Halloween Countdown 5 - Rückk...

بواسطة Samhainophilie

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Raschelnde Zweige, geheimnisvolle Beobachter in den Schatten und Finsterflüstern - auch in diesem Jahr kommt... المزيد

1 - Der Kürbisfluch
2 - Poltergeist
4 - Ablösung
5 - Weiße Mäuse
6 - Vorahnung
7 - Heiliger
8 - Das Kratzen hinter der Wand
9 - Fremde Fährmänner
10 - Martha und Alma
11 - Das Mädchen im Spiegel
12 - Geisterschiff
13 - Die Puppen helfen dir
14 - Der Schlafwandler
15 - Schwarzer Hund
16 - Doppelgänger
17 - Friedhofsbesucher
18 - Geisterjagd
19 - Betrug beim Spiel
20 - Klopf, Klopf

3 - Kammerjäger

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بواسطة Samhainophilie

Guten Morgen, meine Freunde,
fürchtet ihr euch vor Fahrstühlen? Ich habe definitiv ein ungutes Gefühl, wenn ich in einen einsteige. Vielleicht ist es ja manchmal tatsächlich nicht so dumm, einfach die Treppe zu nehmen xd
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und vielleicht eine Gänsehaut :3
Bloody Mally

______________________

15, 16, 17 ... Ping! Die kleine Anzeigetafel über dem linken Aufzug sprang auf 18 und mit einem leisen Klingen öffneten sich die metallenen Türen. Ein leerer Raum tat sich vor Claudia auf, die mit klingenden Absätzen über die Schwelle trat. Rechts und links befanden sich Spiegel, in denen sie sich von allen Seiten betrachten konnte.

Leise Klaviermusik klang in ihren Ohren, während sie den Knopf mit dem eingestanzten EG drückte. Noch befand sie sich 18 Stockwerke über der Straße, auf der die Autos im morgendlichen Berufsverkehr fuhren, in welchen sie in Kürze auch eintauchen würde. Claudia stieß Luft aus, richtete ihren grauen Rock und die weiße, ordentlich gebügelte Bluse. Strich sich das blonde Haar hinter die Ohren. Überprüfte nochmals, ob sie alle Akten für das bevorstehende Treffen mit der Werbeagentur in ihre Tasche gepackt hatte.

Sie warf einen raschen Blick auf die Uhr, während sich ein weiterer Mann in den Aufzug schob. Ein dunkler Mantel hüllte den hochgewachsenen Körper ein, ein grauer Trilbyhut saß auf dem Kopf. Er drückte keine Zahl auf dem Armaturenbrett, wahrscheinlich wollte er ebenfalls ins Erdgeschoss fahren. 8:04. Um 8:30 begann das Treffen und es war nur um den Block, das hatte sie bereits nachgeschaut.

Die Aufzugtüren schlossen sich und wieder erklang ein leises Ping!, und für einen kurzen Augenblick spürte Claudia ein unerklärliches Unwohlsein in sich aufsteigen. Eine abstruse Erinnerung schlich sich in ihre Gedanken. Als kleines Mädchen hatte sie Aufzüge nicht gemocht. Wenn sie in ihnen so weit nach oben gefahren war, wie es heute der Fall war, hatte sich immer dieser unangenehme Druck auf ihre Ohren gelegt, der hatte ihr ein ungutes Gefühl bereitet. Manchmal hatte sie sich vorgestellt, dass der Aufzug ein gefräßiges Monster war - dass es sich bei den beiden Türen um die alles zermalmenden Kiefer handelte und sie direkt in seinen Rachen stieg, wenn sie den Aufzug betrat. Hätte sie nicht besser die Treppe nehmen sollen? Ach, Unsinn! Es gab überhaupt keine frei zugängliche Treppe, weil sie ohnehin niemand bis in den achtzehnten Stock benutzen würde, nur den Fluchtweg für Notfälle. Aufzug im Notfall nicht benutzen. Die Musik spielte und sie schüttelte die Gedanken mit einem leichten Augenverdrehen ab.

Der Fahrstuhl setzte sich ruckelnd in Bewegung und Claudia sah zu, wie die Zahl langsam abfiel. 18, 17, 16. Mit den Zähnen zog sie die Unterlippe ein, ehe sie sich erinnerte, dass sie Lippenstift trug, und sie rasch wieder losließ. Nochmals sah sie auf die Uhr und dann ...

