Die Verlierer - Könige der Pl...

By traumjaegerin

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[TEIL 1] Man soll sich seine Freunde nah halten und seine Feinde noch näher. Das ist Jays Devise, denn immerh... More

1 | Gewinnen
2 | Mutig oder verdammt dumm
3 | Alkoholische Freiheiten
4 | Keine Regeln
5 | Alles nur ein Spiel
6 | Saufen und scheitern
7 | Respektlos
9 | Kippen, Vokabeln, Planlosigkeit
10 | Respekt durch Freundschaft
11 | Mathe und MDMA
12 | Saufen im Kinderzimmer
13 | Kontrollverlust
14 | Von Katzen und Katern
15 | Nur bis Physik
16 | Zwischen Gewalt und Ganja
17 | Chancen und Niederlagen
18 | Federico geht saufen
19 | Jenseits von Moral
20 | Warum Schwänze verdammt praktisch sind
21 | Titten oder Teleskope
22 | Auf anderen Planeten
23 | Kein Platz für Freundschaft
24 | Das Gesocks und seine Paläste
25 | Unbesiegbar
26 | Gemeinsamkeiten
27 | Ballerspiele und Gangsterfilme
28 | Ekstase
29 | Blaues und rotes Licht
30 | Gefrorene Kirschtorte
31 | Ehrgeiz
32 | Fast Freunde
33 | Ritalin und Rumcola
34 | Genauso grob, genauso rücksichtslos
35 | Zukunftsvisionen
36 | Koste es, was es wolle
37 | Distanz
38 | Woran denkst du beim Wichsen?
39 | Keine Könige mehr
40 | Sternenscheiß
41 | Kotze im Papierkorb
42 | Niemals entschuldigen
43 | Viel zu schön
44 | Ekelhafte Sommernächte
45 | Dreiste russische Schönheiten
46 | Voll schwul, Alter
47 | Am besten keine Gefühle
48 | Gewaltfrei
49 | Keine Kompromisse
50 | Das machen Freunde nicht
51 | Wodka Melone
52 | Niemals
Tausend-Follower-Special
Ankündigung

8 | Kleinkriminell

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By traumjaegerin

Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung, was genau das hier werden sollte. Aber das war ja auch nicht nötig. Improvisierte Pläne waren ohnehin die besten.

»Verdammte Scheiße, ich sag's dir, einfach raus damit ist der beste Weg. Damit rechnen die nämlich nicht!« Leonardo, der mit dem Rücken zu uns stand, stemmte die Hände in die Hüfte. »Überraschungseffekt nennt sich das.«

Sein Kumpel war ein dünner Kerl mit tiefschwarzen Haaren, der mit seiner blassen Haut irgendwie ein wenig kränklich aussah. »Du bist viel zu waghalsig. Denk einfach mal rational nach«, merkte er kritisch an.

»Was für rational? Ich fick dein rational!«, gab Leonardo zurück und griff nach einem der Spiele, irgendeinem Shooter mit rotem FSK-18-Aufkleber. Er wedelte damit vor der Nase seines Freundes herum und grinste mit einem siegesgewissen Klang in der Stimme: »Komm schon, Zlatko. Auf drei rennen wir.«

»Das funktioniert niemals«, widersprach der Kerl namens Zlatko und sah sich flüchtig um. Es waren nicht viele Kunden im Laden, hinten bei den Fernsehern eine alte Frau, die sich von einem Mitarbeiter beraten ließ, und zwei tussige Mädels, die eine CD probehörten.

Kurz blieb Zlatkos Blick an uns beiden hängen, dann packte er Leonardo am Handgelenk und zischte irgendetwas für uns Unverständliches. Wahrscheinlich machte er seinen Komplizen darauf aufmerksam, leiser zu sein, denn es grenzte an ein gottverdammtes Wunder, dass bisher keiner der Angestellten die Diskussion bemerkt hatte.

