Kapitel 72.
Louis Sicht.
"Harry!" rief ich laut. Was hatte ich bloß getan. Ich war nicht Schuld.
Es war der Krebs.. jetzt brach unsere Welt vollkommen zusammen. Der Krebs hatte alles zerstört. Ich holte mit zitternden Händen mein Handy aus der Tasche und wählte den Notruf.
"Hallo? Bitte kommen sie schnell, mein Freund hat Krebs. Er ist in Ohnmacht gefallen."
Ich sagte noch schnell unsere Adresse. Der Krankenwagen kam in weniger als zehn Minuten. Ich fühlte die ganze Zeit seinen Puls. Er hatte noch welchen, doch jede Sekunde hatte ich Angst ihn zu verlieren. Angst den Mann meines Lebens zu verlieren. Ich weinte still auf seine Brust. Ich wartete die ganze Zeit, bis es endlich an der Tür klingelte. Ich öffnete sie sofort und Rettungskräfte eilten hinein.
"Lymphdrüsenkrebs." sagte der eine und der andere nickte.
"Woher wissen sie das?" fragte ich schniefend.
"Das pinke Band an seiner Hand. Er ist Krebspatient Stadium 4. Non Hodgkin Lymphom. " sagte er. Ich verstand nur Bahnhof.
"Er muss sofort in Behandlung. Er muss mit uns kommen." sagte der andere und zusammen trugen sie ihn auf die Liege. Er wurde vor die Haustür gefahren.
"Kann ich mit?"
Die beiden Manner guckten sich an.
"Aber schnell jetzt!." sagten sie und nickten. Ich schnappte mir Portmonee und meine Schlüssel und schloss schnell die Tür. Ich ging schnell mit in den Wagen und saß die ganze Fahrt über neben ihm. Äußerlich sah ich so Ängstlich und voller Trauer aus, doch innerlich war ich schon längst zerbrochen. Jetzt war die Zeit gekommen, wo ich über alles nachdenken musste. Über jede falsche Bewegung in meinem Leben. Über alle falschen Gedanken. Über meinen aktuellen Status.
Einfach über alles.
Die Fahrt verging zügig. Er wurde schnell ins Krankenhaus gebracht. Ich rief während der Fahrt alle anderen Jungs an. Sie wollten sofort kommen, als sie hörten was vorgefallen war.
Ich saß bereits vor der Intensivstation, wo niemand erstmal rein durfte, solange Harrys Zustand noch nicht feststand. Meins Hände waren in meinem Gesicht vergraben. Ich weinte hinein. Harry und Ich hatten in letzter Zeit viele Probleme, von beider Seiten aus. Ich habe Fehler gemacht und er auch. Das war mir nun klar geworden und deshalb möchte ich schnellstmöglich etwas daran ändern. Plötzlich hörte ich Schritte. Niall kam mit Natalja angerannt. Hinter ihnen kamen Zayn und Liam.
"Was ist passiert?" sagte Liam und schaute geschockt, als er mich so verheult sah. Er setzte sich sofort neben mich und umarmte mich von der Seite.
Ich schaute wieder runter und weinte weiter.
"Hey komm Louis, sag doch mal. Was ist mit Harry??" sagte Liam ein wenig einfühlsamer.
Ich guckte hoch, in Zayns unglückliche Augen. In Nialls und Nataljas geschockten und verzweifelten Blick.
"Harry hat Krebs, im vierten Stadium."
Ich schaute in zwei geschockte Gesichter, die anderen zwei waren verwundert und geschockt zugleich.
Es waren Niall und Liam, welche so schief guckten.
"Niall, Liam. Lasst mich raten. Ihr wusstet bescheid?"
Beide schauten sich verunsichert an, nickten dann aber und schauten zu Boden.
"Wieso wissen alle das er Krebs hat, nur ich nicht?" sagte Zayn und hielt sich die Hand vorn Mund.
"Keine Ahnung?" sagte ich und schniefte.
"Ich wollte heute mit ihm drüber reden, da ich einen Brief vom Krankenhaus gefunden habe. Doch dazu kamen er und ich gar nicht, denn als er mir alles erklären wollte, brach er zusammen. Sein Zustand ist sehr kritisch. Keine Ahnung was jetzt mit ihm passiert. Wir können nur das beste hoffen. Zumindest hoffe ich, das Harry und mein Leben nun wieder bergauf geht. Und das Harry diesen Scheiss Krebs los wird." sagte ich und schaute nach oben. In diesem Moment blieb mein Blick starr nach oben gerichtet.
