BLACK FEATHER (Wird überarbei...

Da JessicaOldach

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Engel sind reine Persönlichkeiten mit einem ständigen Lächeln im Gesicht, strahlende Flügel und einem schneew... Altro

Vorwort
Prolog
Kapitel 1.1
Kapitel 1.2
Verbannung
Kapitel 2.1
Kapitel 2.2
Kapitel 2.3
Kampfeslust
Kapitel 3.1
Kapitel 3.2
Kapitel 3.3
Kopponen
Kapitel 4.1 Teil 1
Kapitel 4.1 Teil 2
Kapitel 4.2
Kapitel 4.3
Erinnerungen
Kapitel 5.1
Kapitel 5.2
Kaptiel 5.3
Lisa
Kapitel 6.1
Kapitel 6.2
Kapitel 6.3
Todesschrei
Kapitel 7
Tentakelangriff
Kaptitel 8.1
Kapitel 8.2
Kapitel 8.3
Kapitel 9.1
Kapitel 9.2
Nahtod
Kapitel 10.1
Kapitel 10.2
Kapitel 10.3
Erwachen
Bedürfnisse
Wiedersehen
Verlangen
Kapitel 11.1
Kapitel 11.2
Kapitel 11.3
Kapitel 12.1
Kapitel 12.2
Kapitel 12.3
Kapitel 13.1
Kapitel 13.2
Rache
Kapitel 14
Entscheidung
Kapitel 15
Maulwurf
Kapitel 16
Kämpfe
Kapitel 17.1
Kapitel 17.2
Blitzjagd
Doppelgänger
Kapitel 18.1
Kapitel 18.2
Kapitel 18.3
Kapitel 19
Chance
Kapitel 20
Lust
Kapitel 21.1
Kapitel 21.2
Kapitel 21.3
Gefälligkeit
Kapitel 22.1
Kapitel 22.2
Kapitel 22.3
Kapitel 23.1
Kapitel 23.2
Kapitel 23.3
Kapitel 24.1
Kapitel 24.2
Zwiespalt
Verlust
Kapitel 25.1
Kapitel 25.2
Kapitel 25.3
Kapitel 25.4
Eingang
Höllenschlund
Kapitel 26.1
Rache / Kapitel 26.2
Abschied / Kapitel 26.3
Kapitel 27.1
Kapitel 27.2
Kapitel 28
Epilog
Nachwort
Anfang Part 1
Anfang Part 2
Cover 3
Cover 4, my favorite

Misstrauen

750 55 3
Da JessicaOldach

Torben benötigte nur einen einzigen Gedanken an Remmes Büro, und schon stand er mitten in dem räumlichen Gemäuer. Ein massiver uralter Kiefernschreibtisch präsentierte sich vor ihm. Der grüne Sessel auf dem wie so oft Remmes verweilte, war leer. Eine seiner weißen Federn und ein leeres weißes Pergament lagen auf dem Schreibtisch. Das Leuchten des Kaminfeuers war derzeit die einzige Lichtquelle im Zimmer. Bilderrahmen, die noch nicht mit einem Bild gefüllt waren, hingen wahllos an den Nebelwänden herum. Torben kannte Remmes Vergangenheit und er wusste, dass sie ihn noch immer verfolgte. Wenigstens hatte Remmes es geschafft, die Bilderrahmen aufzuhängen, es fehlten nur noch die Bilder darin ...

"Du hast länger gebraucht, als ich erwartet hatte."

Er drehte sich zu seinem besten Kumpel, der gerade sein Reich betreten hatte.

"Immerhin hatte ich einiges nachzuholen."

Torben prostete ihm mit seinem Weinkrug zu und nahm einen kräftigen Schluck, während er das breite Grinsen seines dunkelhäutigen Anführers betrachtete.

"Das war wohl kaum zu übersehen, obwohl es der kleinen Menschenfrau nicht gerade gutgetan hat, dich so zu sehen. Sie ist kurz nach deinem Verschwinden zusammengekippt."

Torben verschluckte sich an der kostbaren Brühe und musste ordentlich husten, um den Kloß aus seinem Hals zu befreien.

"Geht es ihr gut?", brachte er röchelnd hervor.

"Sie ist wieder bei Bewusstsein, wenn du das wissen willst. Sie hat beinah ihr Leben riskiert, um dich zu retten. Ich weiß nicht, ob ihr der Ernst der Lage bewusst war, aber wenn sie ihre Kräfte nochmals in dem Maße einsetzen wird, wird sie sterben."

Torbens Augen weiteten sich vor Entsetzen.

"Was verschweigst du mir Remmes?"

Remmes ging nicht weiter auf seine Frage ein.

"Ich werde Sherin noch etwas Erholungszeit geben. Danach muss ich unbedingt mit ihr reden. Ich denke, ich bin ihr ein paar Antworten schuldig. Ich möchte das du dabei bist, wenn ich es ihr sage. Sie liegt übrigens in Lisas Zimmer."

