Die letzte Siranerin

By anibrhaz

26.4K 976 326

▪15 Jahrhundert im Osmanischen Reich; nahe des Schwarzen Meeres▪ Nacera ist ein ganz normales Mädchen welche... More

Prolog
Kapitel 1 - Die Siraner
Kapitel 2 - Blutgeruch
Kapitel 3 - Naceras Rache
Kapitel 4 - Akin der Händler
Kapitel 5 - Unverhüllt
Kapitel 6 - Diese unschuldigen Augen
Kapitel 6.5 - Datis's Vergangenheit
Kapitel 7 - Die Worte die du nicht aussprachst
Kapitel 8 - Die Hexe des Reiches
Kapitel 9 - Beginn der Janitscharenausbildung
Kapitel 10 - Sokullu; der nächste großartige Janitschare
Kapitel 11- Dunkle Seiten
Kapitel 12 - Ich war nur seine Blume
Kapitel 13 - unsere Chance um uns zu beweisen
Kapitel 14 - Du benimmst dich wie ein Weib
Kapitel 15 - Wer bist du Hamid?
Kapitel 16 - Die Wand die zwischen uns ist
Kapitel 17 - Auf der Suche nach -
Kapitel 18 - Entzündet
Kapitel 20 - Woher
Kapitel 21 - Seine Augen
Kapitel 22 - Vereint und doch getrennt
Kapitel 23 - Wir beide, die letzen Siraner

Kapitel 19 - Nevzat/Neugeboren

533 22 12
By anibrhaz

"Nevzat, du musst mir sofort etwas vom Markt besorgen? Wo bist du?"

Der Hausherr suchte nach mir und sah mich schwitzend zusammen mit Erdem draußen arbeiten.
Ich half diesem beim Tragen und stoppte als er auf mich zu kam.

" Ja Baba Yusuf."

" Ich habe dir alles wichtige hier dazu geschrieben, ich brauche die Dinge für meine Kundeschaft, aber auch weil in der Werkstatt vieles fehlt."

Ich nickte und sah mir den Zettel an; dabei lachte Erdem:" Du schickst ihm einfach so los, obwohl du weißt das er noch nicht gut genug lesen kann."

Baba Yusuf lachte:" Er wird es sicherlich lernen."

Als Yusuf wieder reinging saß ich mich hin und wartete auf Erdem; bis er seine Arbeit fertig erledigt hatte. Danach begleitete er mich zum Markt wie immer und er schubste mich mitten in de Ladenstraße:" Nevzat seit einiger Zeit bist du seltsamerweise sehr ruhig geworden
Was ist los mein Gefährte?"

Er legte den Arm um mich und ich lächelte wieder:" Nichts...es ist nur ich kann zurzeit nicht mehr so gut schlafen."

" Etwa wieder diese Alpträume?"

Ich nickte und er munterte mich erneut auf:" Nevzat! Ich hab da eine Idee!"

Mit verdrehten Augen sah ich an und er zog mich rennend wohin:" Lass uns doch zu Meryem und den anderen gehen, wenn wir schon Zeit haben; dann sollten wir es ausnutzen."

" Wer zuerst ankommt, bekommt mehr zu Abendessen."

Provozierend grinste er mich an und ich klatschte auf seinen Rücken und wir rannten los.

Wir rannten und rannten und rannten

Bis ich an mein altes Leben zurück dachte ...

Bis mir klar wurde das es nicht einfach zu ist zu vergessen wer man selbst ist.

Ich war nicht Nevzat.

Eigentlich bin ich Nacera und das hatte sich nicht geändert.

Doch Als Nevzat ist mein Leben so einfach wie eine Feder und so friedvoll wie die Stille im Wald.

Erdems Rücken erinnerte mich doch dann an Akins Rücken, oder Hamids.

Schon wieder passierte es.

Ich stolperte sofort zu Boden, wenn ich eine Sekunde an etwas anderes dachte.

Erdem sah zu mir runter zum Boden und nahm meine Hand:" Du bist echt ein tollpatsch Nevzat."

Meyrem sah zu mir besorgt als sie mich mit schmutzigen Kleidung sah:" Ya Allah; was ist mit euch geschehen ihr?"

Erdem lachte mich aus:" Er hat mit paar Straßenhunden gestritten."

" Ich bin aus Versehen gestolpert!" Sagte ich genervt und Meryem hatte ein Gefäß mit Wasser und Wäsche gefüllt.

Sie gab mir daraufhin ein nasses Tuch, um mir das Gesicht sauber zu wischen.

"Danke." Sagte ich schüchtern und Erdem fragte sie:" Kommst du zum Kalihfest? Wäre bestimmt lustig wenn du und deine jüngeren Geschwister auch mit kommen."

Sie errötete sofort und fasste an ihr dunkles Haar:" Ja wenn Mutter es mir erlaubt, um ehrlich zu sein..bin ich noch nie dort gewesen."

Erdem hatte große Augen und grinste:" Keine Sorge Nevzat der Dumme war auch noch nie dort."

Dabei legte er erneut einen Arm um Hals und Meryem sah konzentriert drauf.

" Dann wird es für uns alle außer dir das erste Mal."

Er nickte und stand immernoch vor ihr.

Erdem konnte die Augen nicht von ihr lassen und ich gab ihn einen Schlag im Bauch:" Genug geglotzt; Zeit zum Markt zu gehen."

Meryem lachte und ich rannte vor.

"NEVZAT! Warte doch!"

Als ich unachtsam vorrannte stoßte ich gegen jemanden und fiel zu Boden.

