Kapitel 4: A friend
5 Monate später
Jerome starrt wie so oft angewidert auf seinen Teller. Mit der Gabel sticht er etwas in dem Pure umher und auch das trockene Fleisch zerstochert er, als wäre es nichts essbares. Murruent lässt er die Gabel fallen.
'Sogar meine Mutter hat besser gekocht!' Denkt sich der Rotschopf. Er schaut auf und betrachtet diesen Kannibalen namens Greenwood. Seinen Vornamen hat er sich nicht gemerkt.
Wozu den auch?
Greenwood klotzt fasziniert hinter Jerome und begafft die neue Inhaftierte, welche in ihrem weißen Kleid mit dazu passenden High Heels und einer ebenfalls weißen Sonnenbrille den Hauptgang entlang stolziert. Die Blicke liegen auf ihr, nur auf ihr. Ruckartig bleibt sie stehen und zieht ihre teure Sonnenbrille etwas hinunter. Zuerst denkt Greenwood, ihre Aufmerksamkeit gelte ihm, doch als er sie genauer betrachtet muss er genervt feststellen, das dieser Valeska Junge die Interesse der Blondine gewonnen hat.
Jerome dreht sich um und beäugt sie Frau vor sich. Sie müsste geschätzte fünfundzwanzig bis dreißig sein, keines Wegs älter. Er kann nicht leugnen, dass sie hübsch ist. Jedoch gefällt ihm nur eine einzige auf der ganzen Welt.
Wenig später
"Ey Valeska?" Der Rotschopf schaut desinteressiert von seinen Spielkarten auf und nickt Richard Sionis zu er solle Vorfahren.
"Klär mir die neue!" Jerome scheint sich verhört zu haben und schaut lachend auf.
"Sionis du bist ein erwachsener Mann." Stellt er klar und legt die Karte des Jokers auf den Starpel und erntet so ein Knurren von Aaron. Erneut gewonnen.
"Du sollst nur ein paar Infos aus ihr raus locken und sie auf mich Aufmerksam machen." Bestimmt er und richtet etwas seine Brille.
"Einverstanden, wenn du mir dann dafür noch ein Foto besorgst!" Grinst Jerome und steht auf.
Greenwood lacht halbherzig auf und betrachtet den achzehn jährigen.
"Reichen dir zwei Fotos von deiner süßen 'Freundin' nicht zum Wichsen?" Fragt er und jedes Wort aus seinem Mund hört sich sarkastisch.
Jerome dreht sich zu dem widerwärtigen Kannibalen und holt mit der Faust aus. Diese kracht gegen den Wangenknochen und hinterlässt ein ungutes knacksen und ein fluchen von Greenwood.
"Halt deine Fresse! Sobald ich hier draußen bin gehört sie mir ganz alleine, verstanden!" Schreit er und dreht sich von seinem sogenannten Freundeskreis Weg um anschließend pfeifend und gut gelaunt zu der neuen 'Patientin' zu schreiten.
Er setzt sich neben sie und beginnt auch gleich zu reden.
"Hi Schönheit! Ich bin Jerome!" Stellt er sich kokett vor und grinst breit.
"Geh weiter Rotschopf."
'Wie unhöflich, nicht mal von diesem blöden Magazin kann sie die Augen lassen!' Denkt er sich fährt jedoch sofort vort.
"Ich wollte nur höflich sein und warum bist du hier?" Fragt er immer noch amüsiert.
"Hab meine Eltern getötet!"
Jerome fast sie gespielt entsetzt aufs Herz.
"Ohh genau wie ich! Naja Mutter wenigstens!"
Die blonde ignoriert ihn noch immer.
"Aufregend nicht wahr? Was für ein Rausch!" Ruft er erfreut und gestikuliert wild mit seinen Händen.
Vorwurfsvoll betrachtet ihn die junge Frau.
"Na gut. Siehst du den großen, gutaussehenden Kerl dort, der dich ansieht als wärst du ein Brathänchen?" Er deutet auf Sionis und die Blonde folgt seiner Deutung.
"Richard Sionis. Er ist Millionär, hat ein Flugzeug und eine Yacht mit Whirlpool." Die Frau wendet sich wieder ihrem Magazin zu.
"Und er hat 25 Menschen getötet!" Er schaupt belustigt aus.
"Nur so zum Spaß!"
"Na und was soll's?" Fragt die Schönheit. Jerome lacht etwas und beginnt zu erklären, als würde er zu einem Kleinkind reden.
"Und er mag dich. Erwill dein Freund sein!"
"Lass mich nachdenken. Nein." Sagt sie und ihr Blick fällt erneut auf das Magazin.
