Lillith das schwarze Element

By veracrystall31

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"Der dunkle Mond bringt die Wende, sorgt für den Anfang, oder unser Ende" Lillith- ein ganz normales Mädchen... More

Prolog
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Infos zur Lesenacht
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Epilog
Info zur Fortsetzung

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By veracrystall31

Mit immernoch brodelnder dunkler Wut, wenn auch nicht so stark, stampfte ich den Gang runter zur Küche.
Ich konnte diese Tussi einfach nicht ausstehen!

Alenia und Lenné folgten mit hastig, aber ich nahm sie kaum wahr. Mit aufeinander gebissen Zähnen ging ich mit heftigen Schritten weiter, bis zur großen braunen Tür der Küche. Bevor ich sie öffnen konnte, legte Alenia ihre Hand erneut auf meine Schulter.

"Was?", meine Stimme klang härter als beabsichtigt, als ich mich halb zu ihnen umwandte.
"Was willst du jetzt machen?", fragte Alenia, die vor meinen funkelnden Augen nicht mal zusammenzuckte. "Küchendienst", antwortete ich knapp und stieß die Tür zur Küche auf.

Ohne ein Wort ging ich zum Waschbecken, wo das dreckige Geschirr gestapelt war und machte mich an die Arbeit. Die anderen Köchinnen schauten mich nur kurz an und fuhren dann mit ihrer Arbeit fort.

Das Mädchen, was mir beim letzten Mal geholfen hatte war schon seit heute morgen krank und ihren Namen kannte ich immernoch nicht.
Dann würde ich eben alles allein machen. Gerade war es mir sowieso lieber, wenn ich alleine war. Niemand der mich nerven konnte.

Immernoch wütend auf Larissa schrubbte ich die Teller ab und stellte sie - mit etwas zu viel Schwung - rechts von mir ab, damit ich sie nacher alle nochmal abtrocknen konnte. Die Angestellten schauten wegen dem lauten Klappern was meine Teller machte, zu mir, sprachen mich aber nicht an.

Die Wut in mir wallte immer wieder auf, als wollte sie freigelassen werden. Ich verspürte das Verlangen mit meiner Magie irgendwas zu zerstören, um meine Wut abzureagieren, aber das war in einem Raum voll mit Tellern und Gläsern wohl nicht so gut.

Ich hatte die Hälfte schon gesäubert, da trat ein anderes Mädchen zu mir. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass sie einen Kopf größer war als ich, dunkelbraune Haare hatte und ozeanblaue Augen. Wasser also.
Ich schätzte die auf maximal 20.
Sie schenkte mir ein Lächeln, was ihre weißen Zähne zeigte, die wegen ihrer gebräunten Haut noch heller zu sein schienen.
"Hallo, ich bin Rebekka. Man hat mir gesagt ich soll dir helfen, weil ich schon fertig bin. Ich trockne das dann alles ab ja? Wie heißt du?", sie ratterte alles runter, ohne Luft zu holen, während sie das Tuch nahm, was ich mir bereit gelegt hatte und begann mit dem abtrocknen. Ich lächelte zwar nicht zurück grummelte aber: "Lillith."
Rebekkas Augenbrauen schossen in die Höhe: "Lillith? Die Lillith? Du hast doch diesen Jungen an die Wand geworfen, weil du total durchgedreht bist. Und warst du nicht auch die, die eben hingeknallt ist. Ja, das bist du. Ich sehe da Flecken auf deinem Top. Sieht schön aus, also das Top."
Sie redete ohne Pause und ließ mir keine Zeit zum Antworten. Das fand ich jetzt schon nervig.

Ich atmete einmal ein und aus, während Rebekka weiter plapperte. Entweder sie sah nicht, das ich gleich platzte oder sie hatte vor meine Grenzen auszutesten, um zu sehen wann ich sie auch gegen die Wand warf.

Sie trockene dabei, zwar im rasanten Tempo ab, trotzdem viel mir das schweigende Wesen des heute kranken Mädchens besser.
Meine Wut drängte mich immer mehr dazu meine Magie freizulassen. Als ertrage sie es nicht den ganzen Tag nicht benutzt zu werden, aber ich drückte sie auf den Grund, damit sie nicht hochschoss.

