Die letzte Siranerin

By anibrhaz

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▪15 Jahrhundert im Osmanischen Reich; nahe des Schwarzen Meeres▪ Nacera ist ein ganz normales Mädchen welche... More

Prolog
Kapitel 1 - Die Siraner
Kapitel 2 - Blutgeruch
Kapitel 3 - Naceras Rache
Kapitel 4 - Akin der Händler
Kapitel 5 - Unverhüllt
Kapitel 6 - Diese unschuldigen Augen
Kapitel 6.5 - Datis's Vergangenheit
Kapitel 7 - Die Worte die du nicht aussprachst
Kapitel 8 - Die Hexe des Reiches
Kapitel 9 - Beginn der Janitscharenausbildung
Kapitel 10 - Sokullu; der nächste großartige Janitschare
Kapitel 11- Dunkle Seiten
Kapitel 12 - Ich war nur seine Blume
Kapitel 13 - unsere Chance um uns zu beweisen
Kapitel 14 - Du benimmst dich wie ein Weib
Kapitel 15 - Wer bist du Hamid?
Kapitel 16 - Die Wand die zwischen uns ist
Kapitel 17 - Auf der Suche nach -
Kapitel 18 - Entzündet
Kapitel 19 - Nevzat/Neugeboren
Kapitel 20 - Woher
Kapitel 21 - Seine Augen
Kapitel 23 - Wir beide, die letzen Siraner

Kapitel 22 - Vereint und doch getrennt

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By anibrhaz

Als ich meine Augen geöffnet hatte, sah ich den vermummten Soldaten vor mir sitzen. Er schlief während er saß, hatte er etwa auf mich aufgepasst?

Mein Kopf schmerzte immer noch und ich versuchte wieder langsam aufzustehen.

Wenn es wirklich Hamid ist; dann muss ich sein Gesicht sehen!

Vorsichtig näherte ich mich ihm und war gerade dabei die eine Hälfte des Tuches zu entfernen bis er plötzlich aufwachte und mich festhielt:" Was machst du da?"

Erschrocken wich ich zurück.." Nichts...Ich wollte nur dein Gesicht sehen."

" Das geht dich nichts an."

Nun wurde mir wieder schlecht und hielt die Hand auf den Mund.

Dann weinte ich und vergrub mein Gesicht:" Ich dachte nur...das er lebt."

Nun klang er etwas netter:" Von wen redest du?"

" Ha..mid. Er hieß auch Hamid."

Eine stille herrschte zwischen uns und ich legte mich wieder hin. Ich sah in seine Augen, denn es war das einzigste von ihm, was er nicht bedeckte. Sie leuchteten nicht wie meine, trotzdem waren sie ausdrucksstark.

" Der Name ist weit verbreitet im Osmanischen Reich, es tut mir leid."

" Es ist..in Ordnung."

" Auch wenn du ihm gefunden hättest, denkst du nicht das er sich verändert hat? Was wäre wenn es dich enttäuschen wird?"

Ich lächelte etwas:" Egal wie sehr sich jemand ändert; ganz tief im Herzen...eines jeden Menschen bleibt man sich doch stets treu."

Er sah mich verwundert an und zögerte dabei was zu sagen.

" Der General hatte gemeint das er dich nicht weiter mitnehmen kann auf den Weg."

Sofort stand ich auf und wurde wütend. Warte wieso denn das? Etwa weil ich umgefallen war?

Dann sah ich mich um und ging in das Zelt des Generals.

Hamid rief mir hinterher:" Du solltest dich ausruhen und du kannst da nicht einfach wo rein gehen! Hast du keine Manieren?"

Als ich sein Zelt betrat sah ich den General arbeiten, wie er mehrere Papierrollen ansah:" Nevzat? Solltest du nicht schlafen?"

" Ich habe ihm auch gesagt das er liegen bleiben sollte."

Wütend schrie ich:" Wieso? Wieso wollen sie mich nicht mitnehmen Herr Serasker? Ich bitte sie mir zu erlauben mit ihnen weiter zu gehen!"

Er seufzte und stand nun vor mir:" Hamid; kannst du uns für einen Moment alleine lassen?"

Hamid sah zu mir und ging aber nicht.

" Hamid wieso stehst du noch?"
" Verzeiht. Herr General!"

Schnell verließ er dann das Zelt.

Er wirkte gerade etwas verwirrt und mit seinen Gedanken woanders...

" Nevzat; du kannst nicht mit weil du zu schwach bist. Schwache Menschen wie du werden es nicht weit schaffen."

" Herr General; ich will nur weg von meinen Dorf und etwas in meinen Leben tun für was sich lohnt."

Er schaute durch die Papierrollen und gab mir eins:" Du kannst doch lesen?"

" Ja ..jedoch nicht gut Herr General, ich bemühe mich."

" Sieh dir dann diesen Plan an; unser Reich wird bald einen Krieg mit den benachbarten Land von Osten führen. Wir wollen aber vorallem ihren Sultan töten."

" Worauf wollen sie hinaus?"

" Wenn du in dieser Schlacht es überlebst und gut schlägst, dann kannst du mit mir weiter an der Seite bleiben."

Nun legte er seine Hand auf meinen Kopf:" Du stehst danach unter meinen Schutz, Nevzat."

Ich ging einen Schritt zurück, weil er mir so unangenehm nah kam. Was für ein komischer General. Hat er etwa gefallen an kleine Jungen?

Aber worüber ich mir mehr Sorgen machen sollte, ist der bevorstehende Krieg.

