Halloween Countdown 5 - Rückk...

By Samhainophilie

526 77 105

Raschelnde Zweige, geheimnisvolle Beobachter in den Schatten und Finsterflüstern - auch in diesem Jahr kommt... More

1 - Der Kürbisfluch
2 - Poltergeist
3 - Kammerjäger
4 - Ablösung
5 - Weiße Mäuse
6 - Vorahnung
7 - Heiliger
8 - Das Kratzen hinter der Wand
9 - Fremde Fährmänner
10 - Martha und Alma
11 - Das Mädchen im Spiegel
12 - Geisterschiff
13 - Die Puppen helfen dir
14 - Der Schlafwandler
15 - Schwarzer Hund
16 - Doppelgänger
17 - Friedhofsbesucher
18 - Geisterjagd
19 - Betrug beim Spiel

20 - Klopf, Klopf

24 2 0
By Samhainophilie

Hallo da draußen :)

Es ist soweit, Halloween ist endlich da! Unser Countdown endet somit mal wieder, aber natürlich steht noch eine aufregende, gruselige Nacht bevor. Ich hoffe, ihr könnt sie alle genießen, egal, ob ihr Kürbisse schnitzt, Party machen geht, Horrorfilme anseht oder euch sonst wie vergnügt. ^^ Hoffentlich hat euch unser Countdown auch in diesem Jahr wieder ein bisschen Vorfreude und die ein oder andere Gänsehaut bereitet. Aber auch wenn nicht, es hat auf jeden Fall wieder viel Spaß gemacht, mit Bloody Mally zusammen daran zu schreiben. :)

Ein wunderbares Halloween wünsche ich euch, bis zum nächsten Jahr!

- Nosferajul :D


Es wurde dunkel draußen, und Anna war allein zu Hause. Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren.

Nur noch zwei Stunden, bis sie ihren Anteil der Gruppenarbeit fertig gestellt haben musste... Und nur noch etwa dreißig Minuten, bis Opa wieder zu Hause sein würde, und dabei hatte sie immer noch nicht die Küche aufgeräumt. Anna fragte sich, wie sie das nur alles schaffen sollte.

„Wenigstens regnet es nicht.", dachte sie im Stillen. Mit etwas Glück würde die Halloweenfeier morgen auch draußen stattfinden können. Es wäre echt super, wenn ihre Freunde und sie ein Lagerfeuer veranstalten könnten, und nicht den ganzen Abend drinnen verbringen würden. Mit etwas Glück könnten sie ja vielleicht sogar eine Nachtwanderung machen.

Das bläuliche Licht der Nachttischlampe bereitete ihr allmählich Kopfschmerzen. Warum nur hatte sie bis zur allerletzten Minute gewartet, um diese dämliche Powerpoint-Präsentation für Biologie fertig zu stellen? Nun warteten die anderen beiden aus ihrer Gruppe auf sie, und sie hatte versprochen, bis elf Uhr heute Abend alles beendet und den anderen zugeschickt zu haben. Was für eine schlechte Planung das von ihr gewesen war, wo sie doch genauso gut schon letzte Woche mit der ganzen Sache hätte fertig sein können... Anna fühlte sich ziemlich unzufrieden.

Plötzlich klingelte es an der Tür, und Anna fuhr erschrocken aus ihren Gedanken.

„Was zur Hölle?", flüsterte sie, mit einem Blick auf die Uhr. Halb zehn. War das nicht ein bisschen spät für unerwartete Besucher? Sie hoffte wirklich, dass es nicht ihre Freundin Miriam war, denn die hatte die lästige Angewohnheit, andauernd unangemeldet bei ihr vor der Tür zu stehen.

Doch da fiel Anna ein, dass es ja schon der 30. war, eine Nacht vor Halloween... Vielleicht hatten sich ein paar Kinder im Datum geirrt, oder es einfach nicht mehr abwarten können, und waren heute Nacht schon auf Süßigkeiten-Jagd gegangen?

Sie schlich rüber zur Haustür, und es traf sie fast der Schlag.

Durch das vergilbte, gemusterte Glas konnte sie eindeutig den Umriss einer großen, dunkel gekleideten Person ausmachen. Es sah aus, als würde dort ein hoch-gewachsener, düsterer Mann stehen. Er hob eine Faust und pochte dreimal langsam gegen das Glas.

Klopf. Klopf. Klopf.

Anna fürchtete sich. Sie war wie erstarrt, und wusste nicht, was sie tun sollte. Auf keinen Fall wollte sie die Tür öffnen. Sie räusperte sich.

„Hallo?", fragte sie laut. Und dann: „Wir haben keine Süßigkeiten, tut mir leid!"

Sie glaubte eigentlich nicht, dass der unheimliche Mann auf Süßkram aus war. Er stand noch immer schweigend da, als könnte er sie durch das milchige Glas genau mustern. Anna wusste, dass das nicht möglich war, aber sie fühlte sich trotzdem extrem unwohl. Dann drehte sich der Mann um, und verschwand. Anna konnte seine Schritte auf den Treppenstufen hören. Sie schluckte schwer, doch war erleichtert, dass er weg war.

