Moon [HP] |Rumtreiberzeit|

By bluetinybird

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Der Kompass der Nacht. Der Spiegel zur Seele eines einsamen Menschens. Für ihn war er der monatliche Beweis d... More

Moon [HP] |Rumtreiberzeit|
Prolog
1. Wie der kleine Kobold arrogante Affen traf und Mäuse rettete.
3. Wie Syrupbonbons, ein halbtotes Huhn und ein Einhorn mich fast umbrachten
4. Stumm, beleidigt, genervt und gewaltätig. Welch euphorischer Tag!
5. Miss Evans, Miss Meadowes und Miss Großmaul
6. Vanillepudding

2 Wie eine vibrierende Brust mir fast das Genick gebrochen hat

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By bluetinybird

I never saw a wild thing sorry for itself. A small bird will drop frozen dead from a bough without ever having felt sorry for itself.

Seit dem heutigen Tag hatte ich Verständnis für die warzige Hexe mit Hackennase und verbuckeltem Rücken, die in Muggellegenden verbrannt wurde.

Denn so fühlte ich mich gerade.

Es war schon schwer genug die Große Halle zu finden, aber als am Gryffindortisch auch noch alle Gespräche verstummten, wurde ich wütend. Wie ein Serienmörder stich ich auf mein Brötchen ein und kassierte noch mehr verstörende Blicke.

Bitter grinste ich über die Worte des Ministers, die er mir zum Abschied zugerufen hatte. "So eine reizende Hexe wie du, wird sich vor Freunden nicht retten können. Du wirst schon sehen."

Wenn er mit "reizende Hexe" meinen Versuch meinte ihm die Teekanne zwischen die Beine zu kippen, dann möchte ich nicht wissen wie die Mordversuche einer " unerzogenen Hexe" aussehen.

"Hallo."

Ich schreckte auf und fluchte leise wegen den 3 Kilo Butter auf meinem Brötchen, die ich in Gedanken darauf geklatscht hatte. Die Begrüßung kam von dem Mädchen mit feuerrotem Haar, die gestern einen unangenehmen Kampf mit einer Maus um Bratkartoffeln hatte.

"Ich bin Lily. Du bist sicher neu hier."

Verunsichert schüttelte ich ihre Hand und kratzte weiter die Butter von meinem Essen.

"Und du bist...?", fragte sie und schmierte  Honig auf ihren Toast.

Ich war dankbar dass sie mich nicht anstarrte wie einen splitternackten Troll im Tutu. Ich nahm einen Schluck Orangensaft und setzte zur Antwort an, als sich plötzlich jemand zwischen uns quetschte.

"Guten Morgen Evans. Ich hoffe du hast gut geträumt? Vielleicht von einem attraktiven, äußerst intelligenten, mutigen, leidenschaftlichen..."

"Potter!", fauchte sie und versuchte über ihn hinweg zu sehen.

"Von mir?! Ich fühle mich geehrt Evans", schnurrte er und lehnte sich zu ihr rüber. Ich bekam nur seinen Hinterkopf zu Gesicht aber das reichte mir vollkommen. Das Mädchen schubste ihn von sich und ich ergriff die Chance.

Ohne auf ihn zu achten, lehnte ich mich zu ihr.

" Bree."

Sie rümpfte die Nase in die Richtung des Jungen und schenkte mir ein strahlendes Lächeln.

"Freut mich dich kennenzulernen Bree!"

Schon fast eifersüchtig widmete sich der Junge mir zu.

Oh Merlin. Diese Typen waren überall. Wie Ratten.

Seine Brille saß schief aber seine Frisur sah so verwuschelt aus, als wäre es pure Absicht.

"Du schon wieder! Sirius meinte du wärst sicher ins Klo gefallen."

Wer zur Hölle war Sirius? Und warum dachte er ich wäre nicht in der Lage eine Toilette zu benutzen?

