Ocean Eyes [MERMAID!AU] vk...

By xxFlasher2Nightxx

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"Ich darf doch sehr bitten! Meine Wenigkeit entspringt nicht Eurer blΓΌhenden Fantasie, sondern einem traditio... More

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By xxFlasher2Nightxx

Jimin und Yoongi, die während ihrer bereits aufkeimenden Vorfreude die mitgebrachten Snacks aufgetischt und die Plastikbecher der Kinder unter den Sonnenschirm in den Schatten drapiert hatten, drehten sich zu der Familie hin, die vollzählig aneinandergereiht dastand und wie in einem alten Filmklassiker synchron auf den Ozean blickte.

„Sie sind echt happy", meinte Yoongi ehrlich berührt und hörte Jimin neben sich seufzen, tief und in selbstloser Freude schwelgend. „Hast du Jungkook je glücklicher gesehen?", fragte er und wischte sich ein imaginäres Tränchen hinfort, wobei beide grinsten.

„Einmal hätte er fast Miranda Chin abgeknutscht", erinnerte sich Yoongi an eine der wilden Parties, auf der er den nicht trinkfesten Schriftsteller abgefüllt und zum Flaschen-Drehen überredet hatte. Das waren noch Zeiten, damals, als man selbst jung und unerfahren war.

„Das war erstens auf einer Party wo beide stockbesoffen waren, und zweitens gratuliere ich dir zur offiziellen Zerstörung der Romantik. Du Eisklotz", zischte Jimin und drehte sich weg, um die Spielsachen der Kinder ordentlich zusammenzustellen.

„Das war dieselbe Party, auf der du stockbesoffen den grandiosen Einfall hattest, um halb drei Uhr morgens vor meiner Tür zu stehen und mich anzulallen, von wegen du besäßest noch die motorischen und stimmlichen Fähigkeiten, irgend ein sülziges Liebeslied von dir zu geben"

„Hey!", empörte sich der Tänzer mit brennenden Wangen, denn durch die sehr lebhaften und detailgetreuen Erzählungen seines Freundes war es ihm nicht vergönnt, diese Schmach seiner Betrunkenheit zuzuschreiben und als solche zu vergessen. „Du hast gesagt es war gar nicht sooo peinlich!"

„Tja", zuckte der andere mit den Schultern und grinste schadenfroh. „Das war 'ne glatte Lüge, mein Lieber". Und verdammt romantisch, wie du mir total lallend ein Ständchen gebracht und meiner nervigen Nachbarin die Meinung gegeigt hast, als sie sich wegen Ruhestörung beschwerte...Liebe kennt keine Uhrzeit, hast du ihr gesagt. Von dieser Nacht an, weil du dich an nichts mehr erinnern konntest und am nächsten Tag nicht mehr wusstest, dass du mir deine Gefühle gestanden hast, hat's dich vier Monate gekostet, bis du mir dein trunkenes Ständchen im nüchternen Zustand gesungen hast.

„Du Idiot", murrte Jimin furchtbar beschämt. Yoongi rollte mit den Augen und seufzte, löste sich aus seinen Gedanken denn die Realität war besser als die fiktionale Welt hinter seiner Stirn. „Mag sein", gab er zu. „Aber ich bin dein Idiot – und ob's dir gefällt oder nicht, werd ich das auch bleiben. Du Diva"

Und so wie die zwei sich anlächelten, würden ihre umgangssprachlichen Kosenamen die Art und Weise sein, in der sie sich noch in zwanzig Jahren durch die Blume hin Ich liebe dich sagen werden. Ihre Geschichte war anders als die der tragisch verliebten Weltenkinder, doch es war Jimin's und Yoongi's eigene, kleine Liebesgeschichte. Und so sülzig Yoongi es auch einschätzte und bemeckerte...es würde immer seine Lieblingsgeschichte bleiben.

