Die letzte Siranerin

By anibrhaz

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▪15 Jahrhundert im Osmanischen Reich; nahe des Schwarzen Meeres▪ Nacera ist ein ganz normales Mädchen welche... More

Prolog
Kapitel 1 - Die Siraner
Kapitel 2 - Blutgeruch
Kapitel 3 - Naceras Rache
Kapitel 5 - Unverhüllt
Kapitel 6 - Diese unschuldigen Augen
Kapitel 6.5 - Datis's Vergangenheit
Kapitel 7 - Die Worte die du nicht aussprachst
Kapitel 8 - Die Hexe des Reiches
Kapitel 9 - Beginn der Janitscharenausbildung
Kapitel 10 - Sokullu; der nächste großartige Janitschare
Kapitel 11- Dunkle Seiten
Kapitel 12 - Ich war nur seine Blume
Kapitel 13 - unsere Chance um uns zu beweisen
Kapitel 14 - Du benimmst dich wie ein Weib
Kapitel 15 - Wer bist du Hamid?
Kapitel 16 - Die Wand die zwischen uns ist
Kapitel 17 - Auf der Suche nach -
Kapitel 18 - Entzündet
Kapitel 19 - Nevzat/Neugeboren
Kapitel 20 - Woher
Kapitel 21 - Seine Augen
Kapitel 22 - Vereint und doch getrennt
Kapitel 23 - Wir beide, die letzen Siraner

Kapitel 4 - Akin der Händler

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By anibrhaz

《 Ich wollte sagen das dies mein erster historischer Roman ist und dieser deswegen von der Audrucksweise und Beschreibung der Orte nicht perfekt ist. Bitte habt Verständnis dafür! - Danke :) Naceras Reise durch Osmanische Reich beginnt ...jetzt! 》

•••

Nachdem ich mein Dorf verlassen hatte lief ich zu Fuß den weiten Weg zur nächst naheliegenden Stadt.

Es dauerte mehrere Stunden und ich musste paar mal eine Pause einlegen. Ich hatte großes Glück, da ich auf den Weg einen alten Herr begegnet war und dieser mir anbot mich dorthin zu bringen mit seinem Wagen.

Ohne Wasser oder etwas zu Essen, war ich mehr als nur erschöpft. Ich schaute mich um und sah nur noch einen sandigen, steinigen Boden. Desto weiter wir fuhren, desto weniger grüne Flächen waren zu sehen.

Nachdem die Sonne langsam sich verzog, sah ich aus der Ferne endlich die Stadt, von der Hamid immer sprach.

Ich stieg aus den Wagen und hatte leider nur den Goldschmuck, um den alten Herrn etwas zu zahlen, doch er wehte sich großzügig mit der Hand.
" Schon gut, es kostet sie nichts. Außerdem möchte ich einer jungen Dame wie ihnen nicht den Schmuck wegnehmen."

Ich senkte den Kopf aus Respekt und sagte mit einen Lächeln:" Dankeschön."

Als ich neugierig die Stadt anblickte, fühlte ich mich wie in einer anderen Welt.
Ich selbst war noch nie außerhalb des Dorfes gewesen, deshalb hörte ich nur aus Erzählungen von meinem Vater oder Hamid wie es in einer Stadt sei.

Doch die Stadt war viel schöner als ich sie mir vorgestellt hatte. Eine Art von Magie war in der Luft.
Überall waren Menschen, sowie verschiedene, hohe Gebäude.
Die Märkte waren voll von Händlern, die versuchten Menschen anzulocken. Ein ganzer bunter Bazar war zu sehen mit den verschiedensten Waren!

Mein Magen knurrte leise, allein der Anblick von frischen Obst machte mich gierig. Der Duft von Fleisch und verschiedensten Süßspeisen gelangten in meine Nase, sodass ich immer mehr Hunger bekam.

Doch ich durfte nicht klauen, es war falsch.
Mir würde von klein auf beigebracht das klauen eine Sünde ist und Gott uns so bestrafen wird, selbst wenn es dir selber schlecht geht sollte man darf anderen deswegen keinen Schaden zufügen.

