Phoenix - Awakening

נכתב על ידי -shadowveins

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❝ You can't run away from your power.❞ Phoenix. Das einzige Wort, was noch auf der verbrannten Kleidung des j... עוד

Kapitel 1: Die trostlosen Wände
Kapitel 2: Die wabernden Schatten
Kapitel 3: Der Informationslieferant
Kapitel 5: Staub und Asche

Kapitel 4: Das Halsband

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נכתב על ידי -shadowveins

Jahr: 2019

Planet: Krypsos

Langsam führte ich den Edding in meiner Hand über die letzten freien Stellen an meiner Wand. Jetzt wurde auch dieser letzte freie Fleck mit schwarzer Farbe bedeckt. In diesem Moment schrieb ich die Vision von der Erde auf. Das was ihr zustoßen würde und welches ein Schicksal war, dass man nicht verhindern konnte. In den letzten Tagen ging mir nur die Sache mit den Halsbändern durch den Kopf, wodurch ich die Vision etwas verdrängt und an einem Tag sogar ganz vergessen hatte. Nun, da ich glaubte, dass mein Leben auf diesen Planeten sich sehr bald und schnell verändern würde, schrieb ich es an. Vielleicht würde ja einer meine codierte Schrift entziffern können und das Schicksal dieses Planeten wenigstens versuchen zu ändern. Zwar wusste ich nicht, was mit all den anderen Planeten passiert war, die ich gesehen hatte, doch irgendwie hatte ich die Ahnung, dass sie kein besseres Schicksal hatten. Jedoch wusste ich nicht, wann diese ganzen Visionen überhaupt eintrafen. Sie konnten schon passiert sein oder die Galaxie noch erwarten. Doch mir war klar, dass das Ziel der Gestalt noch lange nicht vollendet war, nach dem er vielleicht die Erde zerstört hatte. Ich würde mit dem ganzen aber nichts mehr zu tun habe, denn wenn mich Fleur erstmal zu einem seiner Objekte gemacht hatte und mich vielleicht noch zu einer Marionette umfunktionieren konnte, dann würde ich nicht mehr in der Lage sein auch nur einen Funken ausrichten zu können.

Nun senkte ich die Hand, in der sich der Stift befand und sah die Wand mir gegenüber an. Jetzt war wirklich selbst der kleinste Winkel in meiner Zelle beschriftet. Meine Visionen an diesen Wänden zu verewigen war das einzige, was ich tun konnte, um nicht nur die Visionen loszuwerden, sondern mich auch etwas zu befreien. Etwas über die Zukunft zu wissen, bedrückte einen, besonders, wenn man nichts dagegen ausrichten konnte, weil man in einer Zelle saß. Jedoch wollte ich auch nicht, dass diese Visionen in die Hände der intergalaktischen Behörde fielen, denn sie würden das ganz sicherlich zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Auch wenn ich meine Vergangenheit nicht kannte, ließ mich das Gefühl nicht los, dass die intergalaktische Behörde nicht nur Gutes für diese Galaxie im Sinn hatte. Mein Blick schweifte zu den anderen Wänden und schließlich zu der Stelle, wo ich das allererste Mal etwas dran geschrieben hatte. Ich hatte einen Planeten gesehen, der komplett weiß war. Man konnte weder Landmassen noch irgendwie Wasser sehen. Als ob er von irgendwas komplett eingehüllt war und dennoch sah er so schön aus. Damals hatte ich gesehen, wie das Weiße immer wieder von orangenen Stellen überzogen wurden, als ob es Wolken wären aus denen immer wieder orangene Blitze auf das Land unter ihnen schossen. Zu dieser Zeit waren meine Visionen noch so ungenau, dass ich manchmal noch nicht mal meine Umgebung hätte richtig erkennen können, deshalb war diese mir so im Kopf hängen geblieben. Es war die erste Vision, die ich deutlich erkennen konnte und auch die erste die ich anschrieb, da die vorigen so undeutlich waren, dass man sie nicht fassen konnte.

Mein Blick glitt nun zu der Glaswand, als ich aus dem Gang wieder Stimmen vernahm. Es stellte sich jedoch heraus, dass es nur zwei Wachen waren und mein Puls, der ein wenig gestiegen war, kehrte zur Normalität zurück. Ich hatte nämlich damit gerechnet, dass die Wissenschaftler wiederkamen. Sie hatten gestern Abend nämlich das Labor verlassen und das alle mit äußerst zufriedenen Gesichtern. Seit dem waren sie nicht wiedergekommen. Die Nachricht, die ich gestern erfahren hatte, dass das Gerät fast keine Fehler mehr aufwies und diese zufriedenen Gesichter ließ darauf schließen, dass sie es wirklich geschafft hatten und es jetzt nur noch eine Frage der Zeit war, bis sie es wieder an einem der schwarzen Fraktion probierten. Wenn es diesmal klappte und das Experiment nicht mit einem Toten endete, würde es nicht mehr lange dauern, bis ich dieses Band tragen und ins Labor geschleift werden würde. Ich zog meine Beine noch etwas mehr an meinen Körper und ließ meinen Kopf auf meine Knie fallen. Die ganzen sechs Jahre, die ich in diesem Gefängnis eingesperrt hatte, hatte ich nie irgendwelche Wünsche oder Hoffnungen gehegt, weil es mir nicht schlecht ging. Dadurch, dass ich anscheinend fast einen Planeten zerstört hatte, wurde ich direkt in die schwarze Fraktion eingeliefert, was bis jetzt nichts Schlechtes mit sich brachte. Durch unsere Kräfte genossen wir durch die Angst der anderen Privilegien, die jeder von uns genoss.

