Lillith das schwarze Element

By veracrystall31

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"Der dunkle Mond bringt die Wende, sorgt für den Anfang, oder unser Ende" Lillith- ein ganz normales Mädchen... More

Prolog
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Epilog
Info zur Fortsetzung

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By veracrystall31

Wir stiegen schweigend die Treppe hoch, um in unsere Zimmer zu gelangen. Wir sollten uns eines aussuchen, hatte mein Vater gesagt.

Ich strich mit der Hand ehrfürchtig über das Geländer aus Marmor, zog meine Hand dann aber wieder zurück.
Am Ende der Stufen erwartete uns ein langer, breiter Gang, von dem in großen Abständen Türen abzweigten. Auch wieder in Gold und weiß gehalten. Wenn man hier stand, hatte man den direkten Blick auf das Fenster am Ende, vor dem ein kleiner Tisch stand, den eine Vase mit Rosen zierte.

Hier hätte eine Gruppe Leute tanzen können, ohne Platzmangel zu haben oder sich gegenseitig zu stören.

Unschlüssig blieben wir drei auf der Treppe stehen.
„Wir sollen uns eins aussuchen?", Alenias hellblaue Augen glitten ungläubig den Flur entlang. Devon und mir ging es nicht anders.

Devon schüttelte einmal ungläubig den Kopf und deutete auf die vorderen Zimmer: „Wir sollten die vorderen nehmen. Schnellerer Fluchtweg nach unten und raus."
Alenia nickte ging zu der ersten Tür: „Das macht Sinn."
Sie drückte die Klinge runter und ging in ihr Zimmer rein. Hinter sich schloss sie die Tür wieder und ließ mich und Devon alleine im Flur stehen.

„Na dann", ich ging ein Schritt auf die erste Tür auf der rechten Seite zu, „Lass uns mal sehen wie das Zimmer aussieht."

Hinter der weißen Tür eröffnete sich nicht nur ein Zimmer, es war schon fast ein Gemach.
In den großen Raum stand ein riesiges Doppelbett mit wahnsinnig vielen Kissen. An der Wand gegenüber, also von mir aus rechts, gab es einen braunen Schreibtisch, dessen Griffe und Füße vergoldet waren. Stifte und Papier waren ordentlich bereit gelegt.

Ich ließ meinen Blick weiter wandern. Dicke und schwer aussehende Vorhänge zierten das große Fenster, das zu einem Balkon hinaus führte.
Von der Tür aus konnte ich direkt hindurch auf den Vorhof, durch den wir rein gekommen waren, sehen.

Das Zimmer war wie alles hier auch wieder in weiß und Gold gehalten. Weißer Marmorboden und weiße Wände mit goldenen Verzierungen.

Und das war noch nicht alles. Durch eine halb geöffnete Tür, konnte ich ein Bad sehen, das an dieser Zimmer anschloss.

„Er scheint wirklich viel Geld zu haben", murmelte Devon und seine Augen schweiften durch den Raum wie meine.
Ich nickte stumm und setzte mich auf das Bett. Ich sank in der Weichen Matratze komplett ein.

In diesem Haus wäre ich vielleicht aufgewachsen, wäre ich nicht das gewesen, was ich war. Ein Leben in Luxus und Bequemlichkeit.
Ich wusste nicht ob ich so ein Leben gewollt hätte, aber trotzdem wäre ich lieber jemand anderes gewesen. Kein Dunkler Mond, sondern eine normale Elementes.
„Ich bin im Zimmer nebenan.", Devon verließ das Zimmer.

Ich lag lange so dar und versuchte meine Gefühle zu ergründen. Wie ich zu den Luxus, in dem mein Vater lebte, stand. Und ich bemerkte, dass die Leere sich kein bisschen verändert hatte. Das Loch, wo es einst mal gestrahlt und schön gewesen war, wo ich glücklich und fröhlich gewesen war, war jetzt einfach nur ein dunkles, tiefes schwarzes Loch. Das Morden hatte mir die Farben und das Licht genommen.

