Lillith das schwarze Element

By veracrystall31

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"Der dunkle Mond bringt die Wende, sorgt für den Anfang, oder unser Ende" Lillith- ein ganz normales Mädchen... More

Prolog
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Infos zur Lesenacht
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Epilog
Info zur Fortsetzung

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By veracrystall31

Englisch und Deutsch hatte ich gut überstanden, auch wenn beide Fächer langweilig gewesen waren. Während des Mittagessens war nichts vorgefallen und anschließend meldete ich mich in der Küche, um zu helfen und meine Strafe abzuarbeiten. Die Köche und Köchinnen begrüßten mich freundlich und gaben mir auf, dass Geschirr abzuspülen.
Neben mir stand ein blondes Mädchen mit einem Fischgrätenzopf, woraus sich an manchen Stellen Strähnen gelöst hatten. Sie trug eine hellblaues Kleid mit einer weißen Schürze, was mich auf irgendeine Weise an Alice im Wunderland erinnerte.

Als ich rüberkam, um an der Spüle meine Aufgabe zu erledigen, machte sie mir wortlos Platz und meinte leise: "Du sp-spülst und ich trockne ab."
Mit einen Nicken nahm ich den ersten Teller und begann die Reste der Soßen mit Schwamm und Spülmittel abzuschrubben.
Das blonde Mädchen neben mir trocknete wortlos das Geschirr, was ich ihr reichte, ab und stapelte es auf der Arbeitsfläche rechts.
Sie redete nicht mit mir und schaute mich auch nicht an. Anscheinend war sie sehr schüchtern.

"Was hast du angerichtet?", fragte ich sie irgendwann, da ich davon ausging, dass sie auch eine Schülerin war, die Strafe arbeiten musste. Sie war sehr zierlich gebaut und kleiner als ich. Doch das Mädchen lachte zaghaft und erklärte: "Ich habe nichts angestellt. Ich bin nur die neue Angestellte hier."
"Aha.", sagte ich nur.
"Und warum bist du hier?"
Ich seufzte und reichte ihr eine Gabel: "Noch nicht davon gehört?"
Die neue Köchin blickte mir zum ersten mal ins Gesicht und musterte mich. Sie hatte dunkelblaue Augen, musste also Wasser sein. Dann plötzlich weiteten sich ihre Augen: "Du bist Lillith, die die den Jungen ohnmächtig geprügelt hat!"
Ich zog die Augenbrauen zusammen: "Ich habe ihn nicht verprügelt, sondern in einem Duell mit einem Tornado an die Wand geworfen... mit etwas sehr viel Schwung."
Das Mädchen strich sich ein Strähne aus dem Gesicht und fragte zögernd: "W-Warum... hast du das gemacht?"
Ich hielt kurz beim Waschen inne und blickte zu ihr. Sie hatte sich mir aufmerksam zugewandt und wartete auf eine Antwort.
Im Hintergrund nahm ich war, dass die restlichen Angestellten so taten, als würden sie unser Gespräch nicht belauschen. Das Verstummen der Gespräche verriet sie jedoch.

"Er hat mich wütend gemacht.", antwortete ich und darüber im klaren, dass die ganze Küche mir zuhörte, "als ich gewonnen habe, wollte er mich hinterrücks angreifen und ich bin ausgerastet. Ich kann meine Kräfte, die ich erst vor kurzem kennengelernt habe, noch nicht berheschen."
Das Mädchen sagte leise und schüchtern: "Es gab sehr viele Gerüchte und man weis nicht, was wahr ist und was nicht."
Ich nickte und sagte etwas lauter: "Nun, da ihr alle uns beiden zuhört, kennt ihr ja jetzt die wahre Geschichte."
Hinter mir wandten sich die Angestellten ertappt wieder ihren arbeiten zu.

Meine Partnerin wurde wieder still und trocknete schweigend ab, bis alles geschafft war. "Soll ich dir helfen einzuräumen?", bot ich ihr an und warf einen Blick auf die Uhr. Noch zwanzig Minuten, dann müsste ich in die Arena zu Lenné und Alenia.
Aber das Mädchen winkte ab und sagte den Blick schüchtern auf den Boden gerichtet: "N-Nein. Ich mach das schon."