Rebekka quatschte ununterbrochen und es wurde immer schwerer mich in Schach zu halten.
" - und Mark unser Küchenchef meinte da, dass da - "
"Sei still!", unerbrach ich sie wütend. Meine Magie sendete eine Druckwelle aus ohne, dass ich es wollte, die alle Teller zerbrechen ließ, sowie das Fenster und alle in Raum zu mir umfahren ließ. Rebekka verstummte und stolperte erschrocken ein paar Schritte zurück.

Mein Atem ging stoßwiese und ich hatte Mühe meine Magie nicht nochmal ausbrechen zu lassen.
Ich blickte mich in der Küche um. Alle starrten erschrocken und teilweise ängstlich zu mir. Rebbeka, die eben nicht aufhören konnte zu reden, schwieg.
Die Spüle, wo ich eben die Teller sauber gemacht hatte, war mit Scherben des Teller voll, den ich bis noch vor kurzem in der Hand gehalten hatte. Auch der Stapel mit dreckigen Geschirr war ein einziger Haufen aus Scherben, von dem viel auf dem Boden lage. Alle Teller im Umkreis von zwei Meter waren zerbrochen. Auch das Fenster vor Rebekka und mir hatten meinen kleinen Magieausbruch nicht überstanden.

Ich schaute, über mich selbst erschrocken, auf das Chaos um mich herum. Dann in die Gesichter der Angestellten und zu Rebekka. Sie hatte einen Schnitt an der Wange, der von einer Glasscheibe des Fensters kommen musste. Er war nicht tief, aber ein dünnes Rinnsal hellrotes Blut lief ihr die Wange runter.

Der kleine Magieaufstoß hatte meine Wut abebben lassen und mir wurde erst jetzt wirklich klar was ich getan hatte. Meine Gedanken waren bis eben noch von der Wut benebelt gewesen, sodass ich an nichts anderes gedacht hatte, jetzt war alles klarer.
Ich hatte jemanden verletzt. Schon wieder.

"Ist irgendjemand verletzt?", frage ich mit etwas zitternder Stimme. Vielleicht hatte noch jemand etwas von meiner Druckwelle abgekriegt. Alle, bis auf Rebekka, schüttelten den Kopf.
"Tut es sehr weh?", ich deutet auf den Schnitt, "Ich würde ihn säubern. Nur zur Sicherheit." Das Mädchen nickte stumm und ging hastig zu einen kleinen Nebenraum, als wollte sie soviel Abstand wie möglich zwischen uns bringen.
Warum passierte mir das immer wieder?

Mir gefiel es nicht, wenn mich alle so anstarren und nichts sagten.
"Habt ihr einen Besen?", fragte ich, um etwas zu sagen damit das unangenehme Schweigen durchbrochen wurde. Außerdem musste ich das ganze Chaos irgendwie beseitigen. Mit Luft ging nicht. Erstens durfte ich eigentlich keine Magie benutzen und zweitens traute ich meiner Kontrolle nicht.

Eine etwas rundliche Frau mit zu einen Dutt hochgesteckten Haaren trat hervor und musterte mich mit einem Anflug von Angst in der Augen. "Wir räumen das auf. Du solltest gehen.", sagte sie streng, trat zur Seite und gab den Weg zur Tür frei.
"Entschuldigung.", murmelte ich mit gesenktem Kopf und verließ die Küche. Dabei spürte ich den Blick der. Angestellten auf mir.

Draußen vor der Tür in dem leeren Gang stampfte ich verärgert über mich selbst mit dem Fuß auf.
Wieso kann ich mich nicht einen Tag lang unter Kontrolle halten.
Und wenn Rebekka morgen den Schock überwunden hatte würde sie es jemand anderen erzählen. Kurze Zeit später wusste es die ganze Schule und man würde weiter Gerüchte über mich verbreiten. Ich rieb mir seufzend die Schläfen.
Wirklich toll.

Da ich hier nicht länger was zu tun hatte machte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Wahrscheinlich war Alenia dort und wenn nicht, dann war sie in der Arena.

"Du hast keine Chance."
Ich erstarrte mitten in der Bewegung Und mein Puls schoss augenblicklich in die Höhe. Das war diese Stimme. Die des Monster aus meinem Traum. Diese Mischung aus Knurren und Fauchen.
Langsam drehte ich mich um und hätte am liebsten geschrien. Das Monster stand breitbeinig einige Meter von mir entfernt da. Der Rauch umwebete ihn und plötzlich war es im Gang dunkler. Als hätte diese Wesen ein Teil des Lichtes verschluckt.