Ich zog die Augenbrauen zusammen und versuchte nicht die Zähne zu fletschen.

"Richte deinem Freund aus dass er erst seinen Kopf aus der Kloschüssel nehmen muss, bevor ich hineinfallen kann."

So viel zu meinen Versprechungen mich nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

Lily riss erschrocken die Augen auf und der Brillenträger versuchte cool zu bleiben, aber die Überraschung war ihm ins Gesicht geschrieben.

Ich biss in mein Brötchen und fluchte in Gedanken über meinen Ausrutscher.

Nachdem er sich wieder fasste, widmete Mr. Charming sich wieder der Rothaarigen.

"Und noch ein Jahr beginnt. Du weißt was das heißt Lily. Du hast die Chance mit dem fantastischen      Quidditch-Spieler James Potter auszugehen."

Sein Selbstvertrauen war -Spieler beneidenswert!

"Nicht mal wenn du der letzte Junge auf diesem Planeten wärst." Augenrollend biss sie in ihren Toast und schenkte James keine Beachtung. Er hob seufzend die Schultern und stand auf.

Neugierig sah ich zu wie er sich zu dem pummeligen Jungen von gestern setzte.

Wenn das gerade ein typisches Schuldrama war, dann war ich froh vier ruhige Jahre gehabt zu haben.  

***

  Es kitzelte mich an den Fingern nicht die kleine Phönixfigur zu berührern, die mich auf dem Schreibtisch provozierend anschaute. Ein halbes Jahr lang hatte Dad diese Vögel erforscht und dennoch waren sie voller Geheimnisse.

Noch bevor ich mit dem Frühstück fertig war, kam die engstirnige Verwandlungslehrerin Professor McGonagall und schickte mich hierher.

Dumbledore schien ein großer Fan von Phönixen zu sein. Abgesehen von der Skulptur und ein paar antiken Federkielen, gab es nichts persönliches auf dem Schreibtisch.

Neugierig fuhr ich die Konturen des Schnabel nach. Es war eine Holzfigur, denn die liebevollen Details des Federkleides konnte man nur mit viel Zeitaufwand schnitzen.

"Sie sind bewundernswerte Tiere, nicht wahr?"

Erschrocken legte ich die Figur wieder auf ihren Platz und verschrenkte unschuldig die Arme. Dumbledore tauchte wie aus dem Nichts auf und setzte sich an seinen Schreibtisch.

"Schade dass Fawkes gerade einen seiner Ausflüge hat", schmunzelte er und machte eine Kopfbewegung zu einer großen goldenen Stange.

"Sie haben ein Phönix?"

Ich bemerkte meinen geöffneten Mund und klappte ihn schnell wieder zu.

"Ja aber wir sind nicht hier um uns über Phönixe zu unterhalten, nicht wahr Miss. Scamander?"

Er lächelte und schob mir eine Schale mit Bonbons zu. Wenn das ein Bestechungsversuch sein sollte, dann war es enttäuschend.

"Brausebonbon?" Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich auf dem Stuhl zurück.

"Ich kann mir vorstellen dass sie alles und jeden hier verabscheuen. Und dass sie mich verabscheuen, Miss Scamander," sagte er ohne sein Gesicht zu verziehen.

Gewissermaßen hatte er Recht. Es gab 100 Orte an denen ich jetzt lieber wäre. Ich dachte wieder an meinen Vater und Dumbledore schien meine Gedanken gelesen zu haben.

" Ich sage nicht dass es weniger weh tun wird. Es wird sogar schlimmer und es wird Tage geben an denen sie ihre Willensstärke verlieren..."

Das nenne ich mal eine optimistische Rede.

"Hogwarts ist ihr Familienersatz. Sie müssen es nur zulassen."

Ich fixierte einen der Federkiele und nickte. Familienersatz? Das ich nicht lache!

Er erzählte von den verschiedenen Wahlfächern und gab mir Bedenkzeit um mich zu entscheiden.