Als ich die Küche verließ, fiel mir auf, dass ich sie garnicht nach ihren Namen gefragt hatte.

Mein nächstes Ziel war das Krankenzimmer, wo Adrian ja bekanntlich bewusstlos lag. Das Krankenzimmer war vielleicht so groß wie die Haupthalle. An seinen Wänden waren weiß bezogene Betten entlanggereiht und an der Gegenüberliegende Seite stand ein großes Regal voll mit Arzneien. Etwas weite rechts hatten die Krankenschwestern ihr eigenes Zimmer.

Die Schuldgefühle, die ich den ganzen Tag unterdrückte, kamen wieder hoch, als ich vor seinem Bett stand und ihn betrachtete. Er hatte die Augen geschlossen und an seinen Kopf, wie am Bein war ein Verband angebracht. Es war nochmal extra geschient, weil es gebrochen war.
Ich biss mir auf die Lippe. Wie stark hatte ich ihn an die Wand geschleudert?

Diese Wut, die war nicht normal gewesen. Bei ihm nicht und auch bei Devon nicht.
Was hatte es damit auf sich? Lag es daran, dass ich ein Luft-Elementes-Nachfahrin war? Aber damit ließ es sich nicht zu 100% erklären.
Ich wollte wissen, was genau es damit auf sich hat. Aber wo würde ich Antworten finden? Ich war ja zu feige, um andere zu fragen.
Ich hatte Angst vor den Antworten, und wie sie reagieren würden.
Doch was war besser? Angst zu haben, unwissend zu sein, oder Angst zu wissen, was es bedeutete?
Ich beschloss in der Bibliothek zu suchen. Es müsste bestimmt ein Buch über Luft-Elementes-Nachfahren geben.

Doch erstmal musste ich zum Schwertbändigen, entschuldigen konnte ich mich, wenn Adrian wach war.

Ich schloss die Tür des Krankenflügels und machte mich auf dem Weg zur Arena.
Ich hoffe dass Larissa nicht schon wieder da ist.
Ich konnte sie nicht leiden und sie mich offensichtlich ja auch nicht. Ich bog um eine Ecke und da stand sie quatschend mit einen ihrer Freundinnen.
Wenn man vom Teufel spricht.

Sie hatte mich bemerkt und ihre Augen kniffen sich bei meinen Anblick zusammen. Sie stieß sich von der Wand ab, an der sie gelehnt hatte und stolzierte zu mir rüber. Ihre "Freundin" folgte ihr und beide blieben vor mir stehen. Ich rührte mich keinen Zentimeter, sondern schaute sie einfach mit ausdrucksloser Miene an.

"Du kommst von Krankenzimmer nicht wahr?", fragte Larissa spitz. Ich nickte. Der Gang aus den ich gekommen war, führte dorthin, sie konnte es sich also erschließen.
"Was hast du dort gemacht?", wollte sie misstrauisch wissen.
Auch wenn ich ihr keine Antwort schuldig war, antwortete ich nüchtern: "Ich habe Adrian besucht, um mich zu entschuldigen."
"Lass die Finger von ihm!", brauste Larissa sofort auf und hielt drohend eine Faust erhoben. Das einzige was ich tat war die Augen zu verdrehen und an den beiden vorbeizugehen.
Kann sein, dass ich ein wenig Angst haben sollte, aber Devon war schlimmer gewesen - und ich hatte ihn besiegt.
"Du bist ein Feigling und läufst weg.", rief Larissa provozierend.
Wut drohte sich zu regen, aber ich drückte die fast schon gewaltsam runter.
Ich wandte mich halb zu ihnen um und betrachtete die beiden. Larissa stand mit jetzt brennender Faust da und ihre Freundin machte nun auch den Mund auf: "Komm kämpf mit uns."
"In den schäbigen Klamotten wird sie unmöglich gewinnen.", lästert Larissa grinsend.
"Ich glaube sie kann überhaupt nichts mit ihren Kräften.", machte ihre Freundin mit.
Nicht wütend werden. Nicht ausrasten.
Ich schaute zwischen den beiden scheinbar gelangweilt hin und her, auch wenn es mir einiges abverlangte sie nicht hier und jetzt fertig zu machen. Dann hätte Adrian Gesellschaft. Gedehnt erwiederte ich: "Vielleicht ein andermal."