Anna beschloss, wieder zurück ins Wohnzimmer zu gehen, und ihren Großvater anzurufen. Er würde ohnehin bald da sein, es war seltsam, dass sein wöchentlicher Spieleabend mit seinen Freunden sich so in die Länge zog. Seltsam, aber dennoch etwas, das gelegentlich vorkam. Als sie seine Nummer wählte, legte ihr Opa sofort auf, nach dem ersten Klingeln. Das war schon deutlich schräger. Anna hatte noch immer Angst, und fragte sich, ob der gruselige Mann noch immer in ihrer Einfahrt oder sonst wo in der Nähe des Hauses stand. Zum Glück wusste sie, dass Opa große Angst vor Einbrechern hatte, und immer sämtliche Türen und Fenster abschloss.

Sie entschied, ihre Freundin Miriam anzurufen.

„Hey, wie läuft Bio?", fragte Miri als erstes, sobald Anna ihre Nummer gewählt hatte.

„Hey... Bio läuft gut.", log Anna. „Aber deswegen rufe ich nicht an. Da stand grad so ein komischer Typ vor der Haustür, und ich hatte irgendwie Schiss. Darum dachte ich, ich sag mal kurz Hallo."

Miriam klang erschrocken. „Wow, echt? Hast du einen Stalker, oder so?"

Anna lachte. „Nein, ich glaub nicht. Keine Ahnung wer das war... War ziemlich groß und komplett schwarz angezogen, ich glaub sogar, er hatte ne Skimütze über'm Gesicht. Und der hat so komisch gegen die Tür geklopft, hat mir echt Panik gemacht. Aber ist bestimmt nur irgendein Blödmann der den alten Leuten hier in der Gegend Angst machen will, von wegen Halloween und so..."

Miriam schnaubte. „Was für ein Arsch. Ich hoffe für euch, der wirft nicht auch noch rohe Eier gegen die Wände, oder sonst was. Mann, ich verstehe echt nicht, warum manche Leute Halloween so in den Dreck ziehen wollen. Es ist so ein cooles Fest, und dann denken einige Vollidioten, sie müssten wildfremden Leuten irgendwelche hirnlosen Klischee-Streiche spielen. Das kotzt mich echt an!"

Anna grinste. „Schreib eine Petition, Miri! 'Make Halloween Wholesome Again', oder so. Ich würde das sofort unterschreiben."

Miriam lachte. „Ach, du bist doof. Aber auch egal, Hauptsache, du rufts die Polizei an, falls der Typ nochmal vor der Tür steht. Gibt schließlich ne Menge Einbrüche zu dieser Zeit im Jahr..."

„Ja ist gut, mach ich. Ich schreib jetzt weiter an der Bio-Sache rum, ja? Hab dich lieb!"

Die beiden legten auf, und keine halbe Minute später, klingelte es schon wieder an der Tür.

Anna wollte gar nicht erst nachgucken gehen. Doch das Klingeln hörte nicht auf. Fast eine Minute lang klingelte es, gefolgt von häftigem Hämmern gegen die Tür, als würde jemand mit aller Wucht anklopfen. Und schließlich stand sie doch auf, um nachzusehen, wer da war.

Es war wieder derselbe Mann. Seine schwarz vermummte Silhouette stand bedrohlich vor der Tür.

„Gehen Sie bitte weg.", rief Anna, und versuchte, ruhig zu bleiben. „Entweder Sie verschwinden jetzt oder ich rufe die Polizei."

Sie wusste nicht, ob es albern von ihr war, dem Mann zu drohen. Es konnte schließlich einfach nur irgendein blöder Streich sein. Aber der stille, große Mann machte ihr Angst, sie wünschte wirklich, Opa würde endlich nach Hause kommen.

Noch immer im Hausflur stehend, wählte sie erneut die Telefonnummer ihres Opas. Zu ihrer Verwirrung und ihrem Schock konnte sie das Klingeln des Handys ganz in ihrer Nähe hören...

Mist.

Mist, Mist, Mist.

Hatte Opa etwa wieder sein Handy zu Hause vergessen? Verdammt, das war so was von typisch! Das eine Mal, wo sie wirklich seine Hilfe hätte gebrauchen können, und er war natürlich nicht erreichbar.

Sie legte auf.

Noch immer stand der Mann vor der Tür, regungslos. Sie fragte sich, ob er sie hören konnte, wenn sie jetzt nochmal Miriam anrufen würde.

„Er ist immer noch hier.", sagte sie leise zu ihrer Freundin, sobald Miri den Hörer abnahm. „Er steht direkt vor der Tür, ich glaube, er starrt mich gerade an..."

„Warte, was?", schrie Miriam ihr regelrecht ins Ohr. „Oh mein Gott, du musst die Polizei rufen!"

„Ja, ich glaub auch."

„Anna, soll ich vorbei kommen? Ich kann meinen Bruder mitbringen, ich wette, sobald der Moritz mit all seinen Muskeln sieht, haut dieser Spinner sofort ab."