Ein Rumpeln und dann drohte sie zu stolpern, musste sich am Geländer abstützen, während ihr ein überraschter Laut entwich und ihr Herz einen Satz machte. Die Lichter flackerten und dann, wie ein stöhnendes, altes Tier, erstarb der Aufzug. 14, sagte die Digitalanzeige über der Tür.

Claudia richtete sich auf, strich sich mit einem Stöhnen die Haare aus dem Gesicht. »Komm schon«, murmelte sie entnervt und drückte den EG-Knopf auf dem Armaturenbrett. »Nicht jetzt!« Sie drückte öfter und heftiger, ehe sie sich dem Notruf zuwandte.

Die Lichter flackerten.

Claudia betätigte den Notruf energischer, doch nichts tat sich. Unruhig stieß sie einen Fluch aus. Nicht heute, sie hatte doch nur noch ... 8:04, sagte die Uhr. Der Zeiger rührte sich nicht. Sie griff nach ihrem Smartphone, doch auch dort ... Stillstand.

Stillstand.

Stillstand.

»Hast du Angst, Claudia?«

Sie fuhr herum und erst jetzt erinnerte sie sich, dass sich der Mann mit dem Trenchcoat und dem Trilbyhut ja mit ihr im Aufzug befand. Er hatte ihr den Rücken zugekehrt und unter der flackernden Deckenbeleuchtung war sein Gesicht nicht zu sehen - es war abgewandt von der verspiegelten Wand.

»Entschuldigung?«, brachte sie hervor.

Das Licht summte erneut wie ein schwirrendes Insekt und ihr Herz wollte sich verkrampfen, als die Klaviermusik einen Satz machte - sich zu dehnen begann wie von einer ausgeleierten Kassette abgespielt. Dunkel - hell. Der Mann, schweigend, still. Hell. Dunkel, hell, dunkel. Dunkel, dunkel, dunkel. Und dann, hell, und der Mann mit dem Trenchcoat umgedreht, der Kopf zur Seite ruckend, die Augenhöhlen ... Insektenaugen, Haut wie Chitrinpanzer und der Mund ... Fühler, knirschende Kauwerkzeuge und tropfender Speichel und ... dunkel! Claudia bemerkte erst, dass sie geschrien hatte und panisch nach hinten gestolpert war, als sie rückwärts gegen die Knopfleiste prallte, den Blick auf die Stelle gerichtet, an der sich die Gestalt befunden hatte. Dunkel, es war viel zu dunkel. Dunkel, dunkel, dunkel ... hell.

Sie hob den Kopf. Ihre Brust hob und senkte sich heftig, ihr Puls war in die Höhe geschossen. Auf ihrer Stirn stand Schweiß, ihr Lippenstift war verschmiert, weil sie so aufgebracht an ihrer Unterlippe nagte.

Der Mann - das Ding - war weg. Sie war ganz allein. Claudia stieß sich von der Wand ab, sah sich mit schwer gehendem Atem um. Dunkel, erneut flackerte das Licht, hell. Dunkel, hell. Sie legte den Kopf in den Nacken und - und blickte in schwarze, kopfüberstehende Facettenaugen. Claudia schrie, als die Kreatur sich von der Decke auf sie stürzte. Sie schrie, als alles dunkel wurde und der Aufzug ruckend wieder zum Leben erwachte.

Sie schrie, als sie die Augen aufriss und mit schwer gehendem Atem in ihrem Hotelbett aufwachte.

»Nur ein Traum«, keuchte sie, als sie mit ungläubigem Blick auf die unverletzte Haut ihrer Handflächen und Unterarme starrte. Ihr Blick glitt zur Digitaluhr auf dem Nachtschränkchen - 7:38. Unwillkürlich stieß sie ein helles Lachen aus. Gestern hatte sie ein furchtbar widerliches Insekt aus ihrem Hotelzimmer entfernen müssen, und dann hatte sie noch zufällig diese Dokumentation über angeblich verfluchte Hotels gesehen ... Es war kein Wunder, das sie solch merkwürdige Träume hatte! Claudia dachte an das, was sie damals als Kind über gefräßige Aufzüge gedacht hatte, und musste feststellen, dass sie tatsächlich eine äußerst lebhafte Fantasie hatte.

