Das Leben ist zu kurz für Irg...

By MonisTraum

44.9K 2.7K 705

Michael Patrick Kelly und Ida! Wirklich? Nein! 1. Ida will sich nie wieder verlieben, niemals wieder! 2. Er... More

Kennenlernen
Nie wieder
Privatkonzert
Enten füttern
Ein Date mit Grönemeyer
Irrsinn
Keine Gefühle
Schmerzen
Spielchen?
Neues Kapitel
Wintertag
Entdeckungen
Weihnachten in den Bergen
Teenager
Wetten
On Tour
Flashbacks
Afrika
Alles ändert sich
Wut
Tu das nie wieder!
So viele Erinnerungen
Wien
Kultur
Viele Gefühle
Eltern
Zweifel
Ist jetzt alles kaputt?
Endlich Urlaub
Schiermonnikoog
Trouble
Zickentheater
Sch....tag
Abschied
Edelweiß
Crash
Alpträume
Was ist los?
Kostbare Momente
Glücksgefühle
Schweden
Hüttenweihnacht
Enttäuschung
Paris
Stimmungsschwankungen
Oscar
Kommst du mit?
Harmonie
Zyklon
Panik
Eingesperrt
Ich muss hier raus!
Zusammen schaffen wir das!
Auf nach Afrika
Wo bist du?
Abstand
Warum hast du mich belogen?
Plan
Mut der Verzweiflung
Vorbei
Auszeit
Redet endlich!
Viele erste Dates
Nach Hause
Überraschung?!
Die Welt wankt
Die Welt bricht zusammen
Umbrüche
Entscheide dich!
Alles ändert sich
Nägel mit Köpfen
Bist du dir sicher?
Einfach glücklich
Honeymoon
Es ist vorbei
Musik
Oh wow
Wunder
Ich kann es kaum erwarten
Mein Spätzchen

Funken

793 48 16
By MonisTraum

*HÄNDE DIE SICH IHR HILFESUCHEND ENTGEGENSTRECKTEN*



Als Ida am nächsten Morgen zur Arbeit radelte, kam ihr Michael Patrick entgegen gejoggt. „Einen wunderschönen Tag," wünschte er ihr im Vorbeilaufen. „Danke dir auch!"

„Noch einmal einen Guten Morgen. Ich fahre nachher zu zwei Konzerten. Ich wollte vorher noch kurz die Details für nächste Woche mit dir besprechen. Du musst ja am Mittwoch da sein. Was hältst du also davon, wenn wir Dienstagnachmittag losfahren?" Michael Patrick stand in ihrem Büro und lehnte sich neben sie an ihren Schreibtisch. „Du musst mich aber nicht fahren. Ich kann doch genauso gut mit dem Zug fahren." „Aber ich fahre doch eh nach Köln." Ida sah ihn nachdenklich an. Die Warnglocke in ihrem Kopf war lauter geworden. Aber sie stimmte trotzdem zu. „Du bist ja total sportlich." „Man tut, was man kann." „Da werden sich deine Fans ja freuen." Ida grinste ihn breit an. Sie war bestens gelaunt. Sie freute sich schon auf den Nachmittag. „Klar, ich tue alles dafür, um Frauen glücklich zu machen." Ida lachte. Das Fenster, das sie zum Lüften aufgemacht hatte, knallte zu. Durch den entstandenen Luftzug flogen einige Blätter von ihrem Schreibtisch auf den Boden. Die beiden bückten sich gleichzeitig, um sie aufzuheben und stießen mit den Köpfen zusammen. „Entschuldige, habe ich dir weh getan?" Michael Patrick hielt sie mit einer Hand fest und strich ihr mit der anderen über die Schläfe. Ida schüttelte nur leicht den Kopf. Sie merkte gar nicht, dass sie die Luft anhielt und ihn mit halb geöffnetem Mund ansah. Michael Patrick kam ihr langsam näher und Ida konnte den Kuss schon fast auf ihren Lippen fühlen. Da ging die Alarmglocke in ihrem Kopf los. „Nein, das mache ich nicht. So jemand bin ich nicht!" Erschrocken über sich selbst, drehte sich Ida rasch weg. Sie schloss das Fenster und sammelte die restlichen Papiere auf. „Ich betrüge nicht," sagte Ida ganz leise. Sie war sich nicht einmal sicher, ob Michael Patrick ihre Worte gehört hatte. Er sah sie nur an und bevor er noch etwas sagen konnte, öffnete sich die Bürotür. „Ida, wir bräuchten .... Oh Entschuldigung." „Vielen Dank für die Unterstützung, Ida." Michael Patrick warf ihr noch einen letzten Blick zu und verließ dann das Büro. Ida bemühte sich um ein fröhliches Lächeln für Schwester Gundhilde. In ihr tobte ein Gefühlschaos. Sie hätte fast einen verheirateten Mann geküsst. Sie hätte überhaupt fast einen Mann geküsst. Zum ersten Mal seit fast drei Jahren gab es einen Mann, der in ihr Gefühle auslöste und dieser Mann war verheiratet und er war berühmt und es durfte nicht sein. Es konnte nicht sein.