Anna dachte kurz darüber nach. Hey, warum eigentlich nicht? Miriam und ihr Bruder wohnten schließlich gerade einmal zwei Straßen von hier, und sie würde sich viel wohler fühlen, wenn gerade jemand bei ihr wäre.

„Nur, wenn ihr wollt. Also, wenn euch das keine Umstände bereitet.", sagte Anna.

„Halte durch, Süße! Wir sind in fünf Minuten da und sagen diesem Irren, dass er abziehen soll."

„Danke.", sagte Anna, und fühlte sich unglaublich erleichtert. „Bis dann!"

Sie setzte sich wieder ins Wohnzimmer, und versuchte, nicht mehr an den Mann zu denken, der, aller Wahrscheinlichkeit nach, noch immer vor ihrer Haustür stand...

Dreißig Minuten später waren Miri und ihr Bruder noch immer nicht da.

Anna ging zurück in den Wohnungsflur, wo sie noch immer den düsteren Mann vor der Tür stehen sehen konnte.

„Was wollen Sie?!", rief sie wütend. „Sie machen mir keine Angst, Sie machen sich nur zum Affen! Gehen Sie weg!"

Wieder griff sie nach ihrem Telefon, und wählte Miris Nummer... Und sie konnte das Klingeln des Telfons hören... Von irgendwo im Haus.

Was?!

Was hatte das zu bedeuten? Spielte ihr jemand einen Streich?

Sie lauschte, und folgte dem Klingeln. Es kam aus dem Keller...

Sie öffnete die Tür, und ging Stufe für Stufe die Treppe herunter.

Das Klingeln wurde mit jedem Schritt lauter. Anna wusste, dass es aus dem Heizungraum kommen musste...

Als sie die Tür öffnete, sah sie es. Miriam's tote Augen starrten sie vom Fußboden her an, aus ihrem Mund rann ein Bach von Blut. Ihre Brust war über und über mit Messerstichen versehen, gigantische, blutrote Wunden. Neben ihr lag die Leiche ihres Bruders, der ebenfalls einen Ausdruck von Terror auf seinem Gesicht stehen hatte, und ein riesiges Küchnmesser in der Taille stecken hatte. Seine Brust war ein Stück weit geöffnet, wie bei einem sizierten Fisch.

Anna kreischte.

Sie kreischte und kreischte, sie fühlte sich schwindelig und wollte sich übergeben, sie konnte schon das Würgen in ihrer Kehle spüren, und ihre Augen brannten vor Tränen. Sie wusste nicht, wie lange sie verzweifelt da stand, und auf die toten Körper ihrer Freunde blickte. Doch irgendwann fiel ihr auf, dass das Klingeln des anderen Telefons aufgehört hatte, und dass sie nun gerade von jemandem auf ihrem Handy angerufen wurde. Von ihrem Großvater.

Selbst durch die Panik und die krampfhafte Furcht des Augenblicks hindurch konnte Anna Erleichterung fühlen, als sie das Wort 'Opa' auf dem Bildschirm las.

„Ja?", weinte sie.

Ein rasselndes Atmen war zu hören.

„Geh in die Vorratskammer, Anna.", sagte der fremde Mann. Seine Stimme war rau und trocken.

„Du willst doch sicher wissen, was mit deinem Opa passiert ist?"

Dann legte er auf.

Anna fuhr herum und blickte auf die Tür zur Vorratskammer. Sie wusste, dass sie wegrennen sollte, aber wusste auch, dass sie nachsehen musste. Sie musste wissen, was er gemeint hatte... Von Grauen und Entsetzen erfüllt setzte sie einen Schritt nach dem anderen in Richtung des Raumes am Ende des Kellerflurs.

Sie öffnete die knarrende, alte Tür. Und dort, in seinem uralten Schaukelstuhl, saß ihr Großvater.

Seine Augen waren nichts als blutende, leere Höhlen. Jemand hatte sie entfernt. Sein Bauch war aufgeschnitten, wie der von Miriams Bruder.

Anna konnte gerade noch schreien, als sie auch schon den kalten Griff in ihrem Nacken spürte.

„Happy Halloween, Anna.", sagte der Mann, und es sollten die letzten Worte sein, die sie jemals hören würde, dort, im dunklen Keller mit all den Leichen. „Happy Halloween."

- Ende. -

Continue Reading

You'll Also Like

231K 3.1K 33
The MHA universe is in for a real shock when they find out about a universe that has real God's, Monster's and that a Foundation of quirkless people...
6.2K 156 20
This is mainly focused around Reece and his eating disorder but they will be some other sensitive topics mentioned. I will give trigger warnings at t...
38.3K 2.9K 23
البيت أظلم وبس گلوب واحد مشتغل وضعيف وگوة اشوف عبرت الدرج صعدت جبت القفل أفتح باب الغرفة خليت المفتاح بالباب حسيت واحد واگف وراي ! التفتت ماشفت شيء...
4.4K 722 16
අදුරෙන් උපන් ඔහුගෙ ආදරයේ වියරුව!