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Wahre Intimität umfasst mehr als nur Körperlichkeit – nach mittlerweile 8 Jahren einer harmonischen und funktionierenden Beziehung mit einem Menschen war sich Tae absolut sicher, dass es neben den körperlichen Vorzügen mehr gibt, als der erste Schein zeigte. Vertrauen. Unterstützung. Hilfe. Zueinander stehen.

Wenn davon gesprochen wird, dass zwei Menschen eine „intime Beziehung" haben, so wird damit das Vorhandensein eines sehr nahen körperlichen Kontaktes zum Ausdruck gebracht. Doch dies ist nur eine Ausprägung, denn jeder Mensch verfügt über fünf Ebenen der Selbstwahrnehmung: eine körperliche, mentale, emotionale, soziale und spirituelle Ebene.

Wahre Intimität bedeutet somit nicht nur körperliche Nähe, sondern Gleichklang und Übereinstimmung in allen Lebensbereichen. Sie führt zu totaler Offenheit und bedingungslosem Vertrauen, zwei Hälften eines Ganzen, die sich gefunden haben. Seelengefährten. Menschen, die diese intensivste Form intimer Begegnung erfahren, verspüren oft das Bedürfnis, im Partner vollends aufzugehen und regelrecht mit ihm verschmelzen zu wollen. Eine wohl passende Beschreibung für das, was sich in Tae's Inneren zutrug: der Drang, seinem Gefährten nicht nur durch Umarmungen näher zu kommen. Die Zuneigung in seinem Herzen auszudrücken, zu versuchen den korallbraunen Augen das mitzuteilen, wofür Worte nicht genug waren.

Konsequent gelebt führt dies durch das entstandene Gefühl der Verbundenheit zu einem hohen Maß an Vertrautheit im – auch körperlichen – Umgang miteinander. Diese Vertrautheit umfasst aber auch den geistig-mentalen Bereich des Menschen, so kann es ebenfalls Ausdruck intimer Verbundenheit sein, keine Geheimnisse voreinander zu haben und trotzdem mit Achtsamkeit den Gefühlen des anderen zu begegnen. Diese Situation kann auch zu einer weitgehenden Synchronisation im mentalen Bereich führen, was sich darin äußern kann, dass man etwa spürt, wenn dem Partner Gefahr droht. Eine klare Definition für Ezra's schlaflose Nächte, als sein Gefährte im Palast festgehalten wurde. Er wusste nicht um die düsteren Umstände, aber es ängstigte ihn, keine Gewalt darüber zu haben. Cassian nicht beschützen zu können, wie er es doch versprach. Es brachte ihn wortwörtlich um, nicht für seinen Gefährten da sein zu können.

Die Möglichkeiten seine Liebe auszudrücken war in der Meerwelt so anders als in der Menschenwelt, unter Wasser trug das Liebesspiel zur Zeugung von Nachwuchs bei, zum Fortbestand der meerischen Art und dem ozeanischen Volk. Nicht immer wurden diese Liebesspiele auch tatsächlich mit liebenden Paaren praktiziert. Ganz im Gegensatz zur Menschenwelt, in der die nackte Verschmelzung zweier Leiber dafür erschaffen worden war, sich so nah zu sein wie es die Sterne am Firmament waren, bevor eine höhere Macht sie entzweigerissen hatte. Zwei Sternenfragmente, die sich im Liebesspiel näherkamen und wieder zu einem wurden, verschmolzen, wie eines fühlten und wie eines den selben Herzschlag teilten. Wie ein niemals verglühender brennender Planet Seite an Seite, Herz an Herz miteinander leuchteten und der Dunkelheit trotzten.