Damit machte ich mich auf den Weg zur Arena, aber nicht ohne Larissa mit einen leichten Wind durch Haar zu blasen. Es war keine Drohung, sondern ein Versprechen.
Irgendwann würde ich gegen sie antreten und gewinnen.

Ich öffnete die Türen der Arena mit mehr Schwung als nötig, sodass sie mit einem Knall gegen die Wand schlugen und die beiden Mädchen auf der Kampffläche erschrocken herumwirbelten. Missgelaunt von Larissa stampfte ich zur Kabine, um mich umzuziehen. Mit dem Schwert in der Hand kam ich raus und gesellte mich zu Alenia und Lenné, die aufgehört hatten gegeneinander zu kämpfen.

"Larissa?", fragte Lenné etwas außer Atem von vorherigen Kampf. Ihr klebten paar braune Strähnen im Nacken, sie mussten also schon länger hier trainieren. Als ich nickte, meinte sie: "Alenia? Willst du gegen sie kämpfen? Sie ist wütend."
"Ich bin nicht wütend!"
Als mich beide gleichzeitig skeptisch und mit hochgezogener Augenbraue anschauten bemerkte ich, dass ich in der tat missgelaunt war. Die kalte Wut kribbelte in mir, wenn auch nicht so stark.
Ein Kampf würde gut tun.

"Kannst du das Schwert überhaupt schon benutzen?", wollte Alenia wissen und schwenkte ihres gelassen hin und her. Ich blickte auf die kalte Waffe in meiner Hand: "Nein."
Lenné klatschte in die Hände: "Dann zeigen wir es dir jetzt!"

Kurze Zeit später versuchte ich mein Schwert "zum wehen zu bringen", wie Alenia es nannte. Wenn man es hinkriegte wirbellte um die Klinge ein Wirbel aus Luft, deren Wind man an der Hand spürte mit der man den Griff des Schwertes hielt. Dafür musste ich meine Magie durch meine Hand in den Griff und von da aus zur Schneide bringen.
"Am Anfang ist es schwer, aber im Nachhinein ist es wie Atmen, man denkt nicht mehr drüber nach und tut es einfach.",erzählte Alenia während ich meine Magie in das Schwert lenkte, es aber nach zwei Sekunden erlosch.
Nach zwanzig Minuten hatte ich es hingekriegt, dass es durchgehend wehte und war mehr oder weniger bereit für einen Kampf.

Als erstes würde Alenia gegen mich kämpfen, die jetzt kampfbereit vor mir stand. Sie wartete auf meinen Angriff und schenkte mir damit den ersten Zug.
Ich hatte keine große Hoffnung sie zu schlagen, sie war viel zu gut dafür, aber ich übte ja noch. Irgendwann, das schwor ich mir, würde ich sie besiegen.

Ich packte den Griff fester, konzentrierte mich darauf meine Magie gleichmäßig in die Klinge strömen zu lassen, wie bei Coles Training und machte eine Bewegung von links nach rechts. Ein Luftbogen schoss auf Alenia zu, den sie ganz einfach, beinahe mühelos abblockte.
Es forderte jetzt schon Konzentration von nur für sowas kleines, deswegen war mein Angriff auch nicht sonderlich stark gewesen.
Ich fange gerade erst an mit meinen Kräften warm zu werden ok?
Alenia verschwendete keine Sekunde und lief auf mich zu. Etwas ahnungslos was ich tun sollte, wich ich zurück, das Schwert immernoch wehend erhoben.

Viel zu schnell war Alenia nah genug, um ihr Schwert vorzustoßen und mich mit Luft nach hinten zu schleudern. Ihr Schwert traf mich nicht, aber ihre Luft beförderte mich mit einem Salto nach hinten. Beim Aufprall tat ich mir nicht weh, denn der Anzug, den wir zum Schutz immer anzogen, federte alles ab. Mit dieser unnatürlichen Schnelligkeit, die ich an mir entdeckt hatte, war ich auf den Beinen und schickte Alenia gleich zwei Windböhen endgegen. Sie konnte der ersten ausweichem, aber die zweite lies sie ein wenig nach hinten rutschen.

