Schatten und Licht

AlenaGallmetzer द्वारा

26 0 0

New York: dunkle, verworrene Straßenschluchten und Schatten, die sich an Betonfassaden empor kräuseln und hel... अधिक

Lilith und Lucien

26 0 0
AlenaGallmetzer द्वारा


One for sorrow

Der Himmel war weit und grau. Wolkenkratzer aus dunklem Beton reckten sich so weit in den Himmel, dass die obersten Stockwerken weit in den schweren Wolken verschwunden waren. Trüber Regen prasselte beständig vom Himmel, lief in ölig schimmernden Pfützen zusammen und zarter Nebel stieg von dem schlammigen Fluss auf, der sich durch die Straßenschluchten wand wie eine Schlange.

Das Mädchen hatte die Augen geschlossen und krallte sich mit den Händen so fest an das Geländer der Brücke fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Ihre schwarzen Haare hingen ihr wild und nass ums Gesicht, teerschwarze Strähnen klebten an ihren blassen Wangen. Die Augen hatte sie so fest zusammengepresst, dass man nicht mehr sehen konnte, wie sich salzige Tränen aus ihren Augenwinkeln lösten und sich mit dem Regen vermischten. Sie trug schwarze Lederstiefel, eine schwarze Jeans, die hauteng und nass an ihren schmalen Hüften klebte und einen dunklen Kapuzenpullover. Um ihr Handgelenk waren zahllose dunkle Lederbänder gewickelt. Ihre Lippen waren rot geschminkt.

„Lilith? Was machen wir jetzt?" Das Mädchen, Lilith, riss plötzlich die Augen auf, als hätte die Frage sie aus ihren Gedanken gerissen. Ihre Augen waren dunkel, beinahe schwarz und die Pupillen weit. Sie drehte sich halb um. Das kleine Mädchen trug einen dunkelgrauen Regenmantel, der ihr fast bis zu den Füßen reichte, so viel zu groß war er ihr und die Kapuze ließ beinahe ihr ganzes Gesicht dahinter verschwinden. Sie hatte die gleichen vollen Lippen wie ihre Schwester, blasse Haut, dunkle Augen und schwarze Haare. Doch aus ihren Augen flüsterte Angst. Lilith ließ das Geländer der Brücke los und kniete sich vor ihrer Schwester auf die nasse Straße. In ihren Augen schrie brennende Wut. Sie öffnete ihre Handfläche und auf einmal tanzten heiße, weiße Flammen über ihre rechte Hand und ihre Augen schimmerten, wenn überhaupt möglich noch dunkler.

„Was schon, Eve. Wir werden uns rächen.", erklärte sie emotionslos, drehte sich noch ein letztes Mal zu dem schlammigen Wasser im Fluss um und griff dann nach der Hand ihrer kleinen Schwester. Als der Ärmel ihres Kapuzenpullovers ein Stück nach oben rutschte, sah man einen schmalen schwarzen Halbmond, der unter ihr Handgelenk gestochen war. Sie schüttelte sich die nassen Haare aus dem Gesicht, dass Wassertropfen nur so flogen und dann zog sie ihre kleine Schwester in das schattige Wirrwarr aus Gassen in New York.

Two for joy

Vereinzelte weiße Wolken zogen über den blauen Himmel leicht wie Federn. Die Sonne strahlte so hell, dass man die Augen zusammenkneifen musste, um überhaupt etwas zu erkennen. Die Stadt lag so weit unten, dass sie aussah wie eine Spielzeuglandschaft. Die Dächer der umstehenden Wolkenkratzer glänzten so hell, dass es beinahe in den Augen schmerzte, sogar der Fluss sah aus der Ferne strahlend hell und klar aus.

Der Junge hatte die Augen halb geschlossen und seine Hände lagen ruhig auf dem Geländer des Balkons vor ihm. Seine dunkelblonden Haare leuchteten in der Sonne golden und der milde Wind fuhr hindurch, dass sie unordentlich in seine Stirn fielen. Seine Haut leuchtete braun in der Sonne und Sommersprossen sprenkelten seine gerade Nase. Er hatte die Augen halb geschlossen und ein leichtes Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. Er war barfuß, trug eine helle Chinohose und ein weißes kurzes T-Shirt, das sich leuchtend von seiner gebräunten Haut abhob.