"Weißt du Frauen brauchen hier einen guten Freund. Die Wachen denken sich schlimme Dinge passieren schlimme Menschen und die passieren die ganze Zeit. Die ganze Zeit!"
Nun scheint es Barbara Kean zu viel geworden zu sein und sie winkt sich den großen Galzkopf zu.
"Hi. Mein Name ist Barbara!" Stellt sie sich in einer zuckersüßen Stimme vor.
"Möchtest du mein Freud sein?" Aaron lächelt und stimmt sofort mit einem 'Ja' zu.
"Wenn mir jemand hier was antun will, würdest du mich beschützen?"
Aarons Lächeln fällt abrupt und er antwortet wieder mit Ja.
"Danke vielmals, du Schunkel du!" Lächelt sie und setzt wieder zu Jerome welcher sie amüsiert begafft.
"Du bist böse." Grinst er.
"Ja. Wieso gehst du mir nicht ein Sandwich holen?" Fragt Barbara und ließt weiter. Jerome ignoriert ihre Bitte und spricht weiter.
"Dein Freund mag ein Gorilla sein, aber meiner kan dir Sachen besorgen!"
Nun scheint er voll und ganz ihre Aufmerksamkeit zu haben.
"Was für Sachen?" Fragt sie etwas misstrauisch.
"Alles was das Herz begehrt!" Er lehnt sich gribsent zu ihr und Barbara tut es ihm gleich.
"Ich brauche ein Telefon!"
Allison Gold dreht ihre Musikbox noch lauter um die Schreie aus dem Nebenzimmer zu übertönen. Ihre Fäuste schlägt sie immer gewaltsamer gegen den Boxsack im Trainingszimmer. Sie muss sich gestehen, dass sie sich an all das hier relativ schnell gewöhnt hat. Ihr Vater ist eigentlich oft da, wenn er nicht gerade geschäftlich unterwegs ist und mit ihrer Tante Tabitha versteht sie sich auch erstaunlich gut. Außerdem schätzt sie es sehr, dass sie in all die brutalen Pläne ihres Vaters eingeweiht wird.
'Immerhin besser als im Unwissenden zu bleiben!' redet sie sich täglich ein. Immerhin bekommt ihre Mutter davon nichts mit.
Violet ging ein paar Wochen, nach dem sie bei ihrem ex Liebhaber eingezogen ist, in den Park laufen. Unglücklicherweise geriet sie in eine Schießerei und liegt jetzt im Künstlichen Koma.
Das ist wahrscheinlich ein Grund, warum sich Allison verändert hat. Sie nimmt all die Schuld auf sich auf.
"Wenn ich mitgenommen wäre, hätte ich sie beschützen können!" Schreite sie aufgebracht, Tränen ranen aus ihren Augen.
"Du kannst nichts dafür! Du kannst dich ja noch nicht einmal Selbstverteidigen!" Entgegnete ihre Tante und beruhigte ihre Nichte, welche sie sofort in ihr Herz geschlossen hatte.
"Tabitha hat recht Allison. Du musst wissen, dass wir jetzt für dich da sind!" Erinnerte Theo seine Tochter.
"Wenn du was brauchst, sag es!" Ergänzte er und graft unberührt nach seiner Zeitung, welche vor ihm auf dem Mahagonitisch liegt.
"Ich will kämpfen lernen und es diesem Arschloch heimzahlen, das er meine Mutter ins Koma geschossen hat! Ich will ihm persönlich die Kehle aufschlitzen!" Schreit sie und schlägt mit der Faust auf den Boxsack und zieht so die Aufmerksamkeit ihrer Tante auf sich, welche auf einer Bank sitzt und ihre Peitsche reinigt. Wuttränen bahnen sich den Weg aus ihrem Auge und Tropfen auf den Boden.
Tabitha neben ihr kann nicht anders als Lächeln. Sie ist stolz auf Allison und kann ihren Schmerz nur zu gut nachvollziehen.
"Wir haben die Pläne von Arkham! Er ist dort!" Erzählt Tabitha und Allison schaut sofort interessiert auf.
"Wann können wir ihn holen?" Fragt sie aufgeregt und wischt sich den Schweiß und die Tränen von ihrem Gesicht.
"Geduld! Dieser verrückte namens Zaardon ist erst heute eingetroffen und Theo wird ihn erst morgen Früh losschicken." Meint sie.
"Und wenn alles nach Plan verläuft kommt er morgen schon nach Arkham, dann können wir gleich das Arschloch, der deine Mutter verletzt hat holen und den Rest der Verrückten für unseren Plan." Ergänzt Allison überglücklich und hebt ihre Maske vom Boden auf, welche sie als Tarnung verwenden wird.
Sie ist bereit. Bereit für alles.
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