Die einsame Kriegerin

By Stark4532

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Das 16-jährige Mädchen Lienna Miller erfährt, dass sie adoptiert worden ist. Doch wer ihre leiblichen Elten s... More

Wilkommen Zuhause

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By Stark4532

An der Ecke zum Lilienthalweg erschienen um Punkt Mitternacht drei komische Gestalten. Der rechte, äußere Mann war groß, dünn und hatte langes, schwarzes Haar, dass er zu einem Zopf gebunden hatte. Er hatte spitze Ohren und ein sehr markantes Gesicht. Der Mann hatte stechend lilane Augen und ein großes Mal über dem rechten Auge. Er trug eine blau-goldene Robe. Zu seiner rechten lief eine wunderschöne Frau. Sie war genauso groß wie der Mann zu ihrer linken. Sie hatte goldenes, gewelltes Haar. Ihre lila Augen zeigten Traurigkeit. Der Mann zu seiner linken Seite sah etwas seltsamer aus, als seine Weggefährten. Er war um Längen kleiner, war pummelig und seine Haut war komplett grün. Der Mann hatte kurzes, schwarzes Haar. Er trug eine alte, braune Leinenhose und ein einfaches T-Shirt.

Burak, so hieß die letzte genannte Person, blieb ganz plötzlich und unerwartet stehen. Er fing hektisch an in seiner Hosentasche nach etwas zu suchen. Es sah aus wie ein normaler Kugelschreiber. Er blickte traurig auf diesen herab. Burak drückte mit seinem haarigen, großen Daumen auf den Druckknopf. Plötzlich schnallte eine kleine scharfe, silberne Klinge hervor. Auf der Klinge war ein Spruch eingebrannt worden. In verschnörkelter Schrift stand dort geschrieben: Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde. Er strich mit seiner haarigen Hand über das glatte, kalte Metall. Einst hatte er das Schwert von seiner geliebten Frau bekommen... als Geburtstagsgeschenk. "... um uns vor dem baldigen Krieg zu schützen", hatte sie immer gesagt. Burak glaubte damals an keinen Krieg. Doch dieser brach ein Jahr später aus. Jede Nacht, wenn Burak seine Augen schloss, sah er, wie der riesige Troll... er war um die 10 Meter hoch gewesen, mit einer schlammbraunen Haut... auf seine Frau zu rannte und ihr "sein Geburtstagsgeschenk" mitten in ihr Herz stieß. Das gleiche wiederholte er auch bei seinen beiden Kindern. "Burak... Burak!", riss ihn eine vertraute Stimme aus seinen düsteren Gedanken. Es war Aylin, seine beste Freundin, und "Arbeitgeberin". "Bitte konzentrierte dich auf unsere Mission. Wir haben noch viel zu erledigen diese Nacht." "Verzeihung. Ich hätte meine Gedanken mehr auf die Mission konzentrieren müssen", sagte Burak ehrfürchtig. "Ja das hättest du... in der Tat, aber ich vergebe dir noch einmal. "Vielen Dank", sagte Burak lächelnd und zwinkerte. Auch Aylin zwinkerte.

Der erste Mann namens Glindon holte aus seiner linken Hosentasche ein altes, schon leicht verblasstes Pergament, auf dem stand:

Lilienthalweg 4 Long Pawshing– Luton

"Ich glaube wir sind am richtigen Haus", Glindon schaute skeptisch und schnaubte. "Und hier soll es wirklich sein?" Die Außenfassade des Hauses war komplett braun und aus Stein. Sie wies schon unzählige Risse auf. Der Vorgarten dagegen war gut gedeiht. Von allerleih Gemüse, bis hin zu exotischen Blumen. So ein komisches Haus hatte Glindon noch nie in seinem Leben gesehen. Und er hatte schon wahrlich merkwürdige Dinge gesehen.


