Lillith das schwarze Element

De veracrystall31

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"Der dunkle Mond bringt die Wende, sorgt für den Anfang, oder unser Ende" Lillith- ein ganz normales Mädchen... Mais

Prolog
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Infos zur Lesenacht
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Epilog
Info zur Fortsetzung

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De veracrystall31

Devon
Ich hockte mit Max und John auf einem Felsen einige Meter vor unserer Höhle im Wald  und wartete auf unsere Spionin Ellie. Sie war schon einmal kurz vor Blutmond gekommen und hatte uns berichtet, dass ihr Versuch Lillith zu entführen gescheitert war. Sie wäre zwar um ein Haar drauf gegangen, aber Lillith hatte sie verschont, wie einst mich.
Der Blutmond war nun seit vier Tagen vorbei und wir hatten Ellie zur Schule geschickt damit sie Informationen über Lillith sammelte. Seit gestern war sie dort. Sie war die Einzige von uns, die den Schutzzauber passieren konnte, weil die Direktorin sie als Küchenmädchen eingelassen hatte.
Andere wussten nichts von ihr als Hunter. Wenn sie Lillith also nicht über den Weg lief, konnte ihr nichts passieren.

Ich war überrascht, als sie kurz vor Blutmond plötzlich in meiner Höhle, die ich mit Max und John teilte, aufgetaucht war. Max und John waren mit ihr aufgebrochen um mich zu suchen und die Nachricht von der Planänderung zu überbringen. Ellie hatten sie schonmal eingeschleust und es mir dann vergessen zu erzählen, dass wir eine Agentin in der Schule hatten. (Das ist der Moment in dem ich klatsche.)
Ist ja jetzt auch egal. Ellie sollte bald mit neuen Informationen über Lillith auftauchen.

Max neben mir spielte gelangweilt mit einem seiner Messer, das er immer wieder hoch warf und wieder fing. Ich wünschte mir insgeheim er würde sich dabei verletzen. Unser Verhältnis war immer noch angespannt, wie eh und je.
John links von mir sah sehr entspannt aus und beobachtete seine Umgebung ruhig aber wachsam. Ihm würde nichts entgehen.

Und ich? Ich grübelte weiterhin über Lillith nach. Sie war der Dunkle Mond, aber sie schien mir nicht so. Zumindest nicht so, wie ich mir das pure Böse vorstellte. Das was ich gesehen hatte, während ich sie beobachte hatte, war ein freundliches Mädchen gewesen. Außerdem hätte sie mich damals im Wald und nun auch Ellie töten können und hatte es nicht getan. Wenn sie so böse war, wie alle behaupteten, wieso hatte sie uns dann verschont?
Ich seufzte leise. Wie sie wirklich war würde sich bald herausstellen.

Die Sonne stand direkt über uns, als wir ein Rascheln im Busch hörten. Sofort sprangen wir alle drei kampfbereit auf. Max hielt sein Messer, mit dem er bis eben gespielt hatte, nun zum einsetzen bereit in der Hand. Bei den Huntern wurde uns von Anfang an eingetrichtert immer mit einem Kampf zu rechnen.

Doch es war nur Ellie, die aus dem Busch trat und bei unserem Anblick die Augen verdrehte: „Kommt runter Jungs. Ich bin's nur."
Max entspannte sich und begann wieder sein Messer hoch zu werfen. John neben mir setzte sich ebenfalls wieder auf den Felsen und ich tat es ihm gleich.
„Also. Was hast du rausgefunden?", wollte ich sofort wissen und beugte mich ein wenig vor. Ellie ging bis zu uns und ließ sich vor uns auf den Rasen fallen. Sie trug immer noch die Schürze der Küche. So wie sie aussah mit dem blonden offenen Haar, dem hellen Kleidchen und der weißen Schürze, könnte man sie nie für eine Hunter halten. Sie sah so unschuldig aus. Aber das war sie nicht. Niemand war das.