Natürlich juckte Leonardo das nicht besonders und hielt ihn schon gar nicht davon, mit dem Zählen zu beginnen. »Eins ...«

Gefolgt von Samu überwand ich die letzten paar Schritte Distanz zwischen uns, dann mischte ich mich grinsend ein: »Dein Kumpel hat recht.«

Erschrocken fuhr Leonardo herum und sah mich an. »Hey, Jay«, erwiderte er dann zögerlicher, als ich erwartet hätte. Es war ihm definitiv unangenehm, mir zu begegnen. Wahrscheinlich hatte Federico ihn noch ordentlich gegen mich aufgehetzt.

Samu blieb neben mir stehen und verschränkte die Arme vor der Brust, ehe er den beiden zunickte. Er fühlte sich verdammt cool, das war unübersehbar.

Bevor ich etwas erwidern konnte, wandte sich Zlatko an mich. »Wie würdest du es dann machen?«

»Was?«

»Du hältst nichts von Leonardos Plan. Wie sieht deiner aus?«, fragte er mit ernster Miene. Ich suchte noch nach der passenden Antwort, da schüttelte er auf einmal mit dem Kopf und wechselte die Tonlage: »Is'n scheiß Spiel, ganz ehrlich. Dafür würd' ich niemals Geld ausgeben.«

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass sich uns ein hagerer Kerl in einem jener roten Hemden, wie es alle Angestellten trugen, näherte.

»Hä, was laberst du jetzt?«, lachte Samu, der wie immer nichts gerafft hatte.

»Nein, Mann, ich schwör, ich hab' den ersten Teil daheim, es ist echt geil!«, sprang ich auf die Ablenkungsmasche an, während der Mitarbeiter an uns vorbeiging. Misstrauen stand in seinem pickeligen Gesicht, aber das war wahrscheinlich der generellen Tatsache geschuldet, dass er herumhängenden Jugendlichen nicht allzu wohlgesonnen war.

»Also. Hast du eine bessere Alternative?«, kehrte Zlatko zum Thema zurück, kaum dass der Angestellte zwischen den langen Regalreihen mit Videospielen und Filmen verschwunden war.

»Leute, eure ganzen Pläne bringen halt alle nichts, solange die Diebstahlsicherungen dran sind«, musste Leonardo wieder seinen Standpunkt kundtun. Vor Aufregung sprach er schneller als sonst und verhaspelte sich am Ende des Satzes. »Kommt dann auf das gleiche raus - und zwar, dass wir rennen und auf Glück hoffen müssen.«

Unauffällig ließ ich meinen Blick durch den Laden gleiten, der von künstlichem Neonlicht erhellt wurde.

»Eine Überwachungskamera, aber wenn du ein Stück nach rechts gehst, hast du dich richtig positioniert, um deren Blick zu verbergen«, erklärte mir Zlatko mit ruhiger Stimme. »Solang können wir ein paar Sachen einstecken und nichts wie raus.«

»Wer hat dich eigentlich nach deiner Meinung gefragt?« Ich kniff die Augenbrauen zusammen. Dieser kleine Wichser brauchte gar nicht glauben, mir irgendwelche Anweisungen erteilen zu können.

Mit dem Ärmel seines Pullovers wischte sich Zlatko über die laufende Nase, ehe er mit dem Kopf schüttelte.

»Also, Jungs, worauf warten wir?«, sagte ich und stellte mich dann so hin, wie Zlatko es gesagt hatte. Mit einer schnellen Bewegung nahm dieser ein paar Spiele aus dem Regal und ließ sie im Inneren seiner Jacke verschwinden, während Samu und ich die Angestellten und Kunden im Auge behielten.

Amüsiert beobachtete ich, wie Leonardo aufgeregt auf seiner Unterlippe herumkaute, während Zlatko seinen Reißverschluss bis zum Hals hochzog. Gut für ihn, dass er noch keine Brusthaare hatte, denn die wären jetzt ab.

Es war keine große Sache. Ich hatte in letzter Zeit oft genug geklaut, um das zu wissen, aber Federicos kleinem Bruder schien sich gerade 'ne verschissene neue Welt zu eröffnen. Was er wohl sagen würde, wenn er Wind davon bekam, dass ich mit der Sache zu tun hatte?