Ida verdrängte alle Gefühle und konzentrierte sich auf ihre Arbeit. Sie hatte heute bereits mittags frei und ging in den Hof, um zu ihrem Fahrrad zu gehen und nach Hause zu fahren. Zu ihrer Überraschung kamen zwei Mädchen angerannt, als sie die große Eingangstür öffnete. „Ida, Ida." Sie fing das erste Mädchen auf und wirbelte es herum und dann das zweite. Den Mann, der sich lachend näherte, umarmte sie. Gemeinsam gingen sie Idas Fahrrad holen. Da sah Ida Michael Patrick auf dem Weg, der zu seinem Haus führte, stehen und sie beobachten. Sie winkte ihm fröhlich zu und nahm dann Victoria auf den Arm. Er drehte sich um, ohne zurück zu winken.



*BLAULICHT DAS SICH IN DEN PFÜTZEN SPIEGELTE*



Montagnachmittag sah Ida zufällig von ihrem Bürofenster aus, wie Michael Patrick aus einem Auto stieg, einen Koffer aus dem Kofferraum nahm und zu seinem Haus ging. Ida hatte Unterlagen von Schwester Agathe, die sie ihm bringen sollte. Sie nahm die Mappe und ging über den Park hin zu seinem Haus. Ida klingelte und Michael Patrick öffnete sehr schnell. „Ja?" Sie war erstaunt über den unfreundlichen Ton. „Alles okay?" fragte sie irritiert. „Ja, natürlich, was soll schon sein?" „Wenn du meinst. Hier, das ist für dich. Dann möchte ich nicht weiter stören." „Bis morgen." „Du brauchst mich morgen nicht mitnehmen, wenn das nicht in deine Pläne passt." „Ich habe gesagt, dass ich dich mitnehme, also nehme ich dich auch mit." Ida hätte am liebsten gesagt, dass sie keine Lust hatte, mit einem schlecht gelaunten Typen zu fahren, aber stattdessen drehte sie sich um und ging wortlos zurück zum Kloster.

Vorsichtshalber suchte sie sich im Internet eine Bahnverbindung raus, falls es sich der schlechtgelaunte Herr doch anders überlegte.

Aber nein, Michael Patrick klopfte am nächsten Nachmittag an ihre Bürotür. „Bist du soweit?" fragte er nicht gerade freundlich. „Ja, gleich." Ida hatte sich vorgenommen besonders freundlich zu sein. Sie lächelte also die ganze Zeit und bedankte sich für jede Kleinigkeit. Michael Patrick bestand darauf, die ganze Zeit zu fahren. Ida bestand dafür darauf, ihm das Abendessen zu bezahlen. Sie war sich sicher, dass er genauso froh war, wie sie, als sie in Köln ankamen. „Vielen Dank fürs Mitnehmen. Ich wünsche dir schöne Tage in Köln." „Danke, dir auch. Viel Erfolg." „Vielen Dank."

Ida stieg vor dem Kloster aus. Dort würde sie in einem der Gästezimmer übernachten. „Wenn es sich für dich doch nicht ausgeht mit der Rückfahrt, dann sag einfach Bescheid." „Mache ich." Ida sah dem Auto nach. Sie fühlte eine vage Enttäuschung. Warum hatte sich das Verhalten von Michael Patrick ihr gegenüber vollkommen verändert? Ob er ihr ihre Reaktion auf den Fast-Kuss übel nahm? War er der Typ Mann, der Affären hatte? Sie hatte ihn nicht so eingeschätzt, aber er hätte sie geküsst. Es war sinnlos darüber nachzudenken, auch wenn es sie trotzdem die ganze Zeit beschäftigte. Immer wenn sie an diesen Fast-Kuss dachte, dann beschleunigte sich ihr Herzschlag.