Aber wie sollte ich nur überleben? Wo würde sich für mich Arbeit finden? Wer würde einer Frau wie mir überhaupt Arbeit geben? Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Planlos in eine solch große Stadt zu gehen, war dann doch ein Fehler.

Jedoch, durfte ich nicht aufgeben. Wenn ich zurück ins Dorf gehe und nicht sie räche...

Was wäre ich nur für ein Mensch?

Dieser Mann und seine Soldaten hatten alle Siraner gnadenlos getötet und das ohne jegliche Beweise! Selbst kleine Kinder, unschuldige Menschen und vor allem meine besten Freunde.

Hamid und Asena.

Ich beruhigte mich und war entschlossen nicht aufzugeben.
Als ich zum Himmel hinauf blickte, genoss ich noch den Augenblick draußen frei zu laufen, denn mein ganzes Leben lang war ich eingesperrt.

Zu gerne hätte ich Asena ebenfalls diese Stadt gezeigt...
Zu gerne wäre ich mit ihr zusammen hier und wäre durch die Straßen stolziert.

Neugierig schaute ich mich weiter um und sah wie die meisten Frauen vollgeschleiert und mit Begleitung waren.
Die Frauen in der Stadt hatten wohl strengere Kleidungsvorschriften als wie bei uns im Dorf. Hier reichte kein Schleier mit Kleid aus, sondern man musste viel mehr bedecken als nur die Haare. Die Gesichter vieler Damen waren mit durchsichtigen Tüchern bedeckt. Ich selber hatten einen Umhang an, doch man konnte mein auffälliges Kleid darunter erkennen. Die obere Hälfte meines Gesichts war bedeckt, jedoch nur knapp, sodass ich etwas sehen konnte.

Kaum befand ich mich hier, fiel ich schon einigen auf. Als eine Gruppe von jungen Männern auf mich zu kam, hatte ich ein schlechtes Gefühl und fragte sie nervös:" Was wollt ihr?"

Der eine fragte belustigt:" Weib, wo bleibt denn dein Mann?"

Mein Mann? Oh nein, das hatte ich vollkommen vergessen. Alleine als Frau in einer Stadt wie dieser zu sein, war keinesfalls eine guter Einfall. Heißt es etwa sie werden mir etwas antun?
Ich sollte schnell weg von hier, bevor sie..-

Im nächsten Augenblick fasste mir ein anderer an die Schulter und ich bekam immer mehr Angst. Nun war weder Hamid, noch irgendwer da, um mich aus dieser schrecklichen Situation zu retten.

" Wir können solange auf dich aufpassen."
Sprach der Mann von der anderen Seite und grinste teuflisch.

Warum konnte ich mich nicht wehren?
Seine Hand wanderte sofort an meinen Schleier und ich bekam Panik.
Nein..! Aufhören! Er durfte nicht meine Haare sehen, noch meine Augenfarbe!

Ich schrie verzweifelt:" NEIN!"
Er stoppte sofort als ein anderer Mann dazwischen kam:" Warum fasst ihr meine Schwester an?!" fragte er sie wütend.

Die Männer entfernten sich sofort und der eine Mann, der mich angefasst hatte bekam einen Schlag ins Gesicht. Seine Nase blutete stark und als er ihn anschaute rannte er mit seiner Truppe davon.

Wer war nur der unbekannte Retter? Ich traute mich nicht in sein Gesicht zu schauen und senkte beschämt den Kopf. Zumindest stecke ich tief in seiner Schuld.

" Ich danke ihnen vielmals!"
Mehrmals verbeugte mich und er schimpfte stattdessen:" Was fällt ihnen ein? Als junges Mädchen alleine hier rum zu laufen? Es ist äußerst gefährlich!"

Da ich nur auf seinen Füßen starrte,
konnte ich nicht sein Gesicht sehen, aber durch den Klang seiner Stimme, hörte er sich recht jung an. Vielleicht ist er ein paar Jahre älter als ich. Ich blickte hinauf und er schaute überrascht:" Huh ihre Augen glänzen ja förmlich."

Ich errötete und verdeckte schnell mein Gesicht.
Ich war sehr erleichtert das er nicht meine Augenfarbe bemerkt hatte. Unauffällig schaute ich dann den Mann erneut an und betrachtete ihn genauer.

