Lillith das schwarze Element

By veracrystall31

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"Der dunkle Mond bringt die Wende, sorgt für den Anfang, oder unser Ende" Lillith- ein ganz normales Mädchen... More

Prolog
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Epilog
Info zur Fortsetzung

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By veracrystall31

Lillith
In dieser Nacht schlief ich schlecht und wachte am nächsten Tag kurz vor Sonnenaufgang mit steifen Gliedern auf. Der harte Trackles war nicht sehr angenehm zum schlafen und ihn die ganze Nacht zu spüren war auch nicht viel besser.
Ich wachte mit starken Druck auf der Brust und knurrendem Magen auf. Dazu schmeckte ich den bitteren Geschmack des letzten Albtraums noch auf der Zunge.

Während die Sonne über die Baumwipfeln empor stieg und das Hunter Lager nach und nach mir ihren Licht berührte, saß ich im Schneidersitz in der Mitte meines Gefängnisses, mit dem weißen, dreckigen Kleid und die Decke um meine Schulter gelegt.

Ich musste sicher ein seltsames Bild abgeben, als noch sehr früh eine Gruppe Kinder auf den Trainingsplatz kam. Ich machte einen blonden Kopf in der Gruppe aus und erkannte ihn sofort als Lukas von gestern. Der kleine, naive Junge.
Er schaute zu mir und lächelte mich sogar an. Er sah ein bisschen verschlafen aus, seine Haare waren in alle Richtungen zerzaust, aber seine Augen leuchteten fröhlich.
Ich winkte zaghaft, aber er musste sich schon wieder zurück drehen, weil die Lehrerin begann zu sprechen. Es war nicht die gleiche wie gestern, und statt Holzschwerter bekamen die Kinder Pfeil und Bogen.

Es wurden Strohpuppen als Zielscheiben aufgestellt und die Kinder übten das schießen. So ähnliche wie ich es gesehen hatte, als ich gestern hier angekommen war.
Sie waren zwar zwanzig Meter weg, aber ich hörte sie trotzdem gut genug.
„Wenn ihr eine Prodigia jagt, ist eure Aufgabe sie entweder zu töten oder sie in das Lager zu bringen. Meistens sollt ihr sie umbringen, damit sie nicht weiter eine Gefahr ist und die anderen Elementes sicher sein können. Außerdem muss unser geschwächtes Gleichgewicht wieder bestärkt werden, aber das wisst ihr ja schon", die Lehrerin schaute beim Sprechen mehrer Schüler offen, aber eindringlich an. Sie sagte es sehr ernst und die Kinder waren stumm. Die Kleinen wussten wohl, dass das keine spaßige Angelegenheit war.
Aber von war für einen „Gleichgewicht" redete sie denn?

Ich war ein wenig verstört darüber, als die Kinder begannen die Pfeile zu schießen. Sie sollten auf Kehle und Herz zielen. Die brachte Kindern bei zu töten! Sieben bis zehnjährigen!
Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Also das ist sehr extrem. Kinder sollten sowas nicht lernen. Nicht dermaßen früh. Sie sollten generell nicht töten.
Und warum hielten die Hunter die Prodigias für gefährlich? Was hatten sie getan außer anders zu sein?

Während ich vor allem Lukas dabei zuschaute, wie er die Pfeile abschoss, kam irgendwann Devon auf mich zu geschlendert. Ich hörte ihm vorzeitig und drehte meinen Kopf zu ihm. Er trug eine frische Lederkluft und seiner Haare waren irgendwie nicht ganz so zerzaust wie sonst. Ich hörte die Kinder im Hintergrund als er mich recht freundlich begrüßte: „Guten Morgen."
„Guten Morgen"
Devon zog den Schlüssel aus seiner Hosentasche um damit meinen Käfig zu öffnen. Erleichtert rappelte ich mich auf und stürzte aus diesem furchtbaren Ding raus noch bevor Devon das Tor ganz geöffnet hatte. Ich wollte einfach nur diesem schrecklichen Druck entfliehen!