Nie hatte ich das Verlangen gehabt hier auszubrechen, da ich hier alles hatte und sowieso nicht gewusst hätte, wo ich anderes hin sollte. Zudem wusste ich, dass man aus diesen Zellen unmöglich entkommen konnte, weshalb ein Versuch von hier wegzukommen sowieso sinnlos gewesen wäre. Doch jetzt, seit dem dieses Experiment angefangen hatte und ein neues Gerät speziell für uns entwickelt wurde, hegte ich den Wunsch in mir, dass ich hier rauskam und das ohne so ein Halsband um den Hals. Jetzt war der Wunsch da, all diese Planeten, die ich gesehen hatte, selbst zu erkunden und zu hoffen, dass ihnen kein schlimmes Schicksal wiederfahren war. Es war untypisch für mich Hoffnung zu haben oder dass ich mir irgendwas wünschte, doch anscheinend änderte sich das immer, wenn man in einer anderen Situation gefangen war. Immer wieder kam es vor, dass ich etwas wusste, wie zum Beispiel der Name des Planeten auf dem ich bei meiner letzten Vision war, doch nie wusste, woher das kam. In solchen Momenten wünschte ich mir immer, dass dazu eine Erinnerung aus meiner Vergangenheit kam, doch dort war immer nur tiefe Schwärze. Wenigstens einen kleinen Teil meiner Vergangenheit wollte ich erfahren, bevor ich nur noch eine leere Hülle sein würde. Doch dann schlich sich wieder der Gedanke in meinen Kopf, dass es sinnlos war Wünsche und Hoffnungen zu hegen, doch woher ich das wusste, war mir wieder schleierhaft. Dieses Gefühl veranlasste mich jedoch dazu diese Wünsche langsam wieder loszulassen, da sie nichts brachten, denn man musste etwas tun, um diese Wünsche wahr werden zu lassen. Das einzige was ich jedoch tun konnte, war abzuwarten und auf ein Wunder zu hoffen. Ich war gefangen und hatte eine Fähigkeit, die mich nicht mal in 1000 Jahren hier aus diesem Gefängnis rausholen konnte.

Kurz atmete ich tief aus und ein, damit ich diese realistischen Gedanken fürs erste wieder loswurde. Man konnte in diesen Zellen durchaus verrückt werden, da man mit seinen Gedanken allein war und so manchmal waren meine Gedanken so verwirrend und dunkel, dass man schnell wieder aus ihnen entkommen wollte. Ich stand nun langsam wieder auf und ging in meiner Zelle etwas auf und ab einfach nur um mich etwas zu bewegen. Jedoch blieb ich ganz plötzlich stehen, als ich eine bekannte Stimme von jemand hörte, die draußen im Gang erklang.

„Wir können nun endlich einen zweiten Versuch starten. Und der wird mich sicherlich positiv und voller Vorfreude aufs nächste stimmen." Bei diesen Worten glitt mein Blick raus auf den Gang und genau mir gegenüber vor der Zelle entdeckte ich zwei Wissenschaftler. Sie beide wandten mir den Rücken zu, sodass man nur den weißen langen Kittel erkannte. Dennoch erkannte ich sofort um welche Wissenschaftler es sich handelte. Fleur und Jollolo. Während Fleur eben gesprochen hatte, ließ Jollolo das Glas der Zelle hochfahren. Dadurch, dass sie genau vor der Zelle standen, konnte ich kaum etwas erkennen. Erst als sich Jollolo dem Insassen näherte und somit zur Seite trat, erkannte ich das der Insasse wieder auf dem Boden lag. Sie hatten die Dämpfer wieder aufgedreht, sodass er seine Kräfte nicht einsetzen konnte, bevor Jollolo ihm nicht das Halsband angelegt hatte. Ein Gerät, das uns den freien Willen für immer rauben sollte. Es machte ein klickendes Geräusch und kurz darauf ging wieder das rote Lämpchen an. Jollolo trat so zur Seite, dass ich die nächsten Momente genau beobachten konnte, was vor sich ging.