Es lächelte. Und es war das gruseligste was ich je gesehen hatte.
"Du kannst mir nicht entkommen.", es bewegte sich nicht und schaute mich nur an, trotzdem standen mit alle Haare zu Berge, aber ich brach vor Angst keinen Ton heraus.
Es würde mich töten. Es würde mich sowas von töten!

Endlich gelange ich die Kontrolle über meinen erstarrten Körper wieder und ich rannte. Ich wirbelte herum und rannte um mein Leben. Ein Lachen des Monsters schallte mir hinterher, aber ich konnte keine Schritte hören. Trotzdem wagte ich es nicht nach hinten zu schauen. Vieleicht machte es ja keine Geräusche. Es tauchte ja auch immer einfach so auf.

Ich bog schlittern um die Ecke und jagte die Treppen hoch zum
Luft-Elememtes Turm. Ein paar wenige Schüler schauten mich verwirrt an, als ich an ihnen vorbei raste, doch ich nahm sie garnicht wahr. Das einzige woran ich dachte war das Monster, was hinter mir her kam. Kurz vor meinem Zimmer hielt ich inne und lauschte. Abgesehen von meinem keuchenden Atem war nichts zu hören. Auch kam kein Monster die Treppe hoch, was passiert wäre wenn es mich verfolgte. Hatte ich es abgehängt?

Was dachte ich den da? Es war eine Einbildung nichts weiter. Nur Folgen der Kontrollverlustes in der Arena.
Mein Herz schlug immernoch schneller als normal, beruhigte sich aber wieder. Ich öffnete die Tür zum Zimmer und ging hinein.

Zu meiner Überraschung war Alenia noch nicht da. Vielleicht war sie bei Lenné im Erd-Elemetes Turm. War ja auch egal früher oder später würde sie wiederkommen.

Da sie ja jetzt nicht da war zog ich ein Blatt Papier aus meiner Schreibtischschublade raus, schob sie mit ein Klaps zu und nahm noch einen Stift.
Ich hatte beschlossen eine Liste anzulegen, wo die Sachen drauf standen was ich klären musste. So konnte ich mir das besser merken und ordnen, anstatt es die ganze Zeit im Hinterkopf zu behalten.

Als allererstes schrieb ich Wut hin. Das war das erste was ich in Erfahrung bringen musste. Zu diesem Wort gehörten eine menge Fragen: Haben andere auch solche Wutausbrüche? Ist das normal? Was genau passiert in diesen Momenten mit mir? Und warum?
Darunter machte ich einen Pfeil und schrieb daneben Kontrollverlust.

Als nächstes Punkt notierte ich Fähigkeiten.
Darunter mit jeweils einem Pfeil Reflexe und Gehör.
Auf meine plötzlich guten Reflexe und  mein besseres Gehör konnte ich mir auch keinen Reim machen.
Während ich schrieb lauschte ich nach Schritten vor der Tür. Weder Alenia, Lenné noch sonst irgendwer sollte von dieser Liste mit ungeklärten Eigenartigkeiten über mich erfahren. Das würde Fragen aufwerfen und diente nicht gerade dazu mein Erscheinungsbild zu verbessern, was durch den Wutausbruch bei Adrian und jetzt in der Küche leicht getrübt war.

Am Ende hatte ich eine Liste von vier Punkten:

•Wut
->Kontrollverlust

•Fähigkeiten
-> Reflexe
->Gehör
->Feuer bei Matt

Nachfahren

Monster
->Nachwirkung?

Ich betrachtete die Liste düster. Bei Matt hatte ich Feuer gebändigt. Daran erinnerte ich mich genau. Feuer und Luft, aber war das möglich? Oder war es eine Einbildung gewesen, wie das Monster? Ich hoffte inständig dass es so war. Aber ich brauchte eine Beweis, eine Bestätigung.

Ich würde die Chance, dass alle bis auf mir am Montag zum Unterricht mussten, nutzen und geheime Nachforschungen anstellen.

Bevor Alenia von wo auch immer her kam, versteckte ich die Liste in meinem Kissen. Dafür öffnete ich den Reißverschluss des Kissenbezugs, schob den zusammengefalteten Zettel rein und schloss den Bezug wieder.
Der Zettel war unten, also auf der nicht bedruckten Seite. Wenn jemand den Zettel suchen sollte, musste er das Kissen anheben um ihn rauszukriegen. Doch ich schlief nie tief. Bei der kleinsten Störung wurde ich wach.

Hoffentlich würde ich Montag was finden.

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