Ida war die nächsten zwei Tage ziemlich beschäftigt. Die Ordensschwestern hatten zahllose Fragen. Nicht nur zu den Änderungen, die in nächster Zeit umgesetzt werden sollten. Sie wollten auch Hilfe bei Computern, Handys und allem möglichen anderen. Michael Patrick holte sie wie versprochen am frühen Abend ab, damit sie gemeinsam zurück nach München fahren konnten. „Hi, vielen Dank, dass du mich abholst? Wie waren deine Termine?" Ida lächelte ihn gut gelaunt an und es kam ihr so vor, als wäre er nicht mehr ganz so ablehnend. Aber er sah müde aus, deswegen bestand Ida nach ein paar Stunden darauf, dass sie auch einmal fuhr. „Wow, dein Auto fährt sich toll." Ida war noch nie mit einem Auto mit so vielen PS gefahren. Michael Patrick lachte leise. „Ich habe noch nie eine Frau erlebt, die Autofahren mag. Was hast du denn für ein Auto?" „Gar keins." „Wie gar keins?" „Ich habe kein Auto. Ich wohne mitten in der Stadt, da brauche ich keins. Wenn doch mal, dann leihe ich mir eins." „Okay. Hast du einen Fernseher?" Ida lachte. „Ja klar, ich schaue allerdings meistens kein normales Fernsehen, nur Netflix und Prime oder über Mediatheken." „Das mache ich auch wenn dann meistens. Was hörst du so für Musik? Außer meiner natürlich." Sein leises Lachen hörte sich entspannt an. „Alles Mögliche. Viel Radio, hauptsächlich Bayern 1. Live gerne außer Pop auch Jazz, Klassik, Oper, egal. Ich liebe Konzerte und ..." Ida biss sich auf die Zunge. Sie hatte wieder einmal vergessen, dass alles anders war jetzt. „Ja?" „Nichts." „Ist alles in Ordnung?" „Ja, natürlich." Ida fuhr schweigend weiter. Sie konzentrierte sich so angestrengt auf die Straße, damit ja keine falschen Gedanken in ihrem Kopf Platz hatten, dass sie Kopfweh bekam. Endlich tauchten in der Ferne die Lichter Münchens auf.

„Wir sind echt super durchgekommen. Kommst du noch auf ein Glas Wein mit rein?" Ida sah Michael Patrick erstaunt an. Irgendetwas an seinem Blick bewegte sie dazu, ja zu sagen. Sie fuhr also auf den Klosterhof und folgte Michael Patrick in sein Haus. Er stellte seinen Koffer in den Flur und warf seine Lederjacke achtlos auf einen Stuhl. Seine Schuhe blieben unordentlich neben der Tür liegen. „Rot oder weiß?" „Egal, was dir lieber ist." Ida ging unsicher ins Wohnzimmer. Mit einem Mal wusste sie nicht mehr, warum sie hier war. Was machte sie mitten in der Nacht bei Michael Patrick Kelly zu Hause?

„Bitte, setz dich doch." Michael Patrick stellte eine Flasche Rotwein und zwei Gläser auf den Couchtisch. Er öffnete die Flasche und schenkte ihnen beiden ein. „Nicht so viel," kicherte Ida, denn er füllte die Gläser fast bis zum Rand. „Wenn schon, denn schon ..." „Danke, dass du mich mitgenommen hast." „Sehr gerne. Konntest du die Schwestern denn von den Änderungen überzeugen?" „Naja, zum Teil. Wie überall gibt es welche, die gegen alles Neue sind. Schwestern sind halt auch nur Menschen, hat die frühere Oberin immer gesagt." „Ja, das stimmt. Bei uns im Kloster gab es auch solche und solche." „Fehlt es dir manchmal?" „Ja, immer wenn mir mein Leben zu hektisch und zu laut ist, dann fehlt es mir." Sie tranken ihren Wein und Michael Patrick erzählte ein bisschen von seiner Zeit im Kloster. Ida hatte ihre Schuhe ausgezogen und saß mit angewinkelten Beinen auf der Couch. Sie hörte ihm interessiert zu und nippte immer wieder an ihrem Weinglas. Michael Patrick schenkte ihnen nach und setzte sich Ida im Schneidersitz auf der Couch gegenüber. Ihre Knie berührten sich fast. „Ich bin eigentlich gar nicht so ein Weintrinker," sagte er. „Ich auch nicht." Sie lachten und die Anspannung, die zwischen ihnen geherrscht hatte, schwand ein bisschen. Ida wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger und drehte sie immer weiter herum.

„Schreibst du gerade an neuen Songs?" fragte sie neugierig. „Ich schreibe eigentlich immer irgendwie, oder sammle Ideen. Aber erst wenn es um ein neues Album geht, dann lege ich so richtig los. Inzwischen habe ich festgestellt, dass ich auch gerne mit anderen zusammen schreibe. Das gibt noch einen anderen Blick auf das Ganze." „Und woher weißt du, dass etwas gut ist?" „Das weiß ich nicht. Aber wenn es mir gefällt und anderen auch, dann ist das schon mal ein guter Ansatz. Aber letztendlich entscheide ich. Mein Name steht ja auch auf der Platte drauf." „Ich finde das toll. Ich könnte das gar nicht." „Nein? Hast du es denn schon mal ausprobiert?" „Nein, ich bin ja nicht besonders musikalisch." „Aber du hast doch gesagt, dass du Klavier spielst." „Früher mal."

