monsters

By fabiaailina

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Drei Tage. Drei Tage, bevor das unbekannte Flugobjekt die Erdumlaufbahn erreicht. Als Derek sich freut, da... More

Vorwort
Washington, 2 days before

Shanghai, 3 days before

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By fabiaailina

"Ich habe das so vermisst." Sie stellte das Weinglas zur Seite und lächelte ihn mit diesem ganz speziellen Lächeln an, bei dem ihm warm ums Herz wurde.

Gewissenhaft legte er ihre Hände in seine und strich sanft mit den Daumen über ihre Handgelenke.

"Ich auch. Tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so beschäftigt war. Das war so nicht geplant, ehrlich."

"Derek, mach dir keine Sorgen. Ich wusste, auf was ich mich da einlasse." Sie grinste verschmitzt und fuhr fort: " Das hat man eben davon, wenn man auf intelligente, nerdige und vielleicht auch ein bisschen sexy Typen steht."

"Also bin ich dein persönlicher Leonard Hofstadter?"

"Ich hatte jetzt eher an Sheldon Cooper gedacht..."

Er seufzte.

"Dabei hatte ich heute sogar vor, dir meinen Platz auf der Couch zu überlassen."

Er zwinkerte und sie kicherte. Wenn hier einer von ihnen der Nerd war, dann war das Siara. Wie oft hatte sie ihn schon gezwungen, mit ihr die Star Wars- Filme rauf und runter zu gucken. Nach aussen hin wirkte sie immer erwachsen, ernst und professionell, aber in ihr drinnen steckte diese besondere Begeisterung und Faszination, die er so an ihr liebte. Letztes Jahr hatte er ihr ein von George Lucas signiertes Laserschwert zum Geburtstag geschenkt und bereute es immer noch, ihre Reaktion nicht aufgenommen zu haben.

"Hab dich lieb, Derek."

Er hob ihre Hände an seine Lippen und küsste sie, während einer der Kellner zu ihnen an den Tisch trat.

"Haben Sie sich schon entschieden?"

"Ich nehme einen Insalata Caprese, bitte", sagte Siara und befreite ihre Hände aus seinen. Der Kellner nickte und wandte sich dann Derek zu.

"Und sie, Sir?"

"Ich nehme den Lachs mit Reis."

Als der Kellner wieder weg war, öffnete Derek seine Tasche und holte sein Handy hervor. Er hatte lange überlegt, wie er ihr eine Freude machen könnte - zum einen, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, dass er so viel arbeitete, und zum anderen, um ihre Beziehung noch etwas zu vertiefen. Denn wer weiss, vielleicht würden sie bald bereit sein, einen Schritt weiter zu gehen.

Er öffnete seine Galerie und tippte auf ein Album, bevor er das Handy Siara reichte.

"Was ist das?", fragte sie lächelnd und betrachtete für einen Moment die Fotos, die offensichtlich am Set des neuen Star Wars-Film geschossen wurden. Im nächsten Moment schaute sie ihn mit grossen Augen an.

"Das ist ein Scherz", sagte sie schockiert und sah zu ihm auf.

Die Ungläubigkeit in ihrer Stimme liess ihn schmunzeln.

"Derek, das ist ein Scherz, oder?", wiederholte sie, und fing an zu grinsen, als sie Dereks Miene sah.

"Um ehrlich zu sein... eigentlich nicht."

Sie lachte laut auf, als könnte sie es nicht glauben, was sie da sah.

"Aber.... Aber.... Wie zur Hölle bist du an diese Fotos gekommen?!"

Er grinste verlegen und legte den Kopf schief.

"Naja, einer der Produzenten arbeitet bei der Nasa, ist aber auch gleichzeitig ein alter Freund von Mr. Chin. Auf meiner letzten Geschäftsreise waren wir ihn besuchen,weisst du, um ein paar Teile für die Nasa zu liefern. Dann wollte er, dass Mr. Chin ihm ein neues Raumschiff für den Film konstruiert, aber die Skizzen haben ihm nicht gefallen. Ich habe also mein Glück versucht, und siehe da, er fand's klasse. Also durfte ich für einen Tag mit ans Set und das Schiff designen. Aber das Beste kommt noch-"

Siaras Gesicht war einfach unbezahlbar. Es schwankte die ganze Zeit zwischen unglaublicher Aufregung und Fassungslosigkeit.

