Save me (Band 1)

By Alenjaa

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Kim ist chaotisch und hat zu viele Probleme, die sie hinter der Maske des Partygirls versteckt. Joshua wirkt... More

Warten
Faszination Kim
Eskalation
Eiertanz
Vorsichtiges Kennenlernen
Auf Nummer Sicher
Der Dankeschönkuss
Verloren
Wiedersehen
Kims Zuhause
Der Brand
Das Bild
Was sein muss, muss sein
Mias Befreiung
Scheinurlaub
Verloren
Keine Nullachtfünfzehnnummer
Verschmelzung
Der Morgen danach
Herausforderung
Das Pläne schmieden
Eine Prinzessin
Alter Bekannter
Nur ein Kuss
Stolz und Traurigkeit
Wahrheit oder Pflicht
Rückkehr
Markiert
Spielverderber
Joshuas Warnung
Teufelsweib
Regeln brechen
Schlagabtausch
Vorbereitung
Abgrund
Abschied
Kims Regel
Typisch Kim
Geschäfliche Beziehung
Zugeständnisse
Runde 1
Runde 2
Probleme
Chaos
Seltsame Kim
Zurück in der Vergangenheit
Trotzkopf
Nicht alles ist so wie es scheint
Kims Flucht

Alarmstufe Rot

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By Alenjaa

Die letzten Tage waren wie im Flug vergangen. Kim hatte viel Zeit mit Mia verbracht und sie spürte wieder diese tiefe Verbundenheit von früher zwischen ihnen beiden. Kim hatte sich erstmal daran gewöhnen müssen, dass ständig Security um Mia und Samuel herumschwirrten.

Joshua hatte sie die letzten Tage nicht gesehen. Er hatte sich am Abend, an dem Mia aus dem Krankenhaus kam, noch nicht einmal verabschiedet. Auch wenn Kim es nicht zugeben wollte, hatte es sie getroffen. Der sonst so korrekte Joshua hatte sich nicht verabschiedet.

Vielleicht hatte sie es mit dem Ärgern doch übertrieben? Er hatte sie nach der Aktion, wo sie nackt im Zimmer gestanden hatte, nicht mehr richtig angeschaut.

Kim hatte sich tatsächlich wieder für das Lehramtsstudium eingeschrieben, da sie immer noch nicht wusste, was sie machen wollte. Sie hatte keine Pläne und es machte keinen Sinn, sich für etwas einzuschreiben, wenn sie es dann doch wieder nicht durchzog.

Immer noch hatte sie keine Gelegenheit gefunden, mit Mia darüber zu reden. Ständig waren Leute um sie herum, ob die Presse oder die Security. Heute Abend war sie mit einer alten Bekannten verabredet. Sie wollten die Szene unsicher machen. Samuel und Mia brauchten Zeit für sich und Kim wollte einfach nicht stören. Es wurde Zeit, dass sie in Mias Wohnung zog.

Es gab kurze Momente, in denen sie sich fehl am Platz fühlte. Sie wusste, dass das nicht der Fall war, aber das Gefühl blieb trotzdem. Die beiden wirkten so verliebt und so vertraut. Einerseits freute sie sich für Mia, anderseits machte es ihr deutlich, wie einsam sie eigentlich selbst war. Es wurde Zeit, sich einen Job und neue Leute zu suchen.

Nochmals betrachtete sich Kim im Spiegel. Sie hatte eins der Kleider von dem Einkauf an. Natürlich eins, was sie selbst ausgesucht hatte, denn Joshuas Kleider waren zwar schön, aber nicht Party tauglich. Das Kleid war schwarz und aus Spitze. Es war kurz und Kim wusste jetzt schon, sie musste aufpassen, wie sie sich bewegte. An der Taille und an der Brust saß es eng und ging dann ausfallend unter der Hüfte auseinander. Vorne war der Ausschnitt schön gesetzt und zeigte einen Ansatz ihrer Brüste. Dazu zog sie schwarze High Heels an. Da sie sehr klein war, schummelte sie immer mit hohen Schuhen.