Kaum umgaben die Wände mich nicht mehr, atmete ich unwillkürlich aus. Der Druck, der meine Brust zerquetschte, wurde schwächer. Es war immer noch sehr unangenehm, aber ich zog meine Fesseln immer noch einen Käfig aus Trackles vor.
Devons Kiefer zuckte, aber ich war mir nicht sicher ob ich es wirklich gesehen hatte, so kurz tauchte es auf.
Er nickte über die Schulter und drehte sich um: „Castriel wird jetzt einer Rede halten und du sollst dabei sein."
„Wieso?", warum wollte er mich dabei haben? Ich war doch bloß die Gefangene und das einzige wertvolle an mir für den Anführer waren die Informationen über Alenia.
Devon schien genauso unwissend zu sein wie ich, denn er zuckte ratlos die Schultern.

Er nahm meinen Arm und hielt ihn fest, wenn auch nicht unangenehm fest, während er mich so durch die Zelte führte. Die Miene verschlossen und den Blick starr geradeaus gerichtet. Hinter, vor und neben uns liefen Hunter in die selbe Richtung. Dabei bewahrten sie sicheren Abstand zu mir.
Sie hatten Angst vor mir.

Ich konnte es ihnen nicht übel nehmen. Sie kannten meine Macht nicht genau, ich tat es selbst nicht mal! Ich wusste nur das, was Alenia und ich in der geheimen Bibliothek gefunden hatten.
Schnell verbannte ich die Gedanken an die Schule aus meinen Kopf. Das war Vergangenheit, jetzt war ich unter Huntern.

Wir versammelten uns auf einem etwas größeren Platz, der immer noch von den Zelten umgeben war und nicht weit von Castriels Zelt entfernt
war- wenn ich mich rechte erinnerte.

Der Anführer selbst war noch nicht da, aber so einige Hunter. Sie alle so zusammen merkte ich erst wie gemischt sie waren. Es gab alle verschiedenen Sorten von Alter, Statur und Hauttönen. Sie alle hatten das selbe Zielt und arbeiteten zusammen. Egal wo man her kam oder welchem Hautton man hatte. Davon sollten sich die normalen Menschen etwas abschneiden.

Mit einem Geräusch von berstender Erde, erschufen vor mir ein paar Erd-Elementes ein schlichtes eckiges Podest. Dort würde Castriel vermutlich die Rede halten.
Devon hielt mich immer noch fest und sah sich ein wenig um. Dann blieben seine Augen an John hängen, den ich kurz darauf ebenfalls entdeckte.
„Wollen wir rüber gehen?"
Devon schaute mich an und zog mich zu John.

„Guten Morgen John", begrüßte Devon ihn und bekam den Gruß erwidert. Dann schaute John mich an und nickte bloß knapp. Mehr hatte er wohl nicht für mich übrig.
„Was denkst du worüber wird Castriel reden?", fragte John nun und schaute dabei nur Devon an.
Er wollte wohl genauso wenig wie Devon wirken, als würden sie mich nett behandeln, wie sie es eigentlich auf dem Ritt getan hatten. Nicht wenn so viele Hunter hier waren.
„Vielleicht über den Dunklen Mond? Oder irgendeine Veränderung im Lager", mutmaßte Devon und sah zum Podest rüber, „aber das finden wir wohl jetzt raus"
Denn gerade erschien Castriel da oben und sein kalter Blick huschte nachdenklich über die Hunter. Er trug das schwarze Haar wieder mit dem roten Stoffband zusammengebunden wie gestern und der selbe Umhang lag auf seinen Schultern. Lediglich die Lederkluft war eine andere, aber das Schwert hatte er auch wieder und die Hüfte gebunden.

Die ersten entdeckten ihn und nach kurzer Zeit war es still. Alle blickte erwartungsvoll zu ihm hoch, sie alle wussten wohl nicht womit sie rechnen sollten.