"Liebling ist alles okay bei dir? Du siehst so skeptisch auf das Haus?", fragte Aylin. Sie an seine Seite und nahm seine Hand fest in ihre. "Wenn du dich nicht wohl fühlst damit, dann können wir auch wieder von diesem Ort verschwinden." "Du weißt aber... diese Prophezeiung... wir müssen sie doch schützen", mischte sie Burak ein. "Wir können sie auch irgendwie anders beschützen", sagte Aylin und schaute Burak dabei finster an, so als ob sie es nicht guthieß, dass er sich in diese Unterhaltung einmischte. "Liebling, wir sollten es wenigsten versuchen... sie können uns ja jederzeit kontaktieren." "Lasst uns gehen...", sagte Glindon resignierend. Langsam und leise gingen sie die Einfahrt hinauf und klingelten an der Tür. Nach kurzem warten hörte man ein lautes Poltern von innen und ein kleiner Mann öffnete die Tür. "Was wollen Sie hier so spät in der Nacht? Wenn Sie sich nicht an der Tür geirrt haben, dann rate ich Ihnen auf schnellstem Weg hier zu verschwinden«, sagte er und man konnte deutlich sehen, wie sein Kopf vor Wut rot anlief. "Na was ist! Wollen Sie auch mal etwas sagen."

"Entschuldigen Sie, wir wollten Sie nicht aus dem Schlaf reißen, Mr. Miller, aber wir haben eine dringende Angelegenheit mit Ihnen zu besprechen." "Ach sie wollen nur mit mir sprechen", er lachte leise auf. "Das hätte sicher doch auch bis morgen warten können." "Wie mein Mann eben schon erwähnt hatte, ist dies sehr dringend und wir können es daher leider nicht auf morgen verschieben", sagte Aylin. "Also können wir jetzt freundlicherweise Eintreten oder wollen Sie uns in dieser kalten Nacht etwa vor der Tür stehen lassen." "Na gut, kommen Sie rein, aber wenn Sie meinen Sohn aufwecken, dann..." "Wir werden so leise wie möglich sein um Ihren Sohn nicht zu wecken", sagte Aylin. Die drei traten ein und Mr. Miller führte sie durch den kleinen Flur Richtung Wohnzimmer. Die vier setzen sich um den kleinen Couchtisch herum und eine peinliche Stille entstand zwischen ihnen. Plötzlich hörte man wie die Wohnzimmertür aufgemacht wurde. "Liebling was ist denn hier los? Es ist 5:50 Uhr morgens. Was machst du denn hier?"

"Diese Leute standen plötzlich vor unserer Tür und wollten etwas Dringendes mit mir besprechen. Es konnte aber nicht bis morgen warten", sagte Mr. Miller zu seiner Frau. "Also, was wollen Sie nun von mir das so wichtig sein soll, dass es auf keinen Fall bis morgen warten konnte." Aylin, Glindon und Burak schwiegen. "Soll meine Frau gehen?", fragte Mr Miller leise. "Nein, nein Ihre Frau kann ruhig bleiben. Es betrifft sie auch.", sagte Glindon und winkte sie zu sich "Mein Name ist Lisa Miller. Sehr erfreut Sie kennenzulernen", sie schüttelte jedem einmal die Hand. »Mein Name ist Burak– bitte erschrecken Sie nicht – ich bin ein Troll und lebe zurzeit bei Glindon und Aylin. "Ein Troll... so etwas gab es doch nicht. Will dieser Typ mich auf den Arm nehmen. Heute ist doch kein Halloween", Mrs Miller fing innerlich an zu lachen. "Mein Name ist Glindon – auch bei mir sollen Sie sich nicht erschrecken – denn ich bin ein Elb. Die Frau neben mir ist meine Frau Aylin." "Auch noch Elben! Ich drehe durch... muss wohl ein Traum sein. Ja ein Traum, ich träume das alles nur... es kann nicht wahr sein", Mrs Miller konnte es nicht fassen. Mr. Millers Gedanken dagegen gingen genau in die andere Richtung, als die seiner Frau. "Also, Mr Miller, wie ich bereits zu Ihnen sagte«, fuhr Glindon fort. »Ist der Grund warum wir hier bei Ihnen sitzen sehr wichtig... unglaublich wichtig." Glindon blickte zu seiner Frau hinüber, die nun für ihn das Sprechen übernahm.

"Vor mehr als dreihunderttausend Jahren gab es in unserem Volk eine Seherin. Sie sprach eine Prophezeiung, in der sie voraussagte, dass irgendwann in den nächsten Jahrhunderten ein Mädchen geboren werden sollte. Dieses Mädchen sollte eine mächtige Gabe besitzen. Doch wir schenkten ihr keine großartige Beachtung und so geriet die Prophezeiung und auch die Seherin in unserem Volk allmählich in Vergessenheit", Aylin schloss kurz ihre Augen und atmete einmal tief durch. "Doch dann begann ein Krieg. Ein Krieg zwischen drei Mächten; den Drachenmenschen, dem Elfenvolk und den Bergriesen. Als der Krieg schon mehrere Jahre andauerte wurde ein Kind geboren", sie nahm die Hand ihres Mannes. "Es war unser Kind." Mr und Ms Miller hatten die Erzählung gespannt zugehört. Konnten sie es doch nicht glauben was sie soeben gehört hatten. Fabelwesen... Fabelwesen, die sie aus Märchenbüchern und Fabel kannten, sollten plötzlich real sein? Nein... nein, die Millers glaubten immer noch nicht daran.


