Die letzte Siranerin

By anibrhaz

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▪15 Jahrhundert im Osmanischen Reich; nahe des Schwarzen Meeres▪ Nacera ist ein ganz normales Mädchen welche... More

Prolog
Kapitel 1 - Die Siraner
Kapitel 2 - Blutgeruch
Kapitel 3 - Naceras Rache
Kapitel 4 - Akin der Händler
Kapitel 5 - Unverhüllt
Kapitel 6 - Diese unschuldigen Augen
Kapitel 6.5 - Datis's Vergangenheit
Kapitel 7 - Die Worte die du nicht aussprachst
Kapitel 8 - Die Hexe des Reiches
Kapitel 9 - Beginn der Janitscharenausbildung
Kapitel 10 - Sokullu; der nächste großartige Janitschare
Kapitel 11- Dunkle Seiten
Kapitel 12 - Ich war nur seine Blume
Kapitel 13 - unsere Chance um uns zu beweisen
Kapitel 14 - Du benimmst dich wie ein Weib
Kapitel 16 - Die Wand die zwischen uns ist
Kapitel 17 - Auf der Suche nach -
Kapitel 18 - Entzündet
Kapitel 19 - Nevzat/Neugeboren
Kapitel 20 - Woher
Kapitel 21 - Seine Augen
Kapitel 22 - Vereint und doch getrennt
Kapitel 23 - Wir beide, die letzen Siraner

Kapitel 15 - Wer bist du Hamid?

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By anibrhaz

▪ ▪ ▪

Ich sah Milas einen kurzen Moment an und trat dann zurück und stellte mich wie die anderen Janitscharenschüler in eine Reihe hintereinander auf.

Der Ausbilder zählte kurz durch, um zu wissen wie viele an der Prüfung teilnahmen.
Sokullu betrachtete mich während unsere Meister uns über die Kampfregeln aufklärten.

Auch wenn ich ihn dabei nicht direkt ansah, ich spürte seine wütenden Blicke auf mich zukommen.

Langsam drehte ich den Kopf zu ihm und er flüsterte mir verärgert ins Ohr." Du wirst nicht kämpfen."

Überrascht sah ich ihn an, warum wollte er nicht das ich gegen kämpfe? Etwa weil er sich Sorgen machte, auch wenn ich ihn von vorne rein belogen hatte?

Jedoch wollte ich es ihm beweisen; dass auch ich, als Mädchen, als Frau die Kraft habe zu kämpfen und das ganz alleine.

Entspannt schüttelte ich den Kopf und widersetzte mich seinen Worten:" Ich habe es mit Milas so ausgemacht und daran kannst du nichts ändern."

Sokullu schaute noch wütender und fing an laut zu schimpfen:" Ich sagte du sollst nicht gegen ihn kämpfen du Narr!"

Bewusst stoppte der Ausbilder seine Rede und warf den Blick auf uns:" Wenn ihr Gören so gespannt drauf seid, könnt ihr schon anfangen. Du da, Soklu!"

Sokullu biss an seine Unterlippe, um nicht noch wütender zu werden:"Ich heiße Sokullu!"

„ Wie auch immer, such dir jemanden aus und beginne dann unverzüglich den ersten Kampf."

„ Wie sie wünschen."

Er schaute konzentriert alle Schüler an und sein Blick blieb an mir stehen, doch dann sah er kaltblütig zu Milas.

Mit schnellen Schritten näherte er sich ihm und zeigte auf ihn:" Du wirst gegen mich antreten!"

Milas grinste teuflisch:" Wie du willst, obwohl mir der andere Kerl lieber war. Wenn ich diesen Kampf gewinne, kann ich gegen dich dann ja doch kämpfen, Hamid."

Erleichtert aber auch schockiert versteckte ich mich in der Menge.
Warum tat Sokullu dies? Hielt er mich etwa für so schwach?

Dachte er, er selbst würde gegen ihn ankommen, nur weil er besser als ich ist? Milas teuflische Miene machte mir Angst, denn er wollte vermutlich mich bewusst vor Sokullu fertig machen.

Die beiden durften nur Schwerter, oder Klingen als Waffen benutzen. Andere Waffen waren nicht erlaubt.

Der Ausbilder gibte ein Zeichen und die beiden stürmten aufeinander zu. Milas griff ihn mit einen kleinen Schwert an, doch Sokullu wich aus.

Danach griff Sokullu ihn an und um haaresbreite hatte er ihn an der Schulter getroffen, jedoch war Milas ebenfalls nicht so einfach zu besiegen. Milas überraschte Sokullu und stürzte sich auf ihn und schmiss ihn heftig zu Boden. Sokullu hatte nicht genügend Zeit um wieder sich aufzurichten, sodass Milas es ausnutzte und ihn mit der Klinge in die Schulter erstach. Mein Herz pochte nun schneller und die Erinnerungen von damals kamen zurück.

Sokullus Blut war an Milas Klinge befleckt und ich bekam Panik.

Sokullu, du musst aufstehen, bitte steh auf!

Milas lachte über seine Schwäche, aber als Sokullu plötzlich seinen Arm hinausschleuderte und Milas so eine Faust ins Gesicht gab lag dieser nun zu Boden. Sokullu richtete sich auf und hielt an seine blutende Wunde. Dann hob er sein Schwert auf und stand nun vor Milas, er schaute zu ihn eiskalt und er schwang seine Klinge über seinen Oberkörper.