Ich legte einen Arm über meine Augen. Aber das war gut, dass ich nichts fühlte, oder nur flüchtig. Magie wurde durch Gefühle gesteuert und meine geriet so außer Kontrolle. Wut, Angst, wegen was auch immer.
Und wenn ich wollte dass nichts passierte, durfte ich auch weiterhin keine Gefühle zulassen. Die Leere kam von alleine, aber ich musste darauf achten.

Ich nahm meinen Arm wieder runter um hielt ihn stattdessen nach oben. Die Mittagssonne fiel durch das Fenster auf den dunkle Trackles und ließ ihn Schimmern. Der Druck war nach wie vor auf meiner Brust und wurde mit jedem Tag stärker. Aber wenn ich so niemanden verletzte, würde ich das ertragen.

Ich schloss kurz die Augen.
Ich wollte doch nur, dass niemand wegen mir leiden muss.

Eine Weile ging ich meinen Gedanken nach als es plötzlich an der Tür klopfte und Devon den Kopf zur Tür reinsteckte: „Es gibt essen. Und wir sind ja eingeladen."
Ich richtete mich einen kleinen Ächzen auf: „Ach stimmt ja."

Also schwang ich meine Beine über das Bett und stand auf. Die Kälte in mir spürend ging ich zu Devon rüber, der die Stirn runzelte.
„Ist alles in Ordnung?"
Ich zuckte die Schultern: „Klar." Nichts war in Ordnung, aber das war es schon seit einer ganzen Weile.
Devon nahm meine Hand und ich hob den Kopf. Seine Augen bohrten sich in meine: „Das glaube ich dir nicht."
Meine Hand lag warm in seiner und ich war mir seine Nähe plötzlich mehr als bewusst. Wir standen kaum einen Schritt auseinander.

Seine Augen sahen abwechselnd mal in mein rechtes, mal in mein linkes: „Wie fühlst du dich?"
Ohne den Blickkontakt abzubrechen, schluckte ich und befeuchtete meine plötzlich trockenen Lippen: „Ich... ich weiß nicht."
„Bitte sag es mir", er wirkte traurig, „Ich möchte wissen, wie ich dir helfen kann. Damit du wieder lächelst."
Lächeln. Mir fiel auf, dass ich es schon lange nicht mehr getan hatte.
„Bitte", wiederholte er.

Seine warme braune Augen schienen mich anzuflehen. Und ich sah die Verzweiflung, nichts tun zu können. Wieso bedeute ich ihm so viel? Er hatte mich mal töten wollen. Noch bevor ich Blut an meinen Händen gehabt hatte. Und als ich für den Tod mehrer Menschen verantwortlich wurde, hatte er mich befreit.

„Ich empfinde gar nichts", gestand ich leise. Unsere Augen hatten wir nicht voneinander abgewandt.
„Ich bin leer. Da ist nichts."
Sein Griff um meine Hand wurde fester: „Dann werde ich dafür sorgen, dass sich das ändert.Du wirst wieder lächeln!"

Ich schaffte es nicht Devon zu sagen, dass ich diese Leere wollte. Damit meine Magie nicht von Gefühlen kontrolliert wurde. Damit sie in mir eingeschlossen blieb. Aber er wirkte so entschlossen und es schien ihm wichtig zu sein.

Die Sonne von dem Fenster im Rücken beleuchtete seine gebräunte Haut und seine rotbraunen Haare hatten die Farbe glimmender Glut angenommen.
Seine Pupille hatte sich wegen des Lichts zusammengezogen und war ein kleiner Punkt in dem dunklen Bernstein.

Ich sah wie seine Augen zu meinen Lippen sahen und wieder in meine Augen. Er begann sich vorzubeugen und der Abstand zwischen uns wurde immer kleiner. In meinen Magen kribbelte es.

„Wollen wir?"
Devon zuckte zurück und wirbelte herum. An seiner Schulter vorbei sah ich Alenia, die gerade die Tür ihres Zimmer schloss und uns erwartungsvoll ansah.

Er hüstelte und ich glaubte, einen Hauch rosa seine Wangen färben zu sehen. Was war das eben gewesen?