"Doch mein Mann und ich waren uns nicht sicher, ob wir ein Kind in dieser schweren Zeit hätten großziehen können. Eines Tages kam die Seherin zu uns ins Schloss, da ihr Heimatdorf komplett zerstört wurde. Sie sah sich unser Kind an. Dann sprach sie zu uns: Das Kind kann hier nicht bleiben, wir müssten sie weggeben. Doch unser Kind weggeben... irgendwelchen Fremden Leuten, Nein! Das konnten wir nicht machen. Doch bald darauf hatten wir keine andere Wahl mehr. Der Krieg breitete sich immer weiter aus, die Heere töteten jeden auf den sie stießen. Wir suchten akribisch einen sicheren Platz für unsere kleine Tochter. Also suchten wir hier auf der Erde nach einer geeigneten Familie... und fanden Sie."

"Uns?... Warum denn ausgerechnet wir?... Ich verstehe das Ganze nicht", Mrs Miller legte ihr Gesicht in ihre Hände und schüttelte wie wild mit dem Kopf.


"Weil Sie, Mr und Ms Miller, liebevolle Eltern sind und daher bestimmt auch gut für unsere Tochter sorgen werden", erklärte Glindon. "Aber auch die erste Familie waren, die wir gefunden haben", flüsterte Aylin mit einem Schmunzeln. "Also nochmal zusammengefasst; ihr wollt, dass wir eure Tochter großziehen, weil bei euch ein Krieg herrscht. Wir sollen also Eltern eines magischen Kindes sein... für Jahre! Wie sollen wir das nur Luis beibringen... Schatz?", Mr Miller sah seine Frau fragend an, die mit dieser Situation genauso überfordert war, wie er. "Mhm... vielleicht könnten wir Luis einfach erzählen, dass ich noch ein Kind bekommen habe... oder wir erzählen ihm, sie wäre meine oder deine Nichte und wir mussten sie bei uns aufnehmen, weil ihre Eltern ums Leben kamen." "Gute Idee", sagte Mr Miller. Dann stoppte. "Was, wenn er uns nicht glaubt?" "Bestimmt glaubt euch euer Sohn", warf Burak ein. Mrs Miller ging in die Küche und kam nach zwei Minuten mit einer großen Kane Tee wieder ins Wohnzimmer. "Bitte bedient euch alle." "Danke Mrs Miller", sagte Aylin. "Bitte sag' Lisa zu mir." "Und mich James", sagte Mr Miller.

