"Findet ihr es auch merkwürdig, jetzt nach Hause zu fahren? Bei alldem, was dieses Jahr passiert ist...", murmelte Scor und schaute auf.
Wir saßen im Hogwarts-Express nach King's Cross und passend zu unser aller Stimmung, war es nebelig vor dem Fenster. Es war Sommer, eigentlich müsste die Sonne strahlen, aber nicht einmal das konnte normal sein. Nichts war zur Zeit normal.
Ich nickte. "Ihr habt Glück, eure Eltern verstehen das. Meine nicht, sie wissen nicht was los war und ich hoffe einfach nur, dass nichts passiert.", antwortete ich nachdenklich. Könnte es passieren, dass die Todesser zu mir nach Hause kommen? Mir und meiner Familie etwas antun, nur weil ich für das Richtige kämpfe? Ich wusste es nicht und das machte mir wahrscheinlich am meisten Angst. Ich wusste nicht, worauf ich gefasst sein musste.
"Wenn irgendwas passiert - egal, was - schreiben wir uns, okay?", Al schaute besorgt drein. Wir nickten versichernd.
"Meint ihr ich muss mir Sorgen machen? Also weil ich Muggelstämmig bin und dadurch, dass ich dagegen ankämpfe, mach ich es bestimmt nicht besser..."
"Sind wir doch mal ehrlich, Allie, wir müssen uns alle Sorgen machen.", sagte Scor und schaute zu mir herunter. Er war in diesem ereignisreichen Jahr ein ganzes Stückchen gewachsen, ebenso Al. Ich war immer noch höchstens ein Zentimeter größer als letztes Jahr.
"Ich hoffe nur-"
"Denkt nicht zu viel nach, Leute. Das macht nur unsere Ferien kaputt!", sagte Al und grinste sein typisches unbekümmertes Grinsen.
Unwillkürlich musste ich lachen. "Du hast recht. So lange nichts passiert, bleiben wir einfach ruhig.", stimmte ich ihm zu. "Was habt ihr eigentlich in den Ferien vor?"
"Wir fahren nach Mailand in unser Ferienhaus.", erzählte Scor, als wäre das nichts besonderes.
"Wow! Mailand! Ich glaube, wir fahren wie immer nach Dublin, ich habe nicht viel mit Mum und Dad geredet...", meinte ich achselzuckend.
"Wir fahren nirgendswohin. Mum und Dad haben keine Zeit." Er guckte genervt, warum, konnte ich mir vorstellen. Seine Eltern waren ständig unterwegs und hatten seltenst für ihre Kinder Zeit.
"Dad war früher auch so, aber jetzt hat er öfter frei und mehr Zeit, bestimmt kommt das bei deinem Dad auch!"
"Jungs, habt ihr euch eigentlich je bei mir bedankt?", fragte ich grinsend. Die beiden schauten verwirrt.
"Ohne mich wärt ihr jetzt keine Freunde!"
Sie guckte sich kurz an und prusteten los.
Mir war klar, ob ohne oder mit Todessern, langweilig wird es mit den Zwei nicht.