„Eine Menge. Die Gerüchteküche redet über nichts anderes."
Max hörte auf mit seiner Waffe zu spielen und richtete seine Aufmerksamkeit auf unsere Spionin.
„Also als erstes: jeder in der Schule weiß nun, dass Lillith der Dunkle Mond ist. Wahrscheinlich wissen es auch schon Freunde und Familie von den Schülern alles.", erzählte Ellie sachlich und wir drei hörten gespannt zu, „Lillith ist an Blutmond völlig durchgedreht und soll fünfzehn Schüler gequält und getötet haben."
Ich schluckte. Fünfzehn? Das ist eine hohe Zahl.
„Es gibt noch drei Verletzte, die Lillith überlebt haben. Nach Blutmond ist sie geflohen und nun weiß niemand wo sie ist."

Ok. Ich glaube ich hatte mich deutlich in sie getäuscht. Sie war der Dunkle Mond und hatte Blutmond genutzt um die Schüler zu töten.
Ellie tippte sich an das Kinn während sie überlegte ob sie was vergessen hatte: „Das wars."
„Und es gibt absolut keinen Hinweis?", fragte John und Ellie schüttelte den Kopf.
Ich stöhnte: „Sieht so aus als müssten wir das Gebiet rund um die Schule absuchen."
Max stand auf und rekelte sich: „Also ich hab Hunger. Lass uns in der Höhle was essen."
Ellie sprang eifrig auf: „Ja! Ich sterbe auch gleich vor Hunger."
Johns stimmte den beiden zu und die drei gingen zu meiner Höhle, die langsam gehörig eng wurde. Wir gesagt reichte sie für zwei aber ab drei wurde sie eng.  So lange Ellie hier schlafen würde, würde ich draußen wohnen.

Während die drei drinnen unsere Reste von unser gestriger Beute verspeisten, blieb ich draußen in der Sonne. Ich hatte keinen Hunger.

Lillith hatte also in der Schule ein Blutbad veranstaltet. Ich rieb mir frustriert die Augen. Und ich Schwachkopf hatte überlegte, ob sie nicht doch noch gut war.
Als ich meine Augen über die Umgebung schweifen ließ, fiel mir zertrampeltes Gras links von mir auf. Stirnrunzelnd ging ich näher und hockte mich hin, um es besser betrachten zu können. Ich war mir ziemlich sicher, dass niemand von uns hier durchgegangen war. Hier war aber offensichtlich jemand entlang spaziert.
Ich suchte die Stelle nach weiteren Hinweisen ab und hätte fast das schwarze Haare übersehen, dass an einem Busch sanft in der Brise wehte.

Ich kniff die Augen zusammen und nahm es vom Busch. Lillith hatte schwarze Haare. Das konnte kein Zufall sein.
„Ey Leute!", rief ich in Richtung Höhle und John streckte kauend den Kopf heraus.
„Ich habe hier was interessantes."
John deutete den anderen in der Höhle mit einem Kopfruck zu mir zu gehen. Als die drei bei mir ankamen hielt ich das schwarze Haar in die Höhe.
Ellie kniff die Augen zusammen: „Ein Haar."
„Ich glaube das könnte von Lillith sein.", ich trat zu Seite um ihnen das vertretene Gras zu zeigen, „Sieht für mich nach einer relativ leichten Person aus. Ein Mädchen zum Beispiel."

John untersuchte meine Hinweise mit einem prüfenden Blick. Von uns vier war er der Beste in Spurenlesen.
„Ich gebe ihm Recht.", sagte John und schaute mich jetzt anerkennend an, „Sie muss hier gewesen sein, als wir nicht da waren. Vielleicht auch schon direkt nach Blutmond, als wir die Schule die ganze Nacht lang beobachtet haben und erst am nächsten Tag zurück gekommen sind."
Max schnaubte nicht sehr überzeugt: „Das ist ein Haar und niedergetrampeltes Gras. Es könnte genauso gut ein Tier gewesen sein." War ja klar, dass Max sich nicht damit abfinden konnte, dass ich eine Spur gefunden hatte. John schüttelte bestimmt den Kopf: „Nein das würde anders aussehen."
Ellie meldete sich nun auch zu Wort. „Ich vertraue auf Johns geübte Augen.", John lächelte bei Ellies Worten leicht, „Ich denke wir sollten der Spur folgen so schnell es geht. Sie kann nicht weit gekommen sein."
John und ich unterstützten Ellies Vorschlag. Damit war Max überstimmt und musste wohl oder übel mitmachen.
„Dann ist das beschlossenen Sache.", sagte John und ging Richtung Höhle, „Packt die Sachen, wie brechen auf!"