„Lucien? Dad will uns sprechen." Lucien öffnete die Augen ganz und drehte sich nach hinten um. Seine Augen waren blau und in ihnen spiegelte sich sein breites Lächeln wider. Der Junge war etwas älter, dunkelblonde Bartstoppeln zierten seinen Kiefer, er lehnte an die Terrassentür, die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. Er sah seinem Bruder ähnlich, die gleichen hohen Wangenknochen, gerade Nase, dunkelblonde Haare und gebräunte Haut, blaue klare Augen. Lucien ließ das Geländer des Balkons los und trat einen Schritt vom Abgrund weg, auf seinen Bruder zu. Seine Augen leuchteten noch strahlender, als noch ein paar Minuten zuvor.

„Raph! Ich wusste nicht, dass du schon wieder da bist.", er strahlte breit und fiel seinem großen Bruder um den Hals. Der zuckte nur mit den Schultern.

„Dad will uns sprechen.", wiederholte er nur noch einmal, als würde das alles erklären. Lucien drehte sich noch ein letztes Mal zu dem schwindelerregendem Abgrund hinter ihm, dann zuckte er mit den Schultern und folgte seinem Bruder ins Innere, wo durch hohe Fenster die Sonne strahlend hinein schien.

Three for a girl

Die Schatten in den dunklen Straßen waren lang und wisperten einander Geheimnisse zu. Lilith trat in die trübe Nacht und die Schatten schienen sich um sie zu kräuseln, sich an sie zu schmiegen, sie willkommen zu heißen, sie zu fragen, wo sie so lang gewesen war. Ihre schwarzen Haare waren zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, ihre Augen schwarz geschminkt, die Lippen rot. Die Sterne über der Stadt hatten sich unsichtbar hinter dunklen Wolken verborgen und gaben den Schatten größere Macht. Der schmale Halbmond an ihrem Handgelenk leuchtete dunkel von ihrer weißen Haut, als sie in nicht mehr als einem kurzen, schwarzen Kleid auf die Straße trat. Flammen züngelten an ihren Fingerspitzen, so winzig, dass man sich nicht sicher sein konnte, ob sie tatsächlich da waren, oder einem die Augen lediglich einen Streich spielen wollten. Die Schatten umhüllten sie, wie ein dunkler Mantel, sahen aus wie dunkel gefiederte Flügel an ihrem Rücken, als sie zielsicher durch die schattigen Gassen lief, Flammen im Blick. Neonreklamen blinkten kreischend in der Dunkelheit auf und brannten sich schmerzhaft in ihre Netzhaut ein. Sie wurde erst langsamer, als sie an einem Nachtclub ankam, verschmolz mit den Schatten, während ihre dunklen Augen aufmerksam über das Neonschild, den breitschultrigen Türsteher und die Schlange davor huschten. Ihr Blick blieb schließlich an zwei Jungen hängen, die aus einer weißen Limousine ausstiegen. Sie hatten beide dunkelblonde Haare und ein unschuldiges Gesicht. Die Art von Gesicht, die einem das Gefühl gab, sie hatten noch nie ein Mädchenherz gebrochen und Augen, die beteuerten, noch nie ein falsches Versprechen abgegeben zu haben. Doch wenn sie einander anlächelten, konnte man die Mädchenherzen beinahe dahin schmelzen hören. Lilith schnaubte verächtlich, zog ihren Pferdeschwanz fester und verdrehte nur die Augen. Die beiden Brüder gingen zielsicher, auf den Türsteher zu, der ältere vorneweg, sein weißes T-Shirt leuchtete hell in der Nacht. Der jüngere folgte seinem Bruder, einen Blick über die Schulter in die Nacht gewandt, als konnte er spüren, dass ihn jemand beobachtete. Die Schatten woben sich um Lilith, als hätte sie es ihnen befohlen und der Junge schüttelte nur den Kopf und drehte sich dann wieder zu seinem Bruder um, als hätte er sich das dunkle Mädchen nur eingebildet.

Four for a boy

Die Straßenlaternen tauchten die Straße in ein milchig weißes Licht und verdrängte die Schatten in die hintersten Ecken. Lucien trat hinter seinem großen Bruder auf die Straße und seine hellen Haare leuchteten hell im Licht der Straßenlaterne, sogar seine Haut schien etwas zu schimmern, als wäre es gar nicht mitten in der Nacht. Seine dunkelblonden Haare kräuselten sich und hoben sich leuchtend von den dunklen Schatten ab, er trug ein weißes T-Shirt und ein weiches Lächeln auf den Lippen. Die Straßenlaterne flackerte noch etwas heller und drängte die Schatten weiter in die Ecken zurück.