Wie bei der ersten Durchführung holte Jollolo einen Schalter aus seinem Kittel und drückte den Knopf. Daraufhin ging das rote Lämpchen über in ein helles grün. Danach waren alle Blicke auf den Insassen gerichtet, der wie der andere versuchte seine Fähigkeiten zu benutzen. Jedoch misslang ihm das. Kurz darauf sah man, wie der Insasse kurz am ganzen Körper zuckte und wie etwas Blut aus seinen Augen kam. Eigentlich sollte er danach wie der andere Zellenbewohner dieses Gefängnisses einfach umfallen und sterben. Jedoch passierte das nicht. Er saß einfach aufrecht da und rührte sich keinen Zentimeter mehr. Von hier aus erkannte ich, dass seine Augen irgendwie leer wirkten, denn manchmal machten sich die Fähigkeiten durch die Augen sichtbar, was bei diesem Insassen der Fall war. Durch seine Augen konnte er eine seiner Fähigkeiten verwenden, wodurch sie eine spezielle Farbe aufwiesen, doch davon war nun gar nichts mehr zu sehen. So als ob seine Fähigkeiten vollständig verschwunden waren. Er wirkte noch nicht wie eine Marionette, doch man sah ihm deutlich den Schock an, dass die Fähigkeiten, die ihn ausmachten, auf einmal nicht mehr da waren. Natürlich waren sie nicht ausgelöscht, doch sie wurden tief in eine Zelle gesteckt und so wie der Insasse wirkte, hatte er die Verbindung zu seinen Fähigkeiten verloren. Sie waren ein Teil von uns. Ein Teil von unserer Seele, da sie egal ob sie angeboren oder erst aufgetreten waren, bei uns waren und man sich ohne sie nichts anderes mehr vorstellen konnte. Somit hatte dieses Lebewesen einen Teil seiner Seele verloren. Unsere Fähigkeiten machten einen Teil von uns selbst aus und dieser ging durch dieses Gerät verloren.

„Es hat funktioniert. Von nun an haben wir eine neue Zeit eingeleitet. Von nun an können wir endlich die schwarze Fraktion kontrollieren", sagte Fleur und lachte dabei herzhaft. Kurz nach dem sein Lachen verstummte, schien er zu merken, was genau das nun bedeutete. Er trat auf den Insassen zu und entfernte ihm einfach das Halsband. Schnell aktivierte er den Dämpfer der Zelle und ließ dann das Glas herunter fahren. Danach wirbelte er herum und lief direkt auf meine Zelle zu. Ich wusste, dass ich nicht entkommen konnte und blieb einfach stehen. Meine Miene war unverändert kühl und drückte keines meiner Gefühle aus, die vielleicht gerade in mir waren. Jedoch spürte ich im Moment gar nichts, da keines der Gefühle in dieser Situation etwas brachte. Er fuhr einfach das Glas meiner Zelle hoch ohne auch nur den Dämpfer höher zu drehen, sodass meine Fähigkeiten auf jeden Fall nicht zum Vorschein kamen. So ungeduldig war dieser Wissenschaftler. Schon seit Jahren, wollte er seine Forschung an mir ausüben, doch konnte es nie. Jetzt hatte er diese Chance und er musste sie natürlich sofort nutzen. Als das Glas nun oben war, kam er auf mich zu und ich sah auf das Halsband in seinen Händen. Unbewusst hob ich auf einmal meine Hand und kurz sah ich Angst in seinen Augen auf flimmern, da er dachte, dass ich nun meine Kräfte ausübte. Tatsächlich spürte ich, durch den ausgeschalteten Dämpfer, wie sich etwas tief in mir regte. Jedoch holte ich mit meiner Hand nur aus und warf ihm den Edding in meiner Hand direkt an den Kopf. Mehr tat ich tatsächlich nicht. Diese Tat brachte ihn zwar kurz aus dem Konzept, dennoch hatte ich kurz das schwere metallene Gerät um meinen Hals. Ich sah, wie Jollolo wieder den Knopf drückte und somit das Halsband sich aktivierte. Für einen Moment zitterte ich und daraufhin spürte ich wie eine warme Flüssigkeit aus meinem Auge kam und meine Wange herunter lief. Meine Fähigkeiten waren nun in einer Zelle eingesperrt.

Jedoch fühlte es sich komisch an. Es fühlte sich an, als wäre ich irgendwie frei, anstatt leer. Es hatte sich etwas tief in mir verändert, doch es war so, als wäre etwas, was in mir gefangen war und das ich nie gespürt hatte, nun frei. Als wären die Fesseln, die es immer tief in mir festgehalten hatten, gesprengt worden. Ich fühlte mich anders, als wäre ich nun wieder vollständig, jedoch hatte ich keine Ahnung was ich in mir unterdrückt hatte noch woher es kam. Es veränderte mich in keiner Weise nach außen hin und ich nahm sogar nur an, dass es einfach das Gefühl war, dass ich nun meine Fähigkeit in die Zukunft zu sehen verloren hatte. In diesem Punkt sollte ich mich jedoch vollkommen irren.


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