Ihre Haare hatte sie zu großen Locken geformt und hier und da fiel ihr eine Locke ins Gesicht. Sie sah aus wie ein Engelchen. Ihre Lippen waren dunkelrot geschminkt. Durch ihre blonden Haare und ihre helle, blasse Haut war der Mund ein Hingucker. Ihr Gesicht war nicht mehr so eingefallen, da sie regelmäßig aß. Die Ränder unter den Augen hatte sie mit einer dicken Schicht Make-up überdecken können.

Schnell sammelte sie ihre Habseligkeiten ein und lief die Treppe hinunter. Samuel und Mia saßen auf der Couch. Sie winkte ihnen zu und rannte nach draußen. Schnell weg von den Turteltauben. Klar freute sie sich für die beiden, aber von morgens bis abends konnte sie das nicht ertragen.

Sie sprang in die Limousine vor der Tür und sagte dem Fahrer die Adresse. Samuel hatte ihr einen eigenen Fahrer zur Seite gestellt. So lange die Presse so um das Haus herumlungerte, war es ihm lieber, wenn sie mit seinem Fahrer fuhr. Sie hatte sich nicht lange dagegen gewehrt. Das sparte ihr die Bahnfahrerei und auch die Kosten dafür. Mia hatte ihr ein wenig Geld geliehen, aber sie brauchte dringend einen Job. Das Geld würde nicht mehr lange reichen und sie konnte nicht ständig Mia auf der Tasche liegen.

Heute würde sie sich einen Dummen suchen, der ihr die Drinks bezahlte. So machte sie es immer, wenn sie feiern ging. Zu irgendwas musste dieser Körper ja nütze sein. Am Club angekommen sah sie, wie einige Leute an der Straße anstanden. Na toll, jetzt musste sie auch noch warten. Sie hatte natürlich keine Jacke mitgenommen.

Seufzend stieg sie aus und stellte sich an. Schon nach ein paar Minuten war sie durchgefroren und kaum ein Stück vorangekommen, als sich jemand neben ihr räusperte.

„Guten Abend, schön dich zu sehen. Das ist aber ein netter Zufall."

Verwirrt sah sich Kim um und fiel Joshua um den Hals. „Joshiii, altes Haus, was machst du denn hier? Stehst du auch an? Der Club soll mega sein. Ich bin hier verabredet, mit einer Freundin."

Es war ihr, als würde Joshua aufatmen. Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Ohne Jacke stehst du hier an? Na, dann komm mal mit."

Sanft nahm er sie bei der Hand und führte sie an der Schlange vorbei. Seine Hand war groß und umschloss ihre kleine Hand vollständig. Aber die Hitze, die er ausstrahlte, tat ihrer eiskalten Hand gut und deswegen zog sie die auch nicht weg.

„Aber ich wäre bald dran gewesen. Wo willst du denn hin?" Verwirrt sah Kim zu Joshua hoch. Was hatte er denn jetzt wieder vor? Sie wollte doch in den Club!

„Ich erspare dir das Anstehen, Ms. Davies. Es sei denn, du möchtest weiter hier draußen frieren. Nach der Schlange zu urteilen, kann das noch eine Stunde dauern."

Abwartend zog Joshua eine Augenbraue hoch und Kim schüttelte bibbernd den Kopf. An der Schlange vorbei zog Joshua sie um das Gebäude herum zu einer Tür. Er klopfte und ein großer, kahl rasierter Mann öffnete grimmig die Tür. Als er Joshua erkannte, trat er lächelnd beiseite. „Hey Chef!"

Dieser nickte dem Mann an der Tür zu und Kim lief hinter Joshua her, den Mund ungläubig geöffnet. Das war Joshuas Club? Wie? Er hatte doch eine     PR-Agentur? „Moment mal, das ist dein Club?"

Grinsend sah sich Joshua um. „Ähm, ja Samuel und ich besitzen mehrere Clubs in der Stadt. Ich hab gedacht, du wüsstest das."

„Nein, das wusste ich nicht! Wieviel Clubs gehören euch denn?"

Joshua zuckte mit den Achseln und lächelte. „Samuel hat, glaube ich, drei der großen Clubs und mir gehört dieser Club und außerhalb der Stadt besitze ich noch zwei."

Kim schüttelte den Kopf. Also war Joshua so reich wie Samuel. Heilige Scheiße!

„Ist deine Freundin schon da? Oder darf ich dir noch ein Getränk anbieten?"