„Guten Morgen, Brüder und Schwestern", erhob Castriel laut und deutlich seine Stimme. Jeder konnte ihn verstehen, auch die, die hinten standen.
„Unser Lager kann mit Triumph verkünden, den Dunklen Mond gefangen und wehrlos gemacht zu haben", die Hunger johlten und klatschten als Kommentar. Auch Devon neben mir machte mit, so wie John. Aber Devon schien nicht so begeistert wie so einige um uns herum.
Als der Lärm sich gelegt hatte fuhr der Anführer fort: „Wir haben die gefährlichste Prodigia in unserer Gewalt. Das ist in der Geschichte der Hunter noch nie passiert und das muss gefeiert werden!"
Wieder brandete Applaus los und ich sah viele lächelnde Gesichter.

„Aber zuerst", rief Castriel und die Hunter verstummten, „zuerst müssen wir die loben, die das möglich gemacht haben. Die die Welt ein Stück sicherer gemacht haben."
Mit einer eleganten Bewegung verkündete er: „Ich rufe die Helden auf unserer Bühne."
Devon hob überrascht den Kopf, während John schon losging. Also packte Devon mich am Arm und zog mich mit ihn mit.
„Du sollst da rauf, nicht ich", bemerkte ich, aber Devon antwortete nicht. Er war wieder der kalte Hunter, der sich einen Haufen Dreck um mich scherte.

Auf dem Podest stellte er uns neben John und schaute mit unergründlicher Miene auf die Menge vor uns. Die Hunter musterten mich kalt, aber der Druck und die fortbestehende Leerer machten keinen Platz für ein unangenehmes Gefühl. Auch wenn ich sicher armselig aussah. Meine Haare waren etwas zerzaust, meine Kleid dünn und dreckig. Meine Ballerinas waren ausgetreten, von vielen wandern vorher und ich wettete ich hatte leichte Augenringe. Schließlich hatte ich nicht gut geschlafen.

Unter uns traten Hunter zu Seite und ließen Max und Ellie auf den Weg zum Podest durch. Sie beide hatten auch bei meiner Gefangennahme geholfen und ebenfalls ein Lob verdient. Ich fand es falsch, dass sie genauso wie alle anderen Hunter jagt auf unschuldige Prodigias machten, aber ich sah ein, warum sie mich gefangen genommen hatten. Meine Magie war kein helles Leuchten und sie musste ich Schach gehalten werden. Keiner wollte wissen, was passierte, wenn ich sie auf die Welt losließ.
Natürlich hatte ich sowas nicht vor, aber die Schüler hatte ich auch nicht töten wollen.

„Diese Hunter haben alle Mühen auf sich genommen und den Dunklen Mond gefangen. Drei Wochen lang haben sie ihn nicht wieder entwischen lassen. Ein Applaus bitte", Castriel trat zu Seite und streckte den Arm zu den vier Huntern, um zu zeigen, dass der Beifall an sie gerichtet war. Das ich zwischen ihnen stand und Devon mich festhielt, ignorierte Castriel oder es störte ihn einfach nicht.

Applaus schallte mir um die Ohren und ich zuckte ein wenig zusammen. Übernatürlich empfindliche Ohren hatten eben auch Nachteile.

„Ich bin sicherlich nicht der einzige, der die unglaubliche Geschichte hören will.", Castriel kam wieder näher und sein Blick flog zu mir, „Dunkler Mond, erzähl und doch wie es verlaufen ist. Du kannst uns sicher am besten erzählen wie du besiegt wurdest."
Ich schaute überrascht hoch. Ich soll es erzählen?
Neben mir spannte Devon sich an. Befürchtete er ich würde etwas falsches über sie erzählen?
„Devon, du kannst sie los lassen"

Devons Finger lösten sich von meinen Oberarm und ich trat nach vorne zu Castriel. Hundert Augen richtete sich auf mich, immer noch abschätzig aber auch neugierig.