"Nachdem ich ihm erzählt habe, dass du sein grösste Fan bist, hat er mir angeboten, doch mal mit dir vorbei zu kommen. Sozusagen als Entlohnung."

Sie starrte ihn einfach nur an, die Augen so gross wie Teller und die Wangen vor Aufregung rot. Als sie nicht reagierte, fügte Derek sanft hinzu: "Der Flug geht in einer Woche."

Sie starrte ihn noch einen Moment einfach nur fassungslos an, bis sie vorsichtig flüsterte: "Derek, kannst du mich bitte mal kneifen?"

Er lachte, und auch Siara schien langsam zu begreifen, was er da gesagt hatte. Ehrfürchtig warf sie einen erneuten Blick auf die Fotos und sah dann Derek mit leuchtenden Augen an.

„Das habe ich mir schon als Kind gewünscht! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet!" Sie hauchte das Gesagte eher als wirklich zu sprechen, und Derek grinste breit.

"Das weiss ich doch. Ich dachte, so könnten wir ein bisschen mehr Zeit miteinander verbringen, nach all den Überstunden und so."

Sie sah sich kurz im Restaurant um, bevor sie vornehm antwortete: "Derek Kant, normalerweise würde ich mich jetzt vor Freude schreiend auf dich werfen, aber auf Grund unseres Befindens in der Öffentlichkeit werde ich dies bis auf Weiteres unterlassen."

"Bis auf Weiteres? " Er grinste verschmitzt.

" Bis auf weiteres", wiederholte sie mit einem vielversprechendem lächeln.

Er nahm einen Schluck aus seinem Weinglas und beobachtete, wie sie erneut die Fotos betrachtete. Bis jetzt gab es noch keine offiziellen Bilder vom Set des neuen Star Wars- Teils, deswegen hatte sofort gehandelt, als er dort eingetroffen war. Zwar war Mr. Chin nicht sonderlich davon begeistert gewesen, dass er sich drei Tage Urlaub nehmen würde, hatte es ihm dann aber doch gewährt. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass er bis dahin die zwei Aufträge fertig hatte, an denen er gerade arbeitete. Derek wollte sich auf keinen Fall beschweren - Mr. Chins Assistent zu sein war eine unglaubliche Ehre, aber gleichzeitig auch sehr belastend. Er erwartete einfach sehr viel von seinen Mitarbeitern, aus welchen Grund der letzte Assistent wohl auch gekündigt hatte. Aber wenn Derek irgendwann wirklich als renommierter Wissenschaftler für die Regierung arbeiten wollte, würde sich diese Stellen unter anderem sehr gut auf seinem Lebenslauf machen. Und er hatte die Möglichkeit bekommen, an seinem eigenen Projekt zu arbeiten - einem Algorithmus zur Berechnung der Laufbahn von Asteroiden im Orbit. Dazu hatte er den Zugriff auf Satelliten der Regierung gebraucht, die ihm Mr. Chin gewährt hatte. Bis jetzt hatte es allerdings noch keine Ergebnisse gegeben, was Derek langsam verzweifeln liess.

Das Essen wurde serviert und Siara erzählte ihm von ihrer letzten Klausur, für die sie unermüdlich gelernt hatte. Derek bewunderte sie für ihr Durchhaltevermögen - er stellte sich das Auswendiglernen von Klauseln und Parabeln unglaublich öde vor, doch wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie es auch durch. In die Politik zu gehen war wohl schon immer ihr Traum gewesen, doch erst am College hatte sie sich auf internationales Recht fokussiert. Dort hatten sie sich auch kennen gelernt. Er erinnerte sich, wie er sie das erste Mal gesehen hatte - ein Anblick, den er nie wieder vergessen würde. Mr. Chin hielt gerade ein Gastseminar in einem der stickigen Vorlesungsräume, Derek selbst sass hinten auf einer der Bänke und probierte, nicht einzuschlafen, während er Mr. Chin Präsentationsfolien bediente. Doch Siara war ganz bei der Sache gewesen. Unermüdlich verwickelte sie Mr. Chin in Diskussionen, stellte ihm Fragen, und als sie dann auch noch anfing, seine Thesen zu hinterfragen, hätte Derek sie am liebsten auf der Stelle geheiratet.

