Die Verlierer - Könige der Pl...

By traumjaegerin

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[TEIL 1] Man soll sich seine Freunde nah halten und seine Feinde noch näher. Das ist Jays Devise, denn immerh... More

1 | Gewinnen
2 | Mutig oder verdammt dumm
3 | Alkoholische Freiheiten
4 | Keine Regeln
5 | Alles nur ein Spiel
6 | Saufen und scheitern
7 | Respektlos
8 | Kleinkriminell
9 | Kippen, Vokabeln, Planlosigkeit
10 | Respekt durch Freundschaft
12 | Saufen im Kinderzimmer
13 | Kontrollverlust
14 | Von Katzen und Katern
15 | Nur bis Physik
16 | Zwischen Gewalt und Ganja
17 | Chancen und Niederlagen
18 | Federico geht saufen
19 | Jenseits von Moral
20 | Warum Schwänze verdammt praktisch sind
21 | Titten oder Teleskope
22 | Auf anderen Planeten
23 | Kein Platz für Freundschaft
24 | Das Gesocks und seine Paläste
25 | Unbesiegbar
26 | Gemeinsamkeiten
27 | Ballerspiele und Gangsterfilme
28 | Ekstase
29 | Blaues und rotes Licht
30 | Gefrorene Kirschtorte
31 | Ehrgeiz
32 | Fast Freunde
33 | Ritalin und Rumcola
34 | Genauso grob, genauso rücksichtslos
35 | Zukunftsvisionen
36 | Koste es, was es wolle
37 | Distanz
38 | Woran denkst du beim Wichsen?
39 | Keine Könige mehr
40 | Sternenscheiß
41 | Kotze im Papierkorb
42 | Niemals entschuldigen
43 | Viel zu schön
44 | Ekelhafte Sommernächte
45 | Dreiste russische Schönheiten
46 | Voll schwul, Alter
47 | Am besten keine Gefühle
48 | Gewaltfrei
49 | Keine Kompromisse
50 | Das machen Freunde nicht
51 | Wodka Melone
52 | Niemals
Tausend-Follower-Special
Ankündigung

11 | Mathe und MDMA

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By traumjaegerin

An Drogen reizte mich nicht die Vorstellung, mir damit das Gehirn wegballern zu können. Das war ein cooler Nebeneffekt an der Sache, viel spannender fand ich die Macht, die der Scheiß einem versprach. Bald würde ich welche besorgen, das war mir klar.

Musste nur noch die Kohle dafür her.

»Hast du gestern eigentlich noch an das Katzenfutter gedacht?«, nervte meine Mutter rum und füllte eine Tasse mit Leitungswasser auf. Die Gläser standen alle verdreckt in der Spüle. Um den Kopf hatte sie eines unserer fleckigen Handtücher gewickelt, es endlich mal geschafft, ihre Haare zu waschen.

»Ne, vergessen«, gab ich gleichgültig zurück und sah wieder auf mein Handy. Gerade war eine Nachricht von Maxim eingegangen. Ey las mal samstag saufen bwi mir :D, hatte er geschrieben.

Sie seufzte, dann hörte ich ihr Feuerzeug klicken. Zigarettenrauch legte sich über den säuerlichen Geruch der Essensreste im Spülbecken. »Auf dich kann man sich ja ohnehin nicht verlassen«, laberte sie rum. »Ich hätt's wissen müssen.«

»Jetzt stress' mal nich' rum deswegen. Ich hab's halt vergessen, passiert jedem mal, oder? Is' ja kein Verbrechen«, fuhr ich sie gereizt an.

Wieder war ein Seufzen zu hören. Tat meine Mutter verdammt oft. Dann lenkte sie ein. »Ja, is' ja schon gut, Jonathan.«

Schweigen erfüllte unsere kleine Küche. Meine Mutter rauchte ihre Zigarette, dann noch eine, ehe sie ihren Geldbeutel aus ihrer Handtasche zog und ein paar Scheine hervorholte.

Während ich mit der linken Hand die Gabel zu meinem Mund führte, tippte ich mit der anderen eine Antwort an Maxim. Mal gucken, wer kommtn alles?

Mein Handy vibrierte nur ein paar Sekunden später.

