Lillith das schwarze Element

By veracrystall31

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"Der dunkle Mond bringt die Wende, sorgt für den Anfang, oder unser Ende" Lillith- ein ganz normales Mädchen... More

Prolog
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Infos zur Lesenacht
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Epilog
Info zur Fortsetzung

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By veracrystall31

Devon
Wir machten uns gerade auf dem Weg zur Arena, die wir schon am Vortag gesehen hatten. Wir hatten Leute darüber reden hören, dass dort eine Show stattfinden würde und jeder dorthin ging. Es war wahrscheinlich, dass Lillith dort sein würde. Heute würden wie sie kriegen. Das hatte ich mir fest vorgenommen.

Also kamen wir vier, wie viele andere, in der Arena an und suchten unsere Plätze. Wir wählten welche in der mittleren Reihe. Von hier aus hatte man einen guten Überblick.

Ellie setzte sich rechts von mir, John links. Max ließ sich neben John nieder und verschränkte die Arme.
Ich begann sofort die gefüllte Arena abzusuchen und versuchte unter den vielen Gesichtern Lillith auszumachen.

Irgendwann traf mein Blick auf ein Mädchen mit schwarzen kurzen Haaren und mein Blick blieb sofort an ihr hängen.
Lillith schaute gerade auf ihre Hände, aber ihren Gesichtsausdruck konnte ich nicht gut genug erkennen. Da saß sie also. Der Dunkle Mond.
Plötzlich hob sie ruckartig den Kopf und ihre Augen huschten umher. Sie schien jemanden zu suchen und wenn ich mich nicht irrte, war sie verwirrt.
Hatte sie bemerkt, dass ich sie beobachtete?

Lillith wurde allerdings davon abgehalten weiter zu suchen, als ein Mann in der vertieften kreisförmigen Fläche auftauchte. Sie hatte mich nicht gesehen.

Ich stieß John, der ebenfalls nach Lillith Ausschau hielt, an und nickte zu ihr rüber: "Da!"
John suchte kurz, dann riss er die Augen leicht auf, als er sie entdeckte.
John zeigte Max und Ellie ebenfalls wo Lillith saß und zu viert schauten wir zu ihr rüber. Den Tanz unter uns beachteten wir garnicht. Ich bekam die Musik nur mit halben Ohr mit.

„Wie machen wir jetzt weiter?", wollte Ellie wissen.
John überlegte, seine braunen Augen immer noch auf Lillith gerichtet. „Wir behalten sie im Auge und folgen ihr nach der Show, bis sich eine Chance ergibt."
„Und wenn es die nicht gibt?"
John lächelte Ellie an: „Dann holen wir uns eine."

Nach dem Tanz der beiden Mädchen waren jetzt die Kämpfe dran. Das interessierte mich recht wenig. Kämpfe sind ja was cooles, aber nur wenn sie kontrolliert und ordentlich verlaufen. Die meisten hatten keinerlei Disziplin und benutzten ihre Waffe, als wäre sie ein Stock. Das hatte ich schon oft genug bei solchen Arenakämpfen gesehen.

Jetzt ruckte Lillith' Kopf wieder nach oben und ihre dunklen Augen huschten hin und her. Es war als spürte sie, dass ich sie beobachtete.
Ich hielt den Atem an, als sie in meine Richtung schaute und ich hatte schon Angst sie würde mich sehen. Doch ihr Blick glitt ohne dass sie mich erkannte an mir vorbei.
Ich atmete aus und in diesem Moment eröffnete der Veranstalter die Kämpfe.

Lillith stand auf und auch das kleine Mädchen neben ihr. Ich sah die Köchin, ihren Mann und die Freundin von Lillith, die mit den braunen kurzen Haaren, aber das blonde junge Mädchen und die Rothaarige kannte ich nicht. 
John hatte ebenfalls gesehen, dass Lillith die Arena verließ, also standen auch wir unauffällig auf und folgten ihr mit sicherem Abstand.

Sie ging mit dem kleinen Mädchen Hand in Hand weiter und steuerte auf einen Stand zu, wo es Feuerspieße gab. Fleisch, dass von einem
Feuer-Elementes mit seinem Feuer-Atem gebraten wird. Vorher legt der Elementes sich die Gewürze in den Mund und wenn man sein Feuer richtig beherrschte, schmeckte man die Gewürze auf dem Fleisch.

