Du heulst dir deine Augen nochimmer aus, bist am Boden zerstört.
Du bereust alles!
Doch jetzt ist es zu spät, du wirst ihn nie mehr wiedersehen und du kannst es nicht mehr rückgängig machen.
Tocktock
,,VERZIEH DICH COLE!", antwortest du mit unterdrückendem Schluchzen.
Trotzdem wird die Tür geöffnet, nur nicht von der Person, die du erwartet hast.
Es ist deine Mutter.
,,Hey, Schätzchen geht es dir gut?", fragt sie besorgt, doch du willst mit niemandem reden, auch nicht mit ihr.
Du willst einfach nur alleine sein.
Schnell klappst du dein "neuentstandenes Tagebuch" zu und drehst dich augenrollend zu deiner Mutter um.
Sie blickt in deine geschwollene Augen und scheint einen Augenblick lang nicht zu wissen, wie sie reagieren soll.
Das ist das erste Mal, dass sie dich so sieht.
,,Was ist denn los? Du kannst mit mir über alles reden...", setzt sie an.
,,Geh bitte einfach weg!" , unterbrichst du sie, mit einer kaum hörbaren Stimme.
Deine Mum ignoriert deine Bitte, kommt zu dir und nimmt dich in ihre Arme.
Du erstarrst, das hast du nicht erwartet.
Deine MUTTER hat dich NIE umarmt oder versucht dich zu trösten, sie war NIE zu Hause.
Fassungslos lässt du ihre Umarmung zu, während sich wieder dicke Tränen in deinen Augen sammeln.
Wenn du ihr doch nur alles erzählen könntest.
Ach, sie würde es eh nicht verstehen.
,,Ich hab dich lieb, D/N", flüstert sie dir ins Ohr und drückt sich noch fester an dich.
Du nickst leicht und schließt deine Augen für ein paar Sekunden, lässt deinen Tränen ihren freien Lauf. Es ist egal, ob deine Mutter es nun sieht oder nicht.
Es ist einfach alles egal.
Du verharrst eine Weile in dieser Position, bis deine Mutter dir wieder besorgt in die Augen schaut.
,,Wenn dich etwas bedrückt, kannst du mit mir über alles reden, ja? Ich versuche für dich da zu sein, auch wenn ich nicht immer Zeit habe.
Als Köchin muss ich viele Überstunden machen...", deine Mum seufzt „Ich kann verstehen, wenn du jetzt alleine sein willst, aber bitte leg dich erst mal schlafen.
Du siehst erschöpft aus. Morgen ist auch noch ein Tag."
Du nickst leicht benommen.
Ihre Wörter haben dich tief getroffen.
Du hast immer gedacht, dass du Luft für deine Eltern wärst, dass sie sich nur um deinen ach so intelligenten Bruder kümmern und du ihnen egal wärst.
Wie man sich schnell in Sachen täuschen kann...
Mit vertränendem Gesicht schläfst du dann schließlich ein, doch deine Gedanken schwirren nochimmer unbewusst um diesen einen Jungen, Jimin.