Torben nickte halb abwesend und ihm schien dieser Zeitpunkt recht günstig um an das Thema, weswegen er eigentlich hier war, anzuknüpfen. Während Remmes an ihm vorüberzog und es sich auf seinem lindengrünen Sessel bequem machte, konfrontierte er ihn mit seiner Vermutung:

"So wie es aussieht, habe ich den Falschen getötet."

Remmes hatte mit seiner Feder gerade mal zwei Wörter auf das weiße Pergament gebracht, als er in seiner Bewegung innehielt.

"Wie kommst du darauf?"

Überrascht blickte er ihn mit seinen schokobraunen Augen an und wartete auf eine Stellungnahme.

"Ich habe Lisa gesehen."

Die Luft war plötzlich zum Ersticken knapp. Irgendetwas stimmte mit Remmes Verhalten nicht, doch er ignorierte seinen Instinkt und fuhr mit seiner Unterhaltung fort:

"Ich war in so einer Art Zwischenwelt, als Lisa in meiner Erinnerung auftauchte. Wir unterhielten uns erst über meine Vergangenheit und dann kamen wir zu meinem aggressiven Ausbruch, den ich an Harry ausgelassen habe, weil ich dachte, er hätte sie getötet. Als sie alles mitangehört hatte, war ihr Gesicht leichenblass. Sie blickte mich erschrocken an, als hätte sie nicht verstanden, was ich ihr eben erzählt habe. Leider war die Zeit zu knapp dafür, um mir den Namen des Mörders zu nennen, aber immerhin reichte es aus, um mich wissen zu lassen, dass ich den Falschen getötet habe."

Remmes atmete tief ein und wieder aus, bis er schließlich eine Äußerung machte, mit der Torben niemals gerechnet hatte.

"Ich weiß."

"Wie, du weißt es?"

Torben hoffte, dass er sich verhört hatte, denn sein bester Kumpel hatte ihm sonst immer alles gesagt.

"Ich weiß, dass du den falschen Mann getötet hast."

Torbens Wut stieg weiter an. Er glaubte einfach nicht daran, von seinem besten Freund so hintergangen worden zu sein.

"Ich fasse es nicht! Du wusstest die ganze Zeit über bescheid und hast mir nichts gesagt? Rein gar nichts?"

Sein letztes Fünkchen Anstand war dahin. Torben knallte seine Hände auf Remmes Schreibtisch und blaffte ihn an.

"Du weißt ganz genau, wie wichtig mir Lisa war und immer noch ist! Da ist es doch nur mein Recht, den zur Strecke zu bringen, der ihr das angetan hat! Gerade du müsstest mich doch am besten verstehen! Du, der jeden Tag von Alpträumen der Vergangenheit geplagt wird und dir jedes Mal aufs Neue Vorwürfe machst!"

"Es reicht!", herrschte ihn Remmes an. Man konnte ihm ansehen, dass er sich kaum noch unter Kontrolle hatte. Torben kannte ihn schon lange genug, um ihn einzuschätzen. Jedes Mal, wenn er den Verstand verlor und rasend voller Zorn auf die Gegner einschlug, fing kurz vor der Zurichtung, sein linkes Auge an zu pochen. Er wusste, viel fehlte nicht mehr um ihn aus der Fassung zu bringen.

"Lisa war mein Ein und Alles, genauso wie es deine Familie für dich war, Bruder. Wieso hast du mir das verschwiegen?"

Torben war enttäuscht über Remmes Handeln. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass ihm sein Bruder, sein bester Kumpel etwas verheimlichen würde.

"Ich hatte gute Gründe dafür."

"Spuck es aus. Ich bin ganz Ohr", animierte ihn Torben dazu, sich zu rechtfertigen.

Remmes zögerte kurz, bevor er in einer leiseren Tonlage fortfuhr.

"Es ist sicherer, wenn ich dir das woanders erkläre."

"Wieso nicht hier und jetzt? Los Bruder, rede!"

Torben bemerkte Remmes schlagartige Nervosität. Es war ungewöhnlich ihn hier in der Himmelsregion so übervorsichtig zu sehen.

"Schh. Bitte rede doch etwas leiser."

Remmes legte seinen Finger auf den Mund und schaute vorsichtig an Torben vorbei, hinaus in den Flur.

"Jetzt darf ich mich noch nicht einmal mehr aufregen! Wie hast du denn damals reagiert, als deine Familie nur noch Asche war? Du warst mit Sicherheit die Ruhe in Person und bist erst einmal eine Stunde meditieren gegangen, als wild auf die Kerle einzuschlagen, die dir das angetan haben!"

Die Situation schien nun langsam zu eskalieren. Das merkte Torben. Remmes ballte bereits die Hände zu Fäusten und sein linkes pochendes Auge war kaum zu übersehen. Er kam um seinen Schreibtisch, drückte Torben unsanft auf den schwarzen Stuhl davor nieder, während er gleichzeitig seine prächtig weißen Flügel hervorholte.

"Torben, du beruhigst dich jetzt auf der Stelle! Ich werde es dir erklären!"