Der junge Mann hatte dunkelbraunes Haar, welcher einer Dattel ähnelte und gelblichgrüne Augen wie das Gelb von Gold.

Seine Haut war hell und er schaute ganz anders aus als die Männer, die sich an mir vergreifen wollten.
Komisch, das hatte ich noch nie gesehen. Ich dachte Menschen die uns Siraner ähnelten, seien selten.
Obwohl die Sonne hier so prall schien, war seine Haut so weiß wie die Wolken am Himmel.

Er fragte mich plötzlich, als ich ihn immernoch betrachtete:" Woher kommen sie? Sie haben einen seltsamen Dialekt."

Ich stotterte und musste mir etwas einfallen lassen.
Was sollte ich denn sagen? Das mein Stamm ausgelöscht wurde und ich noch gesucht werde?
Vermutlich ist es besser wenn ich so tuhe, als hätte ich nie jemanden gehabt. Ich sollte am besten meine Herkunft verschweigen und sagen ich sei eine Waise, die niemanden mehr hat.

"Ich komme aus einem weitliegenden Dorf."

" Und was macht eine Dame wie sie hier allein?"

" Ich..habe mein Zuhause verloren und weiß nicht mehr wohin."

Er dachte kurz nach und sagte:" Wenn sie wollen können sie zu uns kommen."

Ich drehte fragend den Kopf:" Uns?"

" Ah..entschuldigen Sie. Ich und meine Familie sind Händler. Wir verkaufen Viehe, Ziegen, Schafe und Kamele. Wir bieten manchmal auch eine Unterkunft an."

Ich nickte unsicher und fragte:" Wie viel würde dies kosten? Das Problem ist..ich hab kein Geld bei mir."

Er lächelte:" Ist schon in Ordnung, solange sie für uns arbeiten als Gehilfe."

Ich blickte ihn skeptisch an und hatte wohl keine andere Wahl. Konnte ich diesen Mann trauen? Ich kannte ihn nicht und die Wahrscheinlichkeit bestand das er mich hereinlegen würde war zu groß. Er hätte dann die Gelegenheit sich an einer jungen Dame zu vergreifen, er könnte mit mir machen was er will.
Wiederum habe ich kein Geld noch Essen oder einen Platz zum schlafen.
Also musste ich ihm vertrauen und daran glauben das er ein guter Mensch ist. Ich hatte großes Glück, zuerst der alte Herr der mich in diese Stadt begleitete und dann noch eine Unterkunft und das umsonst.

Ich beschloss mit ihm zugehen und er freute sich:" Gut dann haben wir einen Handel. Kann es sein das sie noch nie in einer Stadt zuvor waren?"

Ich war überrascht und fragte ihn:" Woher wissen sie das?"

" Ihre Augen funkeln genauso wie meine als ich das erste Mal diese Stadt sah. *Kolnay- die Stadt der Wunder sagte man auch."

Wunder..? Vielleicht hatte er Recht, da hier Nähe ein Fluss floss und diese Stadt so voller Leben war, sodass sie schon von der Ferne funkelte.
Der junge Mann fasste mir plötzlich am Handgelenk und zog mich näher, um ihn zu folgen:" Kommen sie mit, dann zeig ich ihnen diese prachtvolle Stadt."

Ich errötete und lehnte es ab:" Nein nicht notwendig..."

Doch er hörte nicht auf mich und zeigte mir jede Ecke dieser Stadt.
Er war ein seltsamer Mann, die Hand einer jungen Frau ohne Probleme anzufassen und sie so mit zunehmen. Hamid hatte dies sein ganzes Leben lang noch nie gemacht, außer in dieser einen Nacht.

Meine Gedanken schwirrten täglich bei ihnen, denn es ist ja nicht einmal eine Woche vergangen seitdem. Dennoch wirkten sie nicht tot, für mich waren sie am Leben.

Solange ich an sie denke, dann sind sie niemals tot.

Ich versuchte zu vermeiden, an schreckliche Sachen zu denken, doch es brachte nichts.

Schließlich waren wir vor einen riesigen Tor und ich fragte interessiert:" Was ist denn das?"