„Ja. Mein Vater wartet sicher schon.", antwortete ich auf Alenias Frage und wir stiegen die Treppe wieder hinunter. Es ging durch den langen Flur, wo mein Vater verschwunden war. Dort erwartete uns ein Dienstmädchen, das uns ins Esszimmer führte, wo mein Vater uns empfing.

Es überraschte mich nicht, dass es wieder in Gold und weiß gehalten war. Dominierend war aber trotzdem der große hellbraune mit weißer Tischdecke verzierte und reichlich gedeckte Tisch in der Mitte. An den Ende des Möbelstücks saß mein Vater und deutete mich auf den Stuhl rechts von ihm Platz zu nehmen. Insgesamt gab es zwölf.

Mit ausdruckslosen Gesicht setzte ich mich. Devon ließ sich gegenüber nieder, Alenia neben mir.

„Ich hoffe das Essen wird euch schmecken", mein Vater nickte dem Mädchen, dass uns in den Saal geführt hatte, zu und es verschwand.
„Bestimmt", murmelte ich und sah auf sein Hemd. Ja, Hemd. Meine Vater hatte sich offenbar ungezogen und die Tunika gegen ein weißes Hemd mit dunkelgrüner, dünner Jacke getauscht. An den Schultern war sie mir Gold bestickt. Jetzt fügte er sich mit seiner Umgebung zusammen.
Devon und ich dagegen trugen noch immer unsere Ledermontur, Alenia ihren Kampfanzug. Nur die Waffen und Taschen hatten sie im Zimmer gelassen. Aber ich vermutete trotzdem ein verstecktes Messer irgendwo.

Als Nächstes wurde uns das Essen herein getragen. Kurz wuselten Angestellte um uns herum, servierten uns alles und verschwanden leise wieder.

Vor mir stand nun die Vorspeise: eine Suppe in einer kleinen Schale. Sie duftete wahnsinnig lecker.
„Das ist eine kleine Frikadellensuppe", erklärte mein Vater und rührte einmal in seiner, „Sehr simpel aber lecker."

Er nahm den ersten Löffel, also griff auch ich zu meinen. Dabei bemerkte ich wie Devon die Suppe misstrauisch musterte.
„Nichts von dem Essen ist vergiftet.", versicherte mein Vater und nahm, wie um es zu beweisen, einen weiteren Löffel seiner Suppe.
Alenia glaubte ihm, wahrscheinlich hatte sie gespürt, dass er die Wahrheit sagte, also begann auch ich zu essen.

„Mir fällt auf, ich habe mich noch nicht richtig vorgestellt: Ich bin Valor und wie bereits gesagt das Oberhaupt der Stadt. Meine Familie vertritt bereits eine Weile das Amt, aber trotzdem kann das Volk uns abwählen. Also keine wirkliche Monarchie.", er neigte als eine Art Verbeugung den Kopf. Dabei lächelte er leicht und schien zu warten.
„Ich bin Alenia", meine Freundin legte ihren Löffel beiseite und sah meinen Vater an, „Ich begleite Lillith eine Weile, bevor ich meinen Dingen wieder nachgehe."
Mein Vater nickte und sah erwartungsvoll zu dem Hunter.
„Devon. Mehr gibt es nicht zu sagen."
Dass ein Hunter und die Scheinende an Valors Tisch saßen, verschwiegen wir.

Mein Vater nickte wieder und wandte sich mir zu: „Erzähl mit etwas über dich. Was führt dich hierher?"
Ich schluckte einen Löffel Suppe, während ich überlegte, was ich antworten sollte.
„Wir... Wir sind nur auf der Durchreise. Ich will mehr von der magischen Welt sehen und da haben wir hier halt gemacht."
Er tippte mir den Finger auf den Tisch: „Durchreise so so."
Glaubte er mir nicht? Das war doch eine plausibel Erklärung und würde uns auch einen Grund geben, nicht zu lange zu bleiben.

„Wir gefällt Felicias euch denn bis jetzt?", diesmal richtete er die Frage an uns alle.
Devon sah Alenia an und deutete ihr auf die Frage zu antworten.
„Ich war schonmal hier. Aber die Stadt ist genauso schön, wie beim ersten mal. Und der Markt ist nicht zu überbieten."
Valor lächelte Erfreut: „Ja. Es ist die Haupteinahmequelle der Stadt."