Kim nickte und lief hinter dem blonden Mann her. Er hatte wie bei der ersten Begegnung einen Anzug an. Ihm standen Anzüge hervorragend, aber Kim fragte sich, ob er immer so rum lief. Hatte er auch mal was Legeres an? Er wirkte immer so angespannt, dass er einen Club haben könnte, hätte sie niemals vermutet. Für sowas hätte sie ihn viel zu steif eingeschätzt.

Aber zu einem gratis Getränk sagte sie nicht nein. Dass sie so schnell an eins kommen würde, damit hätte sie natürlich nicht gerechnet. Joshua öffnete eine Tür und Kim grinste, als sie den Beat und die lauten Stimmen aus dem Club hörte. Endlich hieß es wieder Party machen,...

*************************************************

Die Musik war laut und der Club wie immer brechend voll. Schnell zog Joshua Kim hinter sich her in die VIP-Lounge. Er war überrascht gewesen, sie vor seinem Club zu sehen. Er hatte geschäftlich vereisen müssen, was ihn sehr geärgert hatte. Er wäre lieber in der Stadt geblieben.

Immer noch gab es viel zu tun mit dem Medienrummel um Mia und Samuel, das war natürlich der Grund. Er hatte sich noch von den Mädchen verabschieden wollen, aber die hatten so vertieft auf der Terrasse gesessen, dass er da nicht hatte stören wollen.

Er musterte Kim. Sie war heute ein Rauscheengel. Die blonden Locken umrahmten ihr kleines, schmales Gesicht. Sein Blick blieb wieder an den grünen Augen hängen. Diese Augen, die ihn im Schlaf verfolgten. Diesmal wirkte sie nicht mehr so müde und ausgemergelt wie vor ein paar Wochen.

Das Kleid hätte verboten sein müssen, seiner Meinung nach. Er sah, wie die Männer, an denen sie vorbeigingen, gierig ihren Blick über ihren Körper gleiten ließen. Das zu dem Thema unauffällig bleiben.

Endlich waren sie in der VIP-Lounge angekommen und sofort kam eine Kellnerin auf ihn zugeeilt. Manchmal war es doch schön, der Chef von allem zu sein.

„Wie immer, Sir?"

Er nickte und sah fragend zu Kim.

„Ich hätte gerne Sekt oder so?" Fragend sah sie zu Joshua.

Dieser seufzte, da kam die Studentin in ihr zum Vorschein. Prickelwasser stieg schnell zu Kopf. Weniger trinken, weniger Geld ausgeben müssen, aber trotzdem genug intus. „Bringen Sie der Dame einen Champagner."

„Meine Freundin ist da." Entschuldigend sah Kim ihn an.

Joshua spürte ein Gefühl in sich hochsteigen. War es Enttäuschung? „Hol sie hierher, ihr könnt die Lounge nutzen."

Er musste fast schreien, da die Musik gerade hochgedreht wurde. Kim nickte und tippte irgendwas in ihr Handy. Grinsend sah sie zu ihm hoch. „Sie kommt! Danke schön!"

Lächelnd warf sie ihm einen Kuss mit der Hand zu. Joshua atmete auf. Sie hatte die Angewohnheit, ihm nahe zu kommen. Das Küsschen aus der Entfernung war sicherer. Er wusste, diese Frau war gefährlich, er musste sie auf Distanz halten. Aber in seiner Lounge hatte er sie zumindest im Blick. So konnte sie keinen Unsinn bauen und die ganzen Gaffer waren abgeschirmt.

Die Freundin kam auf Kim zugelaufen und Joshua zog sich diskret zurück. Schnell bestellte er eine Flasche Champagner für die beiden und ließ diese zu ihrem Tisch bringen.

Die Freundin sah apart aus. Lange braune Haare, einen leicht asiatischen Touch.Während er sich die Umsatzzahlen abholte und schaute, ob alles glatt lief, behielt er sie mit einem Auge im Blick. Zwei Mal im Monat machte er eine Stippvisite, um zu schauen, ob sein Geschäftsführer Hilfe brauchte. Er war ein enger Freund und genoss somit Joshuas Vertrauen.

Sein Blick wanderte zu Kim, sie schien sich köstlich zu amüsieren. Sie lachte über das ganze Gesicht und Joshua war es, als würde die Sonne aufgehen. Wenn Kim lachte, lachte sie mit dem ganzen Gesicht, nicht nur der Mund, auch ihre Augen strahlten mit. Sie wirkte gelöst, ob das vom Alkohol kam oder aber, weil es ihr einfach gut ging, konnte Joshua nicht sagen.