Samu, kat auf jeden und sonst mal gucken. brinhst alk mit ? War ja typisch, dass dieser Wichser es noch immer nicht schaffte, sich selbst etwas zu besorgen.

Meine Mutter schob ihre Kochbücher zur Seite, die sie sich mal in dem plötzlichen Wunsch, eine gute Hausfrau zu sein, gekauft hatte. Verdammt dämlich so was, aber das war ihr selbst klargeworden. Jetzt lagen die Dinger unbenutzt im Regal rum, neben unbezahlten Rechnungen und alten Kassenzetteln.

Nur am Rande bekam ich mit, wie sie einen zerdrückten Umschlag aus dem Chaos hervorfischte.

Verdammt, warum hatte ich eigentlich nicht schon früher daran gedacht? Für das Ersparte meiner Mutter ließe sich doch keine bessere Verwendung finden, als wenn ich mir dafür Drogen kaufen würde.

»Vielleicht reicht's ja bald für die neue Spülmaschine«, murmelte sie mit Blick auf die Geldscheine, die sie in dem Umschlag verschwinden ließ. »Sind ja seuteuer, die Teile.«

»Echt mal«, bestätigte ich kauend, während ich mir alle Mühe gab, nicht zu auffällig zu grinsen. Schien ja ganz so, als würde diese Sache noch viel einfacher als gedacht werden.

Der Zeiger der Küchenuhr bewegte sich langsam in Richtung elf Uhr, meine Mutter musste gleich los zur Spätschicht. Ich konnte es kaum abwarten, dass sie gehen würde, doch ausgerechnet heute musste sie trödeln. Verfickte Scheiße.

Sie verschwand im Badezimmer. Kurz darauf war das Geräusch des Föhns zu hören.

Eilig stand ich auf, zog den Umschlag hervor und öffnete ihn. Mit einer schnellen Bewegung zählte ich die abgenutzten Scheine durch. 170 Euro. Aufgeregt war ich nicht. Selbst wenn sie mich erwischen würde, könnte sie sich doch ohnehin nicht gegen mich durchsetzen. Es gab nichts, das ich zu befürchten hatte.

Drei Zwanziger und einen Zehner stopfte ich in meine Hosentasche, dann setzte ich mich wieder auf den knarrenden Küchenstuhl und widmete mich meinem Essen. Das halbgefrorene Hackfleisch konnte das Triumphgefühl in mir nicht vertreiben. An Drogen zu kommen, würde keine große Sache mehr sein.

    

»Ey, Maxim. Lässt deine Mam mich dann auch mal ran? Ich mein', so viel jünger als ihr Stecher bin ich ja nicht' ...«, grinste Serdar aus der Parallelklasse und führte seine Kippe zu den Lippen. Die fiel ihm im nächsten Moment schon aus der Hand, als er grob von Maxim zurückgestoßen wurde.

»Ich schwör, das ist echt nicht witzig«, zischte Maxim und die beiden begannen miteinander zu rangeln. Es war kein ernsthafter Kampf, dazu hatten beide viel zu viele Hemmungen, den anderen zu verletzen.

Was für ein Haufen dummer Affen, die die Kontrolle verloren, sobald man nur ihre Mutter beleidigte. Ich verdrehte die Augen und spuckte auf den Boden, wo der Schnee wieder geschmolzen war. Heute lag da ein benutztes Kondom, daneben eine Süßigkeitenverpackung.

Ich ließ meinen Blick über unsere Runde gleiten. Aykan, diese Prinzessin, war sich mal wieder zu gut für uns und stand mit irgendwelchen Kerlen herum, die meinten, sie hätten aufgrund der hässlichen Silberketten um ihren Hals etwas zu sagen.

»Wo steckt Samu eigentlich?«, warf ich ein. Er mochte zwar ein ziemlich großer Idiot sein, aber Mathe bekam er einigermaßen auf die Reihe. Weil die Fotze einer Mathelehrerin mich auf dem Kieker hatte, seit wir im Klassenzimmer gesoffen hatten, war es keine schlechte Idee, ab und zu die Hausaufgaben von ihm abzuschreiben.

»Ja, keine Ahnung, krank, wie immer halt«, erwiderte Maxim und hob seine Cap wieder auf, die bei der Rangelei eben zu Boden gegangen war. Mit konzentrierter Miene rückte er sie zurecht.