Niemand widersprach Mr. Chin. Er war einer der renommiertesten Wissenschaftler der Welt, Diplomat und Raumfahrttechniker, und hatte schon viele Bücher über seine Entdeckungen und Erfahrungen verfasst. Wer traute sich schon, ein Genie zu hinterfragen? Doch Siara hatte recht - manche seiner Thesen ergaben weniger Sinn, als man vielleicht am Anfang vermuten würde. Nach der Vorlesung hatte Mr.Chin sie zu sich gerufen und ihr einen Studienplatz an seiner privaten Universität in Shanghai angeboten - und Derek hatte endlich die Chance bekommen, ein paar Worte mit ihr wechseln. Das war nun schon zwei Jahre her, und diese zwei Jahre waren die schönsten seines Lebens gewesen. Seine Eltern hatten immer gesagt, er solle seine Jugend geniessen und niemals vor 30 heiraten - aber mittlerweile war er sich so sicher, dass er den Rest des Lebens mit ihr verbringen wollte, dass er fieberhaft überlegte, wie er sie am besten fragen könnte.

"Wo bist du denn mit deinen Gedanken?"

Er schreckte auf wurde sich peinlich bewusst, dass er sie wohl schon etwas länger angestarrt hatte.

"Oh... ähm... ich hab nur gerade darüber nachgedacht, dass ich dich ohne Mr. Chin gar nicht kennen gelernt hätte."

"Ja... da war meine Redseligkeit zumindest für eine Sache sehr nützlich."

Der Bildschirm seinen Handys leuchtete plötzlich auf, sodass Siara es überrascht zu ihm rüber schon.

"Wenn man vom Teufel spricht", murmelte er und warf Siara einen entschuldigenden Blick zu, bevor er ab hob.

"Hallo?"

"Hallo Derek, hier ist Nick. Tut mir leid, wenn ich störe, aber du weisst ja, ich hab gerade Nachtdienst und dein Computer piepst die ganze Zeit... Ich weiss einfach nicht, wie ich das abstellen soll."

Alarmiert senkte ich meine Stimme ein bisschen.

"Wie, er piept? Seit wann denn?"

"Naja, seit circa fünfzehn Minuten, schätze ich. Ich wollte schon gucken, was los ist, aber dazu brauche ich ja dein Pass-"

"Nick, bitte schwör mir, dass du ihn nicht mehr anfasst, okay? Ich bin unterwegs."

Damit legte Derek auf steckte sein Handy in die Hosentasche, bevor er Siaras Hände nahm.

"Schatz, es tut mir unendlich leid... Ich... Vielleicht hat mein Algorithmus endlich funktioniert und etwas gefunden... Das könnte mein Durchbruch sein!..."

" Geh schon", sagte sie mit einem leichten lächeln, "Hol dir den Nobelpreis!"

" Sicher? Soll ich dir ein Taxi rufen?" Sein schlechtes Gewissen lastete wie ein Stein auf seinen Schultern. Mann, warum musste das ausgerechnet jetzt passieren?!

" Alles gut, ich krieg das schon hin. Wir treffen uns dann einfach zuhause."

"Okay, gut." Er stand auf und strich seinen Anzug glatt. "Ich lass dir meine Kreditkarte da, dann kannst du bezahlen."

"Na, davon bin ich ja ausgegangen", entgegnete sie und zwinkerte. Zum Abschied beugte er sich zu ihr runter und küsste sie. Sie duftete nach Lavendel, so gut, dass er einmal tief einatmete.

"Warte auf mich, bevor du schlafen gehst", flüsterte er ihr ins Ohr, doch sie schob ihn grinsend von sich weg. "Jetzt mach, dass du wegkommst!"

"Wie sie wünschen!" Er salutierte gespielt, bevor er sich umwandte, seinen Mantel aus der Garderobe holte und auf die lebendigen Strassen Shanghais hinaus trat.

