Die Verlierer - Könige der Pl...

By traumjaegerin

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[TEIL 1] Man soll sich seine Freunde nah halten und seine Feinde noch näher. Das ist Jays Devise, denn immerh... More

1 | Gewinnen
2 | Mutig oder verdammt dumm
3 | Alkoholische Freiheiten
4 | Keine Regeln
5 | Alles nur ein Spiel
6 | Saufen und scheitern
7 | Respektlos
8 | Kleinkriminell
9 | Kippen, Vokabeln, Planlosigkeit
10 | Respekt durch Freundschaft
11 | Mathe und MDMA
12 | Saufen im Kinderzimmer
13 | Kontrollverlust
14 | Von Katzen und Katern
15 | Nur bis Physik
16 | Zwischen Gewalt und Ganja
17 | Chancen und Niederlagen
18 | Federico geht saufen
19 | Jenseits von Moral
20 | Warum Schwänze verdammt praktisch sind
21 | Titten oder Teleskope
22 | Auf anderen Planeten
23 | Kein Platz für Freundschaft
24 | Das Gesocks und seine Paläste
25 | Unbesiegbar
26 | Gemeinsamkeiten
27 | Ballerspiele und Gangsterfilme
28 | Ekstase
29 | Blaues und rotes Licht
30 | Gefrorene Kirschtorte
31 | Ehrgeiz
32 | Fast Freunde
33 | Ritalin und Rumcola
34 | Genauso grob, genauso rücksichtslos
35 | Zukunftsvisionen
36 | Koste es, was es wolle
37 | Distanz
39 | Keine Könige mehr
40 | Sternenscheiß
41 | Kotze im Papierkorb
42 | Niemals entschuldigen
43 | Viel zu schön
44 | Ekelhafte Sommernächte
45 | Dreiste russische Schönheiten
46 | Voll schwul, Alter
47 | Am besten keine Gefühle
48 | Gewaltfrei
49 | Keine Kompromisse
50 | Das machen Freunde nicht
51 | Wodka Melone
52 | Niemals
Tausend-Follower-Special
Ankündigung

38 | Woran denkst du beim Wichsen?

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By traumjaegerin

In unserer Küche hatten sich tatsächlich zwei so Hurensöhne von der Polizei breitgemacht. Mit Waffen und Schlagstöcken an ihren Hüften und einer hässlichen Uniform. Keine Ahnung, da musste schon grundsätzlich im Leben was schiefgelaufen sein, wenn man sich dem Staat so verschrieb. So unterordnete. Richtig ekelhafte Stiefellecker, die auch weiterlecken würden, würde ihr Chef den Schwanz auspacken und pissen.

Bei ihnen war auch eine Frau mit lila gesträhnter Kurzhaarfrisur, die wohl jugendlich wirken sollte, aber nur zeigte, dass sie mit Sicherheit hart untervögelt war. Keine Ahnung, was die Fotze hier wollte.

»Jonathan Meyer?«, fragte mich der eine Polizist. Er hatte einen rotbraunen Vollbart und irgendwie was Väterliches an sich.

Ich nickte.

»Du brauchst nicht aufgeregt sein, wir wollen nur mit dir reden«, erklärte der Polizist in beruhigendem Tonfall und rückte einen der Stühle vom Tisch ab. »Setz dich hin.«

»Meine Fresse, bild' dir mal nichts ein«, erwiderte ich patzig und ließ mich auf den Stuhl fallen. Die Arme verschränkte ich vor der Brust.

Die würden mich niemals einschüchtern können.

Okay, vielleicht hatte er recht und ich war ein wenig aufgeregter, als ich sollte, aber ich würde mir das nicht anmerken lassen. Niemals. Darauf warteten die doch nur. Dass man anfing, Angst zu haben und deswegen alles tat, was die von einem verlangten.

»Das sind übrigens Herr Freyer ...« Die Olle deutete auf den bärtigen Polizisten und dann auf seinen Kollegen. » ... und Herr Keskin und ich bin Frau Märting«, lächelte sie und hielt mir die Hand hin, an deren Fingern ein goldener Ehering steckte. »Ich bin vom Jugendamt. Wenn Kinder schon so früh straffällig werden, hat das oft auch mit ihren Familienverhältnissen zu tun, darum bin ich dabei.«

Bla, bla, bla. Meinte die ernsthaft, dass das irgendjemanden juckte?