" Es hält die Adligen und die untere Schicht auseinander."

Ich blickte nach oben und eine riesige Mauer stand vor mir. Wie es wohl dort drüben aussieht? Den Menschen dort drüben muss es bestimmt besser gehen. Ich sah viele arme Menschen an den Straßenecken hocken und selbst Sklaven die verkauft wurden wie Ware.

Ich wusste nicht wie der Mann hieß, der mich vermutlich aus diesen Schicksal bewahrt hatte und fragte ihm:" Dürfte ich wissen wie sie heißen, mein Herr?"

Er lachte plötzlich:" Mein Herr? Sie müssen nicht so höflich sein. Mein Name ist Akin und wie heißen sie?"

Jedoch log ich ihn nicht an und sagte ehrlich:" Nacera."

" Ein schöner Name." Sagte er und ich errötete erneut.

Als Akin fertig war, mir die Stadt zu zeigen. machten wir uns auf den Weg zu seinen Zuhause. In meinen Bauch wütete sich ein schlechtes Gefühl, doch ich unterdrückte es bewusst.

Er hatte einen Wagen der von einen Esel gefahren wurde und er setzte sich rein.
Akin half mir zum Wagen rauf und ich versteckte mich dort.
Sein Zuhause war nicht weit weg, aber er brauchte vermutlich den Wagen zum Handel, da viele Gegenstände und andere Sachen sich drinnen befanden.

Als wir schließlich ankamen war ich nervös und er beruhigte mich;" Keine Sorge, meine Familie ist offen."

Ich folgte ihm und sah ein kleines Häuschen vor mir stehen. Ein kleiner Junge kam rausgerannt und umarmte Akin.

" Bruderherz..!" schrie er überglücklich.

Er lachte und hob ihn hoch und spielte mit ihm. Der kleine Junge schaute mich neugierig an und fragte ihn:" Bruder was hast du diesmal nachhause mitgeschleppt?"

Ich schaute zu ihn böse rüber und versuchte meine Zunge zu hüten.
Akin lachte laut und sagte:" Eine Dame aus der Stadt, die kann dann Schwester helfen."

Wir gingen ins Haus hinein und ich sah eine ältere Frau krank liegen auf der Liege. Ihr Gesicht war blass und unter ihren Augen waren dunkle Augenringe.

Mein Gesicht schaute traurig und Akin sagte:" Mutter ich hab eine Haushilfe für dich besorgt!"

Sie war zu schwach um laut zu sprechen und lächelte stattdessen.

Dann trat vor mir ein Mädchen in mein Alter und blickte mich böse an:" Ist das eine Sklavin Akin?"

Es war vermutlich seine jüngere Schwester.
Wo sein Vater war konnte ich mich nicht ausdenken.

Akin schüttelte den Kopf:" Nein, sie wird ab jetzt bei uns Leben und uns helfen."

Die Schwester wurde sauer:" Wozu bin ich denn da? Warum gibst du dein Geld unnötig aus für irgendein Weib?! Und warum verbirgt sie ihr Gesicht?"

Obwohl Akin mich nicht gekauft hatte, ließ sie ihn nicht einmal aussprechen.

Plötzlich riss sie mir aggressiv den Umhang weg und meine blaugrünen Augen kamen mit meinen Gesicht zum Vorschein.
Mein Schleier war noch dran und der dunkle Haarsanstatz war zu sehen.

Sie schauten überrascht und ich zitterte vor Angst.

Bin ich aufgeflogen?
Wird mein Leben nun in Gefahr sein, indem sie mich verraten?

•••
*Kolnay: von mir erfundene Stadt, nahe der Schwarzmeer Region, bekannt als Handelsstadt mit den westlichen Reichen. Befindet sich im Norden des os. Reiches. 'Nur in dieser Geschichte'

•••

《Geschichtliche Info: Die Städte im osmanischen Reich bestanden aus einen Badehaus (Ghusulhane), einer Schule (Maktab), einen Gäste-und Wirtshaus, einen Marktplatz (Basar), Grabstätte, und Moscheen (die später immer mehr dazu kamen), aber auch aus kleinen Kirchen, je nach Ortsregion》

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