„Kommst du Luce?" Sein großer Bruder drehte sich zu ihm um, ein halb ungeduldiges Lächeln in den Mundwinkeln. Er nickte auf die grelle Neonreklame über dem Nachtclub und die zuckenden Lichter, die die Schatten lediglich grau aussehen ließen. Er nickte, drehte sich wieder zu seinem Bruder um und folgte ihm in den grell beleuchteten Nachtclub.

Die Musik war so laut, dass seine Eingeweide bebten und es fühlte sich an, als würde seine Haut in Flammen stehen, so warm und stickig war die Luft. Lichter zuckten über die Tanzfläche und überall waren Menschen, eng aneinander gedrängt, so eng wie die Wolkenkratzer in New York. Lucien stand an der Bar, sein weißes T-Shirt leuchtete blendend und wenn er lächelte strahlten auch seine Zähne weiß. Er stand an die Bar gelehnt, ein Bier in der Hand und suchte mit seinen Augen die Menge nach seinem großen Bruder ab. Da sah er das Mädchen zum ersten Mal. Sie hatte schwarze glänzende Haare in einen hohen Pferdeschwanz gebunden und ihre Augen waren dunkel geschminkt und gelangweilt halb geschlossen. Ihre Lippen waren dunkelrot geschminkt und sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr Gesichtsausdruck war dunkel, als hätte sie in ihrem Leben wenig Licht gesehen und die Schatten umgaben sie, als wäre sie eine von ihnen. Ihre Augen waren fast schwarz, als sie von der Menge aufsah und plötzlich Lucien direkt in die Augen. Es war als blitzte plötzlich etwas in ihrem Blick und sie hob spöttisch eine Augenbraue, den Mund leicht verzogen. Ihr schwarzes Kleid war kurz und ihre Haut blass, als sie kaum merklich den Kopf schüttelte und den Blick wieder abwandte, ihn gelangweilt über die Menge schweifen ließ, als hätte sie den strahlend hellen Jungen an der Bar gar nicht bemerkt.

Five for silver

Ihre schmalen Finger legten sich gedankenverloren um den kleinen Anhänger um ihren Hals und sie spielte damit herum, während ihre dunklen Augen weiterhin die beiden dunkelblonden Brüder verfolgten. Um sie herum zuckten grelle Lichter und es roch nach künstlichem Nebel, Schweiß und durchgefeierten Nächten. Der Boden klebte vor Alkohol und Staub. Sie stand ganz still an die raue Wand gelegt, die Finger um ihren Anhänger gelegt und beobachtete die beiden Jungen. Ein silberner Halbmond blitzte zwischen ihren Fingern hervor, blank und glänzend, als hätte sie schon oft ihre Finger darum gelegt. Sie kniff die Augen etwas zusammen, als der ältere dem Barkeeper ein strahlendes Lächeln schenkte und seinem kleinen Bruder einen Arm um die Schultern warf.

„Einen Tequila für meinen kleinen Bruder, Luce." Lilith hob interessiert eine Augenbraue und musterte den jüngeren der beiden noch einmal genauer. Wie er das Shotglas in die Hand nahm, den Kopf nach hinten riss, und den Tequila hinunter stürzte. Wie sich sein ganzer Körper kurz anspannte, als er die Schärfe des Alkohols schmeckte. Und wie er die Blicke der Mädchen in dem Club völlig zu ignorieren schien. Sie legte nachdenklich den Kopf schief, als der jüngere Bruder lachend das Glas zurück abstellte und hell lachte. Er musste sich bewusst sein, wie gut er dabei aussah, wie zahlreiche Mädchenherzen ihm zufolgen, während er so tat, als sei es keine große Sache. Sie schnaubte verächtlich und ließ den kleinen silbernen Anhänger wieder los, ehe sie sich plötzlich von der Wand abstieß und, die Schatten immer noch um sich, wie ein Mantel, weiße Flammen unter den Fingerspitzen, bahnte sie sich einen Weg durch die Menge, direkt auf den älteren Bruder zu, der gerade mit zwei Mädchen flirtete, mit einem ebenso unschuldigen Gesichtsausdruck wie sein kleiner Bruder.