„Teilt euch auf", raunte John,"einzelnd sind wir unauffälliger."
Wir drei nickten und schlenderten in andere Richtungen. Max ging mit einem trägen Grinsen zu einen Mädchen rüber, dass sich gerade Schmuck anschaute, Ellie lief zu einem Kleiderstand, ich versteckte mich hinter einer Gruppe Leuten, damit Lillith mich nicht entdeckte und John prüfte einen Dolch von einem Händler mit Goldzahn.

Ich war nah genug an Lillith ran, um hören zu können was sie redeten. 
„Was sind Feuer-Spieße?", fragte sie gerade und schaute den Feuer-Elementes skeptisch an. Dieser spuckte gerade Feuer auf den Spieß und reichte das Frisch dampfende Fleisch der Köchin.
Der Mann neben der Köchin erklärte Lillith, wie es funktionierte und sie nickte ab und zu.

Wie konnte sie nur diese unschuldigen Leute so ausnutzen? Sie war ein Monster und für alle in ihrer Umgebung eine Gefahr.
Aber nicht mehr lange.

Nachdem alle einen Spieß hatten, setzten sie ihren Weg fort und gingen mit dem dampfenden Fleisch in der Hand zu einer Wiese, die sich zwischen Dorf und Wald befand. Wir folgten ihr, blieben aber im Schutz der Häuser, als Lillith' Gruppe sich im saftig grünen Gras niederließ. Auf der Wiese gab es keinerlei Deckung, sie würde uns sofort sehen.

Wir beobachteten sie wie sie dem kleinen Mädchen weiße Blumen von der Wiese in die Zopfkrone steckte und sie lächelnd miteinander redeten.

Ich verengte die Augen. Sie schienen sich nah zu sein. Lillith hatte sich also ein junges unschuldiges Kind gekrallt.

Irgendwann dämmerte es dann langsam und Lillith' Gruppe machte sich auf den Weg zum Gasthaus zurück. Sie waren bei verschiedenen Ständen vorbei gekommen und hatten sich noch eine Show angesehen. Nun aber war das kleine blonde Mädchen, das wieder neben Lillith lief müde und wurde nach Hause gebracht.

Wir folgten ihnen bis zu einer Gasse, eine Abkürzung zum Gasthaus. Die perfekte Gelegenheit.

Lillith
Wir gingen die Gasse zum Gasthaus entlang. Carisa stolperte vor Müdigkeit hin und wieder über ihre eigenen Füße. Es war ein aufregender Tag gewesen, kein Wunder, dass sie jetzt so müde war.

Ich war auch müde. Müde vom Denken. Dieses ganze Fest drehte sich um die Scheinende und den Dunklen Mond und das erinnerte mich ständig an meine und Alenias Rolle.
Ich rieb mir mit einer Hand die Schläfen. Die Leere war nach wie vor da und ich spürte nichts außer den Hass auf mich selbst. Allerdings fühlte ich mich schon den ganzen Tag beobachtet. Würde ich jetzt auch noch verrückt und bildete mit Sachen ein?
Er sieht zu.
Ich versuchte die Stimme auszusperren.
Er ist hier. Er hat dich gefunden

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und schaute über die Schulter, um meinen Verfolger auszumachen, wenn es ihn überhaupt gab. Und das tat ich keine Sekunde zu spät denn schon musste ich einem Feuerball ausweichen.

Ich hechtete zur Seite, rollte mich ab und rief: „Achtung!"
Bei meinem alarmierten Tonfall und dem vorbei zischenden Feuerball drehten sich auch die anderen um.

Vor uns in der Gasse standen vier Hunter. Darunter auch Ellie und Devon. Neben Devon an der Spitze stand der Junge, den ich mit dem braunhaarigen im Gasthaus bedient hatte. Die beiden Freunde, denen die Stühle gehört hatten waren demnach dann Devon und Ellie.
Ich sollte Angst haben. Sie hatten mich gefunden und würden versuchen mich zu töten, aber da, wo die Angst sein sollte, klaffte ein schwarzes Loch.

Automatisch ging ich in Kampfstellung und wies Magret und die Anderen an: „Verschwindet."
Es war besser sie brachten sich in Sicherheit.