Da er noch ein bisschen Arbeit hatte, ging er nach hinten in sein Büro. Eine halbe Stunde, dann hätte auch er frei. Er versuchte sich auf die Arbeit zu konzentrieren, aber immer wieder schweifte sein Blick auf die Überwachungskameras. Immer wieder musste er sich vergewissern, dass Kim noch da war.

„Chef, wir haben ein Problem." George sein Sicherheitschef vom Club kam herein gelaufen.

„Was ist denn?" Ungeduldig sah Joshua ihn an. Er hatte eigentlich jetzt Feierabend machen wollen.

Der Riese zog schuldbewusst den Kopf ein. „Wir haben jemanden im Club, der Drogen vertickt. Ein Mädchen liegt im Sanitätsraum. Wir wissen nicht, was sie genommen hat."

Sofort sprang Joshua auf. Das war gar nicht gut. Er hatte seine Mitarbeiter darauf geschult, ja keine Drogendealer in seinen Club zu lassen. Zum einen hasste er dieses Zeugs abgrundtief, zu viele Menschen hatte er schon daran krepieren sehen und zum zweiten bedeutete es schlechte Presse, wenn die etwas mitbekamen.

„Der Notarzt ist gerufen und kommt zum Hinterausgang? Wissen wir, wer es ist?"Mit gerunzelter Stirn sah Joshua auf die großen Monitore.

„Nein, bis jetzt keine Spur. Ich habe alle auf Alarmstufe rot. Fünf Leute haben sich undercover unter die Leute gemischt."

„Mach fünfzehn Leute draus. Ruf sie alle an! Je mehr Leute wir da draußen haben, umso größer ist die Chance, dass wir den erwischen. Es wird keiner mehr rein gelassen, nur raus! Ich bringe nicht mehr in Gefahr als nötig. Ich will dieses scheiß Zeugs nicht in meinem Club haben!"

George nickte und rannte hastig raus. Wütend starrte Joshua auf den Monitor und spürte, wie sein Herz aussetzte. Wo war Kim? Er hatte sich so ablenken lassen, dass er sie aus den Augen verloren hatte. Der Tisch war leer und angestrengt versuchte Joshua sie auf den Bildschirmen zu erhaschen. Na toll, jetzt musste er sich auch noch darum kümmern.

Da er sie nicht sehen konnte, rannte er nach draußen in die Lounge. Wütend starrte er seine Mitarbeiter an. „Wo ist sie?"

Unsicher blickten sie sich alle an. „Wer?"

Joshua stöhnte frustriert auf und lief zur Balustrade. Wütend starrte er auf die tanzende Menge. Nach kurzer Zeit konnte er endlich ihren Lockenkopf ausfindig machen. Sie tanzte am Rand der Menge, um sie herum natürlich nur gaffende Kerle. Er hörte, wie er knurrte.

Er erkannte unter ihnen Vladimir. Vladimir war ein alter Bekannter und nicht gerne gesehen. Wieso hatte man ihn überhaupt reingelassen? Er stand definitiv auf der schwarzen Liste. Er sah, wie Vladimir sich an Kim ranschmiss. Seine Hände hielten ihre Hüften fest, während sie diese ausladend im Takt bewegte.

Er winkte einem seiner Securityleuten zu und stürmte nach unten. Es ging ihm nicht darum, dass sie mit jemanden tanzte, sollte sie doch, aber nicht mit Vladimir. Dieser Typ ging gar nicht. Sie hatte was Besseres verdient. Aber sie schien keinen guten Geschmack in der Beziehung zu haben.

Als er unten ankam, wanderten seine Augen rastlos über die Menge. Sein Adrenalin schnellte nach oben, als er sah, dass Vladimir gefährlich nahe am Gesicht von Kim war. Sie bewegte sich in seinen Armen und er schien ihr etwas zuzuflüstern. Kim torkelte, sie war betrunken!

Er gab seinem Securitymann ein Zeichen und stürmte auf die beiden zu. Joshua war so wütend, dass er sein eigenes Blut in den Ohren rauschen hörte....

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