Allein das Wort Wahrsagen bereitete mir Kopfschmerzen. Als Tochter eines Wissenschaftlers glaubte ich an Fakten, statt auf alte Hexen zu hören die in eine hässliche Kugel gucken und über mein schlechtes Chakra quatschten.

"Alte Runen und Pflege magischer Geschöpfe", murmelte ich und schmunzelte bei dem Gedanken dass die 15 Jahre in Sümpfen, Urwäldern, Wüsten und Bergen sich endlich auszahlen werden. Mein Wissen müsste ausreichen um das Fach "Pflege magischer Geschöpfe" entspannt zu meistern.

"Da gibt es noch eine kleine Sache die wir besprechen müssen, Azalea."

Beim Klang meines Namens zuckte ich zusammen. Wieso konnte mir Dad nicht einen gewöhnlichen Namen geben? Magritte, Rebecca, Isabelle oder so. Selbst mit Fiona hätte ich mich arrangiert, auch wenn mir der Name unter die Gürtellinie ging.

"Dokumente ihres Vaters wurden in ihrem Haus in Cuilcagh gefunden. Ich habe mich dafür eingesetzt, sie hier her zubringen." Ich nickte wieder und spürte wie meine Finger zitterten. Ungeduldig wartete ich darauf dass er einen Berg Ordner auf seinen Tisch stellte.

"Ich habe sie in dein Zimmer bringen lassen." Ich nickte wieder und fragte mich still wann ich endlich gehen durfte.

"Außerdem haben sie Besuch. Sie hat ein paar geprellte Knochen. Als Professor Kesselbrand sie untersuchen wollte, wurde er von ihr gebissen und Madam Pomfrey hat Angst vor ihr."

Mit einem Schwenker seines Zauberstabes bewegte sich eine Transportbox auf uns zu, aus der klägliches Jammern zu hören war. Mit einem weiteren Zauberstabschwung öffnete sich die Tür und ein katzenartiges Wesen humpelte fauchend aus der Box.

"Milly!"

Ich ging auf die Knie und kraulte das Ohr des Kniesels. Das wohlige Gefühl von Heimat überkam mich als sie schnurrend auf meinen Schoß kabbelte. Neben den ewigen Forschungen, hatte Dad eine Schwäche für das Züchten dieser Tiere. Sie waren kleiner als normale Katzen, mit großen Ohren, gepunktetem Fell und einem löwenartigen Schwanz. Durch Kniesel konnte Dad seine Liebe zu extravaganten Namen  austesten. Millys richtiger Name war Camille Osalia de Mauriére. Kein normaler Mensch gab Knieseln solche Namen. Außer Dad.

"Wie? Woher wussten sie von ihr?" Verwundert sah ich zu Dumbledore, der uns beobachtete.

Er zögerte und erhob sich von seinem Stuhl "Sagen wir es so... Sie ist sehr tempramentvoll und auffällig"

Liebevoll kraulte ich das schnurrende Tier, das wie ein Baby in meinem Arm lag.

"Ich möchte sie bitten "Milly" unauffällig in ihr Zimmer zu bringen", Dumbledore zwinkerte zwar aber seine Sorge war berechtig. Kniesel sind gewöhnungsbedürftige Haustiere. Milly hat vorallem das Talent Muggelgeborenen Angst einzujagen. Durch ihre kleine Größe konnte ich sie mit Leichtigkeit in meine Bluse stecken.

Ich drehte mich Richtung Tür, als mich ein Räuspern inne halten ließ.

"Achja! Schülern von Hogwarts ist es verboten in den Wald zu gehen. Das gilt auch für sie Miss. Scamander." Ich nickte verwirrt und drückte Millys Kopf zurück in die Bluse.

"Danke Professor." Es war nur ein Nuscheln, aber ich wusste dass er mich gehört hatte.  