Milas schrie auf und ich war vermutlich einer der einzigen von den Schülern, die nicht begeistert den Kampf verfolgte. Sokullu, hast du ihn ..etwa getötet? Milas lag immer noch zu Boden und zwei Untergebenen des Ausbilders trugen Milas schnell hinein ins Gebäude.

Der Ausbilder lächelte und sagte zu ihm stolz:" Du bist vermutlich der neue Datis."

Datis? Wen meinte der Ausbilder nun damit? Wer war denn Datis?

Sokullu wirkte aber keinesfalls glücklich über seine Worte und wirkte sehr blass. Er blickte einmal zu mir und ein Lächeln bildete sich auf seine Lippen.

Er lächelte kurz und fiel dann zum Boden.  Und weg war er.

Sofort rannte ich zu ihm und schaute ihn an, der Schnitt von Milas an der Schulter war sehr tief und dennoch hat er weiter gekämpft. Sokullu hatte für mich gekämpft, weil er mich beschützen wollte. Er tat all dies nur für mich.

Mir kamen Tränen in den Augen und dieselben Untergebenen des Ausbilders, sorgten sich um ihn und trugen ihn von mir weg.

Sokullu ging fort, wie die anderen.

Keine Sorge, er wird er sicherlich überleben, es ist nicht ernstes.

Nach und nach sah ich den Kämpfen zu und ich merkte, dass die Knaben nicht um irgendetwas kämpften, sie kämpften für ihre Freiheit, für einen besseren Rang und diese Chance hatten sie nur hier, mit der sie in die Palastschule kamen.

Ich versuchte die Übelkeit zu überwinden und mich zusammen zu reißen.

Als ich schließlich an der Reihe war atmete ich tief ein und aus. Das tat ich immer, wenn ich Angst hatte.

Mein Gegner war glücklicherweise jemand schwaches. Der Junge war gerade mal 12 Jahre alt und war sehr dünn. Unterschätzte ich ihn etwa? Aber ich bin selber nicht stark, egal ob ich ein Mädchen bin.

Die Waffe des Knabens war eine kleine Klinge mit der er angebte. Er schmiss diese in die Luft und fing sie von hinten mit der anderen Hand auf. Als würde er ein Meisterwerk
vorführen.

Ich hatte ein Schwert was mir von Sokullu übergeben wurde, als er mich trainierte.
Der Junge zögerte nicht und zielte neben meinen Kopf, glück gehabt.
Ich wich aufmerksam aus und hatte nicht ganz den Mut mein Schwert gegen ihn einzusetzten, deshalb versuchte ich ihn zu meiden, aber er wollte anscheinend nicht das ich so gegen ihn kämpfte.

„ Na los, benutzt dein Schwert! Denkst du ich habe Angst vor dir?"

Seine Provokation hilfte ihn nicht weiter, da ich es ignorierte, jedoch als er etwas über Sokullu aussprach wurde ich wütend.

„ Was für eine Schande, dein Freund hat sich umsonst eine Narbe machen lassen. Und ich dachte er sei stärker, was für ein Schwächling."

Mein Schwert ziehlte in seine Richtung und ich rannte auf ihn zu:" Er ist kein Schwächling!"

Der Junge fiel zu Boden und hatten die Augen weit gerissen.

Ich richtete mein Schwert an seine Kehle und sagte:" Durch diesen Schwächling habe ich dich besiegt."

Die Janitscharen jubelten und paar von ihnen schrien:" Töte diesen Schweinehund!"
Er sah verängstlich zu mir auf und ich lies mein Schwert fallen. Der Ausbilder genoss uns zuzusehen und ich redete mich raus:" Er ist es nicht wert getötet zu werden."

Ich hatte gewonnen.

Ich hatte tatsächlich gewonnen und das wegen Sokullus Hilfe! Aber wo war nur Sokullu?

Gegen Abend, besuchte ich ihn an seinen Bett und schaute zu wie er verletzt da lag. Er schlief ganz fest und ich schaute nach seiner Wunde. Sie hatten diese zum Glück versorgt und ich deckte ihn zu.

Plötzlich fasste er mir an meiner Hand, obwohl ich dachte er würde schlafen.

Sokullu wirkte so schwach und klein und er sagte bettelnd:" Bleib bitte hier."

Ohne ein Wort zu sagen sah ich ihm nur in die Augen und schwieg.

Was sollte ich denn nur sagen?

" Danke das du dich für mich eingesetzt hast."

Plötzlich weiteten sich seine Augen aus er drehte den Rücken zu mir:" Pff. Wer würde sich schon für einen Schwächling einsetzen."

Er schloss die Augen und fragte mich dann schließlich:" Du „Hamid"...würdest du mir sagen wer du bist und wieso du hier bist? Ich verspreche auch das ich es niemanden sagen werde, noch dich verraten werde an den Ausbilder."

Ganz fest hielt er meine Hand und ich löste diese.

Ich seufzte:" Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.."

Sokullu schaute mich neugierig an und ich fing an:" Mein Name ist Nacera...-"

▪ ▪ ▪

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