Best Friend's Brother

By aurelie_knts_

4M 158K 13.7K

Nur mal hypothetisch: Wenn ich den Bruder meiner besten Freundin, der schrecklich arrogant und unfreundlich s... More

Vorwort
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37 (Epilog)

Kapitel 1

208K 5.2K 1.1K
By aurelie_knts_

Als mein Wecker der Auffassung ist, mich früh morgens nerven zu müssen, denke ich zuerst, jemand hat sich einen bösen Spaß erlaubt. Dieser Verdacht wird aber widerlegt, sobald meine Mutter ins Zimmer gestürzt kommt und meine Gardinen zur Seite schiebt, damit Licht in mein Zimmer kommt.

Schule.

"Aufstehen", gibt mir meine Mutter wenig mitfühlend zu verstehen, dass ich mein Bett verlassen muss und reißt mir dabei auch noch die Decke vom Körper.

Mürrisch erhebe ich mich langsam und schlendere in mein Bad, wo ich wie ebenso üblich das Nötigste erledige, um einigermaßen passabel die Schule betreten zu können. Müde blicke ich in den Spiegel über dem kleinen Waschbecken. Was würde ich dafür, kein so Gesicht zu haben wie das, das mich gerade anstarrt. Ein Allerweltsgesicht. Nicht hübsch, nicht hässlich. Einfach nicht besonders.

Als ich im Bad fertig bin, ziehe ich mir eine helle Jeans und ein einfaches schwarzes T-Shirt über. Erfreut stelle ich fest, dass ich gestern Abend meine Schultasche bereits gepackt habe und werfe sie mir über die Schulter. Sobald ich auch noch meine Schuhe anhabe, verabschiede ich mich von meiner Mutter und verlasse das Haus, wobei ich noch einmal sicher gehe, einen Schlüssel dabei zu haben. Ich frühstücke morgens nichts, da ich davon überzeugt, dass mein Magen das morgens einfach noch nicht aufnehmen kann. Dementsprechend knurrt ab der ersten Minute in der Schule mein Magen, weshalb ich meist notgedrungen einen Riegel am Automaten kaufe. Bis zum Mittagessen in der Cafeteria halte ich das nämlich nie aus.

Ich steuere direkt auf das Haus neben meinem zu, in welchem meine beste Freundin, Alison Morris, lebt. Ally und ich sind beste Freundinnen von klein auf, anders konnte es auch nicht kommen, nachdem wir immerhin Nachbarn sind und unsere Mütter bereits eine weitaus längere Freundschaft pflegen. Das bringt gewisse Vorteile mit sich, so habe ich zum Beispiel einen Schlüssel zu ihrem Haus und sie für meins.

"Ally, kommst du runter?", rufe ich die Treppen hoch, sobald ich im Haus bin, doch bekomme keine Antwort. Wahrscheinlich hat Ally verschlafen und ist deswegen wiedermal später dran, wäre immerhin nichts Neues.

Ich steige die Treppen zum oberen Stockwerk hoch, mit der festen Überzeugung Ally im Bad zu finden, weshalb ich auch wie selbstverständlich die Tür des Badezimmers öffne.

Leider finde ich dort keine Ally, die sich über das Waschbecken beugt, um ihre Wimperntusche aufzutragen. Stattdessen aber ihren Bruder ohne ein T-Shirt, das eigentlich seinen Oberkörper verdecken sollte.

Habe ich leider gesagt?

Tyler schaut mich mit seinen grünen Augen verärgert an, was mir augenblicklich das Blut in den Kopf schießen lässt. Ich murmele lediglich ein leises Entschuldigung und schließe die Tür so schnell wie möglich. Vor der Tür, oder eher an der Wand daneben, reiße ich die Augen auf und presse die Lippen aufeinander. Er hätte auch absperren können, oder?

Immerhin kann ich jetzt auch ein wenig nachvollziehen, wieso ihm so viele Mädchen hinterher rennen.

Sobald meine Wangen und Ohren wieder eine natürliche Temperatur vorweisen, laufe ich mit schnellen Schritten in das Zimmer meiner besten Freundin, schräg gegenüber.

"Können wir los?", frage ich sie, woraufhin sie nickt und mich anlächelt. Ihre Grübchen zeigen sich. Ich wünschte ich hätte Grübchen. Oder auch wirklich nur irgendetwas, das meinem Gesicht etwas Wiedererkennbares zuschreibt.

"Los geht's.", sagt sie und zieht mich an der Hand aus ihrem Zimmer, die Treppen nach unten, aus der Tür und zu ihrem Auto. Da ich noch keinen Führerschein habe, geschweige denn ein Auto, fahre ich immer mit ihr mit. Die Umstände, unter denen ich kein Führerschein habe, sind nicht wichtig. Ich rede nicht darüber.

