja eingeteilt worden. Morgen bin ich von fünfzehn bis siebzehn Uhr hier, in der Zeit könnt ihr mit eurem Partner hier trainieren. Bis nächste Woche Samstag gilt das auch für die anderen Tage. Sagt jedoch euren Eltern Bescheid, denn vor allem diejenigen, die zur Schule müssen, brauchen eine ausdrückliche Erlaubnis eurer Eltern!"

Nach und nach brachen sie auf. Melanie und ihr Bruder blieben mit ihrem Vater zurück.

„Sollen wir Mama fragen? Ist sie dann überhaupt im Lager?", wollte Meliorn wissen.

„Ja, sie wird ab vierzehn Uhr da sein. Aber du musst einfach nur sagen, dass du trainieren gehst, sie weiß, dass sie es dir wegen deiner baldigen Rudelübernahme, nicht verbieten darf zu trainieren.", beruhigte sein Vater ihn.

„Und was ist mit mir?", begehrte Melanie auf.

„Bei dir entscheidet Maya, ob du gehen darfst. Du weißt, dass du erst deine Hausaufgaben erledigen musst. Inzwischen solltest du wissen wie es läuft!", entschied ihr Vater.

„Das ist unfair!"

„Hör auf zu diskutieren! Im Gegensatz zu deinem Bruder wirst du nicht irgendwann mal unser Rudel anführen müssen. Außerdem machst du das Training freiwillig, wie ein Hobby. Dein Bruder muss im Durchschnitt jeden Tag eine Stunde Training als Pflicht ablegen. Dreißig Stunden monatlich sind das mindeste, was die Pratoren fordern, damit er als unser Nachfolger anerkannt wird. Das Training, welches wir normal hier machen, wird da nicht mit einberechnet. Es ist noch eine zusätzliche Stunde, die du nicht absolvieren musst. Er muss jeden Tag eine Stunde vor dir aufstehen und noch vor der Schule trainieren! Außerdem üben wir dabei nicht nur seine kämpferischen Fähigkeiten. Ein Alpha-Tier ist ein Denker, kein Schläger! Du bist ebenfalls viel zu aggressiv und unbesonnen, um dem Rang gerecht zu werden. Ich bin sicher, du wirst Beta-Tier, sie haben schließlich die Aufgabe die Alphas, gelegentlich auch das ganze Rudel, zu verteidigen, und jeden anzugreifen, der eine Bedrohung darstellt, oder sich nicht an die Regeln hält" erwiderte ihr Vater aufgebracht, aber auch nachdenklich.

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