Bevor sie in Zeitnot geriet, schlüpfte sie aus dem Bett und begann, sich fertig zu machen. Unter der Dusche wurde der schaurige Traum langsam fortgewaschen und als sie die Bluse und den Rock überzog, war er nur noch eine blasse Erinnerung, langsam in Vergessenheit geratend. Mein Gott, dachte sie noch, es hat sich so real angefühlt. Sie fragte sich, ob so Geschichten über verfluchte Hotels entstanden - durch unerklärliche Träume, die sich mit der Realität verwoben wie ein in einen Kokon gehülltes Insekt. Kleine Insekten als mörderische Vorboten für ihre humanoiden, dämonischen Artgenossen. Dieses Hotel war nicht verflucht, es benötigte höchstens einen Kammerjäger! Claudia schlüpfte in die hohen Schuhe, griff nach ihren Dokumenten und verließ das Hotelzimmer.

Als sie im Flur auf die beiden Aufzüge zutrat, stockte sie unwillkürlich.

Der linke Aufzug war mit rotweißem Plastikband abgesperrt wurden. Ein Schild klebte an der Tür - Defekt, wegen Reparatur unzugänglich. Claudia schüttelte ärgerlich den Kopf, als ihr klarwurde, dass sie schon wieder an ihrer Unterlippe zu nagen begann.

Der rechte Fahrstuhl öffnete sich und ein junger Mann mit Jackett und Hemd trat heraus. Er warf ihr einen Blick zu, wollte vorbeigehen und hielt dann doch inne, als er sah, dass sie das Defekt-Schild betrachtete.

»Man bekommt richtig Angst, mit dem Aufzug zu fahren, oder?«, fragte er.

Claudia richtete den Ärmel ihrer Bluse. »Schon«, sagte sie. »Ich würde ungern stecken bleiben.«

»Also wissen Sie's noch gar nicht? Der Aufzug da ist nicht einfach nur stecken geblieben«, sagte er. »Gab einen Unfall heute Morgen. Keiner weiß, was da genau passiert ist. Der Aufzug hat sich aufgehängt und als sie ihn wieder freibekommen haben, lag eine tote Frau drin. Sie kam wohl von oben runter, vielleicht sogar aus diesem Stockwerk - keine Ahnung, was da los war. Man sagt, sie wurde vielleicht ermordet, aber es gibt gar keine Anzeichen auf jemand anderen, der mit ihr da drin gewesen sein könnte. Jedenfalls, unten im Erdgeschoss ist alles abgesperrt, mit Sichtschutz um den Aufzug herum ... muss wohl eine ziemlich furchtbare Angelegenheit gewesen sein.«

Claudia öffnete den Mund zu einer Antwort, doch kein Wort wollte hervorkommen. Sie schloss ihn wieder.

»Na, ich muss weiter. Schönen Tag Ihnen«, sagte der junge Mann und nickte ihr nochmals zu, ehe er zu seinem Zimmer ging. Claudia wandte sich den Aufzügen zu. Mit einem Mal hatte sie das unumstößliche Bedürfnis, die Treppen zu nehmen, obwohl sie wusste, dass es nur die für den Notfall gab.

Tote Frau. Furchtbare Angelegenheit. Wie starb man in einem steckengebliebenen Aufzug?

Ganz allein?

Oder war jemand bei ihr gewesen?

Claudia sträubte sich, doch sie wusste auch, dass sie dieses Meeting wahrnehmen musste - und überhaupt konnte sie ja nicht für immer hier oben bleiben. Zögernd trat sie auf den rechten Aufzug zu, der noch immer offenstand, seit der junge Mann ihn verlassen hatte. Jeder ihrer Muskeln war angespannt, als sie den Knopf mit EG drückte und angespannt wartete. Sie warf einen Blick auf die Uhr. 8:04.

Als die Türen sich schlossen, war sie noch immer allein und seufzte leise auf. Kein Mann im schwarzen Trenchcoat, natürlich nicht! Sie hob den Blick und betrachtete die Anzeige, die langsam abfiel: 18, 17, 16, 15 ...

Der Aufzug hielt. Die Türen gingen auf und vor ihr stand ein Mann mit schwarzem Trenchcoat und Trilbyhut. Er schob sich herein und die Türen schlossen sich hinter ihm, noch ehe Claudia die paar vergeblichen Schritte nach vorn gemacht hatte, um die Flucht zu ergreifen. Ruckelnd setzte sich der Fahrstuhl wieder in Bewegung und sie hörte eine Stimme:

»Hast du Angst, Claudia?«

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