Zum Glück warteten vor dem Restaurant schon einige Taxis, sodass er ohne Umschweife auf eins zuging und sich auf die Rückbank setzte. Nachdem er dem Fahrer erklärt hatte, wo es hingehen sollte, atmete er tief durch und beobachtete, wie die bunten Lichter der Restaurants und Nachtclubs an ihm vorbei zogen. Wenn sein Algorithmus jetzt wirklich etwas entdeckt hatte, dann würde sich alles verändern. Er wäre nicht nur einer der revolutionärsten Erfinder des 21. Jahrhunderts, sondern würde auch der Nasa neue Türen öffnen. Wahrscheinlich müsste er nach Washington zurück, um dort in den Laboren der Regierung zu arbeiten. Also würde vielleicht all das wahr werden, wovon er schon immer geträumt hatte. Aber irgendwie versetzte ihn dieser Gedanke auch einen Stich. Siara würde ihn nicht begleiten können - sie war mitten im Studium, und er würde nicht zulassen, dass sie den Platz an Mr. Chins Uni einfach so aufgab. Aber vielleicht würde es ja auch gar nicht so weit kommen. Vielleicht war es auch einfach ein Fehlalarm. Schliesslich wäre es nicht das erste Mal.

Er zwang sich, ruhig zu bleiben und war froh, als das Taxi endlich vor dem riesigen Gebäude hielt. CHIN INDUSTRIES stand in grossen Lettern and der Fassade, doch das gläserne Gebäude lag zum grössten Teil im Dunkeln. Nur in einem der Büros brannte Licht, welches Derek schnell als sein eigenes identifizierte. Mit grossen Schritten ging er auf den Eingang des Gebäudes zu und kramte in seiner Jackentasche nach seinem Ausweis, als etwas Hartes gegen seine Seite prallte und er beinahe zu Boden ging.

"Fuck", fluchte er erschrocken und wandte sich schnell um, um zu sehen, wer oder was in da gerammt hatte. Es musste der Typ mit dem schwarzen Kapuzenshirt gewesen sein, der zu seiner Rechten einfach weiter ging.

"Hey, pass verdammt nochmal auf, wo du hinrennst!"

Der Typ reagierte nicht, sondern ging weiter und verschwand um die nächste Ecke.

"Idiot", murmelte Derek und rieb sich die schmerzenden Schulter, bevor die Tür mit seinem Ausweis öffnete und das Gebäude betrat.

Die Eingangshalle sah gespenstisch aus - wo sich sonst tausenden beschäftigte Angestellte an den Terminals aufreihten, war jetzt nur gähnende Leere. Im Aufzug jedoch lief selbst jetzt noch diese blöde Fahrstuhlmusik, die Derek so hasste. Wozu gab es die eigentlich? Die paar Sekunden im Fahrstuhl schweigend zu verbringen würde schon niemanden umbringen!

Als sich die Fahrstuhltüren wieder öffneten, konnte er sofort durch die Glasscheiben seines Büros erkennen, dass Nick immer noch an seinem Computer sass. Durch Dereks Bewegungen aufgeschreckt, blickte er auf und öffnete die Tür.

"Hey, danke dass du so spät nochmal gekommen bist", sagte Nick erleichtert, doch Derek war viel zu sehr auf das Piepen fokussiert, dass er jetzt auch vernehmen konnte.

"Kein Ding", sagte er beiläufig und schob sich an Nick vorbei in sein Büro, wo er sich vor dem Computer nieder liess.

Hastig gab er sein Passwort ein, während er spürte, wie Nick hinter ihn trat.

"Er hat ganz plötzlich damit angefangen, ich hab mich zu Tode erschrocken", erzählte er und beobachtete interessiert, wie Derek ein Fenster öffnete. Es zeigte eine Wand von Zahlen und Buchstaben, die für ihn keinen Sinn ergaben, aber Derek wohl etwas wichtiges mitteilten.

Er wechselte zu einem anderen Programm und lehnte sich plötzlich zurück, pure Verblüffung in seinen Augen.

Es hatte funktioniert.

Er hatte ein System entwickelt, mit dem man den gesamten Orbit der Erde scannen konnte.

Und sein Algorithmus hatte ein unbekanntes Objekt um Rande dieses Orbits entdeckt.

"Was... Was ist los?", fragte Nick vorsichtig, als er Dereks Miene bemerkte, doch dieser antworten nicht, sondern stand auf und griff sich sein Handy. Während er die Nummer von Mr. Chin wählte, probierte er seinen Atem zu beruhigen und hielt sich dann das Handy ans Ohr.

"Mr.Chin?"

"Bitte sagen Sie mir, dass gestorben ist", brummte dieser als Antwort und gähnte tief.