Ich nahm sie nicht entgegen, sondern behielt die Arme vor der Brust verschränkt.

»Mein Gott, Jonathan, kannste eigentlich noch was anderes, als dich lächerlich zu machen?«, sagte Tommy höhnisch, der sich neben der Tür aufgebaut hatte und einen auf großen Boss machte.

»Haben Sie das Sorgerecht?«, fragte der zweite Bulle ihn mit strenger Stimme. Der war Südländer und das war ja wohl noch lächerlicher. Wusste doch jeder, dass die Polizei der größte Rassistenhaufen überhaupt war.

»Nein.«

»Dann raus mit Ihnen. Bei der Vernehmung dürfen Sie nämlich nicht anwesend sein«, erklärte er.

»Jaja«, erwiderte Tommy und verließ dann die Küche.

Ich warf ihm ein überhebliches Grinsen zu. Es war unübersehbar, dass er sich einen drauf abwichsen wollte, wie die Bullen mich verhörten.

Und jetzt durfte der Arme nicht einmal dabei sein. Schon tragisch.

»Es geht um mutmaßliche Körperverletzung und Vandalismus«, erklärte mir Freyer. Er ließ sich mir gegenüber nieder und breitete seine Unterlagen auf dem Tisch aus, der mit ein paar Brotkrümeln und klebrigen Resten von Marmelade bedeckt war.

»Warten Sie! Ich mach' das noch kurz sauber.« Meine Mutter machte eilig einen Putzlappen nass und wischte über die Platte, als der Bulle seine Unterlagen angehoben hatte.

»Nur kein Stress«, lächelte Keskin. Wie ich diese ekelhafte, geheuchelte Freundlichkeit doch hasste.

»So, jetzt aber zu dir«, setzte er an.

Der andere hatte sich mit verschränkten Armen hinter ihm aufgebaut. »Arsenij Sokolow hat gestanden, an dem Überfall auf den Friseursalon in der Geranienallee beteiligt gewesen zu sein und im Rahmen der Vernehmung fiel auch dein Name. Dir wird Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch zur Last gelegt.«

»Okay.« Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern, während meine Mutter erschrocken mit dem Kopf schüttelte.

»Jonathan! ...«, murmelte sie fassungslos.

Sie begannen damit, mir Fragen zu stellen. Über jeden möglichen Scheiß. Erst dazu, was ich in der Tatnacht gemacht habe und ob ich die anderen Beschuldigten Arsenij, Tarek und Moussa kennenwürde. Ob die ein Problem mit den Inhabern des Salons gehabt hätten.

»Was weiß ich, Alter«, seufzte ich genervt auf. »Müsst ihr schon die selber fragen.«

»Das tun wir auch noch, keine Sorge.«

Dann laberte mich die Olle vom Jugendamt damit zu, dass ich ihr davon erzählen konnte, falls ich Probleme zuhause hab. Dass ich mich auch gerne vertraulich an sie wenden konnte. Fragte nach der Beziehung zu meiner Mutter, zu Tommy, bla bla bla.
Es wunderte mich, dass die nicht wissen wollten, woran ich beim Wichsen dachte. Dabei wär' das Gespräch bestimmt viel spannender gewesen, hätten wir über Weiber und Titten gesprochen.

»Bei der Flucht wurde ein Beamter mit einem gezielten Tritt ins Gesicht verletzt, wir nehmen durch seine Beschreibung an, dass du das gewesen sein könntest. Ist das so?« Keskin sah mich mit einem ersten Blick an.

In diesem Moment bemerkte ich, dass die Alte heulte. Nicht offensichtlich, sondern darum bemüht, dass es niemand mitbekam. Immer mal wieder wischte sie sich mit dem Ärmel ihrer Bluse, die wohl zuletzt in den Siebzigern modern war, die Tränen aus den Augenwinkeln.

Ich biss die Zähne aufeinander. Ich sollte das lustig finden oder so, war doch nicht mein Problem, wenn die daraus so'n Drama machte, aber irgendwie tat es weh.

Das war doch Bullshit.

Sie war mir egal.

»Alter, nein, das war ich nicht«, erwiderte ich gepresst zu dem Polizisten. Er nickte.