Ich bin oft gegen Menschen gelaufen, jedoch tat es nie so weh wie jetzt.

Nervös sah ich zu der Person hoch und es entpuppte sich als ein Soldat.

Er hatte hellbraune, böse, leuchtende Augen. Es waren schöne Augen, die mir aber genau deswegen Angst machten. Hinter den Soldaten standen paar weitere von ihnen.

Diese Augen...ich hatte sie doch irgendwo gesehen.

" Aus dem Weg! Wir müssen durch du Hund!"

Anscheinend war er der Führer dieser Soldatengruppe, so wie er vor all ihnen stand.
Seine Soldaten wollte mich wegschlagen bis der mysteriöse Mann mit den schönen Augen, mit der Hand stoppte:" Lass es."

Dann sah er zu mir und ich spürte schon die vielen aufmerksamen und ängstlichen Blicke der Bewohner.

Er streckte die Hand aus und fragte:" Junge, ist alles in Ordnung bei dir?"

Überrascht nickte ich und er half mir hoch.

Dann schaute er erneut eiskalt weg und ging mit seinen Wächter an uns vorbei.

Wer war dieser Mann?

Nevzat hatte immernoch den Mund offen und kam auf mich zu:" Du.. Nevzat? Wusstest du wer das gerade war?"

Ich lächelte:" Nein aber wir sollten uns jetzt beeilen."

" Aber-"

Während er leise mir hinterherlief, kaufte ich beim Verkäufer die Materialien die Baba Yusuf wollte und gingen den Weg zurück.

Dabei sah mich Erdem konzentriert von der Seite an, so sehr das es mir schon unangenehm wurde.

" Weißt du Nevzat es ist bereits 3 Jahre das
Du zu und hergekommen bist."

Immer wieder wenn Erdem über mein Auftauchen sprach, klebte der Schweiss überall an mir und mein Puls schlug höher vor Angst.

Nickend lächelte ich an und er sprach nun ernster:" Und doch weiß ich immernoch nichts über dich; noch Baba Yusuf. Du bist wie ein Freund der eine andere Sprache spricht."

" Irgendwann werde ich es dir erzählen.."

Dabei lächelte ich ihn an und er fragte mich:" Wie alt bist du nochmal Nevzat?"

Misstrauisch blickte ich ihn an:" Ich? Ich sollte nun..Wenn der Winter einbricht 21 werden. Wieso fragst du?"

Er schaute zur Seite und kratzte seinen Hinterkopf:" Weil..ja ich habe niemanden den ich darüber fragen kann außer dich.., aber es geht um Meryem."

"Meryem?"

" Ja..also ich bin doch in diesen Alter wo..ich-"
Er stoppte den Satz und verdeckte sein Gesicht beschämt.

" Wo ich um ihre Hand halten kann, oder nicht?"

Dabei sah er mich nun an und ich lachte leise.

" Das heißt du liebst sie oder nicht?"

Er errötete noch mehr und schrie mich an:" Natürlich du Idiot! Was soll ich nur machen? Ich weiß nicht wie ich es Baba Yusuf sagen soll..und ihre Eltern geben sie nicht einfach so her, vorallem an einen Handwerker wie mir.."

" Am besten du sagst es ihr beim Kahlifest! Sag ihr das du sie liebst und warte auf ihre Antwort. Der Rest regelt sich von selbst. Mach dir keine Sorgen."

Ich Strich ihm das Haar aus dem Gesicht und er lächelte:" Du bist älter als ich und hast keine Frau, Nevzat."

" Werd nicht frech, zwischen uns liegen nur 4 Jahre."

Wir haben Baba Yusuf den Einkauf und putzten das Haus, bevor wir zum Fest gingen.

" Also Yusuf wir gehen! Wie kommen bald zurück."

Und als ich vor der Tür trat sagte Erdem:" Achja..Nevzat der Mann..den wir vorher begegnet sind. Weißt du wer es war?"

Wir hörten die Stimmen der Bewohner und sahen den Mann mit den hellbraunen Augen. Frauen, Kinder Männer von allen Schichten verehrten ihn als sie um ihm herum standen.

Was macht dieser Mann wieder hier?

" Es ist General Melih."

Durch mir schossen Erinnerungen und Bilder die ich verdrängt hatte.

" Du solltest dich lieber beeilen, bevor meine ganze Armee herkommt."

" Das ist der Mann der euch in Beobachtung halten wird, um jemanden in die Palastschule zu begleiten."

" Der stärkste Mann im Reich? Das ist unser General."

Der Mann der ..mit seinen Soldaten mein Volk getötet hatte, stand direkt vor meinen Augen.

General Melih.

Continue Reading

You'll Also Like

Stay By LeneSchmelene

Historical Fiction

132K 4.4K 54
"Denn ab jetzt, gehörst du zu mir. Du wirst für mich Weib, Sklavin und Mutter meiner Kinder sein. Also bitte Mánadís, mach es dir nicht noch schwerer...
81.8K 3.4K 25
Arlena und Prinz Jason sind seit ihrer Kindheit miteinander befreundet. Als das Leben des Prinzen bedroht wird, muss er sich für eine Zeit lang verst...
108K 8.3K 48
Nebraska, 1866 - Um einer erzwungenen Eheschließung zu entkommen, lässt die siebzehnjährige Elizabeth Emerson ihr gewohntes Leben hinter sich und nim...
228K 16.2K 53
Schottland, 1314 Das Land befindet sich seit achtzehn Jahren im Unabhängigkeitskrieg mit England. Nach wechselnden militärischen Erfolgen beider Seit...