Lillith das schwarze Element

By veracrystall31

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"Der dunkle Mond bringt die Wende, sorgt für den Anfang, oder unser Ende" Lillith- ein ganz normales Mädchen... More

Prolog
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Infos zur Lesenacht
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Epilog
Info zur Fortsetzung

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By veracrystall31

Vor mir stand das Monster, was ich zum ersten mal nach meinem Kontrollverlust beim Schwertbändigen gesehen hatte. Genau genommen während ich bewusstlos gewesen war.
Das Monster. Der dunkle Mond.

Jetzt, da ich wusste, was er alles konnte, hatte ich noch mehr Angst vor ihm. Jetzt wusste ich, dass er echt war, dass er mir weh tun konnte.

Zitternd drückte ich mich an das Bücherregal an das der dunkle Mond mich geworfen hatte. Mein Rücken pochte leicht von der Bekanntschaft mit dem Regal vorhin. Der Dunkle Mond stand vor mir und betrachtete mich nur.
"Deine Angst riecht gut.", meinte er.

Ich zitterte immernoch und erwiederte nichst darauf. Mein Kopf stellte mir währenddessen seine Möglichkeiten vor, was die Situtaion nicht gerade besser machte. Das Monster konnte meinen Geist zerquetschen, mich zu seiner Sklavin machen oder mich bis zum Tod foltern. Meine Angst zu verbergen versuchte ich erst garnicht. Er konnte sie, wie er schon sagte, riechen.
Wollte er mich umbringen? War er deswegen hier?

Der dunkle Mond verzog das Gesicht zu einem Lächeln: "Nein. Ich werde dir kein Leid antun, Mädchen."
Er las meine Gedanken!
"Ganz richtig."
Mein Herz schlug in meinem Brustkorb wie nach einem Marathonlauf.

"Ich will dir vorschlagen dich mir anzuschließen.", sagte er plötzlich, "Komm mit mir."
Entgeistert starrte ich ihn an. Er wollte mich als Verbündete? Das kam jetzt unerwartet.

Der dunkle Mond in einem Frauenkörper mit Flügeln, spitzen Zähnen und ungeheurern Kräften wollte, dass ich mit ihm zusammenarbeitete? Mit dem puren Bösen? Niemals! Das war wahrscheinlich irgendein Trick. Ich würde bestimmt nicht mitgehen.
Er las meine Gedanken bevor ich ihm eine Antwort gab: "Ich hatte das schon befürchtet."

Alles was er sagte, klang so gruselig. Seine Stimme war ein Zischen und ein Knurren zugleich.
Mein Denken setzte schon seit er hier war, vor Panik aus und ich konnte keinen Fluchtplan entwickeln.
Hätte ich doch lieber nicht nach Antworten gesucht.

"Ich wollte dir den Vorschlag nur unterbreiten. Für den Fall, dass du doch freiwillig mitarbeitest", der dunkle Mond zuckte gleichgültig die Schultern und seine Flügel raschelten, "Wie auch immer. Am Ende hast du eh keine Wahl."
Ich verstand nicht. Was meine er damit? Wofür hatte ich keine Wahl?

Er las immernoch meine Gedanken und verfolgte meine Überlegungen entzückt.
"Das wirst du bald erfahren."
Da. Schonwieder bald.
Wie lange war es noch hin bis bald? Ein Woche? Ein Monat? Ein Jahr?
Ich hoffte es war noch weit bist dahin. Ich wollte nicht rausfinden was er dann vorhatte.

Ich schwieg, immernoch vor Angst gelähmt und der Dunkle Mond musterte mich. Er ließ seinen Blick einmal über mich gleiten und das war mir absolut nicht geheuer.
Dann ging er einen Schritt auf mich zu. Und noch einen. Bis er ganz nah vor mit stand.
Er beugte sich ein wenig vor, sodass seine schwarzen glänzenden Augen ganz nah vor meinen waren: "Wir sehen uns bald."
Damit zog er sich ruckartig zurück und verschwand in einer violetten Rauchwolke, die er um sich webte. Der Rauch verschwand und mit ihm das Monster.

Immernoch zitternd knickten meine Knie vor Erleichterung weg. Ich war nicht tot. Und er wollte mich nicht töten.
Vorerst.
Sagte eine kleine Stimme in meinem Kopf, die ich geflissentlich überhörte.

Als sich mein bis eben rasendes Herz soweit beruhigt hatte, dass meine Knie nicht mehr aus Pudding waren, stand ich auf und rannte so schnell es ging aus der geheimen Bibliothek raus. Ich wollte einfach nur weg von hier.
Also raste ich die Stufen hoch kickte das Buch, dass ich zur Sicherheit zwischen das Regal und den Eingang geschoben hatte, weg, schlug die Tür fast schon hektisch zu und lehnte mich mit dem Rücken an das Regal

Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße!
Das pure Böse war hier in der Schule und konnte die Schüler hier verletzen. Ich konnte nicht sagen was er vorhatte und wann, aber ich musste jemanden davon erzählen. Alleine gegen ihn vorzugehen wäre glatter Selbstmord. Wer würde mich nicht für komplett verrückt halten? Außerdem wer glaubte mir überhaupt irgendetwas? Ich war ja angeblich an dem Brand schuld.

Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die Geheimtür wirklich zu war, stellte ich das weggekickte Buch zurück und verließ die Bibliothek mit schnellen Schritten. Marita verfolgte mich beim rausgehen mit einen undefinierbaren Blick, aber ich beachtete sie garnicht.

Ich hastete die Treppe zu unserem Zimmer hoch. Vielleicht würde Alenia mir glauben, aber sie war ja nicht da, sondern auf irgendwelchen Missionen.

Grübelnd drückte ich die Klinge der Tür runter und trat in unser Zimmer ein. Gerade in diesem Moment sah ich wie Alenia etwas schwarzes wütend an die Wand warf und sich Haare raufend auf das Bett setzte. Das etwas, was an die Wand klatschte, fiel mit ein Klirren runter und blieb als schwarzer Haufen liegen.

Ich blieb überrascht in der Türschwelle stehen und versuchte aus der Szene schlau zu werden.

Offenbar hatte Alenia mich nun bemerkt, denn sie hob erschrocken den Kopf. Ihr Blick glitt von mir zu dem schwarzen etwas, was ich als Kampfanzug erkannte, und wieder zu mir.
"Was ist passiert?", fragte ich und entdeckte jetzt erst den roten Schnitt an ihrer Wange. Außerdem fiel mir auf, dass ihr Zopf sich total gelöst hatte und viele Strähnen raushingen. Wie als hätte sie sich viel bewegt. "Was ist passiert?", wiederholte ich.
Alenia schluckte: "Ich war auf einer Mission."

Ich trat besorgt näher und betrachtete ihren Schnitt: "Ich weiß aber was ist auf dieser Mission passiert?"
Ich sah noch einen Schnitt an ihrem Arm: "Alenia das sollte verartztet werden!"
Sie zog den Ärmel ihres schwarzen
T-shirts runter und drehte den Kopf weg: "Die Schnitte sind nicht tief."

Ich zählte die letzten Ereignisse zusammen. Als ich ihr von dem Monster beim Training mit Cole erzählte hatte, was sich jetzt als Dunklen Mond herausgestellt hatte, war sie weggerannt und kurz danach auf eine Mission gegangen, bei der sie offensichtlich gekämpft hatte.
Und sie konnte gut kämpfen. Sie war ausgebildet worden. Angeblich wegen der Sorge ihres Vaters wegen den Huntern, aber auch wegen etwas anderen. Etwas weitaus gefährlicherem.

"Du jagst dieses Monster?", rief ich aus. Alenia schaute mich eine Weile an: "Wenn du das Ding meinst was du beim Training mit Cole gesagten hast, ja."
"Sag mal bist du Wahnsinnig?", ich konnte nicht fassen dass sie sich einfach so in die Gefahr stürzte, "Der Dunkle Mond ist gefährlich!"
Alenias Kopf schoss ruckartig zu mir: "Was weißt du von ihm?"
Ich überlegte für eine Millisekunde was ich Antworten wollte.

"Na ja, ich habe ihn öfters gesehen und nachgeforscht was es mit diesem Monster auf sich hat und da..."
Alenias Blick war ein einziger Ausdruck der Sorge. "Ist was passiert? Hat er dir was getan?", unterbrach sie mich.
Sie war vom Bett aufgestanden und musterte mich. Es war ein ähnlicher Blick wie bei Nora, wenn sie einen Patienten untersuchte.

"Mir geht es gut.", sagte ich beruhigend und drückte sie zurück auf das Bett um mich mit dem herangezogenen Stuhl von meinem Schreibtisch ihr gegenüber zu setzten.
"Wo hast du ihn gesehen?"
"Nur hier in der Schule."

Alenias Gesicht wurde blass: "Scheiße."
Sie stand wieder auf und begann im Raum auf und ab zu tigern.
Jetzt war ich mal mit fragen dran: "Wieso jagst du ihn? Wie willst du ihn überhaupt besiegen bei den Fähigkeiten die er hat?"
Alenia blieb stehen, schaute mich aber nicht an: "Wenn du den Dunklen Mond kennst, kennst du sicher auch die Scheinende."
Sie war kurz beim Kapitel über den Dunklen Mond erwähnt worden. Die Gegenspielerin von ihm, aber mehr wusste ich nicht.
Trotzdem nickte ich. Auch wenn Alenia garnicht in meine Richtung schaute.
"Nun die Scheinende bin ich."