John war irgendwie der Anführer unserer Gruppe geworden, ohne dass wir uns darauf geeinigt hatten. Ich hatte persönlich nichts dagegen. Er hatte von uns die meiste Erfahrung und hatte wohl den kühlsten Kopf, wenn Max Wut mal mit ihm durchging. Ich war manchmal schnell zu reizen, das gab ich ehrlich zu, aber Max war was ganz anderes.
John dagegen war die Ruhe selbst. Er war wirklich schwer zur Weißglut zu bringen. John entschied vernünftig und war auch bereit seine Meinung mal zu ändern.

Wir folgten also Johns Befehl, nahmen die Habseligkeiten, die wir hatten und sattelten unsere Pferde. John, Max und Ellie waren mit vier Pferden gekommen, hatten also eines für mich mitgebracht.
Ich hatte eine schwarze Stute mit einem weißen Fleck auf der Stirn abbekommen. Ein eigenes Pferd hatte ich nicht, auch wenn das sicher cool wäre.
Wie es sich auf der Stute ritt würde ich bald rausbekommen.
Da wir abgesehen von Messern, ein wenig Proviant und Geld nichts hatten, brachen wir schnell auf. John als bester Fährtenleser an der Spitze und Ellie als aufmerksamer Schluss. Ich ritt direkt hinter John und suchte die Umgebung ab.

Lillith war gefährlich. Das war keine Frage und sie hatte fünfzehn Leute ermordet. Anfangs hatte ich drüber nachgedacht ob sie wirklich so böse war, wie es in den Geschichten hieß.
Doch jetzt verfluchte ich mich für meine Naivität und mein Entschluss stand fest.
Ich würde sie aufspüren und zu Er bringen.

Alenia
Vier Tage war es her seit Blutmond und ich fühlte mich keinen Deut besser. Ich hatte immer noch das Gefühl versagt zu haben. Ich hätte Lillith vorher ausfindig machen können!

In der Schule verlief alles wie vorher. Der Unterricht wurde weitergeführt und es schien als wäre nichts gewesen.
Aber das war es nicht. Und das konnte man an den ernsten Mienen der Schüler sehen. Sie alle waren geschockt und einige der Schüler hatten unter den fünfzehn Toten einen Freund verloren. Die Beerdigung würde in ein paar Tagen stattfinden.
Jeder wusste, dass Lillith der Dunkle Mond war und war geschockt von dem Blutbad. Das Blut auf dem Boden war längst weg, aber ich hatte manchmal das Gefühl es immer noch zu sehen.

Kova und Lexie hatte es am meisten getroffen. Ich setzte mich beim Essen manchmal zu ihnen und konnte sehen, wie es ihnen zu schaffen machte, dass Lillith unser aller Feind war. Kovas verbrannte Hand war immer noch in einem Verband, den sie regelmäßig wechselte und die darunter liegende Haut mit einer Salbe beschmierte. Um Lexies gebrochenen Arm war ein Gips, den sie noch eine Weile tragen würde. Ihre Armknochen waren an mehreren Stellen gebrochen und das benötigte Zeit, um zu heilen.
Ich könnte es jetzt sofort komplett heilen, aber dann würde sich jeder wundern, wie alles so schnell heilen konnte, was wieder dazu führte dass ich mich als die Scheinende offenbaren musste.
Und das wollte ich nicht.

Die Scheinende sollte weiterhin einer starke Figur sein, die alle rettete und nicht ein Mädchen, das versagt hatte, als es drauf ankam.
Es war besser, wenn keiner, außer Kova und Lexie, wusste wer ich war.