Ein schadenfrohes Grinsen umspielte meine Lippen, als ich den kleinen Scheißern in Richtung Ausgang folgte.

»Entschuldigung«, meinte ich unter Aufwendung meiner sämtlichen Manieren und schob mich an der alten Frau vorbei, die aus ihrem Portemonnaie einzelne Münzen rauskramte. Langsam genug, um die Kassiererin abzulenken ...

Wenn jetzt kein Mitarbeiter auftauchen würde, wäre die Sache hier ein leichtes Spiel.

War sie natürlich nicht.

Aus Richtung der Privaträume steuerte einer der Sicherheitsangestellten in schwarzen Klamotten auf uns zu. Verdammt. Wahrscheinlich hatte der uns dank der Überwachungskameras schon die ganze Zeit im Auge gehabt und nur darauf gewartet, zuschlagen zu können.

»Macht schon«, zischte ich Leonardo und seinem Freund zu und schob sie grob in Richtung der Glastüren, während Samu mir wie ein Hündchen an den Hacken klebte.

Mir war heiß, obwohl meine Klamotten feucht an meiner Haut klebten und auch wenn ich das natürlich nicht zugeben würde, klopfte mein Herz schneller, als die Diebstahlsicherungen zu piepsen begannen. Ein schneller Blick über die Schulter zeigte mir, dass der Sicherheitsmann bereits an der Kasse angelangt war und sich seinen Weg an der alten Frau vorbeibahnte, die noch immer nicht mit Bezahlen fertig war.

Verdammt.

Während wir losrannten und damit letztendlich doch Leonardos Plan verfolgten, fragte ich mich, warum ich mir überhaupt Gedanken machte. Was hatte ich schon zu befürchten? Eine Anzeige und ein paar Bullen, die meiner Mutter Stress machen würden?

Nichts davon würde mich groß jucken.

Es regnete immer noch. Wohin ich auch schaute erblickte ich Regenschirme in allen möglichen Farben, aber mich interessierte nur der Sicherheitsmann hinter uns. Längst hatte ich die Führung übernommen und bahnte mir zuerst rücksichtslos den Weg zwischen den Menschen hindurch, ehe ich versuchte, zwischen ihnen unterzutauchen. Sollte mit all den Schirmen, die wie Schutzschilde wirkten, doch nicht so schwer sein, oder?

Kein einziges Mal drehte ich mich um, um mich zu vergewissern, dass die anderen noch hinter mir waren. Wenn Leonardo und sein kleiner Freund gepackt wurden, war das nicht mein Problem und Samu interessierte ohnehin keinen. Er war vielleicht mein Kumpel, aber wenn es hieß er oder ich war die Entscheidung bereits gefallen.

Die Regentropfen verfingen sich in meinen Wimpern und verschleierten die mir die Sicht auf Regenschirme und Beine, während auf der stark befahrenen Straße neben uns ein Auto nach dem anderen vorbeisauste. Keine Chance die Straßenseite zu wechseln, aber ein hektischer Blick über die Schulter zeigte mir nichts außer griesgrämige Gesichter unter noch mehr Regenschirmen.

Den Sicherheitsangestellten sah ich nicht.

Um kein Risiko einzugehen rannte ich trotzdem weiter und bog schließlich in eine Seitenstraße ein. Zlatko folgte wenig später und zog Leonardo mit einem beherzten Griff ebenfalls zu uns in die Gasse. Samu kam als letzter dazu, aber immerhin hatte er es geschafft. Hätte ich ihm nicht zugetraut.

Zaltkos Wangen glühten rot auf dem kränklichen Weiß seiner Haut. Er zog den Reißverschluss seiner Jacke runter und kramte die Spiele wieder hervor. Mit einem stolzen Grinsen präsentierte er sie uns und Leonardo schnappte sich natürlich gleich das oberste.

»Ich hab's euch doch gesagt«, triumphierte er und wedelte mit seiner Beute in der Luft herum. »Wir müssen so oder so rennen. Hat sich gar nicht gelohnt diese ganze Laberei.«

Zlatko verteilte derweil die Spiele.

