Der Flug des Adlers

By LoveHeartWriter

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Zusammen stiegen die vier Stimmen der Auserwählten in den Nachthimmel und es klang, als würden alle das Gleic... More

Kapitel 2

Kapitel 1

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Schon lange träumte Jeluno nichts Vernünftiges mehr. Das fand er und all die anderen Kinder dachten dasselbe, nur auf eine andere Weise. Sie meinten, Jeluno wäre durchgedreht. Irgendwie verstand er sie ja, aber es war trotzdem nicht seine Schuld, dass er so komische Abschnitte der Zukunft sah, wie er sie nannte. Die anderen sagten zu ihnen "Wahnvorstellungen,die nur psychologisch nicht mehr normale haben können". Immer, wenn Jeluno hereinkam, begannen alle zu tuscheln und sahen ihn dabei an. Der Junge bereute es fürchterlich, ihnen jedavon erzählt zu haben. Sie waren zwar gute Freunde, aber im Notfall hauten sie ab. Für Geld, Triumph und Beliebtheit taten sie alles – egal, ob ein Kumpel ein Problem hatte oder nicht. Seitdem Jeluno so komisch träumte, hielten selbst die Erwachsenen ihn für verrückt und er durfte nicht trainieren, obwohl dies das Wichtigste ist, denn ihr Stamm Paterilanos lebte im Freien. Es war schwer zu überleben, und so war jeder mit Ausbildungsehr wichtig. Sie kämpften gegen die Zorais, die Jewenaljtos, die Doasewinas, und die Waganysakos. Keiner durfte das Lager ohne wichtigen Grund verlassen, denn dies war sehr gefährlich. Schon von kleinauf mussten Kinder üben – alle außer Jeluno. Er träumte immer das Gleiche. Jedes Mal durchströmt ihn plötzlich eine wohlige Wärme. Danach kommt immer einsilberner, nebliger Schleier auf ihn zu. Er formt sich zu einer Windrose, die nur etwas größer ist als Jeluno. Sie dreht sich immer und immer schneller und beibt mit einem Meter Abstand vor ihm stehen. Da wechselt der Nebel jedes Mal seine Gestalt. Langsam wird er zu einem Adler, der in der Luft steht und auf Jeluno hinabsieht. Danach hört der Junge immer eine Stimme in seinem Kopf, die weder hell noch dunkel ist, weder lieb noch kalt. Alleinso machtlos, einzeln so schwach, doch zusammen Retter! Zu viert müsst ihr sein, euch vertrauen und lieben. Die Prophezeiung steht, ihr müsst sie erfüllen. Feindschaft sollt ihr vergessen und das Unmögliche wahr machen! Du wurdest erwählt, bist nun nicht mehr von Paterilano, sondern von Awala! Kraft und Geschick gilt nicht mehr, nur noch Zusammenhalt! Der neblige Adler schwang kraftvoll mit seinen Flügeln und verschwand elegant im Himmel. Nur noch fünf Wörter hört Jeluno aus der Ferne: Der Flug des Adlers! Das war alles jedes Mal so. Die anderen nannten ihn KeinChef, weil er keinen Trainer hatte. Der Junge fühlte sich beobachtet. Auch heute war es wieder so. Als er in das große Frühstückszelt trat, hörte man reges Gemurmel. Eine Stimme hebte sich besondersheraus. „Ach, KeinChef kommt noch immer herein und meint, er seie der Beste." Das stimmte nicht. Nie würde Jeluno so etwas tun. Doch der Kerl sprach weiter:„Dabei ist er ein Nichts – höchstens ein Mensch zum Wutauslassen. Und das kann man gut gebrauchen, denn bei dem wird man sehr schnell sauer. Und zwar, weil wir es alle nicht verdient haben, ihn auch nur ansehen zu müssen. Dagegen bin ich der König der Welt!" Arrogant streckte der Fiesling die Nase in die Luft. „Du bist auch sonst der King!", beeilte sich einer seiner Fans zu sagen. „Das stimmt wiederrum auch, Jota! Aber berichtigen darfst du mich trotzdem nicht", knurrte Tiggy. Da schaltete sich Jeluno wieder ein, der solche Gemeinheiten nicht hören konnte. „Er darf dich korrigieren. Dagegen ist es dir nicht erlaubt, ihm etwas zu verbieten." Er hätte nach dieser Rede einen Dank von den anderen erwartet, wenigstens von Jota, aber er fing sich nur wütende Blicke ein. „Ach ja,KeinChef? Was weißt du denn schon über Regeln! Immerhin wirst du nicht einmal unterrichtet!", höhnte Tiggy. „Mehr als du. Das ist auch keine große Kunst, bei deinem Spatzenhirn", fauchte Jeluno, der sich nicht mehr halten konnte. Tiggys Augen flammten auf. Das Gesicht knallrot vor Wut baute er sich vor ihm auf. „Wie hast du mich gerade genannt?", fragte er in bedrohlichem Tonfall. Jeluno wusste, dass sein Gegner schnell handgreiflich wurde. Er drehte sich um und sauste los. Er stoppte auch nicht, als er das Lager der Paterilanos schon längst verlassen hatte. „Renn nur,Schwachhirn! In deinem Tempo hohlen wir dich auch ein, wenn wir gehen!", hörteer Tiggy höhnen. „Buuh, KeinChef! Buuh, KeinChef!", schrien seine Untertanen. Jeluno rannte und rannte. Er wollte am liebsten nie wieder anhalten.

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