»Vermisst du deinen Liebling oder was juckt dich das?«, lachte Rashid auf. Nadja stand vor ihm und ließ lasziv ihre Hüften kreisen, auch wenn ihre Tanzbewegungen nicht ansatzweise zu der Musik, die aus billigen Handylautsprechern klang, passten.

»Kümmer' dich lieber mal darum, dass du nicht gleich in deine Hose abspritzt«, gab ich zurück und gab mir keine Mühe, die Überheblichkeit in meiner Stimme zu verbergen. Die Zeiten, in denen ich ihn respektiert hatte, nur weil er ein paar Stufen über mir war, waren längst vorbei.

»Bist ja nur neidisch, weil du selbst weit entfernt von echten Titten bist«, grinste Nadja und fuhr sich mit der Zunge über den glänzenden Lipgloss, den sie aufgetragen hatte. Ich war mir sicher, dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem sie darum betteln würde, von mir gefickt zu werden.


Natürlich baute sich unsere Mathelehrerin direkt vor mir auf, kaum, dass es ans Besprechen der Hausaufgaben ging. »Magst du uns deine Ergebnisse mitteilen, Jonathan?«

»Kein Bock«, erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Unterdrücktes Gekicher legte sich über das Gelaber aus der letzten Reihe, das ohnehin nie verstummte.

»Deine Arbeitsmoral ist wirklich unterirdisch. Haben wir nicht schon tausend Mal darüber gesprochen, dass du hier bist, um zu lernen und nicht, um freche Sprüche zu klopfen?«, ging es dann auch schon los. Ich konnte mir gut vorstellen, dass die Alte ihre Abende vor dem Spiegel verbrachte und ihr dummes Gelaber übte, als würde sie deshalb irgendeiner respektieren.

Die Pickart seufzte. »Ich kann also davon ausgehen, dass du schon wieder deine Hausaufgaben nicht gemacht hast und dir reinen Gewissens eine Sechs in mündlich geben, nicht wahr? Dann kannst du dich definitiv davon verabschieden, überhaupt noch an die Versetzung zu denken.« Sie holte tief Luft um weiterzuwettern. »Ich ... «

In diesem Moment klopfte es. »Herein«, bellte die Pickart, dann wurde zaghaft die Tür aufgezogen. Es war irgendeine Unterstufenschülerin, die zwar wie eine Schlampe aussah, aber trotzdem eingeschüchtert den Boden anstarrte. »Könnten wir bitte den Tageslichtprojektor haben?«, fragte sie leise.

»Habt ihr denn keinen eigenen?«, meckerte die Pickart rum, wandte sich dann aber der Steckdose zu und bückte sich umständlich, um das Kabel herauszuziehen. Dabei rutschte ihre hässliche Ökobluse hoch und entblößte den Blick auf ihren fetten Arsch und die darunter hervorguckende ausgeleierte Unterhose. Ekelhaft.

»Jay, hey«, erklang auf einmal Federicos Stimme in meinem Rücken. Er saß schräg hinter mir.

Überrascht drehte ich mich um und sah ihn an. Über sein Gesicht huschte ein verschmitztes Grinsen, als er mir sein Heft reichte. Dankend nickte ich ihm zu.

Seine Schrift war verdammt unordentlich und die Aufgaben nur flüchtig hingeschmiert. Die eine Seite hatte ein Eselsohr im oberen Eck, das Heft war nicht in einen Umschlag eingeschlagen. Hätte ich diesem Streber gar nicht zugetraut. In meiner Vorstellung hatte er Stunden damit zugebracht, die Zahlen so ordentlich wie möglich in sein verficktes Heft zu malen.

»Also, Jonathan, ich höre.« Die Schadenfreude stand in ihrem Gesicht. Natürlich brauchte sie Momente wie diesen, um sich über ihr verkacktes Dasein hinwegzutrösten. »Oder musst du gestehen, die Aufgaben nicht gemacht zu haben?«

»Ich freue mich schon auf Ihren Orgasmus«, grinste ich triumphierend und suchte nach der passenden Aufgabe. Scharf zog sie die Luft ein. Sie atmete so tief durch, dass ihre Nasenflügel bebten.