»Hier, dein Anteil«, sagte er mit ernster Miene, als er mir den verdammten Shooter hinhielt.

»Meinen könnt ihr haben, hab' eh keine Konsole«, verkündete Leonardo und zuckte mit den Schultern, während er uns das Spiel in seiner Hand entgegenstreckte.

»Was zum Fick, warum machst du das dann?« Ich nahm das Spiel und ließ es ohne zu zögern mit dem anderen in meinem Rucksack verschwinden.

Leonardo zuckte mit den Schultern. »Is' doch cool und so. Macht Spaß.«

»Du hast'n Schuss.«

»Gar nich' wahr.« Beleidigt sah er mich an.

»Hey, Mann, war doch nicht böse gemeint.« Ich klopfte ihm auf die Schulter, woraufhin ein breites Grinsen auf Leonardos Gesicht wanderte. Im Gegensatz zu seinem Bruder schien er mich zu mögen. »Du kannst mitkommen«, sagte ich dann.

»Wohin?«, fragte Leonardo und schaute mich aus großen Augen an.

»Zu mir. Ich hab eine Konsole. Oder willst du nicht ausprobieren, was du heute geklaut hast?«

Ich grinste und Leonardo nickte begeistert. Wenn ich ihn erstmal auf meiner Seite hatte, hatte ich auch Federico in der Hand, da war ich mir sicher.

Mittlerweile war es so dunkel, dass die Straßenlaternen angegangen waren, und auch die letzten Sonnenstrahlen, die sich unter der dichten Wolkendecke durchgekämpft hatten, am Horizont verschwunden waren.

»Naja, also muss dann mal los«, meinte Samu und zog sich die Kapuze seiner blauen Daunenjacke mit den neongelben Details über den Kopf.

»Wartet Mami auf dich mit dem Essen?«, verhöhnte ich ihn, woraufhin er mir den Mittelfinger zeigte.

»Bist ja nur neidisch, weil du irgendwann an Fertigpizza krepieren wirst«, erwiderte er, doch wirklich überzeugt klang er nicht. Natürlich wusste er so gut wie ich, dass man in diesem Viertel mit Bilderbuchfamilien nicht prahlen konnte.

»Besser als ein Muttersöhnchen zu sein.« Ein überhebliches Grinsen lag auf meinem Gesicht, während Samu mir die Hand zum Einschlagen entgegen streckte und er dann die Straße hinunter verschwand.

Ein Stück begleitete Zlatko uns beide, doch dann verabschiedete auch er sich und ich machte mich gemeinsam mit Leonardo auf den Weg zu mir nach Hause. Es war unfassbar, mit was für einer unaufhörlichen Ausdauer dieser Junge quatschen konnte.

Bis wir meinen Plattenbau erreicht hatten, kamen nur noch wenige Regentropfen vom Himmel. Dennoch waren meine Klamotten ganz durchnässt und meine Zigarettenschachtel, die ich nun aus meiner Hosentasche zog, sah nicht viel besser aus. Mehrfaches Herunterdrücken meines Feuerzeuges und ein paar Flüche später hatte ich es endlich geschafft, eine Kippe zum Brennen zu bringen. Ich zog ein paar Mal daran, dann hielt ich sie Leonardo hin.

»Rauchst du?«, fragte ich ihn. Er beeilte sich um ein Nicken, doch die unsichere Bewegung, mit der er die Zigarette zu den Lippen führte und vorsichtig daran zog, verriet ihn. Natürlich paffte er nur, bis er bei den nächsten Zügen mutiger wurde und schließlich so tief inhalierte, bis er in hektisches Husten ausbrach.

»Mach' dir nichts daraus, wirst du schon noch lernen«, meinte ich mit kumpelhaftem Grinsen und nahm Leonardo die Zigarette aus der Hand, denn wieder eingekriegt hatte er sich noch nicht. Er warf mir ein gequältes Grinsen zu, während ich zu Ende rauchte und schließlich die Haustür aufschloss.