Six for gold

Lucien spielte mit der kleinen goldenen Sonne herum, die an einer dünnen Kette unter seinem T-Shirt hing, als er das dunkle Mädchen wieder entdeckte. Wie ein dunkler Schatten, eine Silhouette, hatte sie sich ihren Weg durch den Club gebahnt und stand mit gerade durchgedrücktem Rücken seinem Bruder gegenüber an der Bar. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und aus ihren dunklen Augen sprühten Flammen. Ihre Wangen waren empört gerötet, als wäre sie furchtbar wütend. Die rot geschminkten Lippen hatte sie fest zusammengepresst und schleuderte seinem Bruder böse Blicke zu, während er nur mit den Schultern zuckte, als würden sie einander kennen. Lucien kniff etwas überrascht die Augen zusammen, doch beim nächsten zuckenden Lichtblitz, hatte er sie schon wieder aus den Augen verloren und sah nur noch, wie das dunkle Mädchen sich ihren Weg durch die tanzende und schwitzende Menge bahnte. Und ehe er noch darüber nachdenken konnte, schob er sein leeres Shotglas dem Barkeeper zu und folgte ihr nach draußen. Die dunkle Nacht und New York schienen das Mädchen fast schon sehnsüchtig zu verschlucken, als hätten sie auf sie gewartet und Lucien sah sich langsam blinzelnd um, als er dachte, sie wäre verschwunden. Doch sie stand in der Mitte der Straße, den Kopf in den Nacken gelegt und atmete schwer, als sei sie wirklich wütend. Ihr ganzer Körper schien Funken zu sprühen, als sie sich plötzlich zu ihm umdrehte.

„Also du bist der kleinste Adams, richtig?" Ihre Stimme klang heller, als er erwartet hatte, trotzdem schienen die Schatten zu flackern, als sie redete. Er runzelte etwas die Stirn und hielt ihr schließlich die Hand entgegen.

„Ich bin Lucien.", erklärte er nur. Sie hob amüsiert eine Augenbraue und sah auf seine ausgestreckte Hand hinunter. Gerade als er sie schon wieder zurückziehen wollte, nahm sie sie doch und ein leichter Stromschlag durchzuckte seinen Arm.

„Lilith.", erwiderte sie nur, er entdeckte ein Tattoo an ihrem Handgelenk von einem schmalen Halbmond.

„Woher kennst du meinen Bruder?", schob er dann nach und da war sie wieder, die kalte Wut in ihren Augen und ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter und etwas sagte ihm, dass mit diesem Mädchen nicht zu spaßen, war wenn sie sauer war.

„Raphael Adams und ich sind einander schon ein paarmal begegnet." Sagte sie nur, und Lucien fragte sich unwillkürlich, ob Raph ihr das Herz gebrochen hatte. Sie sah nicht aus wie ein Mädchen, das sich einfach so das Herz brechen ließ."

„Nicht so wie du denkst...", sie verzog etwas angewidert das Gesicht. „Ihr Adams seid definitiv nicht mein Typ.", erklärte sie dann nur und ehe Lucien noch etwas erwidern konnte, hatten die Schatten sie verschluckt.

Seven for a secret never told

Die langen Schatten der Hochhäuser fielen durch das kleine Fenster in in den kargen Raum und ließen die Dunkelheit über die Wände tanzen. Die dunkelgrüne Tapete löste sich an den Rändern schon von der Wand und zwei karge schmale Betten waren an die Wand geschoben. In der Mitte des kleinen Zimmers saß Lilith im Schneidersitz. Sie trug eine verwaschene, schwarze Jeans, ein übergroßes, schwarzes T-Shirt und schwarze Doc Martens. Ihre schwarzen, glänzenden Haare fielen ihr offen über den Rücken und ihre Augen waren geschlossen. Unter den geschlossenen Lidern zuckten ihre Augen unruhig hin und her, als würde sie schlafen, doch ihr Rücken war ganz lang und gerade durchgestreckt. Ihre Hände lagen mit den Handflächen nach oben neben ihr und die Schatten um sie herum schienen zu tanzen, und aus ihren Handflächen wuchsen weiße Flammen empor, leckten über ihre Unterarme, doch sie zuckte nicht zusammen, fast so als würde sie es gar nicht spüren.

„Lilith..." Im Türrahmen stand ihre kleine Schwester Eve, mit großen dunklen Augen, die Hände in den Ärmeln ihres viel zu großen Pullovers verborgen. Plötzlich verloschen die Flammen ohne eine Spur der Asche oder des Rauchs und Lilith öffnete die Augen, ihre Pupillen waren weit und dunkel.

„Warum genau darf niemand wissen, was wir können?" Ihre Stimme zitterte etwas, als sie eine kleine Handfläche ausstreckte und kleine Flammen auflodern ließ. Lilith zuckte erschrocken zusammen und das Blut wich ihr aus den Wangen, ehe sie aufsprang und die kleinen Hände ihrer Schwester in ihre nahm. Der Halbmond an ihrem Handgelenk leuchtete. Ihre dunklen Augen sahen besorgt nach unten.