In der Schule angekommen sehe ich auch schon Mary, eine gute Freundin von mir und Ally, mit ihrem Freund Mason und Damon, der Alisons Freund ist. Ja richtig, ich bin die Einzige, die keinen Freund hat und auch noch nie einen hatte. Ich denke aber dass das für ein Mädchen in meinem Alter nicht zwingend etwas Besonderes ist, also mache ich mir nicht sonderlich viele Gedanken darum. Das heißt aber nicht, dass ich nicht gerne einen Freund hätte.

Ich und Allison umarmen alle, Damon bekommt natürlich noch einen kleinen Kuss von Ally, ehe wir zusammen in die Schule gehen. Kurz nachdem wir das Gebäude betreten haben, klingelt es auch schon zur ersten Stunde. Mathe. Großartiger Start in den Tag, würde ich sagen. Zum Glück habe ich diesen Kurs mit Ally zusammen, sodass ich nicht alleine durch die Hölle muss.

In der Mittagspause treffen wir uns alle in der Cafeteria, wo wir uns an einen unserer üblichen Tische setzen. Dabei gesellen sich noch Sarah und Jade zu uns. Eigentlich mag ich die beiden, nur leider gibt es für sie kein wichtigeres Thema als den Typen, der gerade mit seinen Kumpels und ein paar Mädels den Raum betritt. Tyler natürlich. Und als hätten sie mich davon erzählen hören, fangen Jade und Sarah an, die neusten Infos über Tyler und seine Gruppe zu erzählen.

Was ich Tyler immerhin zurechne, ist, dass er es sich scheinbar nicht als Ziel gesetzt hat, jedes weibliche Geschöpf an unserer Schule unter den Nagel gerissen zu haben. In zwei Beziehungen war er bereits, wenn das auch schon etwas her ist. Mit Sicherheit gab es da auch die ein oder Andere, mit der er in keiner festen Beziehung war, aber dennoch seinen Spaß hatte, dennoch ist es eher schwer so wirklich an ihn ranzukommen. Das gilt sogar für einige hübsche Mädchen an unserer Schule, die sich fast ausschließlich um ihn herum befinden.

Ich muss ehrlich zugeben, als ich kleiner war, habe ich eventuell auch mal gedacht, dass Tyler ein toller Typ ist. Aber ich habe mich ziemlich schnell damit abgefunden, dass ich nicht sein Typ bin, aber er auch nicht das Richtige für mich.

Klar, die dunklen Haare zusammen mit den grünen Augen, die breiten Schultern, sein Lachen mit den gleichen Grübchen wie Ally und seine Hingabe für Sport...das kann einen schon mal dahin reißen, aber ich hatte über die Jahre die Chance, Tyler etwas näher kennenzulernen. Und auch wenn er im Grunde etwas Gutes in sich trägt, immerhin ist er der Bruder meiner besten Freundin und hat somit die gleiche Erziehung genossen, ist er an der Oberfläche arrogant und egozentrisch.

...

An nächsten Morgen werde ich leider nur von meinem Wecker geweckt. Der Zettel auf meinem Nachtschränkchen erklärt wieso, in der Schrift meiner Mutter, die scheinbar bereits unterwegs ist. Gähnend laufe ich ins Bad und dusche, um wach zu werden. Und natürlich um nicht mehr zu stinken. Danach putze ich mir meine Zähne und ziehe mich für die Schule an. Mit geföhnten Haaren entscheide ich mich für einen Pferdeschwanz, viel zu störrisch stehen mir meine Locken heute vom Kopf ab.

Bei Ally schließlich angekommen gehe ich geradewegs auf ihre Zimmertür zu und öffne sie schwungvoll. "Guten morgen", trällere ich mit einem Grinsen im Gesicht.

Ally bedenkt mich mit einen kleinen Lächeln und widmet sich schließlich wieder ihren Haaren.

"Kann ich heute bei die übernachten? Meine Mutter ist nicht da", frage ich sie, eigentlich mehr eine rehtroische Frage. Immer wenn meine Mutter nicht da ist, nutze ich die Chance und übernachte unter der Woche bei ihr.

"Klar, aber Tyler wird auch hier sein wird und vielleicht auch ein paar Freunde einladen. Unsere ist Mutter auch nicht da." Wirklich glücklich werde ich bei diesem Gedanke zwar nicht, aber dennoch nicke ich einfach. Theoretisch könnten wir auch zur mir nach Hause, aber das Haus von Ally ist weitaus größer und cooler.

"Gut, du kannst schonmal runter gehen. Ich bin gleich fertig und komme dann", sagt sie im vorbeigehen Richtung Bad, doch ehe sie die Tür schließen kann rufe ich ihr noch zu, sie solle sich beeilen und laufe damit die Treppe runter.

