Kay

By AlloraFiore

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"Kay Adams." Sie nahm ihren Kugelschreiber zur Hand und sah mich eindringlich an, "Was löst dieser Name in Ih... More

《He》
One ~ Beethoven Who?
Two ~ "Einmal Ist Keinmal"
Three ~ My Fancy Dramaqueen
Four ~ "I'm Gonna Kill You"
Five ~ Hiding
Six ~ Starfish
Seven ~ Introvert
Eight ~ "Deal"
Nine ~ Ash
Ten ~ Nervous
Eleven ~ She Loved It
Twelve ~ The Savage Ashton
Thirteen ~ "Names Can Ruin Everything..."
Fourteen ~ The Little Boy
Fifteen ~ Summer 2011
Sixteen ~ "I Think You're Pretty"
Seventeen ~ "For You..."
Eighteen ~ Toby
Nineteen ~ "Abwarten"
Twenty ~ "Keep Him..."
Twenty One ~ "What About You?"
Twenty Two ~ Doctor Ashton
Twenty Three ~ Oh Shit
Twenty Four ~ Flying Girl
Twenty Five ~ "How?"
Twenty Six ~ "I'm Gonna Catch You?"
Twenty Seven ~ Handfetisch?
Twenty Eight ~ IKEA Pillow
Twenty Nine ~ Rapunzel Who?
Thirty ~ "Waiting Is Stupid"
Thirty One ~ They Grow Up So Fast
Thirty Two ~ Heaven
Thirty Three ~ I'm Sorry
Thirty Four ~ Life Gives You Scars
Thirty Five ~ Opossum
Thirty Six ~ Kim Possible
Thirty Seven ~ Cake...
Thirty Eight ~ What Do You Need?
Thirty Nine ~ Hulk
Forty ~ Little Kay
Forty One ~ Can You Fly?
Forty Two ~ Mental Pain
Forty Three ~ His Scar
Forty Four ~ Tell Me...
Forty Five ~ Run
Forty Six ~ He's Your Dude... Not Mine
Forty Seven ~ His Weakness
Forty Eight ~ Penguin With A Crown
Forty Nine ~ It's Going To Be Okay
Fifty ~ Don't Hurt Him
Fifty One ~ A Gunshot
Fifty Two ~ An Angel Dies
Fifty Four ~ Pain
《Epilog》
Bonuschapter ~ Zwerginvasion
Bonuschapter ~ Love Is Nothing Without Hate
Fragen an Charaktere
Charaktere beantworten eure Fragen
Fortsetzung
New Book 《Elyia》

Fifty Three ~ Guilt

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By AlloraFiore

Zusammengekauert umklammerte ich Toby und hoffte, dass dieser Schmerz sich verziehen würde.

Er war tot.

Ich fühlte mich zermalmt, kaputt geschlagen und auseinander gerissen.

Ich war wie gelähmt. Man konnte keinerlei Reaktionen aus mir herausziehen. Ich lehnte einfach gegen die Wand hinter mir und hielt meinen Bruder in meinen Armen.

Luke und Trace waren nur wenige Meter von mir entfernt und selbst am Boden zerstört. Trace war aber immer noch auf Lorenz und drückte dessen Kopf fest in den Boden.

Ich nahm im Augenwinkel wahr, wie Ilaria sich neben mir nieder ließ und selbst komplett verweint war. Sie suchte meinen Blick, aber diesen würde sie nicht finden.

Meine Augen waren leer. Meine Emotionen taub und mein Herz nur noch ganz schwach.

Würde ich jetzt sterben, würde es mich keineswegs stören, denn ich verdiente es nicht anders.

Ein ganz kleiner Teil in mir, wollte es sogar. Er wollte, dass ich starb. Er wollte, dass ich dafür bezahlte.

Normalerweise würde ich bei ihrer Berührung Gänsehaut bekommen, aber ich regte mich kein bisschen, als das schöne Mädchen ihre Arme um meine Wenigkeit schlang.