Ich lag auf meinem Bett und starrte an die Decke, während ich mir wieder mal Gedanken über Lillith machte. Sie hätte mich töten können, hatte sich aber widersetzt und mein Leben verschont.
Sie hatte fünfzehn unschuldige Schüler getötet und mich verschont. Warum? War es, weil ich ihr etwas bedeutete? Oder wollte sie mich später anders töten?
Ich wusste nicht ob ihr Gnadenakt bedeutete, dass Lillith doch gut war oder nur eine Herrauszögerung, von etwas anderem.
Ich schlug die Hände vor das Gesicht. Von klein auf, war ich für diese Rolle trainiert worden. Mein Vater war gestorben, um mich zu schützen und ich hatte versagt. Ich hatte Lillith' wahre Natur nicht erkannt und so den Tod der Schüler nicht verhindert.

Plötzlich klopfte es an der Tür zu meinem nun leeren Zimmer. Lillith war fort, also war ich wieder alleine.
„Herein!", rief ich und richtete mich auf meinem Bett auf.
Die Tür wurde geöffnet und die Direktorin trat ein. Sofort stand ich vom Bett auf und straffte die Schultern. Sie begrüßte mich mit einem freundlichen Lächeln, was ich erwiderte.
„Ich wollte mit dir über Lillith reden."
Ich nickte und sie fuhr fort: „Den Schülern geht es soweit gut und ich hoffe auch du hast dich vom Blutmond erholt." Der weise Blick ihrer blauen Augen glitt über mich.
„Mir geht es gut.", bestätigte ich und ergänzte im Kopf. Abgesehen davon dass ich das Gefühl habe versagt zu haben. Die Stellen, an denen Lillith' Schatten mich berührt hatten, waren verheilt.
Miss Hawkins nickte und sagte nun: „Ich denke du solltest dich jetzt auf die Suche nach Lillith machen. Den Kampfanzug hast du ja und in der Küche kannst du dir Proviant und ein wenig Geld abholen. Pferde habe ich nicht hier in der Schule, aber ich wüsste einen Weg dir eines zu bersorgen."

„Ich werde fliegen.", sagte ich während es in meinem Bauch nervös und bisschen ängstlich kribbelte. Ich wollte nicht nach Lillith suchen, denn wenn ich sie fand musste ich sie töten. Sie war der Dunkle Mond klar, aber sie war auch eine Freundin. Würde ich es schaffen ihr Leben zu beenden?

Miss Hawkins schaute mich besorgt an: „Du solltest am besten sofort aufbrechen. Sie kann noch nicht allzu weit sein. Pass auf dich auf. Lillith ist gefährlich."
Ich nickte: „Ich weiß. Ich schaffe das, ein zweites Mal versage ich nicht." Miss Hawkins lächelte leicht: „Daran habe ich keine Zweifel. Trotzdem: sei vorsichtig." Damit verließ sie mein Zimmer und die Tür fiel mit einem leisen Knall hinter ihr zu.

Ich machte mich grimmig daran meinen schwarzen Kampfanzug mit goldenen Verzierungen anzuziehen.  Die goldenen Schoner waren an Schultern, Brust, Ellenbogen, Unterarmen, Knien und Schienbeinen angebracht. Dazu nahm ich noch einen schwarzen Mantel mit Kapuze mit und eine Tasche, wo ich das Proviant transportieren konnte. Als letztes steckte ich Dolche, Messer und meinen zusammenfahrbaren Kampfstab in den Gürtel des Kampfanzuges. In der Küche holte ich dann mein Essen ab. Die Köchinnen waren das gewohnt und stellten keine Fragen mehr, wohin ich ging. Es war ein offenes Geheimnis, dass ich auf ‚Missionen' ging.
Ich steckte das Essen in meine Tasche, bedankte mich und verließ das Schulgelände. Niemand sah mich und ich verschwand unbemerkt im Wald hinter der Schule.

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