Ich schaute Castriel ein letztes Mal an, dann richtete ich meine Stimme an die Menge:
„Ich befand mich in einem kleinen Dorf, wo ich mich bei einer Familie versteckte und ihre Gastfreundschaft ausnutzte. Ich gab mich als jemand anderen aus und arbeitete dort sogar in ihrem Gasthaus."
Man hörte mir zu aber einige verzogen die Lippen zu einer wütenden Linie. Sie verachteten mich dafür eine unschuldige Familie in Gefahr gebracht zu haben. Das tat ich auch.
„Aber sie fanden mich und lauerten mich in einer Gasse auf. Sie griffen mich an und besiegten mich. Ich war nicht vorbereitet und meine Magie war noch durch Blutmond geschwächt, gegen vier Hunter kam ich nicht an", nicht wirklich die Wahrheit aber ansonsten würden Devon uns die anderen schwach dastehen, was sie ja auf gar keinen Fall wollten. Wenn ich sagte ich hätte mich freiwillig nicht mehr gewehrt, sobald Carisa und die anderen in Sicherheit waren, wie würde das auf die anderen wirken? Also verdrehte ich die Tatsachen.
„Sie machten mich mit Trackles wehrlos", ich hob eine Hand mit den Fesseln, „Und nahmen mich mit. Ich wurde bewacht und genau beobachtet. Es gab keine Chance zu fliehen, sogar für mich"
Ich versuchte meine Stimme ein wenig säuerlich und verärgert klingen zu lassen, damit es glaubhafter wirkte.

„Ich wurde in das Lager gebracht und hier bin ich. Und auch wenn ich ein Monster bin und die Fesseln hasse", ich drehe mich halb zu den vier Huntern auf der Bühne um und nickte ihnen einmal zu, „Haben sie meine Respekt dafür, mich gefangen zu haben."
Mein Blick kreuzte den von Ellie und sie erwiderte das Nicken. Ihre Miene veränderte sich nicht, aber in ihren Augen entdeckte ich noch die Dankbarkeit dafür, dass ich sie in den Bergen gerettet hatte. John nickte ebenfalls, Max bedachte mich nur kalt und bei Devons Augen blieb ich hängen.

Sie loderten regelrecht und ich merkte wie er die Kiefer zusammen presste.Verwirrt darüber blinzelte ich. Hatte ich was falsches gesagt?
Ehe ich dem genauer auf den Grund gehen konnte, erhob Castriel wieder das Wort: „Es ist eine einzigartige Leistung, was unsere Kameraden erreicht haben. Jetzt möchte ich euch mitteilen wie es mit dem Dunklen Mond weiter gehen wird."
Falls irgendwer bei meiner Rede verächtlich weggehört hatte, spitzte derjenige jetzt die Ohren. Jeder war still und sie alle wollten das Urteil hören.
Auch ich schaute Castriel neben mir an.

„Wir ihr wisst, können wir den Dunklen Mond nicht töten. Wenn er wiedergeboren wird, beginnt die Jagd von neuem.", Castriels Stimme hatte das feierliche verloren, jetzt war sie ernst, „Und er hat es verdient bestraft zu werden!"
Die Hunter johlten zustimmend und ich musste schlucken. Aber ich würde die Strafe entgegen nehmen, ich wusste ich hatte es verdient.

„Die Strafe wird hier um jetzt verrichtete werden!"
Erschrocken weiteten sich meine Augen ein wenig.
Hier und jetzt? Irgendwie traf mich das jetzt unerwartet.
Caidens Augen lagen dunkel auf mir: „Fünfzehn Peitschenhiebe, ein Hieb für jedes beendete Leben!"

Hi!
Weil so viele wollten dass ich schnell weiter schreibe, kommt das Kapitel heute anstatt Montag.

Vera.

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