"Was?", sage ich überrascht und stand ebenfalls auf, "Seit wann weißt du das."
"Seit ich geboren wurde.", jetzt blickte sie zu mir und wechselte das Thema, "Aber jetzt wieder zu dir. Wo hast du bitte Nachforschungen angestellt? In der Bücherei gibt es keine Bücher über mich und den Dunkeln Mond. Das habe ich selber überprüft."

Der übliche Schauer durchfuhr mich als ich an die neuesten Ereignisse zurückdachte: "Zufällig kenne ich eine Bücherei direkt unter der Schule."

Wenige Minuten später führte ich Alenia in die Bücherei und zu der Regalreihe, wo das schwarze Buch stand.
"Ich habe den Dunkeln Mond eben hier unten gesehen.", erzählte ich leise während ich das Buch zur Hälfte rauszog und das Regal sich knarzend zu öffnen begann.
Alenias Blick zuckte zu mir: "Meinst du er ist immernoch dort?"
"Kein Ahnung.", antwortete ich ehrlich, "Er ist in einer Rauchwolke verschwunden."
Alenia betrachtete die Treppe unter uns, die Fackeln waren wie beim letzten Mal von alleine angegangen.
"Es war leichtsinnig von dir da rein zu gehen, ohne zu wissen, was dich erwartet.", meinte sie, "und es ist auch jetzt idiotisch rein zu gehen, wenn man vorher ein Monster gesehen hat."
Ich nickte und konnte ihr nur zustimmen. Aber wenn wir wissen wollten wie wir den Dunklen Mond besiegen konnten, mussten wir ihn kennen.

"Gehen wir.", Alenia begann die Treppe runter zu steigen und ich folgte ihr.
"Was kannst du denn als die Scheinende?", fragte ich während wir die Treppe runter gingen, "Ich meine, du bist doch die Gegenspielerin des Dunklen Mondes. Da musst du sicher auch spezielle Fähigkeiten haben."
Alenia nickte: "Ja das stimmt. Der Dunkle Mond und ich sind zwei Gegensätze. Während er dunkel und böse ist, bin ich die Verkörperung des Guten und des Lichts. Ich kann genauso viele Dinge wie er. Zum Beispiel kann ich Wunden heilen, außer meine eigenen. Außerdem habe ich die Macht Leute vor das Eindringen seinerseits in ihre Köpfe schützen, wenn er nicht stärker ist als ich, aber eigentlich sind wir von der Macht her ziemlich gleichgestellt. Und ich beherrsche zum Beispiel auch alle vier Elemente."
Ich zog scharf die Luft ein: "Alle vier?"
Alenia nickte zur Bestätigung.

"Und du kannst sie alle bändigen?"
Alenia strich sich eine lockere Strähne ihres Zopfes hinters Ohr: "Ja. Ich hatte eine intensive Ausbildung seit ich meine Kräfte entdeckt habe. Also mit neun habe ich mit dem Training angefangen. Ich kann mit verschieden Waffen umgehen, falls Magie nicht hilft und mich notfalls auch ohne verteidigen. Ich kann all meine Fähigkeiten kontrollieren, einsetzen und verliere nie die Kontrolle."
"Du solltest mir Nachhilfe in sowas geben.", murmelte ich an meine Wutausbrüche denkend. Und an meine neu entdeckten Wasserkräfte. Und hatte ich nicht bei Matt Feuer gebändigt? Das würde bedeuten ich könnte drei von vier Elementen beherrschen... Wieso wurde mir das erst jetzt richtig klar? Ich hatte vermutlich viel zu viel anderes zum lösen gehabt und da war das einfach untergegangen.

Egal. Darüber konnte ich mir den Kopf zerbrechen, wenn das mit den Dunklen Mond geklärt war.

"Ich würde dir echt gerne Nachhilfe geben.", Alenia drehte sich zu mir um, blieb auf der Treppe stehen und schaute mir ernst in die Augen, "Aber ich habe alle Hände voll zu tun den Dunklen Mond ausfindig zu machen. Ich habe nur begrenzt Zeit."
"Wie viel Zeit?", fragte ich ein wenig mulmig zumute, da Alenia so ernst sprach. Ihre hellen Augen verdunkelten sich ein wenig: "Bis Blutmond. Das sind zwei Wochen."
Erneut zog ich scharf die Luft ein. Diesmal mit einem kalten Gefühl im Bauch. Angst.

Alenia fuhr fort: "Am Blutmond wird der Dunkle Mond stärker und kann dann sogar mich besiegen. Wenn ich also einen blutigen Angriff von ihm, der sicher kommen wird, verhindern will, muss ich ihn vorher zur Strecke bringen. Oder so weit schwächen, dass er am Blutmond nicht angreifen kann."

Ich schluckte. Jetzt wusste ich was 'bald' bedeutet. Zwei Wochen. Zwei Wochen!
Alenia stieg die Treppe weiter runter und schwieg, während ich die neuen Informationen verdaute.

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