Plötzlich hörte man vom oberen Stockwerk ein lautes Poltern und dann leise Schritte auf der Treppe. Luis stand im Türrahmen, mit seinem Rennauto Pyjama und seinem großen, braunen Teddy in der Hand. Luis rannte auf seine Mum zu, die ihn dann auf ihren Schoss nahm. "Da!", Luis zeigte fröhlich auf die ihm fremden Leute und streckte seine kleine Hand aus. "Das sind Freunde von uns, mein Schatz", sagte Lisa und knuddelte mit ihm. Luis quietschte fröhlich. Aylin und Glindon sahen sich lächelnd an. "Wie schön es doch wäre, wenn wir unsere Tochter aufwachsen sähen. Doch leider geht das nicht", sagte Aylin und legte ihren Kopf auf Glindons Schulter ab. "Die Millers sind gute Leute. Unsere Tochter wird hier in Frieden aufwachsen können." "Ja genau, dass kann sie. Können wir sie sehen?", fragte Sebastian. Glindon rief per Gedanken seinen Phönix her. 'Agda' Kurze Zeit später war eine Stichflamme im Zimmer zu sehen und ein schwarzer Phönix folg heraus. Er folg direkt auf seinen Herren zu und setzte sich vor ihm auf den Tisch. 'Hole bitte Lienna von meinen Schwiegereltern ab.' Der Phönix nickte und war schon im selben Moment in einer Stichflamme verschwunden. Fünf Minuten später kam der Phönix wieder. Diesmal hatte er ein kleines Bündel an den Krallen hängen, dass er jetzt vorsichtig auf dem Schoss von Glindon ablegte. 'Danke Agda' "Sebastian, Lisa. Das ist unsere Tochter Lienna", sagte Glindon und reichte Lisa das Bündel Leben. Aylin beobachtete alles mit Argusaugen. Lisa nahm sie entgegen und musterte sie. "Sebastian", sagte sie. "Schau doch mal, wie schön sie ist." Sebastian sah erst Lienna und dann seine Frau an. "Da, da", sagte Luis und zeigte auf das Baby. "Das ist Lienna. Sie ist ab heute ein neues Mitglied unserer Familie", sagte Sebastian stolz. "Und ich möchte, dass du dich mit ihr verstehst." "Ja", sagte Luis. "Sie toll." Burak schaute aus dem Fenster und erschrak. Saßen sie so lange schon hier? "Es wir schon hell. Wollt ihr gemeinsam mit uns Frühstücken?", fragte Lisa. Aylin und Glindon sagten dankent zu, doch Burak musste nach Hause. "Es tut mir leid, dass ich nicht noch bleiben kann, aber ich muss noch eine Menge Papierkram machen", verabschiedete sich Burak von der Familie Miller. Er strich Lienna noch ein letztes Mal über den Kopf und verschwand aus der Tür.

Während die Erwachsenen frühstückten, spielte Luis mit der inzwischen erwachten Lienna auf dem Boden. "Sie verstehen sich super", freute sie Aylin. "Sagt mal", meinte Sebastian plötzlich. "Sollen wir sie irgendwann darüber aufklären, wer ihre leiblichen Eltern sind?" Aylin und Glindon sahen sich an. "Darüber haben wir uns eigentlich noch keine Gedanken gemacht. Wir waren so froh, dass wir eine Familie für Lienna gefunden haben, in der sie in Frieden aufwachsen kann", sagte Glindon. "Wir könnten einen Tag ausmachen, an dem wir ihr alles erzählen werden. Gemeinsam", schlug Aylin vor. Lisa sah zu ihrer "'Neuen Tochter' rüber, die gerade mit Luis fröhlich auf dem Boden saß und mit Luis Lieblingsspielzeug spielten. Autos. "So machen wir es. Dann glaubt sie uns mehr, wenn sie auch euch zu Gesicht bekommt", sagte sie. "Und was machen wir mit ihrem Aussehen?", fragte Sebastian plötzlich. "Wegen der Schule und ähnlichem?" "Bevor wir von euch verlassen spreche ich einen Verschleierungszauber über sie. So kann sie niemand... noch nicht einmal sie selber, sehen wer sie wirklich ist", sagte Glindon. "Das hört sich nach einer tollen Erfindung an", schwärmte Sebastian.

Nach dem sie alle aufgegessen hatte, sprach Glindon den Verschleierungszauber auf seine Tochter. Lisa und Sebastian schauten gespannt zu, wie sich die kleinen, spitzen Ohren, ihn kleine normale Ohren verwandelten. "Wenn ich es nicht gewusst hätte, dann wäre ich glatt in Ohnmacht gefallen", sagte Lisa lachend. Auch die anderen drei lachten. Lienna guckte interessier und gluckste vor sich hin. Luis war inzwischen eingeschlafen. Aylin wandte sich an Lisa. "Wir müssen jetzt leider gehen. Danke für das Frühstück und bitte passt gut auf mein Baby auf." Lisa umarmte Aylin. "Natürlich passen wir auf dein Baby auf und du wirst sehen, sie wird ein großes, starkes, kluges und hübsches Mädchen sein bei eurer nächsten Begegnung." Auch Glindon verabschiedet sich von allen. "Wir werden in den nächsten Wochen noch einmal vorbeikommen und euch einen oder mehrere Termine vorschlagen", sagte Aylin, nachdem sie sich ausgiebig von ihrer Tochter verabschiedet hatte.

Sie gingen aus der Tür. Sie bemerkten nicht, wie Lienna anfing zu schreien, die gesamte Wohnzimmereinrichtung wie wild durch die Gegend geschleudert wurde und die Millers versuchten Lienna zu beruhigen. Luis schlief unbeirrt weiter.

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