Die Menschen pflanzten sich nicht aus einem in ihrer Denkweise verankerten Notwendigkeit zum Fortbestand ihrer Art fort. Sie berührten diese intimen Stellen, küssten sich dort wo es niemand sah aus einem einzig wichtigen Grund: weil die Liebe in ihren Herzen schlichtweg zu groß war, als das ihr simple Worte und Poesie gerecht werden konnte. Die Liebe musste ausgelebt werden bevor die Flammen sie verbrannten, sie gaben sich ganz diesen emotionalen Stürmen hin und verschmolzen im Schutz der Nacht mit ihrem vom Universum anvertrauten Sternenfragment, um diese Liebe Früchte tragen zu lassen. Sie liebten sich heiß und innig, so wie es die Sterne taten wenn sie in Form einer glühenden Sternschnuppe zu Erde fielen und sich inmitten all dieser Menschchen irgendwann wiederfanden, um miteinander zu leben und Seite an Seite, Herz an Herz, in die Ewigkeit hinein zu leuchten.

Tae hatte die Sichtweise beider Welten in seinem Verstand, wusste um die Hintergründe und aus Erfahrung konnte er behaupten, er hatte die Liebe unterhalb und überhalb des Weltenspiegels kennengelernt. Doch die der Menschen, so intensiv und innig wie sich sein Leib an den seines Menschen gefügt und nicht mehr gelöst hatte, diese atemberaubenden Liebesspiele würden Tae für immer in's Gedächtnis gebrannt sein. Gebrandmarkt mit den elektrisierenden Küssen, der hitzigen Zweisamkeit und zweier harmonierender Körper, die zu einem verschmolzen. Es war so neu, so anders, so...so romantisch. So viel besser als die Erfahrungen, die er in der Unterwasserwelt gesammelt hatte. Diese unfassbare Nähe und Eintracht mit demjenigen, dem er sein Herz so bereitwillig und bedingungslos in die Hände gelegt hatte, war unbeschreiblich und selbst jetzt schlich sich noch ein Lächeln auf sein erfülltes Gesicht. Es war wahr, er konnte es nach diesen Erlebnissen nicht mehr leugnen.

Tae liebte seinen Menschen wie das Meer den Träger der ozeanblauen Augen vergöttert hatte.

Und es war wundervoll.

Aber wenn mir kalt ist, kalt
in Wasser gewälzt, Salz
dann weiß ich, dass du immer bei mir sein wirst
und wie du es mir zeigst,
denn du bist bei mir wo auch immer ich hingehe
und du gibst mir dieses Gefühl, dieses ewige Leuchten

Was würde ich nicht alles dafür tun dich einen Moment zu halten
Ja, für dieses Gefühl lebe ich, dieses ewige Leuchten
Wenn du also jemanden liebst,
dann solltest du es sie wissen lassen...
Oh, das Licht, das du mir hinterlassen hast, wird ewig leuchten

Jungkook hatte Tae den verständlichen Sinn hinter einem seiner Lieblingslieder erklärt, das auf den Namen „Everglow" von Coldplay hörte. Die sanfte Melodie des Klavierspieles hatte dem Ozeaner vom ersten Moment an zugesagt, ihn eingeladen zu träumen und sich dazu der Stimme des Sängers hinzugeben, der von einer sehr schönen Sache sang. Ob eine Beziehung oder Freundschaft am Ende ist oder ob jemand gestorben ist - irgendwann siehst du am Ende des Tunnels wieder Licht. Darum geht es in dem Song, wie Jungkook ihm eröffnet hatte, und obwohl es eine eher wehmütig romantische Botschaft war, die durch diese Strophen übermittelt wurde, teilte Tae seine Bewunderung für diese Komposition. Denn es stimmte, dass nach jedem dunklen Weg ein Leuchten wartete. Tae erhielt seinerseits nicht nur ein Leuchten, sondern eine handvoll Lichterlein, die die Dunkelheit vertrieben hatten.