"Oh, bist du nun endlich zur Einsicht gekommen. Na darauf bin ich gespannt. Hätte ich Lisa nicht auf den Mord angesprochen, dann würde ich womöglich immer noch im Dunkeln tappen, weil du es mir niemals aus freien Stücken erzählt hättest, habe ich nicht recht?"

Remmes ausweichender Blick bestätigte seinen Verdacht und Torben gab ein abwertendes Geräusch von sich:

"Du enttäuschst mich Bruder. Was ist nur aus dir geworden? Ich kenne dich nicht mehr ... Haben die Monate, die ich auf der Erde umhergewandert bin, dich so verändert?"

Torben wollte aufstehen, doch Remmes ließ es nicht zu.

"Du hörst mich jetzt gefälligst an!"

Torben drückte sich im Stuhl zurück und begegnete ihm mit einem mordlüsternen Blick.

"Bring es hinter dich", forderte er Remmes auf.

Remmes schaute ihm eindringlich in die Augen, als würde er versuchen eine Verbindung aufzubauen.

"Wir haben einen Maulwurf in unserer Runde, deshalb kann ich auch nicht auf direktem Wege mit dir reden", hörte Torben in seinem Kopf widerhallen.

Erschrocken über Remmes Stimme in seinem Kopf, lehnte er sich zu weit mit dem Stuhl nach hinten und fiel geradewegs damit um. Torben war sich sicher, dass Remmes seine Mundwinkel nicht bewegt hatte. Geschockt richtete er sich auf, ohne auch nur eine Sekunde den Blick von seinem besten Kumpel abzuwenden.

"Wie hast du das gemacht?"

Ein leichtes Grinsen huschte über Remmes Lippen.

"Ich dachte, wenn Gott mit mir auf diesem Weg spricht und ich ihn verstehe, vielleicht kann ich es ja auch. Nach harter Übung hat es sich als ziemlich nützlich erwiesen."

"Du kannst aber jetzt nicht noch Gedanken lesen."

Er lachte.

"Nein. Das bleibt mir zum Glück erspart."

Remmes nahm erneut eine konzentrierte Haltung ein und Torben wappnete sich auf die bevorstehende Nachricht.

"Jetzt weißt du auch, wieso ich dir hier oben nichts darüber erzählen kann. Wir brauchen einen geschützten Ort."

"Da kommt ja leider nur die Erde dafür infrage, wenn Sherin uns begleiten wird. Ziemlich riskant, denn unsere Feinde warten nur auf so einen unüberlegten Schachzug von uns."

"Ich weiß, aber du hast doch einige Monate dort unten verbracht. Vielleicht kannst du uns zu einem geschützten Ort bringen, wo wir zumindest fürs Erste sicher sind."

Torben dachte angestrengt über Remmes Vorschlag nach, während er im Büro umherlief und das Knistern des Feuers derzeit alles war, was Torben ein wenig aus dem Konzept brachte.

"In Ordnung. Ich werde uns zu einer abgelegenen Ruine nach Italien bringen."

"Ich hoffe es ist eine große Ruine."

Torben sah ihn fragend an.

"Wenn ich dir alles erzähle, wirst du nicht begeistert sein und so habe ich wenigstens meine Vorkehrungen für einen Kampf getroffen."

Er nickte langsam und konnte es kaum noch erwarten, Remmes Beichte zu hören.

"Ich denke, dieser Platz ist dafür bestens geeignet."

"Gib mir bitte noch etwas Bedenkzeit, damit ich planen kann, wann wir genau aufbrechen."

Torben nickte Remmes zu. Er trank den letzten Schluck Wein aus seinem Krug und nahm sich kommentarlos eine Flasche von Remmes Schnaps, den er zur Hälfte in seinen Krug abfüllte.

"Hältst du es für klug, sich jetzt so abzufüllen?"

Remmes schien es als gar keine gute Idee zu empfinden. Das war Torben im Moment egal.

"Ich denke, ich habe allen Grund mich jetzt zu besaufen. Dann nehme ich das Ganze vielleicht etwas lockerer auf."

"Oder vielleicht wird es auch genau das Gegenteil bewirken."

Torben zuckte resigniert mit den Schultern.

"Dann haben wir wenigstens ein Überraschungsmoment."

Er genehmigte sich einen Schluck des hochprozentigen Schnapses, der ihn beinah zum Husten brachte.

"Ich werde Sherin noch einen Besuch abstatten und danach komme ich wieder."

Remmes hatte mittlerweile wieder seinen Platz in seinem bequemen Sessel eingenommen und hielt die Feder zwischen seinen Fingern, als er zu Torben aufblickte. Man hätte meinen können, vor ihm säße ein Gelehrter, doch seine gesamte Montur verrieten seine Absichten und könnten ihn niemals auf Dauer an den Schreibtisch fesseln.

"Bis dahin habe ich alles durchgeplant."

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Ich weiß, das Kapitel hat nun etwas auf sich warten lassen, immerhin steht Weihnachten vor der Tür und es ist noch jede Menge vorzubereiten ... dennoch wollte ich unbedingt noch im alten Jahr ein Kapitel hochladen. Ich wünsche also viel Spaß beim Lesen und kommentieren ; )

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