Ihre Brust hob und senkte sich wirklich schnell. Sie weinte und ihre Finger fuhren meinem Haaransatz entlang, als sie ihr Gesicht in meine Halsbeuge legte.

Ich wollte sie trösten, ihr sagen, dass alles okay war, aber es war nicht die Wahrheit.

Noch dazu konnte ich meinen Bruder nicht loslassen. Ich wollte ihn nicht hergeben. Würde ich ihn jetzt loslassen, würde es das letzte Mal sein, wo ich ihn je bei mir in meinen Armen halten konnte.

Die Sirenen waren mittlerweile ganz laut, doch das interessierte mich nicht.

Meine Augen lagen auf Tobys Gesicht und ich erkannte eine einsame Träne auf seiner Wange, welche er verloren hatte, als er von uns ging.

Auch, wenn ich ganz ruhig da saß. Innerlich schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Ich konnte es nicht verarbeiten. Ich würde es nie können.

Diesen Schmerz hatte ich schonmal durchlebt und dieses Mal war es wirklich meine Schuld.

Ich verdiente diesen Schmerz, diese Qual.

Fast unmerklich lehnte ich mich gegen mein Mädchen und drückte meine Augenlider fest aufeinander, als sich doch noch Tränen durch meine Tränenkanäle drängten.

Ich dachte, ich hatte mich ausgeweint.

Ilaria umgriff meinen linken Unterarm und drückte mir einen sanften Kuss auf die Schläfe.

"Du bist jetzt nicht allein, okay?" Ihre Stimme bebte und ich wollte ihr zuerst nicht antworten, denn ich versank wieder in meinen Schuldgefühlen.

Trotzdem nickte ich aber und schmiegte mich an sie.

Zu dritt saßen wir auf dem Boden und nur zwei von uns mit schlagendem Herzen.

Diese beiden Herzen schlugen für das verlorene und erschöpft legte ich meinen Kopf gegen Ilarias.

Sie wimmerte leise auf und eigentlich würde ich das auch tun, aber ich war ausgelaugt, fertig und zerstört.

Ich weinte bloß und war zu nichts anderem mehr imstande.

Ilaria hob ihren Kopf an, als eine Ambulanz auf dem Parkplatz hielt und drei Polizeiwagen gleich nebenan parkierten.

Ihr Griff um meinen Unterarm verstärkte sich und ich wusste, an was sie dachte.

Ich schob diesen Gedanken aber zur Seite und widmete mich meinem Bruder, der friedlich in meinen Armen lag.

Ich musterte seine Sommersprossen und erinnerte mich an die wenigen Jahre, welche ich mit ihm verbringen konnte.

Ich erinnerte mich an sein erstes Wort. Ich erinnerte mich an den Tag, an dem wir an einem Plakat vorbeigingen und er fasziniert auf den Pinguin zeigte.

Natürlich hatte es mich gestört, dass sein erstes Wort Pinguin und nicht Kay war, aber zugleich fand ich es einfach nur niedlich.

Ich erinnerte mich an den Tag, an dem Toby mich beim Zeichnen beobachtet hatte. Er wollte wissen, was ich machte und ab da an konnte man ihm den Stift nicht mehr aus der Hand nehmen.

Eine Träne rollte meine Wange runter, als ich an den Abend zurückdachte, wo ich Toby aus dem Kinderheim geholt hatte.

Diese Erleichterung, die ich damals gespürt hatte, hatte sich nun in Traurigkeit und Schmerz verwandelt.

Hätte ich ihn dort gelassen, wäre das hier vielleicht nie passiert.

Ich wäre dann allein gewesen, aber lieber war ich einsam mit dem Gedanken, dass es ihm gut ging, als dass er meinetwegen starb.

Ich hatte meinen Bruder getötet.

Eine unschuldige Seele starb, weil ich so dumm war und dachte, dass ich ihn für immer beschützen könnte.

Traurig, dass das Leben einen täuschen konnte.

Ich dachte, ich würde ihm beim Erwachsen werden zusehen können. Ich wollte, dass er eine normale Jugend haben konnte.