„Wenn die Leute wüssten, was wir können, würden sie dich mir wegnehmen, wie sie uns Mama weggenommen haben, verstehst du?", sie sah Eve eindringlich an. Ihre kleine Schwester nickte zaghaft und die tanzenden Schatten auf der dunkelgrünen Tapete wurden langsamer und ruhiger, als Lilith erleichtert ausatmete.

Eight for a wish

Die Sonne blinzelte zwischen den Wolkenkratzern hindurch und Lucien blinzelte überrascht. Er trug helle, an den Knien durchgescheuerte Jeans, einen blauen Sweatshirtpullover und seine blauen Augen glänzten. Die Sonne ließ die umstehenden Wolkenkratzer fast schon golden aussehen. Er blinzelte nochmal, als er das Mädchen aus dem Club entdeckte. Sie stand im Schatten eines Hochhauses an die Wand gelehnt, in schwarzen Skinny Jeans, Doc Martens und einem großen schwarzen Sweatshirt, die schwarzen Haare zu einem Zopf geflochten und die Augen halb geschlossen, als wäre sie gelangweilt. Für den Bruchteil einer Sekunde blieb Lucien stehen und musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. Sie hatte ihre Hände in den Ärmeln versteckt und wippte leicht auf ihren Fußballen auf und ab und sah in die Schatten, als würde sie etwas beobachten, oder auf etwas warten. Das war, bis sie plötzlich den Blick hob und ihn direkt ansah, eine Augenbraue überrascht nach oben gezogen.

„Lucien Adams allein unterwegs?", fragte sie ihn dann herausfordernd, das Kinn leicht angehoben, die Arme vor der Brust verschränkt. Er konnte nicht anders, als zu grinsen, ein breites Lächeln zog an seinen Mundwinkeln. Er zuckte etwas mit den Schultern.

„Und du?", fragte er dann nur zurück, ohne ihr eine Antwort gegeben zu haben. Sie zuckte nur ebenfalls mit den Schultern.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht? Wir kennen uns doch gar nicht." Sie hatte die Arme immer noch vor der Brust verschränkt. Lucien grinste nur noch breiter und lehnte sich neben sie gegen die Wand.

„Stimmt, du kennst nur meinen Bruder...aber wir könnten uns doch kennenlernen?" Er wusste selbst nicht so genau, warum er es sagte. Warum er dabei auch noch die Augenbrauen nach oben zog, als würde er mit ihr flirten. Sie schnaubte verächtlich, als er das sagte und schüttelte nur den Kopf.

„Ich kenn deinen Bruder vielleicht, aber das heißt nicht, dass ich ihn besonders gut leiden kann. Und ich habe kein gesondertes Interesse daran, Jungen wie dich kennenzulernen.", sie zog ihren rechten Mundwinkel ein winziges bisschen zu einem schiefen Grinsen nach oben. Lucien musterte sie nachdenklich von der Seite und wie sie ihre Nase rümpfte.

„Pass auf, was du dir wünscht...", grinste er schließlich.

Nine for a kiss

Lilith sah den Jungen vor sich mit einem halben Grinsen an. Lucien Adams hatte sich gegen die dunkle Hauswand in der Gasse gelehnt, die wummernden Bässe des Clubs drangen gedämpft zu ihnen heraus und rüttelten an ihren Eingeweiden. Heute trug er ein schwarzes T-Shirt, das ihn wie durch ein Wunder noch heller strahlen ließ. Seine goldenen Locken fielen ihm in die Augen und er grinste über das ganze Gesicht.

Die Schatten um sie herum, zupften an ihrer Haut und wisperten ihr ins Ohr, wie strahlend hell er war, ein Goldjunge. Jagten ihr Schauer über den Rücken und erinnerten sie daran, was sie sich geschworen hatte.

„Was willst du?", fragte sie kühl und konnte nicht verhindern, dass sich ein sanfter Ausdruck in ihre dunklen Augen schlich. Lucien Adams hatte etwas an sich, wie alle Goldjungen, er machte es unmöglich ihn wirklich zu hassen. Er stieß sich von der Wand ab und kam durch die dunkle Gasse auf sie zu, es war als würde seine Haut leuchten, seine Zähne blitzten weiß, im Hintergrund wummerten immer noch die Bässe des Clubs. Lilith biss sich auf die rot geschminkten Lippen, die Hände hinter dem Rücken verborgen, damit er die Schatten nicht sehen konnte, die daran zupften. Sie hatte die Schultern gestrafft, das Kinn hoch gehoben und sah ihn einfach nur an, als er nur knapp vor ihr stehen blieb und ihr seine Hand entgegen hielt.