»Alter, Jay, du bist sowas von ekelhaft«, grölte Maxim in der letzten Reihe. Ich zeigte ihm den Mittelfinger, ohne mich umzudrehen. Der Wichser konnte dort hinten wenigstens noch seine Zeit genießen, während ich hier unter Totalüberwachung stand.

»Also, Aufgabe drei ... das Ding hat eine Länge ... nein, Volumen von 64,5cm3«, begann ich und las die restlichen Lösungen der Aufgabe vor.



»Danke, ey«, meinte ich, als es zur Pause geläutet hatte und die Pickart aus dem Klassenzimmer gewackelt war. Ich ließ Federicos Heft zurück auf seinen Tisch segeln. »Korrekt von dir und so, auch wenn ich echt keine Ahnung hab, was das sollte.«

»Du hast schon bemerkt, dass das nur'n paar Rechnungen waren und ich dir nicht gerade meine Liebe gestanden hab' oder so?« Er grinste und stopfte sein Matheheft zusammen mit dem Mäppchen in seinen abgenutzten Rucksack.

»Ey, Jay, wo bleibst du?«, rief Maxim, der schon wieder die Musik auf seinem Handy angemacht hatte. »Was juckt dich dieser Streber eigentlich?«

»Kümmer' dich lieber mal darum, dass du nicht wie'n kack Spast rüberkommst«, gab ich zurück, als er zu dem Song mitrappte und dazu wild in der Luft herumfuchtelte.

»Fick dich!«, grinste er, dann wandte ich mich wieder Federico zu, der gerade seinen Rucksack schulterte. »Trotzdem, Kumpel. Hast mich ja gerade aus der Scheiße gezogen.«

Er verdrehte die Augen. »Ja, Jay, hast es erkannt, sind jetzt natürlich auch Freunde geworden.«

Mit diesen Worten ließ er mich einfach stehen und steuerte auf Bahar zu, die ein paar Schritte von uns entfernt auf ihn wartete. Elendiger Wichser. Was in seinem Kopf vorging, würde ich wahrscheinlich nie verstehen und nicht nur deshalb, weil der sicherlich voller Schulkrams war.


  

Ich zog mir die Kapuze über den Kopf und vergrub die Hände in meinen Taschen, schloss meine rechte Hand um mein Feuerzeug, drehte es zwischen den Fingern. In der anderen fühlte ich das abgenutzte Papier der Geldscheine.

Auch wenn es langsam Frühling und später Nacht wurde, war es noch immer arschkalt. So kalt, dass selbst am Parkeingang nicht viel los war. Nur die kaputtesten Gestalten hingen noch hier rum. Die, die seit Jahren drauf waren und im Munde keine Zähne mehr hatten, dafür aber Geschlechtskrankheiten im Blut.

Vielleicht kannte ich im Gegensatz zu Aykan niemand, der mir etwas vertickte, aber das war ja auch egal. Ich wusste mir schon selbst zu helfen.

Ich ließ meinen Blick über den Vorplatz gleiten. Das Parkhaus auf der gegenüberliegenden Seite und die Straße, auf der die Bullen im Minutentakt Streife fuhren.

Ich zündete mir eine Kippe an und trat dann ein paar Schritte in den Park, wo ich mich auf der Lehne einer Bank niederließ, deren morsches Holz teilweise durchgebrochen war. Es stank nach Pisse und einem anderen Geruch, den ich nicht kannte. Irgendwie chemisch, irgendwie nach Essig.

Mittlerweile war ich einem großen Kerl mit schulterlangen dunklen Haaren und dunkelgrüner Trainingsjacke aufgefallen. Im Gegensatz zu den anderen versackten Gestalten stand er abwartend herum.

Wir hatten einen Moment lang Blickkontakt, dann steuerte der Typ auch schon mit einem schlaksigen Gang auf mich zu. Er blieb vor mir stehen, und ich zog mit gleichgültiger Miene an meiner Kippe. Keine Ahnung, ob der wirklich dealte oder das nur ein Junkie war, der mir gleich hart auf den Sack gehen würde.

»Was willste?«, nuschelte er und strich sich über die fettigen Haare. Er hatte asiatische Gesichtszüge, eine leichenblasse Haut und aufgekratzte Pickel auf der Stirn.