Lenné beobachtete alles von der Seite und schien zu überlegen wie lange ich durchhalten würde.

Meine Gegnerin ließ sich von meinen Böhen nicht beirren und ließ ihre Waffe kontrolliert hin und her sausen. Es glich einen Tanz mit dem Schwert, nur dass dieser Tanz einen Tornado um sie herum errichtete. Er war nicht so groß, wie meiner bei Adrian, aber dafür nicht weniger stark.
Mit einem Grinsen im Gesicht ließ sie ihn langsam auf mich zu gehen.
Sie ließ mir Zeit nachzudenken und mich zu verteidigen.
Denk nach! Irgendwas musst du doch tun können.

Könnte man mit einem Windpfeil einen Tornado durchtrennen?
Und selbst wenn, was wenn ich ihn nicht kontrollieren könnte und Alenia verletzte würde?
So weit war ich noch nicht.
Also blieb ich stehen und wartete bis der Tornado mich ergreifen würde. Er war inzwischen so nah, das mein schwarzer Zopf hin und her peitschte.
Alenia stand mit ausgestrecktem Schwert dahinter, ihre Magie vollkommen unter Kontrolle.
Ihr Tornado war nur noch 5 Fuß entfernt. Ich stand tatenlos davor und überlegte halbherzig, was ich gegen die unvermeidliche Niederlage tun konnte.
Lenné an der Seite der Kampffläche verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein und betrachtete Alenia. Sie sah aus, als war sie sich sicher, dass meine Gegnerin gewinnen würde.

Ich würde auch verlieren, aber ich wollte wenigstens etwas versuchen dagegen zu tun.
Also erschuf ich mit höchster Konzentration ein Wand aus fester Luft vor mir, die den Tornado etwas aufhalten sollte. Ich konnte meine Wand gut aufrecht halten, bis der Tornado dagegen drückte. Meine Wand erzitterte, als ihre Luft meine berührte. Schnell schob ich etwas Magie nach, um die Barriere wieder zu stabilisieren.

Durch den Wind konnte ich erkennen, wie Alenia etwas überrascht blinzelte und etwas stärker gegen meine Wand drückte.
Wieder verstärkte ich die Wand mit mehr Magie.
Mir war vollkommen klar, dass sie es mir leicht machte und nicht mit voller Kraft gegen meine drückte.
Irgendwann würde sie meine Barriere durchbrechen.
Ich wollte rausfinden wann das sein würde und machte meine Wand erneut dichter, die mich vor Alenias Tornado schützte.

Dafür hielt ich mein Schwert schräg vor mich. Es war das Zentrum meiner Wand und sandte immer wieder Wellen an das Schild entlang, weil ich neuen Magie gleichmäßig hindurchströmen lies.
Ich geriet langsam ins Schwitzen, weil es höchste Konzentration forderte meine Magie gleichmäßig in das Schwert und von da aus in die Wand strömen zu lassen. Das Kribbeln könnte mich einnehmen, wenn ich eine Sekunde unachtsam oder abgelenkt war. Aber aufhören konnte ich jetzt auch nicht! Jeden Moment musste die Wand vor Alenia nachgeben. Ich will wissen wie stark ich war, wie gut ich meine Magie schon unter Kontrolle hatte.
Das magische Schild war im Prinzip durchsichtig, nur das dahinter war etwas unscharf.
Trotzdem konnte ich Alenias Miene erkennen, sah wie sie die Lippen angestrengt aufeinander gebissen hatte.
Sie strengt sich an?
Wie konnte es sein, dass mein Schild immernoch hielt?

Und in diesem kleinen Moment, wo ich überrascht war und ich mich nicht mehr voll und ganz auf meinen Magiestrom konzentrierte, da übernahm das Kribbeln, meine Magie, die Kontrolle über mich.

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