***

  "Halt deinen Schnabel! Willst du als Hackfleisch enden?", knurrte ich und drückte das Köpfchen des empörten Tieres runter. Meine Bluse bewegte sich wie ein Hornissennest.

Ich spürte ein paar verstörende Blicke und zog den Kopf ein.

Wenn ich nur diesen verdammten Gemeinschaftsraum finden könnte. Plötzlich knallte mein Schädel gegen etwas Hartes und ich verlor den Boden unter den Füßen.

Auf wiedersehen du schöne Welt.

Die Treppen hier werden mich zerlegen wie eine Porzellanpuppe. Doch ich spürte keinen Aufprall. Ich riss die Augen wieder auf und sah wie mich jemand am Umhang festhielt. In Panik griff ich blind nach einem Stück Stoff und schaukelte mich wieder auf festen Boden.

Ich sah meiner Stolperfalle in die Augen und schluckte. Das Grün-grau war wie ein Schlag in den Magen. Es war unsinnig wie ein paar Augen Heimweh auslösen konnten. Meine Fingernägel krallen sich immernoch an seinem Hemd fest und ein silbernes Abzeichen bekam meine Aufmerksamkeit.

Ich hatte Recht! Sie waren hier überall! Wie Ratten.

Ich ließ los und zog, peinlich berührt, meinen Umhang zurecht.

Als ich den Blick hob waren seine Augen an meiner Bluse. Wütend verschränkte ich die Arme vor meiner wild vibrierenden Brust und funkelte ihn an.

"Gaff nicht so!", fauchte ich und betete dass Milly ihren Kopf nicht herausstreckte.

Mit hochrotem Kopf stotterte er etwas, aber ich huschte einfach an ihm vorbei.

"Wo ist dieser bescheuerte Raum?" Jetzt führte ich schon Selbstgespräche. Da die halbe Schule mir feindseelige Blicke zuwarf, ein Kniesel gerade an meinem BH knabberte und ich fast dem Tod in die Augen gesehen habe, war es nichts unberuhigendes.

"Kann ich dir helfen?" Seine Wangen waren noch rot aber seine Stimme hatte etwas ernstes.

"Ich bin Vertrauensschüler." Ich nickte langsam und erklärte ihm meine Situation. Dafür stand also das V.

Ich folgte ihm wortlos als er nach vorne marschierte, immer darauf bedacht Milly zu beruhigen.

Vor dem Potrait der fetten Dame blieb er stehen. Schüchtern deutete er auf das Bild, während sich die fette Dame über seine Wangen und meine verwuschelten Haare lustig machte. Der Rahmen wurde zur Seite gedrückt und ich stöhnte auf.

"Remus! Du Hund!"

Dieser Potter und Wuschelkopf krabbelten aus dem Loch und sahen vielsagend zwischen uns hin und her.

Wuschelkopfs Blicke auf meine Bluse waren um einiges abartiger.

Angewiderte drückte ich mich an ihnen vorbei und rannte fast auf mein Zimmer. Es war leer, Merlin sei Dank. Ich sprang auf mein Bett und zog die Vorhänge zu. Milly kletterte erleichtert aus meiner Buse.

Die Dokumente lagen ordentlich auf meinem Gepäck.

Ich blätterte durch die Aufzeichnungen und dachte über Dumbledores Worte nach.

Horwarts wird nie mein Zuhause sein.

Nur wenn mir jemand einen bewusstseinsverändernden Trank geben würde.

Mit einem schiefen Lächeln sah ich zu wie Milly versuchte meine Decke zu fressen. Schlimmstenfalls könnte ich ihr beibringen Wuschelkopf und seinen Freunde in den Fuß zu beißen.

Jemand hatte einen Stundenplan auf meinen Nachttisch gelegt und ich musste leider realisieren dass morgen die Torturen erst richtig beginnen werden.  

__________

und das zweite Kapitel  :) vielen dank für die lieben kommis und votes :D

fühlt euch erdrückt :* und lasst mir eure Meinung da ;p

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