„Nur einen Tanz, Lil, für mich." Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er ihr diesen Spitznamen gegeben hatte, aber es klang schön, wenn er es sagte. Sie verdrehte die Augen, nahm aber trotzdem seine Hand.

„Als würde ich mit dir tanzen wollen, Goldjunge.", erwiderte sie und legte ihm trotzdem die Arme um den Hals und ließ zu, dass er sie näher zog, so dass sie ganz dicht aneinander gepresst da standen, in der dunklen Gasse neben dem Nachtclub und er triumphierend auf sie runter grinste. Sie blinzelte, als ihre Schatten langsam mit seinem Licht verschmolzen.

„Du kannst nicht für immer weglaufen, Schattenmädchen.", flüsterte er dann so leise, dass es beinahe unterging in dem dumpfen Wummern. Und ehe sie noch einmal Luft holen konnte, beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie, verborgen in einer dunklen Gasse in den Schatten, wo sie keiner sehen konnte.

Ten for a surprise you should be carful not to miss

Lucien öffnete blinzelnd die Augen, dumpf dämmriges Licht fiel durch die Vorhangspalten in sein Zimmer und er brauchte einen Moment, bis er etwas erkennen konnte. Lilith lag neben ihm, von der Decke freigestrampelt und schlief, ihre Brust hob und senkte sich ruhig. Sie trug eines seiner weißen T-Shirts, das ihr viel zu groß war und es sah fast so aus, als würden die Schatten im Raum über ihre Haut streichen, wie seine Finger noch vor ein paar Stunden. Ihre langen schwarzen Haare fielen ihr unordentlich und weich ins Gesicht, als wollten sie sie begraben. Er streckte vorsichtig eine Hand aus und strich ihr die Haare aus der Stirn, ihre Lider zuckten, doch sie öffnete nicht die Augen. Unter ihrer blassen Haut konnte er winzige Sommersprossen erkennen, die ihren geraden Nasenrücken sprenkelten. Er drückte ihr einen leichten Kuss auf die Schläfe und kletterte dann vorsichtig aus dem Bett, um sie nicht zu wecken. Er schlüpfte gerade noch in sein schwarzes T-Shirt und zog seine Zimmertür hinter sich zu, als sein großer Bruder ihn mit zusammengekniffenen Augen entgegen kam.

„Ich hab dich gestern gar nicht nach Hause kommen hören, Luce." Raphael runzelte die Stirn und musterte Lucien eindringlich von oben bis unten, als könnte er Lilith noch auf seine Haut geschrieben sehen. Lucien fuhr sich durch die dunkelblonden Locken und zuckte gelangweilt mit den Schultern.

„Es war spät, ich war noch feiern." Raphael zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und musterte dann seine geschlossene Zimmertür, als könnte er spüren, wer dahinter schlief.

„Du triffst dich nicht mehr mit Lilith oder?", fragte er schließlich mit vor der Brust verschränkten Armen und düster zusammengezogenen Augenbrauen. Lucien blinzelte gelangweilt.

„Wer ist Lilith?" Raphaels Augenbrauen wanderten noch enger zusammen.

„Das Mädchen mit dem du dich neulich im Club unterhalten hast, als ich kurz an der Bar war." Lucien ließ gelangweilte Erkenntnis über sein Gesicht flackern, dann zuckte er nur nochmal mit den Schultern.

„Ah die, ich wusste nicht einmal wie sie heißt. Nein, hab sie nur einmal getroffen und ehrlich gesagt weiß ich schon gar nicht mehr, was wir geredet haben." Raphael nickte erleichtert.

„Gut..." Und dann fuhr er seinem Bruder durch die Haare und zuckte kurz zusammen, als könnte er Liliths kühle Finger spüren.

Eleven for health

Das Mädchen, das in dem Bett lag, war blass. Schweißperlen rollten über ihre Stirn und gleichzeitig schüttelte es sie, als würde sie zittern. Sie war unter einem riesigen Berg aus ausgeblichenen Bettdecken vergraben, die beinahe das Bett überquellen ließen. Ihre dunklen Augen waren nur halb geöffnet und gegen die heruntergekommene Zimmerdecke gerichtet. Die dunkelgrüne Tapete löste sich von den Wänden und die Scheiben waren beschlagen, draußen rollten Regentropfen daran herunter und trübten den Blick auf New Yorks Straßenschluchten.