"Mein Algorithmus funktioniert."

Zuerst herrschte einen Moment stille, bis Mr.Chin sich räusperte.

"Sind sie sicher?"

"Absolut", entgegnete Derek und ging aufgeregt ein paar Schritte durch den Raum, "Er hat ein Objekt entdeckt. Am Rand des Orbits."

"Ich bin in zwei Minuten da."

Mr. Chin legte auf und Derek setzte sich erneut vor den Computer, langsam realisierend, was er da erreicht hatte.

"Ist das da die Erde?", fragte Nick neugierig und deutete auf den grossen Kreis, der sich in der Mitte des Bildschirmes befand.

"Ja", bestätigte Derek und betrachtete voller Freude ein Objekt rechts oben, "Und das ist das, worauf ich so lange gewartet habe!"

"Ist das ein Meteorit?"

"Wahrscheinlich", antwortete Derek sah zur Zeitangabe des Eintritts in den Orbit herüber. Diese lag bei 21:08 Uhr.

"Das passt perfekt", murmelte er mit einem breiten Grinsen und drehte sich zu Nick um.

"Du hast mich doch um 21:25 Uhr angerufen, oder? Und gesagt, dass das Ding schon seit 15 Minuten piept, stimmt's?"

Er nickte und Derek stiess die Hände in die Luft.

Das war der ultimative Beweis.

Er hatte es geschafft!

Die Fahrstuhltür ging auf, und Mr. Chin betrat den Raum. Das war das erste Mal, dass Derek ihn in Hose und T-Shirt sah. Sonst trug er immer diese schicken Anzüge, die er auch Derek immer aufbrummte.

"Zeig her", sagte er und trat hinter Derek an den Computer.

"Das ist die Erde", sagte Derek und deutete auf den Kreis in der Mitte, "Und das ist das unbekannte Objekt, dass denn Orbit erreicht hat."

Mr. Chins Miene war angespannt, doch er drückte Dereks Schulter kurz bevor eine Nummer auf seinem Handy wählte.

"Was tun sie?", fragte Derek verwirrt.

"Ich informiere die Nasa. Vielleicht bekommen wir Zugriff auf die Satelitenkameras in der Nähe des Objekts."

Nach einigen Minuten, in denen sich Derek weiter mit seinen Ergebnissen beschäftigte, legte Mr.Chin auf und sah ihn mit finsterer Miene an.

"Alle Kameras der Nasa sind in diesem Teil des Orbits funktionsunfähig."

Verdutzt sah Derek auf.

"Alle?"

"Alle. Sie sprechen von einem Leck im System."

Es herrschte ein kurzes Schweigen, bevor Mr.Chin um den Tisch herum kam und sich mit finsterer Miene wieder dem Bildschirm widmete. Derek fühlte sich seltsam taub. Wenn alle Kameras defekt waren, dann konnte auch nicht bestätigt werden, dass sein Algorithmus tatsächlich funktionierte und dieses Objekt wirklich existierte.

"Wie... Wie kann das sein?", fragte er verwirrt.

"Dafür gibt es viele Erklärungen. Ich werde noch weitere Telefonate führen. Vielleicht bekommen wir Zugriff auf ausländische Satelliten in diesem Bereich."

Mr. Chin verliess den Raum und bliebt vor der grossen Glaswand stehen, während er wieder sein Handy zückte.

Im selben Moment durchzog ein hohes Piepen die Stille.

"Derek", sagte Nick und deutete auf den Bildschirm. Verdutzt wandte er mich wieder um und betrachtete einen zweiten, etwas kleineren Punkt, der von dem ersten Punkt auszugehen schien.

Im Gegensatz zum ersten Punkt bewegte er sich.

"Mr.Chin?", rief er laut und bedeutet ihm, wieder zurück zum Bildschirm zu kommen.

Das zweite Objekt hatte jetzt eine eindeutige Flugbahn eingeschlagen. Derek wurde heiss und kalt, als ihm klar wurde, was er da sah.

Auch Mr. Chin schien es begriffen zu haben. Obwohl er gerade mitten in einem Telefonat war, nahm er den Hörer vom Ohr und starrte mit steinerner Miene auf den blinkenden Punkt.

"Wie lange bleibt uns?", fragte er leise.

"72 Stunden."

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