»Drogen.« Ein weiterer Zug an meiner Kippe, den ich tief in meine Lunge zog, während ich gleichgültig in Richtung des Parkeingangs sah und auf das Stückchen Straße, das in meinem Blickfeld lag. Das Licht war seltsam trüb, die Welt farblos, bald würde es dunkel werden.

Überheblich lachte er auf. »Ach ech, Kleiner? Und ich dachte, du möchtest ein paar Bonbons von mir haben.«

Ich kniff meine Augen zusammen und ließ jetzt doch meinen Blick auf ihm ruhen. Etwas, das ich verdammt selten tat. »Kriegste Geld für's Labern oder was?«

»Alles gut.« Abwehrend hob er seine Hand. »Hör' ma' zu, ich mach' dir'n Freundschaftspreis. Was willst'n jetzt eigentlich?«

»Ecstasy«, sagte ich ohne die Miene zu verziehen, auch wenn meine einzige Erfahrung mit illegalen Drogen die war, als ich bei Aykan an dessen Joint gezogen hatte.

Sirenen waren zu hören, wurden lauter und verstummten dann wieder.

»Sagen wir ... zehn Euro für 'ne Pille. Das zahlen sonst nur meine besten Freund.« Er nickte gewichtend, als würde das was ändern an dem Bullshit, den er verzapfte.

»Willst du mich verarschen? Das sind scheiß E's, Mann.« Der aggressive Unterton in meiner Stimme war unüberhörbar. Nur weil ich mit der ganzen Scheiße hier keine Erfahrung hatte und ein paar Jahre jünger war, hieß das nicht, dass ich mich einschüchtern lassen würde. Wenn es nötig wäre, würde ich dem Kerl auf die Fresse geben.

»Ja, scheiß E's. Kann sein, dass du das noch nich' weiß' ... aber die kriegste nicht geschenkt«, erwiderte er. Die Straßenlaternen gingen an und mir fiel der rote Fleck auf, der sich über das weiße Reebok-Logo seiner Trainingsjacke zog.

»Zehn Pillen für fünfzig Euro und wir sind im Geschäft«, schlug ich vor, ohne auf seine dummen Sprüche weiter einzugehen. Ich zog noch einmal an meiner Zigarette, ehe ich sie auf den Kiesboden fallen ließ. »Sonst kann ich mich auch verpissen, mir ist das egal.«

Der Kerl sah mich kurz an, dann nickte er. »Gib' mir das Geld«, forderte er.

»Hol erst die Ware.« Entschlossen biss ich die Zähne aufeinander. Glaubte der Wichser noch immer, ich würde mich von ihm abziehen lassen?

Erneut nickte der Kerl und ging dann in Richtung der Straße. Zielstrebig überquerte er sie und verschwand dann in dem Treppenabgang zum Parkhaus. Ich zündete mir eine weitere Zigarette an. Einer der Junkies rappelte sich auf und pisste gegen die Mauer. Noch ehe er sich wieder hinsetzen konnte, geriet er ins Taumeln. Blieb dann einfach auf dem Boden liegen, die Hose noch geöffnet.

Als der Typ wiederkam, reichte er mir die verschwitzte Hand und war bereit, Ware gegen Geld zu tauschen.

Ich nahm ihm die beiden Tütchen mit den Pillen ab, steckte sie in meine Jackentasche. Dann drückte ich ihm den Fünfziger-Schein in die Hand, den ich schon zuvor aus meiner Tasche gezogen hatte. Wir sahen uns kurz an und verschwanden dann in entgegen gesetzte Richtungen.

Das war's. Keine große Sache.

Als ich durch die dunklen Straßen nach Hause ging, war ich zufrieden. Verfickte Scheiße, ich hatte gerade nicht nur Drogen besorgt, sondern mich auch nicht verarschen lassen von diesem Typen.

Es fühlte sich verdammt gut an, in meiner Jackentasche nicht nur die Kippen und das Feuerzeug zu spüren, sondern auch die Pillen, eingepackt in die Plastiktütchen.

Meine gute Stimmung war erst dahin, als ich in unsere Wohnung kam und meine Mutter nicht alleine in der Küche vorfand. Bei ihr saß irgendein breitschultriger Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. 

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