Jetzt lehnte er sich in seinen Stuhl ein wenig zurück, er war mir der Suppe fertig.

Als auch wir die Vorspeise beendet hatten, wurden unsere Teller abgeräumt und durch neue ersetzt: Spaghetti. Einfache, unglaublich leckere Spaghetti.

„Wenn du so reich bist", stellte ich zum ersten Mal eine Frage, „Warum hast du unten in der Stadt die Waffen verkauft?"
Mein Vater drehte gerade eine Spaghetti auf den Löffel, als er aufsah. Seine grauen Augen schienen sich über meine Frage zu freuen.
„Das ist nur ein Zeitvertreib. Ein Hobby. Natürlich verdiene ich auch ohne genug, aber es macht Spaß."
Er zuckte die Schultern: „Und ich lerne die Menschen kennen. Und sie ihren Führer."

„Waren die Waffen selbst geschmiedet?", Devon schien interessiert, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Er schien zwar grundsätzlich nichts dagegen zu haben, dass ich meinen Vater kennenlernte, aber er blieb trotzdem misstrauisch. So wie ich distanziert blieb, bevor er mich eh abwies.

Mein Vater schüttelte den Kopf: „Nein. Das macht ein Freund von mir. Er schmiedet die Waffen und ich verkaufe sie auf dem Markt. Ein Teil des Geldes geht natürlich an ihn."

Wir redeten noch eine Weile. Gelegentlich stellte meinen Vater mir eine Frage, aber nachdem ich diese knapp beantwortet hatte, lenkten Alenia und Devon das Gespräch immer wieder zurück zu Valor und weg von mir. Mir fiel das am Ende der Hauptspeise auf, mein Vater dagegen nicht. Jedenfalls wirkte es so.

„Wie sieht es eigentlich mit deinen Kräften aus, Lillith?", Valor hatte das Kinn in die Hand gestützt und sah mich fragend an. Ich verschluckte mich fast an meinen Schokopudding, der als Nachtisch diente. Augenblicklich drehten sich meine Gedanken um den Dunklen Mond und meine dunkle Magie, die ich in mir trug. Der Druck auf meiner Brust rückte ebenfalls wieder in den Vordergrund.
Um meinen Husten zu überspielte trank ich aus meinem Glas Wasser und antwortete darauf: „Ganz in Ordnung."
Die Lüge schmeckte bitter in meinem Mund. Garnicht war mit meiner Magie in Ordnung.
„Aha. Wieso dann der Trackles?", er nickte zu meinem Handgelenk mit der Fessel. Der schwarze Stein mit der Kette, die Devon eingeschmolzen hatte,  konnte als Armband durchgehen, aber mein Vater hatte es natürlich gesehen.

Es juckte mich in den Fingern meine Hände schnell unter den Tisch zu ziehen, aber stattdessen hielt ich meinen Löffel fester: „Das... das ist nur vorübergehend." Lüge.
Alenia öffnete bereits den Mund, um ein neues Thema in den Raum zu werfen, aber Valor schnitt ihr das Wort ab: „Weswegen hast du ihn denn an?"
Mein Vater beugte sich über den Tisch und sein Gesicht schwebte wenige Zentimeter vor meinem Gesicht. Seine plötzlich dunklen grauen Augen bohrten sich in meine: „Was ist passiert? Was hast du getan?" Seine Stimme klang unheilvoll.
Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich führte mich... bedroht.
Mein Schlucken musste er sicher hören und ich wich ein wenig in meinen Stuhl zurück.

„Sie hat zu viel Magie auf einmal verbraucht", rettete Devon mich mit neutraler Stimme, „Sie muss sich regenerieren und mit den Trackles verhindern wir, dass sie versehentlich bändigt. Ihr Reserven müssen erstmal wieder komplett aufgefüllt werden."