Jungkook und Yoongi unterhielten sich eben über eine in der Musikbranche angesiedelte Thematik, Jimin erzählte auch Tae von seiner Zusage für die renommierte Tanzschule als sich der kleine Miles mit einem weinerlichen Strampeln bemerkbar machte und sich mit seinen Händchen in das Hemd seiner Mutterfigur hakte. Entschuldigend schenkte Cassian Harvey ein zaghaftes Tae, und fügte aus reiner Höflichkeit hinzu, während Miles schon quengelnd auf seinem Schoß hin und er wackelte und sichtlich unzufrieden damit war, dass er sich in Geduld üben musste: „Bitte verzeih, der Kleine bekommt sein erstes Zähnchen"

„N-nein, schon gut", wehrte Jimin übertrieben gelassen ab und schüttelte seinen Kopf, gleichzeitig nahm er es Jungkook sehr übel, wie dumm er den Tänzer auslachte weil er eben ein wenig aus der Fassung geraten war, als sich Tae an den Knöpfen des geliehenen Hemdes zu schaffen gemacht hatte und es sich von der Schulter streifte. „D-du bist die Mutter, v-völlig okay"

Tae, der sich in der Haltung etwas abwandte und Miles sanft auf seinen rechten Oberschenkel platzierte damit der Kleine selbstständig nuckeln konnte wie es ihm beliebte, neigte verdutzt das wuschelige Haupt, wobei ihm eine schwarze Haarsträhne über die silbrig geschmückten Ohren rutschte. Seine ozeanblauen Augen blickten mit einer Mischung aus Verwunderung und reger Neugierde in Jimin's baffen Gesichtsausdruck, der soeben zu sehen bekam, was bei Jungkook die tägliche Routine darstellte. Apropos Jungkook: der lachte immer noch über seinen besten Freund, mit dessen Verstand es anscheinend drunter und drüber ging während er daneben saß, als Tae das hungrige Mäulchen seines Jüngsten an die Brust hielt, wie er es immer tat. Er streichelte bedächtig über Miles' Rücken um ihm unterbewusst mitzuteilen, er solle nicht ganz so arg zwacken weil es mit dem Zähnchen doch etwas wehtat, und fragte Harvey als der Schützling zufrieden die Milch schmatzte: „Mutter? Nennt man so denn nicht die feminine Gattung eurer Rasse?"

Yoongi stimmte daraufhin in Jungkook's schadenfrohes Lachen mit ein, während Jimin vor Scham und Peinlichkeit immer röter und verzweifelter dreinblickte. Er fühlte sich nicht unbedingt dezent mit seinen Fragen oder Feststellungen, und dass Noah auf seinem Schoß sich daran machte, nach seinem funkelnden Silberkettchen zu grabschen, half ihm nicht. Es lenkte ihm eher ab und während er sich konstant den kleinen Fingern entzog, stammelte er zu Tae's abwartenden ozeanblauen Augenperlen gewandt: „Ähm...n-naja, weil du halt K-Kinder kriegen k-kannst..."

„Oh, das sagt nichts Spezifisches aus im Zusammenhang mit euren menschlichen Elternrollen", sänftigte der Ozeaner die angespannte Mimik mit einem Schmunzeln und küsste rasch Miles' Köpfchen, der tatsächlich ohne das zwackende Zähnchen um die nahrhafte Milch nuckelte, ehe er Harvey versuchte so komprimiert und einfach zu erklären wie ihm die Worte einfielen: „Die Natur der meerischen Tiere schrieb zu Anfang des Lebens den männlichen Exemplaren die Gabe zu, die im Menschenreich den Weibchen gebührt...Nachwuchs zu gebären, umsorgen und großzuziehen. Ich schätze, dass ich trotz meiner Gestaltswandlung diese natürlichen Voraussetzungen behalten habe...behalten durfte", schwang seine informative Stimmlage in ein befriedigtes Lächeln über, das sich über seine rosigen Lippen ausbreitete und den ozeanblauen Augen einen herrlichen Schimmer einverleibte. Tae streichelte hütend über Miles' Rücken und lächelte tiefenerfüllt, denn Jungkook gesellte sich vom Strandtuch unter den Sonnenschirm zu seinem Liebsten und setzte sich an seine Seite, drückte ihm einen Kuss auf die sehnsüchtig wartenden Lippen und grinste. Für ihn war es in keinster Weise merkwürdig, dass eine männliche Menschenfigur die Mutterrolle einnahm, nein überhaupt nicht, denn der Ozeaner erhielt eine Familie und ihm wurde sein größter Wunsch nach unabhängiger Freiheit erfüllt.

