Hochzeit

By alRing

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Die meisten Menschen würden sagen das ich mit Fünfzehn viel zu jung für die Ehe bin. Ich stimme ihnen da voll... More

eine politische Besprechung
Vorbereitungen
Ankunft
das erste Attentat
ein Interview
das zweite Attentat
Weihnachtsball
Mitternacht
Wofür kämpft ihr?
Es ist so einfach
Macht
Home sweet home

Silvester

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By alRing


Die Tage nach Weihnachten schienen zu verschwimmen. Meine Eltern waren wieder nach Hause gefahren, um für Heras Angriff gewappnet zu sein. Kate redete mit niemandem außer Dave, sollte jedoch an Silvester wieder vorgeführt werden. Hestia redete aus unerklärten Gründen nicht mehr mit Demeter, was sie langsam sehr beunruhigte. Ich überprüfte jeden Tag, ob irgend etwas über meine Mutter veröffentlicht wurde. Es war das einzige, was ich wirklich bewusst tat.

Es war zwei Tage vor Silvester. Zumindest vermute ich das, denn Zeit schien lange nicht mehr zu Existieren. Gerade hatten Dave und ich ein Interview über unsere Weihnachtsferien. Alles was sich für uns änderte war das Unterricht durch Interviews ersetzt wurden. Mit automatisierten Bewegungen überprüfte ich wichtige Nachrichtenseiten, die häufig verschiedenes über den Adel verbreiteten.

Königin Sophie betrügt ihren Ehemann – Prinzessin Hera berichtet

Bevor ich mich entscheiden konnte, ob ich wirklich in der Verfassung das zu lesen hatte ich bereits den Artikel geöffnet.

Seit Jahren haben wir uns gefragt, ob unsere Königin wirklich die ist, die sie zu sein scheint. Nun hat Prinzessin Hera sich bereit erklärt uns in die Geheimnisse der königlichen Welt ein zu weihen.

Ich hatte schwören müssen nichts zu erzählen, doch nun kann ich einfach nicht mehr schweigen" erklärte die junge Frau zu beginn des Interviews.

Hera berichtet, dass hinter den Türen des Königinenflügels dinge passieren, die wir uns nie hätten vorstellen können. Unsere Königin hat eine Affäre, bereits seit Jahren. Doch dem nicht genug. Nicht etwa hatte sie eine Affäre mit einer der Wachen, nein, es ist ihre persönliche Beraterin, Jean Searl.

Es stimmt. Die Affäre geht bereits Jahre" erzählt Hera auf Nachfrage unseres Interviewers. „Sie behandeln es als wäre es nichts schlimmes, aber es ist schlimm. Nicht nur betrügt sie ihren Ehemann, es ist auch ein Verbrechen gegenüber Gott. Es macht mich krank das so jemand dieses Land regieren darf"

Mir war etwas übel.

„Was ist los, Le, du bist weißer als die Wand" hörte ich Dave fragen. Ich zeigte ihm den Artikel. Es hatte nun wohl keinen Sinn mehr es zu verheimlichen.

„Oh Scheibenkleister" entfuhr es Dave. Es dauerte keine zwei Minuten bis Demeter in den Raum stürmte, kurz halt machte um Dave einen tödlichen Blick zu zu werfen, und fragte ob ich okey sei.

Ich wusste es nicht. Wahrscheinlich ging es mir nicht gut, doch ich fühlte nichts.

„Hey Demeter, wie geht es dir?" fragte Dave mit seinem Fernsehlächeln. Obwohl sie ihn nach fast einer Woche immer noch zu verabscheuen schien. Ich hatte versucht ihre Meinung zu ändern, doch es war zu witzig an zu sehen wie Demeter ihr bestes tat Dave los zu werden, während er sein bestes tat sie dazu zu bringen ihn zu mögen.

„Du siehst toll aus in dem Kleid" fuhr Dave lächelnd fort.

„Soll das heißen das ich gestern schlecht aus sah?" fragte Demeter. Ich hatte etwas Mitleid mit Dave.

„Es soll heißen das du jeden Tag schöner wirst" antwortet Dave. Der Punkt ging an ihn. Demeter presste die Lippen zusammen und starrte ihn wütend an. Ich musste fast lachen.

Am nächsten Tag war bereits eine Horde von Papparazi vor den Toren des Schlosses. Es hatte den Vorteil das ich vorerst vollkommenes Interviewverbot hatte, um sicher zu stellen das das Gerede nicht noch bestärkt wurde.