Lilith kniete neben dem Bett, über das Mädchen gebeugt mit Angst im Blick. Es war als wäre all die Wut darin geschmolzen und übrig blieb nur die Angst. Sie hatte die Hände fest zu Fäusten geballt, die Schatten kräuselten sich wie ein Sturm um sie, während sie die Lippen fest zusammengepresst hatte und flehend ihre kleine Schwester ansah.

„Komm schon Eve...", ihre Stimme brach etwas und wurde zerbrechlich, flach, wie sie noch nie jemand gehört hatte.„Weißt du noch, wie Mama immer gesagt hat, dass wir stärker sind, als andere...Dass uns nichts unterkriegen kann?" Eve hustete trocken, dann öffnete sie schwach die Augen.

„Lilith?", ihre kleine Hand tastete nach der ihrer großen Schwester und sie drückte sie unter dem riesigen Deckenberg. „Mama wäre nicht sauer, dass du dich in den Goldjungen verliebt hast, Lilith.", flüsterte sie rau und ihre große Schwester schnappte erschrocken nach Luft, als hätte sie sich verschluckt.

„Woher, weißt..." Eve versuchte schwach die Augen zu verdrehen, scheiterte aber kläglich.

„Ich hab euch neulich gesehen, als du nachts nicht nach Hause gekommen bist und ich bin vielleicht jung, aber nicht blöd. Ich will nur sagen, dass es okay ist." Sie atmete hustend ein und schloss wieder die Augen. Lilith brannte das Schuldgefühl unter der Haut, als sie auf ihre kranke Schwester hinunter sah.

„Werd erst mal wieder gesund, wenn ich dir das glauben soll...", murmelte sie und warf einen schnellen Blick auf ihr Handy, als hoffte sie, dass eine Nachricht auf dem Bildschirm flimmern würde.

Twelve for wealth

Lucien kratzte mit der Gabel gelangweilt über seinen Teller und ignorierte den vorwurfsvollen Blick, den seine Mutter ihm dafür zuwarf.

„Lucien das ist das teure Gedeck von deiner Großmutter.", warf sie schließlich pikiert ein, als auch Raphael von seinem Gespräch mit ihrem Vater aufsah und seine anderen Brüder ihm böse Blicke zuwarfen.

„Tut mir leid...", murmelte er, verdrehte aber die Augen. Der weite Esstisch war aus Marmor und darüber hin ein moderner leuchtend weißer Kronleuchter, jeder Gegenstand in dem riesigen Esszimmer schien zu glänzen so sauber und hell war es, durch die weite Fensterfront strahlte die Sonne hinein.

„Was ist nur los mit dir, Lucien?", fragte jetzt sein Vater mit streng zusammengezogenen Augenbrauen, ein Blick den Raphael anscheinend von ihm geerbt hatte und gerade ebenfalls aufsetzte. „Du wirkst in letzter Zeit so...verändert.", fügte sein Vater noch an und rümpfte etwas die Nase über das schwarze ausgeblichene T-Shirt, das er trug. Raphael sagte nichts, aber Lucien wusste genau, dass er ihn an sein Versprechen erinnern wollte, dass er sich mit Lilith nicht mehr traf. Nur war es eine Lüge gewesen. Er ließ seine Gabel auf den Tellerrand fallen und ignorierte das Zusammenzucken seiner Mutter, als es schepperte.

„Es kommt mir einfach nur alles so sinnlos vor.", knurrte er.

„Was alles? Die wertvollen Erbgegenstände deiner Großmutter?", der Tonfall seines Vaters bekam einen scharfen, schneidenden Unterton und er wusste genau, auf wie dünnem Eis er sich bewegte. Doch aus irgendeinem Grund war er heute geneigt in das eisige Wasser zu fallen.

„Alles hier. Wir haben teure Gedecke für jeden Tag des Jahres, was macht es denn aus, ob wir eines mehr oder weniger haben."

„Das Gedeck war deiner Großmutter sehr wichtig.", sein Vater klang inzwischen drohend und Raphael schüttelte nachdrücklich den Kopf, als wollte er ihm zu verstehen geben, dass er besser die Klappe halten sollte.

„Ja klar. Weil sie ja nicht auch schon mehr als genug Porzellan für einen ganzen Laden besessen hätte. Es gibt richtige Probleme da draußen.", knurrte er und wusste automatisch, dass er zu weit gegangen war. Die Ader auf der Schläfe seines Vaters pulsierte.