Jimin zwang sich zu einem Nicken, ihm setzte die Peinlichkeit in seinen roten Wangen zu, und dass Yoongi amüsiert vor sich hin kicherte und sich an der Kühlbox abstützte, machte es nicht besser. „Also...das ist quasi einfach so? Du kannst dagegen nichts tun?"

Plötzlich wich die Freude aus Tae's Augen und die ozeanblauen Perlen blickten mit einer gewissen Mischung an Verletzbarkeit und Missmut in die geweiteten Augen des Tänzers, während er gleichzeitig sein Söhnchen beschützerisch mit beiden Armen umschloss und unbewusst schärfer erwiderte, als er je beabsichtigte: „Meine Wenigkeit weicht von der allgemein bekannten Gesellschaftsnorm ab, die sich in eurem bewussten Denken angesiedelt hat, mit diesem Kritikpunkt hatte ich zu Beginn selbst meine Komplikationen. Doch Harvey, auf die Weise wie du es ausdrückst, erweckt es den Eindruck, du würdest mich und meine Person als unvollkommenen Gendefekt betrachten", sprach er und Jimin, dem plötzlich klar wurde was er da unterschwellig für eine Unterstellung in den Raum geworfen hatte, schüttelte erschrocken den Kopf. „N-nein, so meinte ich das ni-"

„Ganz gleich wie du über meine natürlichen Eigenschaften denken magst...", setzte er nach und weil er den ernsten Blick von dem Musiker rechts von sich bemerkte, holte er tief Luft um sich und sein Gemüt zu beruhigen, für dessen Reizbarkeit es keinen plausiblen Grund in erster Linie gegeben hatte. Vielleicht machte ihn seine Mutterrolle angreifbar für derartige Kommentare, doch was Tar angetrieben hatte seinen Beschützerinstinkt auszudrücken, galt einzig und allein der Tatsache, dass es ihm nicht zugesagt hatte, dass Jimin's Aussage ein schlechtes Licht auf seine wundervollen Kinderlein geworfen hatte. „...es macht mich keineswegs zu einem anderen, als der, der ich bin. Du hast Recht, ich kann nichts gegen die fürsorglichen Bedürfnisse unternehmen, die in mir schlummern. Oder meiner Fruchtbarkeit, die mir die Empfängnis unserer Engelchen ermöglicht hat. Ich möchte es auch gar nicht anders haben, denn ich liebe meine Kinder von ganzem Herzen und da wo ich herkomme, ist das Geschlecht der Mutter nicht ausschlaggebend. Wichtigkeit in unserer Kultur trägt ausschließlich der Segen der aus Liebe geborenen Sprösslinge"

Yoongi, der sich generell beim Thema Kinder und Zukunft in zurückhaltendes Schweigen hüllte, war entgegen Jungkook's Erwartungen der erste, der das nachfolgende Stillschweigen brach. Durch ein Räuspern zog er die Blicke seiner Freunde auf sich und er meinte ruhig: „Jetzt beruhigen wir uns mal wieder, Leute. Ehrlich, ich hab keine Lust hier die Dramakurven einer Reality-Show nachzuspielen. Jimin, Tae: entschuldigt euch und gut ist"

Jungkook nickte zustimmend, sein Blick glitt hinüber zu Rosie und Cedric, die unter dem zweiten Sonnenschirm saßen und genüsslich an den Wassermelonenstückchen knabberten, die Jimin in der Küche noch in mundgerechte Häppchen geschnippelt hatte. Tae, der dem Blick des Vaters folgte und sein Herz in diesen beiden Geschwistern wiederfand, seufzte und entschuldigte sich bei dem Tänzer, der genauso wenig wollte, dass seine unbedachten Fragen so ausfallend wirkten: „Bitte verzeih, ich...ich wollte dich wirklich nicht aus böser Absicht so harsch behandeln"