Magret, die ganz blass war, zog die erstarrte Carisa hinter sich.
„Wer ist das?"
Ich lies die Hunter nicht aus den Augen: „Hunter. Sie sind wegen mir hier."
Der braunhaarige lächelte und ging in die Wasser-Grundstellung: „Da liegt du richtig, Lillith."
Josephine runzelte die Stirn und ihr Blick flog zu mir: „Lillith?"
Ich presste die Lippen aufeinander und erdolchte den Hunter mit meinem Blick.
„Mein richtiger Name", sagte ich langsam, „Und jetzt bringt euch in Sicherheit!"
„Was ist mit dir?", piepste Carisa leise und ich sagte ruhig zu ihr: „Keine Sorge. Ich erledige das"

Die Hunter verloren offenbar die Geduld, worauf immer sie warteten und der blonde schickte mir Feuerbögen entgegen. Mein erster Instinkt war auszuweichen, aber dann würden die anderen hinter mir getroffen werden, also hielt ich mit Luft dagegen. Luftbogen und Feuerbogen trafen aufeinander. Ich löschte seine Attacke aus.
Sie machten es mir wirklich nicht leicht meinen Vorsatz keine Magie anzuwenden, beizubehalten.

„Na los!", rief ich Magret zu und blockte die nächste Attacke, diesmal von Devon, ab.

Jetzt sprang plötzlich Ellie vor und ich schaffte es gerade noch ihre Welle ebenfalls mit Wasser davon abzuhalten uns zu überrollen. Ob die anderen jetzt sahen, dass ich eine Prodigia war, war mir gerade egal.
„Worauf wartet ihr denn?"
Endlich kam Leben in Magret und sie scheuchte alle anderen weiter die Gasse entlang. Es war der einzige Weg, den sie hatten.

Doch der wurde ihnen versperrt, als der blonde ein Feuer entfachte und ihnen so den Fluchtweg versperrte.
Carisa- dieses mutige Mädchen- erschuf ein wenig Wasser und versuchte die Flammenwand zu löschen, aber der Hunter zog sie nur noch höher. Magret versuchte ihr Glück ebenfalls, aber die Wand blieb.

Ich zauberte eine Schutzkuppel um mich herum aus Luft, Carisa, Magret, Erik, Camilia und Josephine eingeschlossen.
„Lasst sie gehen.", forderte ich die Hunter ernst auf, „Das ist etwas zwischen euch und mir."
Ellie antwortete mit einem Wasserball auf meine Schutzkuppel.

Ich überlegte, wie ich hier wieder rauskam, während ich gleichzeitig meine Dummheit verfluchte. Ich hätte besser aufpassen müssen. Meine Spuren verwischen sollen. Es war garantiert einfach gewesen mir zu folgen und wachsam war ich auch nicht gewesen. Wieder hatte ich alles falsch gemacht und jetzt war nicht nur ich in Gefahr sondern auch noch die Anderen. Die, die mich aufgenommen hatten.

Ich hätte beinahe bitter aufgelacht. Sie waren schon die ganze Zeit in Gefahr gewesen. Allein wegen meiner Anwesenheit.

„Dahlia, ich meine Lillith, ist das dein Geheimnis? Dass du eine Prodigia bist?", fragte Josephine mich und durchbohrte mich mit ihrem Blick. Sie wusste, dass noch mehr dahinter steckte.
Ich nickte, blieb aber auf meinen Schutzschild konzentriert.
Magret und Erik hinter mir hielten Carisa schützend fest und versuchten ruhig zu bleiben, um ihre Tochter nicht noch mehr zu verängstigen. Diese stand zitternd zwischen ihren Elter und schaute die Hunter mit weit aufgerissen Augen an.
Alles meine Schuld.

Ich hinderte das widerliche Gefühl daran mich aufzufressen und suchte hektische nach einem Plan. Die Fluchtwege waren versperrt, wir konnten weder vor noch zurück.

Der einzige Ausweg war es die Hunter zu besiegen. Vier gegen eine.

Und ich wollte nicht kämpfen. Das habe ich am Blutmond genug getan und ich hatte Angst so das Monster in mir zu wecken.
Also hielt ich lediglich die Kuppel aufrecht und versuchte alle zu schützen, während die Angriffe der Hunter rücksichtslos auf mich abgefeuert wurden.

"Komm schon Lillith!", rief Ellie, "Wann hast du dich denn bei den fünfzehn Schülern zurück gehalten?"
Erik hinter mir schnappte nach Luft und Magret wich jegliche Farbe aus dem Gesicht.