Meine Mutter war bereits daheim, als wir die Wohnung betraten, das erkannte ich an den verzerrten Fernsehstimmen, die aus der Küche in den Flur klangen. Obwohl sie uns bestimmt gehörte hatte, begrüßte sie mich nicht und auch ich machte mir nicht die Mühe, kurz zu ihr reinzugucken, sondern verschwand mit Leonardo in meinem Zimmer.

»Voll cool, ist das alles für dich alleine?« Staunend sah er sich um.

»Ja, klar.« Ich zog mir meinen nassen Pullover über den Kopf, ehe ich ihn achtlos in eine Ecke schleuderte und durch ein T-Shirt ersetzte. Dass das Teil zerknittert auf dem Boden gelegen und ich es schon mehrmals getragen hatte, kümmerte mich nicht besonders. Und selbst wenn, hätte ich nichts machen können, schließlich hinkte meine Mutter mit dem Waschen schon wieder hinterher.

Leonardo bot ich keine Wechselklamotten an. Es war garantiert nicht meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass er nicht krank wurde.

»Worauf hast du Bock?«, fragte ich ihn und streckte ihm die beiden erbeuteten Spiele entgegen, nachdem ich diese aus meinem Rucksack hervorgeholt hatte. Ziemlich wahllos deutete Leonardo auf eines der beiden, Battlefield 3, dann startete ich die Konsole und reichte ihm einen der Controller.

Eine Weile lang saßen wir schweigend auf dem Boden und zockten miteinander. Die Schussgeräusche und die Hintergrundmusik des Shooters erfüllten den Raum und wurden nur gelegentlich davon überlagert, dass unten auf der Straße eine Sirene erklang oder unsere Nachbarn sich wieder irgendwelche Beleidigungen an den Kopf schmissen.

»Hat'n Fede eigentlich was von mir erzählt?«, warf ich beiläufig ein.

»Was?« Leonardo hob seinen Kopf, während ich zeitgleich seinen Charakter erschoss. »Cazzo!«, fluchte er, begleitetet von einem theatralischen Seufzen. »Ich werd' nie gut darin sein, nie.«

»Wird schon, Kumpel«, beruhigte ich ihn. »Ob Fede etwas erzählt hat. Von mir und so.«

»Ne.« Leonardo schüttelte mit dem Kopf. »Gar nichts eigentlich.«

Ich nickte, obwohl er mich gar nicht anschaute. Störte mich nicht, war doch egal, was dieser Streber erzählte oder nicht.

»Warum?«, fragte Leonardo.

»Was warum?«, gab ich zurück und drückte wütend den linken Stick nach vorn, als mein Charakter sich nicht schnell genug bewegte.

»Warum du wissen willst, ob Fede von dir geredet hat«, seufzte er.

Ich ließ meinen Charakter von einem Dach springen und den von Leonardo mit dem Messer töten.

»Konzentrier' dich auf's Spiel!«, fuhr ich ihn an. Der kleine Wichser sollte nicht so viele Fragen stellen, war ja nicht so, als seien wir Kumpels oder sowas.

Leonardo stöhnte auf.

»Das ist langweilig«, beschwerte er sich. »Außerdem hab' ich Hunger, so 'ne Verfolgungsjagd ist verdammt anstrengend, findest nicht?«

»Nein«, gab ich zurück und lehnte mich ein wenig vor.

»Meine Mutter macht das beste Essen, ey! Wirklich! Sowas kennt man hier gar nicht, in Deutschland, mein ich. Das hast du noch nie gegessen«, schwärmte er. Wahrscheinlich spuckte er den ganzen Bullshit aus, der Federico nie über die Lippen kommen würde.

»Toll«, erwiderte ich sarkastisch.

»Du könntest heute mitkommen. Zum Essen, mein ich. Wenn du Lust hast ...«

Zum Ende hin wurde seine Stimme immer leiser, ehe er schließlich ganz verstummte und schließlich unschlüssig mit den Schultern zuckte. Ich wollte schon genervt ablehnen, als mir ein Gedanke kam.

Federico wäre sicher alles andere als erfreut darüber, mich an seinem Tisch sitzen zu sehen.

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Cazzo – Verdammt

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