Mein Vater kniff kurz die Augen zusammen, lehnte sich aber wieder zurück. Ein Lächeln lag wieder auf seinem Gesicht. „Ich verstehe. Dann sollte sich ihre Magie tatsächlich erstmal ausruhen." Verschwunden war der gruselige Ausdruck in seinen Augen.
Ich atmete aus. Mir war garnicht aufgefallen, dass ich den Atem angehalten hatte.

Als mein Vater den Blick senkte um seinen Pudding weiter zu essen, formte ich zu Devon mir den Lippen das Wort „Danke".

Nach dem Mittagessen, begleitete Valor uns bis zum Flur.
„Morgen gibt es eine Theatervorstellung in unserer Stadt. Das Stück ist großartig und wurde mir schon öfter empfohlen. Ich lade euch ein." Hoffnungsvoll sah er uns an.
Wir drei tauschte Blicke aus und stimmten stumm ab. Also wandte ich mich mir ausdrucksloser Miene um und nickte. Keine Gefühle. Ihn nicht ins Herz schließen. Er hatte mich einmal abgegeben, er würde es nochmal tun.

Doch dann fiel mir etwas auf.
Wo war meine Mutter?

„Was ist mit meiner Mutter? Kommt sie noch?"
Die Züge meines Vaters verrutschten ein wenig. Und kurz danach drehte er traurig den Kopf weg: „Sie ist tot."
Falls ich traurig war, verspürte ich nichts. Abgesehen davon, dass die Leere jedes Gefühl abblockte und ich mich auch gegen Emotionen wehrte, ich hätte keine Trauer verspürt, für jemanden den ich nicht vermisste. Ich erinnere mich nicht mal an sie.

Also bohrte ich nicht weiter nach. Er schien nicht gerne darüber zu reden.
„Das tut mir leid", sagte ich noch. Es klang nicht mal ehrlich, sondern einfach nur leer. Aber dann drehte ich mich um und ging die Treppe hoch auf den Weg in mein Zimmer. Alenia und Devon folgten mir.

Zusammen setzten wir uns auf das Bett in meinen Zimmer. Dabei gab es immer noch genug Platz für zwei weitere Leute. Die Tür wurde geschlossen.

„Denkt ihr, er weis, was ich bin?", etwas unsicher zupfte ich an der Decke herum.
Es war jetzt später Nachmittag und die Sonne fiel auf das Fenster. Während Alenia von Licht beschienen wurde, befand ich mich im Schatten. Passend. Die Scheinende und der Dunkle Mond.

Devons Gesicht war halb beleuchtet, die andere Seite war beschattet. Aber seine Augen, die nun nachdenklich auf die Decke blickten, erinnerten mich an den Moment vor dem Essen.
Hatte er mich küssen wollen? Nein. Nein, was dachte ich da?
Du wirst wieder Lächeln!
Wärme breitete sich in mir aus, doch ich schüttelte sie ab. Ich hatte beschlossen keine Gefühle zuzulassen. Es war sicherer. Auch wenn ich den Trackles trug.

„Das ist schwer zu sagen", meinte Alenia und drehte an einer Haarsträhne, „Vielleicht ist er durch den Trackles auch einfach nur misstrauisch geworden?"
Ich zuckte die Schultern. „Vielleicht."

Aber Valors Augen. Einen Moment lang waren sie dunkler geworden, kälter. Oder war das Einbildung gewesen? Las ich zu viel darin?

~•~

Nach einem gemeinsamen Abendessen, das wieder aus drei Gängen bestand und das Mittagessen sogar übertrumpfte, gingen wir ins Bett. Eine Angestellte musste mir ein Nachtkleid gebracht haben.Als ich in das luxuriöse Zimmer kam, lag es auf dem Bett.

Ich hielt es mit ausgestreckten Armen von mir und betrachtete es prüfend. Es war einfach nur weiß und schlicht mit drei Knöpfen vorne. Es war langärmelig und als ich es anzog, reichte er mir bis zu den Knien.

Zwar war es noch nicht allzu spät, aber irgendwie war ich trotzdem müde. Die Ereignisse heute waren auch nicht ohne, wenn du plötzlich deinen Vater wiederfandest. Wie auch immer, kurz nachdem ich mich im Bett eingekuschelt hatte, schlief ich auch direkt ein.

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