„Schon gut. Ich hätte es nicht so angreifend formulieren sollen. Du bist eben ozeanischer Abstammung, das ist so und auch wenn ich meine Bedenken hatte, freut's mich, dass du hier bist. Eure Knirpse sind echt süß", lehnte Jimin ab und schmunzelte zaghaft, denn Miles' schien seinen Appetit gestillt zu haben und löste sich mit einem niedlichen Schmatzen von der gebräunten Brust, woraufhin Jungkook den Kleinen anhänglich nahm und auf seinen Schoß hob und ihn angenehm positionierte, weil es Zeit für sein Schläfchen war. Und wo könnte man erfüllter und ruhsamer rasten, als in den starken Vaterarmen mit dem betörenden Geruch der See und dem Geräusch der spielerischen Wellen im Hintergrund? Diese Leidenschaft für das kühle Nass hatte jedes der Kinder zweifelsfrei von Tae geerbt, der sich eben den letzten Knopf des großen Hemdes zudrückte und sich an die muskulöse Statur seines Liebsten kuschelte. In der Wärme und dieser vorzüglichen Beisammenkunft entspannte er sich und schmunzelte träge, als er aus dem Augenwinkel beobachtete, wie sich Miles mit einem herzhaften Gähnen an Jungkook schmiegte und wenige Momente später selig einschlief. Anblicke, die ihn an Magie glauben ließen. Jeden Tag auf's neue.

„Ja...", meinte Jungkook und hauchte lobpreisendes ein Küsschen auf Tae's Nasenspitze, woraufhin der schwarzhaarige Ozeaner erfreut summte und die traute Familienidylle ganz und gar genoss. Jungkook's Brust schwoll vor Stolz während er mit einem schweifenden Blick sicherstellte, dass die Kleinen ausgelassen spielten oder wie Miles ein wenig Pause machten bis sie ihre Eltern wieder ganz und gar einnahmen, indem sie sie anbettelten schwimmen zu gehen oder mit dem wasserscheuen Onkel Yoongi Wasserschlachten zu erfechten. „...das sind sie", nickte er selig.

Doch die Idylle neigte sich dem Ende zu.

Denn keiner der vier Erwachsenen vermochte die reflektierenden Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche genauer zu betrachten und den Unterschied zwischen Lichtspielen und spiegelnder silbriger Rüstung zu erkennen. Rüstung, in dessen gepanzertes Metall das Zeichen eines unerbittlichen Hierarchen gebrandmarkt prangte. Die Rüstung, dessen Träger die schlitzigen Augen schärfte und sie über den Strand wandern ließ, alles genau in sein Gedächtnis verankerte und sich einprägte, wie der verstoßene Volksführer sich gemächlich mit den zwei gebräunten Beinchen räkelte und ein kleines Kind im Arm kuschelte.

Keiner der vier Erwachsenen vermochte zu bemerken, dass sich ein schuppiger Unterleib mit einem Plätschern auf in die Tiefen des mysteriösen Ozeans machte, um seinem Anführer ausführlichen Bericht zu erstatten. Vor allem brannte er darauf, das in Erfahrung gebrachte und mit eigenen Augen bestätigte Munkelungssagen der geschwätzigen Edeldamen bestätigen zu können. Der zauberhafte Spross der lichten Thronfolge war nicht nur am Leben und erfreute sich vorzüglicher Gesundheit, nein. Er hatte neues Leben gezeugt und in die eine Welt gesetzt, die dem ozeanischen Volk der größte Feind war. Verstoßen und seinem Amt enthoben worden war er, doch die Regel die beschuppte Population selbst nach einer Verbannung zu schützen hatte er achtlos hintergangen und gebrochen. Was hatte sich der Königssohn denn gedacht in seinem närrischen Traumdelirium? Dass er endgültig freigesprochen war von den Ratsbeschlüssen und Gesetzen, unter denen seine persönliche Unterschrift bis heute verfasst stand?

Das Meer holte sich alles zurück, was ihm gehörte. 

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