Hör nie auf zu hoffen.. sagte mein Inneres. Es hatte vollkommen Recht. Ich war nicht sonderlich religiös, doch in diesem Moment betete ich zu Gott, das Harry das überstehen würde, das er und ich ein Leben lang zusammen bleiben würden und das endlich alles besser werden würde.
Alle setzten sich, ich lehnte mich an Liam. Ich hatte mittlerweile kein Tränenwasser mehr, meine Augen waren verklebt durch das ganze Weinen. Doch ich beruhigte mich langsam aber sicher.
Wir warteten 1,5 Stunden, und schafften es trotz voller Verzweiflung ruhig zu bleiben.
Ein Arzt mittleren Alters kam durch die Tür. Wir schauten alle hoch. Ich sprang auf.
"Hallo Mr. Tomlinson. Und ihnen vier auch einen Guten Nachmittag." sagte der Arzt.
"Ich bin Dr. Miles, Harrys behandelnder Arzt seit seiner Diagnose. Wie sie mittlerweile wissen, hat sich Harrys Zustand verschlechtert. Wir dachten, das wir seinen Krebs mit der Strahlentherapie behandeln könnten, doch durch einige Stressvorfälle hat sich der Krebs fortgebildet. Nun ist er im vierten Stadium angekommen, er kämpft. Er liegt hier auf der Intensivstation. Er wird sich bis morgen wieder erholen, er wird auch spätestens in den nächsten 24 Stunden aufwachen. Wenn sich sein Zustand stabilisiert, dann werden wir sie benachrichtigen. Sie dürfen dann kommen." sagte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
"Harry wird es schaffen. Er hatte nur seine Tabletten vergessen, weshalb dieser Zusammenbruch passiert war. Aber ich sagte ja schon, er kämpft. Machen sie sich keine Sorgen!"
Ich nickte. Die anderen nickten auch.
"Ich müsste sie nun bitten zu gehen. Harry wird ihnen bescheid geben, wenn er wieder fit ist, oder ich werde das machen."
"Danke!" sagte ich und gab ihm die Hand.
"Keine Ursache, Louis." sagte er und lächelte. Wir verließen nacheinander das Krankenhaus.
Ich fuhr mir zu Liam nach Hause. Julie war mit einer Freundin auf einem Event eingeladen, weshalb sie nicht Zuhause war. Liam und ich redeten viel. Zu viel, denn wir waren irgendwann so müde, das wir irgendwann einfach eingeschlafen waren.
Am nächsten Tag wachte ich gegen 12 Uhr auf. Ich war immer noch müde, doch ein Kaffee sollte ja bekanntlich dagegen helfen. Ich ging in die Küche, wo mich Liam bereits mit einer Zeitung in der Hand erwartete.
"Na, du Langschläfer?" sagte er uns grinste.
"Ha Ha." sagte ich und schnappte mir eine Tasse aus Liams Regal. Ich füllte Kaffee hinein und setzte mich zu ihm. Wir tranken in Ruhe unseren Kaffee. Nach dem "späten Frühstück ohne Essen", wollten wir Mittagessen kochen. Liam fing an, etwas für den Salat vorzubereiten, als plötzlich etwas in meiner Hose vibrierte.
Mein Handy.
Eine SMS.
Babe, würdest du vorbei kommen? Ich glaube wir sollten die Zeit für ein klärendes Gespräch nutzen..! Ich liebe dich ❤
Harry xx
Ich sprang direkt auf. Ich ging in Flur und zog mich eilig an. "Harry ist wach?"
"Ja!" rief ich.
"Grüß ihn von mir."
"Jaaa" sagte ich, bevor ich die Tür schloss. Ich rannte die Straßen runter, hin und her, bis ich den kleinen Bahnhof fand. Ich fuhr, mit einer Sonnenbrille im Gesicht, in die Innenstadt zum Krankenhaus von Harry.
Ich war so aufgeregt. Er hatte Recht.
Dieses Gespräch war bitter nötig..
~~~~~~~
Ich hoffe sehr, das euch dieses Kapitel gefallen hat. :) falls ihr Rückmeldungen an mich habt zu dieser Geschichte. dann schreibt es mir doch in die Kommentare. (/^▽^)/
Das nächste gibts ab 50 Votes :). Obwohl ich trotzdem schon weiter schreibe. :D
Nicht vergessen mal in meine anderen beiden Larry Storys "tumblr love" und "Infinitely" rein zuschauen. :*
Lg Kathi ❤❤