Unten in der Küche sitzt Tyler über sein Handy gebeugt während er etwas gestresst blickend auf seinem Bildschirm tippt. Neben ihm steht ein halb angebrochener Joghurt und da ich heute Morgen nichts gefrühstückt habe, überraschenderweise aber bereits jetzt schon Hunger habe, schnappe ich mir seinen Joghurt und schiebe mir einen Löffel nach dem andere in den Mund. Er scheint sowieso beschäftigt. Als ich fertig bin, stelle ich den Joghurt wieder an seinen vorherigen Platz zurück, woraufhin Tyler mich ansieht.

"Das war mein Joghurt."

Ich zucke nur die Schultern und entgegne: "Pass nächstes mal einfach besser darauf auf."

"Damit kein so kleiner Zwerg wie du ihn mir wegschnappen kann?"

Tyler steht auf und stellt sich mir gefährlich nah gegenüber. Da er fast über einen Kopf größer als ich ist nennt er mich ständig etwas wie Zwerg, mittlerweile zu geläufig, um mich darüber aufzuregen. Vor allem bin ich nichtmal besonders klein, ich bin durchschnittlich groß. Er ist groß.

"Nenn mich nicht Zwerg", fordere ich ihn auf, im Wissen, dass es nutzlos ist.

"Ich kann dich so nennen wie ich will, solange du mir keinen neuen Joghurt besorgst."

Lüge. Er würde niemals damit aufhören. "Ach, und seit wann schreibst du das Gesetz? Deinen Joghurt kannst du dir sonst wohin stecken."

Er funkelt mich gereizt an, doch bevor er noch etwas erwidern kann, kommt eine genervte Alison in die Küche. "Könnt ihr euch nicht einmal zusammen reißen?"

"Sie hat meinen Joghurt gegessen", klärt Tyler sie über die Lage auf. Wir haben uns schon über weitaus weniger bedeutende Dinge gestritten, das tuen wir gerne.

"Du hast mich doch einen Zwerg gennant!"

Genervt stößt Tyler Luft aus. "Und wenn schon, du bist ja auch einer und außerdem hast du angefangen. Sag nicht immer, dass ich gemein zu dir wäre."

"Hol dir einfach einen neuen Joghurt!" ruft Ally aufgebracht. "Wieso macht ihr das ständig?"

Sofort grinse ich triumphierend an, jedoch hält das nicht lange. Tyler schaut mir intensiv in die Augen, was zugegebenermaßen einwenig angsteinflößend ist. Er scheint, als würde er versuchen sich zurückzuhalten, aber schließlich scheitert er. "So wie es aussieht hätte es dir sicher nicht geschadet, auf den Joghurt zu verzichten."

Das tut weh. Ich glaube keine Beleidigung tut mehr weh, als eine, die auf bereits vorhanden Unsicherheiten aufbaut. Möglicherweise hat meine Mutter in den letzten Woche, als wir hier zum Essen waren, vor Tyler erwähnt, dass ich gerne die in letzter Zeit zugelegten Pfunde loswerden möchte. Ich hätte aber nicht gedacht, dass er überhaupt zuhört.

Ich schnappe mir meine Tasche funkele Tyler ein letztes Mal böse an, bevor ich aus dem Haus stürme. Dann laufe ich heute eben zur Schule laufen, was soll es. Muss Tyler gut passen, immerhin verbrennt das Kalorien. Dummes Arschloch.

Keine zwei Minuten später hält ein großes  Auto neben mir und die Fensterscheibe wird herunter gefahren. Ich erkenne das Auto sofort. Es gehörte Jason, Tylers bester Freund. Jason ist kein so großes Arschloch wie Tyler, im Gegenteil. Er ist freundlich und sieht dazu auch noch gut aus, mit seinen blauen Augen und braunen Haaren. Niedlich, aber definitiv nicht mein Typ. Nicht dass ich eine Chance hätte, selbst Jason spielt eine Liga über mir, von Tyler gar nicht anzufangen.

"Magst du einsteigen?" fragt er mich durch das halb geöffnete Fenster, woraufhin ich ihm danke und ins Auto steige. Tyler könnte sich eine dicke, mindestens fingerdick, Scheibe davon abschneiden, mit gutem Gewissen.

...

Continue Reading

You'll Also Like

4.8K 494 102
BAND I Ich erkenne mein eigenes Spiegelbild nicht wieder. Das Mädchen vor mir bin nicht ich. Oder zumindest nicht das alte ich, das hier in der Stadt...
20.9K 565 34
Hannah ist eigentlich kein Kelly Fan, geht aber zuliebe ihrer Freundin auf ein Konzert mit. Ob sie hinterher wohl immer noch die Kelly's nicht leiden...
120K 12.4K 73
Das neue Buch der Hearts-Welt! Jana Ferroni - Sams Cousine. * Eine große Klappe und doch schüchtern. Quirlig, aber manchmal vor Unsicherheit paralys...
2.1M 109K 54
Als die schlagfertige Klassenbeste bei einem neuen Putzjob auf ihren italienischen Gorillagang-Mitschüler trifft, muss sie die Wahrscheinlichkeitsber...