"F-Fünfezehn Schüler?", wiederholte Magret und starrte mich an.
"Bitte sag, dass du es nicht bist", Erik schaute mich mit einem Anflug von Angst an. Aber als ich nichts erwiederte schlug Magret sich die Hand vor den Mund und Erik ging einen Schritt zurück. Camilia schrie leise auf und Josephines Miene erstarrte.

„Ganz genau!", der braunhaarige Hunter schickte einen Wasserstrahl auf meine Kuppel, „Sie hat fünfzehn Elementes kaltblütig ermordet! Hat sie gequält und gefoltert, bis sie verblutet sind! An ihren Händen klebt Blut und obendrein hat sie euch allesamt betrogen. Dieses Mädchen ist ein Monster. Der Dunkle Mond- das pure Böse."

Es zerriss mir das Herz, als sie mich alle mit Angst in den Augen anstarrten.
Und trotz allem, fühlte ich nichts. Da wo mein Herz war, war ein kalter Klumpen, der so kalt und gefühllos war, dass es wieder wehtat. Schuld lies meine Schulter nach unten sacken, meine Kuppel verschwand.
In mit war Leere, als ich die Hunter ausdruckslos anschaute. Sie standen kampfbereit dar und augenblicklich errichtete Devon eine Feuerwand um mich herum. Dafür verschwand die hinter Magret und den anderen.

Ich tat nichts und wehrte mich nicht dagegen während ich Josephine, Camilia und den anderen dabei zuschaute, wie sie mit einem letzten Blick voller Furcht und Abscheu davon liefen. Carisa schaute mich aus ihren großen blauen Augen, die sich langsam mit Tränen füllten, hinter her. Ein weiterer Teil meiner zerrissen Seele splitterte ab.

Nachdem sie aus meinem Blickfeld waren, drehte ich mich zu den Huntern um und schaute ihnen müde entgegen. Sie hatten mich. Jetzt würde es schnell gehen, dann war ich tot und niemand war wegen mir in Gefahr. Das pure Böse gäbe es dann nicht mehr.

Der älteste und der, der mich im Gasthaus gefragt hatte, ob ich mit ihm zum Fest gehen wollte, trat vor und näherte sich mich. Ich konnte ihn durch die flackernden Flammen, die mich immer noch umgaben, sehen und erwiederte seinen Blick. Gleich würde er mich töten und es war vorbei. Niemand würde sich wieder wegen mir Sorgen machen.
Der Junge blieb vor der Feuerwand stehen und schaute mir in die Augen. Ich blickte stumpf zurück. Wie würden sie mich töten? Mit dem Feuer?

Der blonde Hunter vor mir hob die Hand und Devon lies das Feuer widerwillig herunter. Allerdings blieb er bereit für den Fall, dass ich einen Fluchtversuch startete.
Tat ich nicht. Ich blieb einfach stehen und wartete.

Der Hunter vor mir schien erst verwirrt und hielt kurz inne. Dann aber nahm er mein Handgelenk und legte schwarze Fesseln an. Das gleiche tat er im rasanten Tempo mit der anderen Hand. Ich wehrte mich nicht, seine Eile war unnötig.

Kaum lagen beide Ketten an, legte sich ein schweres Gewicht auf meine Brust und ich schnappte nach Luft. Atmen konnte ich, aber trotzdem drückte mich irgendetwas nieder.

„Diese Fesseln unterdrücken deine Magie. Du kannst nicht bändigen.", erklärte der Hunter vor mir und packte mich unsanft am Oberarm, um mich weiter zu ziehen. Wir gingen aus der Gasse raus und verschwanden schnell aus dem Dorf. Meine Fessel sah niemand, die restlichen Hunter liefen um mich herum. Ich war also in ihrer Mitte. So brachten sie mich auf eine Wiese, wo vier Pferde standen. Ein braunes und drei schwarze.

Ich wehrte mich den ganzen Weg nicht. Ich wusste sie würden mich töten, das hatte ich auch verdient. Ohne mich war es sicherer.

Der blonde hob mich unsanft auf ein schwarzes Pferd und saß auf das gleiche hinter mir auf. Ellie, Devon und der braunhaarige stiegen ebenfalls auf ihre Pferde und ritten augenblicklich los. Ich war mit dem dunkelblonden in der Mitte zwischen Devon vor mir und Ellie hinter mir. Der braunhaarige Hunter bildetet das Schlusslicht.

In dieser Formation ritten wir in den Wald hinein.

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