Wie werde ich all dies schaffen? Ich bin wie ein Wurm verglichen zu den Kämpfern die Adler sind.

Mit einen Schlag könnten sie mich töten.

Ich nickte dennoch behutsam:" Ich werde mein bestes geben, sodass sie mich nur haben wollen."

Er lachte:" Was für ein frecher Mann du doch bist."

Recht hatte er doch.

Aus meinen Mund kam etwas anderes raus gesprochen als aus meinen Kopf.

Abe r vielleicht liegt das auch darin das mein Leben schon lange von Bedeutung verloren hat.

Hamid zog an meinen Arm als er mich aus dem Zelt rausgehen sah und sagte:" So; es scheint so wie deine Körperhaltung sagt, dass du wiedermal den General herausgefordert hast."

Ich fing an zu grinsen:" Hamid, es sind nicht mal Nächte vergangen und du kennst mich schon so gut."

Er verdrehte die Augen:" Hör bitte auf solchen Unsinn zu sagen, außerdem müssen wir üben, wie wir dich stark machen."

In der Janitscharen Ausbildung war das vielleicht zu schwer; in einen echten Krieg verwickelt zu sein.

" Ich bezweifele jedoch das du es als einfaches Mädchen es überlebst und denk ja nicht das dich jemand retten wird. Da draußen bist du auf dich allein gestellt."

Langsam senkte ich den Blick und merkte das er gar nicht wie der Hamid klingt, so wie ich ihn kannte. Hamid hätte niemals solche harten Worte zu irgendjemanden gesagt, auch wenn er provokant war..

Er ist ja auch nicht Hamid.

" Hey? Hörst du mir zu?"

" Du musst mir das nicht sagen; ich weiß das ich diesmal es alleine schaffen muss."

Hamid, Asena, Akin, Zahra, Mazlum, Sokulku; immer wieder wurde ich von Menschen beschützt.

Doch dieses mal reicht es damit.

Er sah mich verwundert an:" Dieses mal?"

Dann gab er mir ein Schwert und überreichte mir die Janitscharen Ausrüstung:" Du musst diese Rüstung tragen können; sie ist sehr schwer, aber wenn du das kannst dann sollte nichts mehr ein Problem sein."

Er befestigte mir sorgfältig die Rüstung und bemerkte, das er sich kaum dabei unwohl fühlte oder gar schämte.

Hamid sah mich tatsächlich nicht als Frau, denn auch wenn er so nah vor mir stand; er tat so als wäre es selbst verständlich.

" Ist was?" Fragte er und seine hellblauen Augen starrten in meine Seele hinein.

" Nein, nur das du schöne Augen hast."

Er hörte auf an der Rüstung zu schrauben und sah mich ernst an:" Hör auf sowas zu sagen."

" Wieso?"

" Ich möchte nicht solch eine Beziehung zu dir."

Ich errötete und schubste ihn mit aller Kraft:" Ich doch auch nicht! Erwarte nichts von mir du Narr. Darf man nicht einmal solche Worte aussprechen ohne so angesehen zu werden?"

Er lachte:" Du bist noch sehr unerfahren~ wie ist eigentlich dein richtiger Name?"

" Mein Name? Den verrate ich doch einen alten, düsteren und hässlichen Mann wie dir doch nicht."

" Hässlich?!"

Ich ging sofort weg und ins Zelt hinein

Er war überhaupt nicht wie Hamid.

Hamid...jetzt konnte ich nicht erneut darüber weinen oder den Kopf zerbrechen.

Ich bin nicht mehr wie früher, so schwach wie eine einfache Blume.

" Nevzat? Warum sitzt du hier?"

Der General unterbrach meine Ruhe und ich blickte ihn nicht weiter an.

" Ich habe mich mit Hamid gestritten, ich kann ihn ausstehen."

Der General sah mich seltsam lange an und seine grün brauen Augen machten mir tatsächlich mehr Angst, als die hellblaue Augen, die ich sonst kannte.

" Hast du dir wehgetan?"

Er zeigte auf meine Wange die mit einen Kratzer versehrt war.

Ich lächelte zu ihm falsch:" Ja es ist nicht so schlimm."

Wieso fragt er mich sowas..? Hat er als General des Osmanischen Reiches nicht besseres zu tun?

Am liebsten hätte ich diesen Mann die Kehle durchgeschnitten; jemand wie er wirkte egal wie sehr er auch sein bestes gab niemals freundlich.

" General; verschwenden wir nicht zu sehr Zeit? Sollten wir nicht schon in der Hauptstadt sein?"

Er lächelte plötzlich ebenfalls und sagte:" Ja; dass weiß ich selber. Du unterschätzt mich zu sehr.."

" Verzeiht ich wollte nicht respektlos sein."

" Außerdem sollte sich eine Frau wie du, um sich selbst sorgen."

Eine...Frau...

Hatte er etwa gewusst das ich ein Weib bin?

" Ich bin keine.. Frau, wovon reden sie?"

Ich schwitzte immer mehr und der General legte seine Hand auf meine Wange beruhigt:" Keine Sorge; ich tuh dir nichts...Nacera."

Ich schrie auf und stosste ihn weg:" Woher.."

" Wie konnte ich diese Augen jemals vergessen? Ich werde dich nicht umbringen."

Mein Atem war sehr schnell und unregelmäßig

Hamid kam und sah nach uns:" Nevzat!?"

Der General zog mich zu ihm und hielt seinen Dolch gegen meinen Hals.

" Glückwünsch Hamid; wir haben deine geliebte Nacera gefunden."

Mir kamen die Tränen in die Augen:" Also...stimmte es doch?"

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