Ohne flüchten zu müssen...

Ohne die konstante Gefahr getötet zu werden...

Aber dafür war es jetzt zu spät. Ich hatte es vermasselt. Ich war ein Monster. Ich verdiente es nicht, noch weiterzuleben. Mein Leben hatte keinen Sinn mehr.

Selbst so schlaff, wie es Toby war, spürte ich einen starken Ruck. Ich hob langsam meinen Kopf und sah zu, wie ein Polizist nach Ilaria griff.

Sie wehrte sich. Das schöne Mädchen wollte wieder zu mir und Toby, doch grob wurde sie angepackt und zu einem Auto geschoben.

Genau dasselbe spielte sich bei Lorenz ab und Trace stellte sich verzweifelt neben Luke. Beide wurden von den Polizisten zur Seite gewiesen und ich schüttelte meinen Kopf.

Ich legte ihn in den Nacken und schloss meine Augen. Ich war schwach. Meine Schusswunde an der Schulter schmerzte im Gegensatz zu meinem Herzen nur ganz leicht, aber trotzdem hatte ich viel Blut verloren.

Ich wusste gar nicht mehr, welches meines war und welches von Toby kam.

Vertieft in meinen Gedanken strich ich meinem Bruder über den Kopf und erkannte große, schwarze Stiefel vor mir am Boden.

Gebrochen hob ich meinen Blick an und erspähte drei Offiziere und einer von ihnen klackte mit den Handschellen.

Hinter ihnen standen wenige Sanitäter, welche ihre Augen auf Toby fixiert hatten.

Ohne mich zu warnen, griff einer nach meinem Arm und der andere löste meine Arme von meinem Bruder.

Normalerweise würde ich mich wehren, aber meine Schuldgefühle raubten mir jegliche Kraft.

Fremde Menschen langten nach Toby und die drei Polizisten zogen mich grob auf meine Beine.

Ohne mich auch nur ausatmen zu lassen, drückten sie mich mit der Brust voran gegen die Wand und ich zischte auf, als ich mit meiner Schulter falsch ankam.

Ich fühlte mich, als wäre ich in Watte gepackt und schaute bloß geradeaus zu Ilaria, welche wild um sich schlug, als sie erkannte, dass sie mich festnahmen.

Der Beamte drückte meine Hände auf meinen unteren Rücken und drehte die Schellen zu.

Ich hatte wässerige Augen, als ich entdeckte, wie ein Leichenwagen angefahren kam.

Mein Hals fühlte sich so an, als hätte jemand eine Schlaufe um ihn gezogen und würde mich erwürgen wollen.

Es schmerzte, aber ich konnte nicht wegsehen, als sie ein weißes Tuch über Toby legten.

Anhand meiner Abwesenheit reagierte ich kaum auf die Befehle, welche die Polizisten mir erteilten.

Genau darum, schubsten sie mich erneut an die Wand. "Du kommst jetzt mit uns mit."

Sie rissen an meinen Händen und gefangen in meiner Trauer ließ ich mich mitziehen.

Mein Blick fiel auf Lorenz, welcher von anderen Polizisten zu Boden gedrückt wurde und genervt aufstöhnte.

Als ich zu lange starrte und wieder völlig abwesend war, schubsten sie mich voran.

Mein Blick blieb an Ilaria hängen, welche nun neben Luke stand und von ihm festgehalten wurde.

Dafür war ich ihm wirklich dankbar, denn ich wollte nicht, dass sie sich noch in mehr Probleme einmischte.

Ihr Leben sollte weiterhin normal sein. Alles was ich tat, war es andere ruinieren. Das wollte ich ihr nicht auch noch antun.

Eine Hand drückte sich auf meinen Kopf und zwang mich dazu, in das Auto zu sitzen.

Ich bot keinerlei Widerstand und tendierte dazu, mich auf der Rückbank zusammenzukugeln, aber alles was ich tat, war meinen Kopf in den Nacken zu legen und aufkommende Tränen fließen zu lassen.

Es war alles meine Schuld...

Ich war ein Mörder...

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