„Ach, willst du mir vielleicht von den Problemen erzählen, die du natürlich kennst?" Lucien war inzwischen aufgesprungen, die Hände gegen die kühle Marmorplatte des Esstischs gestützt.

„Es gibt Menschen in New York, die nicht wissen, wie sie überhaupt essen sollen, die nicht nur die schwere Entscheidung zu fällen haben, von welchem teuren Gedeck sie heute essen wollen...es gibt Menschen, die krank sind und keine Ahnung haben wie sie es bezahlen sollen.", inzwischen schrie er und sein Vater starrte ihn wütend an, sogar Raphael hatte die Lippen fest zusammengepresst.

„Das kannst du Vater nicht vorwerfen, Lucien. Er hat so viel gegen die Schattenwelt in New York getan.", Raphaels Stimme klang hohl.

„Manchmal...ist mir die Schattenwelt wesentlich lieber, als diese Lüge hier." Luciens Worte fielen in die Stille des Raums und noch ehe jemand etwas darauf sagen konnte, drehte er sich um und ging aus der Tür.

Thirteen beware it's the devil himself

Der Himmel war weit und grau. Wolkenkratzer aus dunklem Beton reckten sich so weit in den Himmel, dass die obersten Stockwerken weit in den schweren Wolken verschwunden waren. Trüber Regen prasselte beständig vom Himmel, lief in ölig schimmernden Pfützen zusammen und zarter Nebel stieg von dem schlammigen Fluss auf, der sich durch die Straßenschluchten wand wie eine Schlange.

Der Junge hatte die Augen geschlossen und krallte sich mit den Händen so fest am Geländer der Brücke fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Seine dunkelblonden Locken klebten im nass und dunkel am Kopf, er hatte die Lippen fest zusammengepresst. Neben ihm stand ein Mädchen, die schwarzen Haare hingen ihr nass über den Rücken, sie hatte eine Hand auf seinen Handrücken gelegt und sah ihn unentwegt von der Seite an, die Lippen fest zusammengepresst und ohne zu blinzeln. Ihre dunklen Augen sahen ihn einfach nur an. Der Junge trug eine Jeans, schwarzes T-Shirt, das sich schon voller Wasser gesogen hatte und völlig durchnässte Turnschuhe. Das Mädchen hatte die Kapuze eines viel zu großen schwarzen Kapuzenpullovers über den Kopf gezogen und trug schwarze Lederstiefel.

„Was willst du jetzt machen, Lucien?", fragte sie ihn sanft und als er die Augen öffnete, strahlten sie blau und kalt auf den Fluss hinunter. Sein Blick suchte ihren und wurde sanfter, heller. Er hielt ihr seine Hand entgegen und als sich ihre Finger mit einander verschränkten woben sich Schatten um ihre Handgelenke.

„Ich werde euch helfen." Das Grinsen, das über sein Gesicht flackerte, war dunkel, fast schon teuflisch, ehe er das Mädchen näher zog, das Kinn auf ihrem Scheitel ablegte und die Augen wieder schloss.

Der Himmel war weit und grau. Wolkenkratzer aus dunklem Beton reckten sich so weit in den Himmel, dass die obersten Stockwerke weit in den schweren Wolken verschwunden waren. Trüber Regen prasselte beständig vom Himmel, lief in ölig schimmernden Pfützen zusammen und zarter Nebel stieg von dem schlammigen Fluss auf, der sich durch die Straßenschluchten wand wie eine Schlange.

पढ़ना जारी रखें

आपको ये भी पसंदे आएँगी

70.6K 3.7K 16
ត្រកូលមីន អ្នកណាលឺហើយក៏ខ្លាចរអារ យកប្រពន្ធជាសាច់ឈាមខ្លួនព្រោះច្បាប់គ្រួសារ ដ៏កំណាច ❤️‍🔥 Min yoongi x Min Jimin Min Jungkook x Min Taehyung
19.3K 491 5
စိတ်ကူးယဥ်အပြာစာ Noel GL Top ကဒွိလိင်ပါ
207K 729 26
18+ ပါ။ စောက်ပတ်ထဲလိုးမသွင်းခင် လုပ်မယ့်ဟာတွေ ရေးမှာ။ ညစ်ညမ်းစာတွေပါ။
155K 2.6K 68
Just some short stories about my favorite Ninjago couple, Jay and Nya. This book contains canon oneshots. I have a second book called "The Jaya Chro...