Leider hatte ich nicht die Selbstkontrolle meine neu gewonnene Freizeit mit fernsehen, lesen, oder ähnlichem zu verbringen. Statt dessen las ich alle Artikel und Diskussionen, die ich über meine Mutter finden konnte. Es war unschön.

Natürlich hatte sich am Neujahrsabend die Situation noch nicht beruhigt. Trotz allem musste ich erscheinen, doch etwas erleichterte mir dies. Es war ein Maskenball. Das bedeutete bis Mitternacht, wenn die Masken fallen würden, wäre ich von neugierigen Blicken und Fragen verschont.

Ich genoss den Maskenball. Ich tanzte etwas, kam hinter Demeters und Daves Identität und konnte die Probleme meiner Mutter vergessen. Die Zeit flog nur so dahin, und bald war es nur noch eine halbe Stunde bis die Masken fallen würden.

„Bist du dir sicher das das hier eine gute Idee ist?" hörte ich eine seltsam bekannte Frauenstimme.

„Es ist albern, aber ich möchte sie noch einmal sehen" antwortete eine andere Frauenstimme. Auch diese klang sehr vertraut, mehr als die erste.

„Es ist nicht albern Schatz, nur gefährlich. Außer wir ändern unseren Plan, vielleicht wird es nicht so schlimm" sagte die erste Frauenstimme.

„Es wird so schlimm werden, glaub mir. Jetzt ist die richtige Zeit zu verschwinden" entgegnete die zweite Frauenstimme.

Ich kannte diese Stimmen. Ich blickte mich um, um nach ihrem Uhrsprung zu suchen.

Zwei Frauen, in eleganten Kleidern und ebenso eleganten Masken standen etwas von mir entfernt. Ihre Hände krallten sich angespannt in einander. Meine Mutter und ihre Beratrin standen vor mir.

„Mum?" entfuhr es mir. Dann viel mir ein, das sie zu weit weg stand um mich zu hören.

Ich glitt zwischen ausladenden Kleidern und lachenden Menschen hindurch. Nun stand ich vor ihnen. Beide wichen meinem Blick aus. Sie hofften das ich sie nicht erkennen würde.

„Mum?" fragte ich noch einmal.

„Hallo" antwortete sie. Dann trat Stille ein. Was sagt man seiner Mutter, die gerade in den Medien wegen Hochverrat angeklagt wird?

„Was habt ihr jetzt vor?" fragte ich.

„Wir fliehen" antwortete Jean. „Deine Mutter war so schlau etwas Geld beiseite zu schaffen"

„Es ist nicht das tapferste" sprach ich meine Gedanken aus, ohne weiter darüber nach zu denken.

„Wir tun nie das tapfere. Wir tun das sichere, so überleben wir" erklärte meine Mutter. Fast musste ich lachen. Sie hatte recht.

„Wir müssen jetzt gehen, bevor die Masken fallen" sagte meine Mutter, und verschwand aus meinem Leben.

Da stand ich. Was sonst sollte ich tun? Ich konnte mich schlecht auf den Boden setzen, auch wenn ich es gern getan hatte. In fünfzehn Minuten würden die Masken fallen. Dann würde ich ein fake Lächeln aufsetzen und mit alkoholfreien Sekt anstoßen. Ich atmete tief durch. Einmal. Zweimal. Dreimal. Dann zerrte mich jemand an meinem Arm aus dem Ballsaal.

„Demeter, was ist los?" fragte ich, als sie mich in der Gaderobe wieder los lies.

„Ich bin ein furchtbarer Mensch" antwortete sie.

„Nein bist du nicht, was ist los?" fragte ich.

„Ich habe das Leben meiner Schwester zerstört, und ausgerechnet dein Verlobter hat es mir erzählt" entgegnete Demeter und ließ sich in einen Haufen teurer Jacken fallen.

„Okey Demeter, was immer auch los ist, wir kriegen das hin. Aber dafür musst du mir erzählen was passiert ist" versuchte ich sie zu beruhigen. Sie vergrub sich tiefer in den Jacken.

„Demeter?" fragte Dave, der plötzlich die Tür öffnete.

„Dave, kannst du mir erzählen was los ist? Warum hat sich Demeter in einem Haufen Jacken versteckt?" fragte ich.

„Ich habe das Leben meiner Schwester ruiniert" rief Demeter aus den Jacken hervor.

„Du hast also heraus gefunden warum sie nicht mehr mit dir reden wollte?" fragte ich in einem verzweifelten Versuch die Situation zu verstehen.