„Komm." Unvermittelt nahm Michael Patrick Idas Hand und zog sie von der Couch hoch. Er zog sie hinter sich her die Treppe hinauf. In einem Zimmer mit vielen Kartons stand ein Piano. Ida hatte schon lange nicht mehr an einem Klavier gesessen. Michael Patrick drückte sie leicht auf den Klavierhocker. Ida klappte ganz behutsam den Deckel auf. Sie strich einmal über die mittleren Tasten und sah dann zu Michael Patrick hoch, der seitlich hinter ihr stand. „Spiel einfach irgendwas, das dir in den Kopf kommt. Vielleicht ist das zuerst eine Melodie, die du gelernt hast und dann lass deine Finger einfach laufen. Denk nicht darüber nach." Ida zögerte, dann spielte sie eine Melodie, die sie im Klavierunterricht gelernt hatte. Sie schloss die Augen und versuchte sich von vorgegebenen Melodien zu lösen. Es war für sie eine vollkommen neue Erfahrung. Sie öffnete die Augen, als sich Michael Patrick neben sie auf den Klavierhocker quetschte. Sie rutschte, um ihm ein bisschen Platz zu machen. Er spielte vor sich hin und sah sie auffordernd an. Ida versuchte seiner Melodie zu folgen, dann verstand sie, dass es nicht darum ging, das gleiche zu spielen. So mit ihm gemeinsam zu improvisieren, löste in ihr etwas aus, was sie so noch nie gefühlt hatte. „Sehr schön," sagte er irgendwann und klappte den Klavierdeckel zu. Sie saßen eng nebeneinander. Ihre Hüfte, Bein und Oberschenkel berührten sich und Ida wollte diese Verbindung nicht lösen. Sie beobachtete, wie Michael Patrick zögernd nach ihrer Hand griff. Es war, als würde sie jemand anderem zusehen. Einerseits fühlte sie ganz genau die Wärme seiner Hand auf der ihren, andererseits fühlte sie sich vollkommen losgelöst. Er drehte sich leicht zu ihr hin und legte ihr die andere Hand in den Nacken. Ganz langsam überbrückte er die Distanz zwischen ihnen. Seine Lippen berührten die ihren und es war ein Kuss wie sie noch nie einen erlebt hatte. Die Hand, die sanft auf ihrem Nacken gelegen hatte, fuhr in ihre Haare. Er zog sie enger an sich heran. Der Kuss vertiefte sich und es lag so viel Leidenschaft in diesem einen Kuss, dass Ida sich nicht gewundert hätte, wenn zwischen ihnen beiden die Funken gesprüht hätten. In Idas Kopf ging ein ganzes Glockenspiel an Alarmglocken los, aber sie ließ den Kuss einfach zu. „Oh wow." Michael Patrick beendete den Kuss leicht atemlos. Seine Augen hatten die Farbe verändert, sie schienen dunkler geworden zu sein, vielleicht war es aber auch nur das gedimmte Licht, das diesen Effekt hatte. Ida sah ihn einfach nur an. Sie konnte keinen Gedanken fassen und sie wollte sich auch nicht bewegen, um diesen Moment nicht zu zerstören. „Es tut mir leid," sagte er leise. „Warum?" fragte Ida, ohne darüber nachzudenken. Es war das einzige, was in ihrem Kopf gerade greifbar war. „Wir dürfen uns nicht küssen." Da stand sie auf. Er hatte Recht, sie durften sich nicht küssen. Was hatte sie nur getan. „Gute Nacht. Vielen Dank für den Wein." Ida eilte die Treppe hinunter, zog sich ihre Schuhe an und ging.

Continue Reading

You'll Also Like

6.6K 39 101
Eigentlich dachte Mira immer sie würde auf nette, freundliche und romantische Typen stehen. Sie dachte es... Bis Tom Riddle ihr eines Tages zu nahe k...
323K 9.2K 31
Y/N fährt für ein paar Wochen mit ihrer Abschlussklasse nach England. Doch wen sie da trifft und was dann passiert, wird ihr Leben komplett auf den...
1.2K 44 12
Hier schreibe ich Oneshots oder Momente mit verschiedenen Marvel Charakteren. Wenn ihr irgendwelche wünsche habt, dann schreibt es einfach unter irge...
5.5K 88 33
Ich bin mit meiner Besten Freundin Aleyna im Urlaub, da ihre zwei Brüder Emre und Bzet einen Rap Contest machen. Ich und Emre haben uns nie sonderlic...