»So, das war's erstmal«, schloss Keskin und der andere klappte seine Mappe mit den Notizen zu. »Du wirst von uns hören, in ein paar Tagen kommt die Vorladung per Post.«

Sie erhoben sich und verabschiedeten sich, dann begleitete meine Mutter sie zur Tür.

Ich musste an Tarek denken und daran wie er mir von seinen Begegnungen mit der Polizei erzählte. Die sie zwar oft genug grundlos filzte, aber dann doch nie wirklich was in der Hand hatte, um eine Verurteilung zu erwirken.

Verdammte Scheiße, deutsche Bullen waren doch lächerlich. Wollten einfach nur einen Brief schicken und sahen das Problem nicht bei mir, sondern bei meiner Alten und ihrem Stecher.

Es fühlte sich wie ein elendiger Sieg an. Wenn nicht mal die Polizei mich ficken konnte, wer dann? Die konnten mir nichts und mit ein paar Sozialstunden würde ich schon klarkommen. Das, was ich dadurch bekam, war viel mehr wert: Die Anerkennung der anderen. Verdammt, Stress mit den Bullen gehabt zu haben, das war so viel krasser als Aykan mit seinen Fitnessstudio-Besuchen.

Als ich gerade die Küche verlassen und in mein Zimmer gehen wollte, weiter zocken, kam Tommy herein. »Bleib mal hier«, forderte er und schob mich zurück.

»Ey, pack mich nicht an!«, fuhr ich ihn an.

»Pass mal auf, dass du nicht wie 'ne Frau klingst, die gerade vergewaltigt wird.«

In diesem Moment kam meine Mutter in die Küche. Ihre Haare waren ganz zerzaust, der Blick ganz erschöpft.

Sofort legte Tommy seine Wurstfinger um sie, zog sie an seine Brust und streichelte sie tröstend. Dass ich mir auch immer diese widerliche Scheiße angucken musste.

»Jonathan«, setzte sie an, ihre Stimme zitterte. »Wie kannst du uns das erklären?«

»Uns?«, spottete ich. »Hab ich die Hochzeit verpasst oder was?«

»Ganz ehrlich, Junge, komm mal wieder klar«, laberte Tommy los. »Da standen gerade die Bullen vor der Tür, ist dir überhaupt klar, was das bedeutet? Da kommt 'ne Gerichtsverhandlung auf dich zu und mit aller Wahrscheinlichkeit bist du bald vorbestraft. Aber das verstehst du ja nicht mal. In deiner Traumwelt hältst du dich immer noch für den Härtesten.«

»Bist jetzt Psychotherapeut oder was?«, spottete ich. »Verpiss' dich jetzt mal.«

»Guck mal, wie viel Ärger deine Mutter einfach wegen dir hat«, fuhr er fort. »Sie arbeitet so viel für euch und jetzt kriegt sie Probleme mit dem Jugendamt. Das ist deine Schuld.«

»Meinst du, die juckt mich?« Ich lachte auf.  »Ist mir doch scheißegal.«

Meine Mutter schluchzte los. Es war unmöglich, die darinliegende Verzweiflung zu ignorieren.

Im nächsten Moment hatte Tommy mich schon gepackt. Ehe ich raffte, was er vorhatte, landete seine Faust im Gesicht. So fest, dass mir kurz schwarz vor Augen wurde und der Schmerz sich stechend in meine Knochen zog. 

»Fuck ...«, murmelte ich und taumelte nach hinten.

Die Alte hielt sich die Hand vor den Mund und sah uns beide entsetzt an.

»Du dreckiger Bastard, ich mach dich noch fertig, das schwör' ich dir!«, brüllte ich Tommy an, der mit geballter Faust vor mir stand. Ich holte aus, um zurückzuschlagen, um seine hässliche Fresse kaputtzumachen, doch er packte meine Hand und riss sie brutal zurück. 

So beschränkte ich mich darauf, ihm meine Verachtung ins Gesicht zu rotzen. Genüsslich sah ich dabei zu, wie meine Spucke seine Wimpern verklebte, dann stieß ich ihn grob von mir. Stürmte in den Flur, wo ich eilig in meine Schuhe schlüpfte und dann schon aus der Wohnung draußen war.

Mit einem lauten Knall schmiss ich die Tür ins Schloss, ging hoffentlich kaputt, das Scheißteil.

Diese verfluchten Arschlöcher konnten mir echt gestohlen bleiben.

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