„Ich habe es raus gefunden" sagte Dave zerknirscht.

„Was hast du raus gefunden?" fragte ich. Langsam begann ich mich wie der Babysitter meiner Freunde zu fühlen. Interessierte es keinen das ich gerade meine Mutter zum letzten mal gesehen hatte? Zu ihrer Verteidigung, ich würde es nicht erzählen wenn sie fragen würden.

„Erinnerst du dich als Demeter und Adam diesen Streit hatten? An Weihnachten?" fragte Dave. Auch wenn ich mich nicht an den genauen Wortlaut erinnern kann war mir doch bewusst, das die beiden sich in dieser Nacht etwas gestritten hatten.

„Demeter hat doch seine... Sexualität als Druckmittel verwendet?" fragte Dave.

„Oh nein" entfuhr es mir, denn ich glaubte das Problem zu kennen.

„Oh doch! Meine kleine Schwester denkt ich hasse sie, weil Adam ein Idiot ist" rief Demeter, deren Schreie zum Glück durch die Jacken gedämpft wurden.

„Sie ist lesbisch?" fragte ich, um sicher zu gehen das ich mich nicht irrte.

„Sie hat sich vor einer weile in ein Mädchen verliebt. Mehr weiß sie auch nicht. Und sie denkt nicht das du sie hasst. Sie denkt nur das du vielleicht nicht dafür wärst, wenn sie es dir erzählt" antwortete Dave.

„Leonora, hilf mir" sagte Demeter ohne ihren Kopf aus den Jacken zu heben.

„Das ist alles kein Problem. Du musst nur mit Hestia darüber reden. Das schaffst du" ermutigte ich sie.

„Es ist jeden Moment Mitternacht, wir müssen los" ermahnte uns Dave. Er hatte recht. Es würde kein gutes Licht auf uns Werfen den wichtigsten Teil des Abends zu schwänzen.

Als wir in den Saal traten hatet der Countdown bereits begonnen. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 0.

Die Masken vielen. Viele der Gesichter kannte ich, mehr kannte ich nicht. Ich fühlte mich einsam wie nur selten. Ich hatte viele der Dinge die mir wichtig waren zuhause zurück gelassen. Meine Familie war mehr oder weniger zerstört wurden und auch mein Freundeskreis war dabei im Chaos zu versinken.

Ich lächelte. Für die Kameras. Für die Menschen. Ich schüttelte Hände und wünschte ein frohes Neujahr.

Die gesamte Gesellschaft ging nun in das wunderschöne Gartengelände, um das Feuerwerk zu sehen. Diese Changse würde ich nutzen.

Sobald es ging entfernte ich mich von der lauten Gesellschaft in die kühlen, dunklen teile des verlassenen Schlossgarten. Das Feuerwerk tauchte die exotischen Pflanzen in buntes Licht. An dem See, auf dem ich meinen ersten Anschlag erlebt hatte blieb ich stehen. Das Wasser war nun ruhig. Das Feuerwerk spiegelte sich auf dem dunklen Wasser.

Langsam und vorsichtig, um das Kleid nicht zu beschädigen, näherte ich mich dem Ufer. Nun spiegelte auch ich mich auf der Oberfläche. Ich sah müde aus.

Der feuchte, kühle Duft des Sees stieg mir in die Nase. Ich schloss die Augen. Der Geruch von Wasser, Blumen und Rauch mischte sich in der Nachtluft. Trotz des lärmenden Feuerwerks schien die Welt nun still zu sein. Vielleicht könnte ich es auch allein schaffen. Vielleicht brauchte ich keine stabile Familie. Vielleicht war ich allein genug um den Krieg zu verhindern.

Mit dieser seltsamen, neu gewonnenen Stärke öffnete ich meine Augen. Im See spiegelte sich ein dunkler Schatten. Dieser Schatten war das letzte was ich sah, bevor ein chemisch riechendes Tuch über meinen Mund gepresst wurde.

Nach einer Ewigkeit endlich ein weiteres Update. Ursprünglich wollte ich diese Geschichte vorerst Pausieren und vielleicht ganz beenden aber jemand hat mich gezwungen weiter zu schreiben. Allerdings werden die Updates jetzt nicht mehr so häufig sein, da ich eigentlich an einem anderen Projekt arbeite. Ich hoffe ihr mögt das  neue Kapitel, wenn nicht stelle ich mich gerne eurer Kritik. 

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