[Jonah & Ferrah] Die Natürlic...

By TiraRewane

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Ferrah. Ein gewöhnliches Mädchen. Jedenfalls bis zum 22.07.2017. Denn dann nimmt ihr Leben eine 180° Wende... More

00: Prologue
01: Silence
02: Alex
04: The Key
05: Like flames
06: Let yourself fall
07: The Dom
08: Lost the way

03: Golden Eyes

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By TiraRewane

Die Luft um Ferrah herum war zwar frischer, aber der Nebel hüllte sie wie in einem Wattebausch ein. Die feinen Wassertropfen hinterließen einen kalten Film auf ihrer Haut, weswegen sie ihre Jacke enger um sich zog.

Wachsam schaute sie sich um, beobachtete die Dunkelheit. Achtete auf jedes Geräusch, das sie hörte.

Bedachtsam ging sie die Straße entlang, immer auf der Hut.

Eine schwarze Katze, die jaulend ihren Weg kreuzte erschreckte sie so sehr, dass sie panisch aufschrie. Sie hatte das jaulen der Katze nicht als solches erkannt und war um so erleichterter, als sie es sah.

Die Nacht war still. Totenstill. Von der Angst und den Sorgen der Bürger geprägt. Sie hafteten an jeder Straße, an jeder Lampe, an jedem Gebäude.

Früher, dachte sie. Früher war hier nachts so viel los. Diskotheken waren Nachts reihenweise geöffnet, davor lange Schlangen von Jugendlichen die den Rausch spüren wollten.

Supermärkte und Shoppingzentren hatten bis 22 Uhr ihre Türen geöffnet, in ihren Geschäften trendsüchtige Frauen und Mütter, die für die Familie einkauften.

Immer wieder wurde ein Fest gefeiert, die Straßen waren immer belebt.

Doch jetzt? Jetzt war alles dunkel, still und jeder verbarrikadierte sich in seinen Häusern. Ferrah seufzte sehnsüchtig.

Als sie an einer Kreuzung ankam, blieb sie unschlüssig stehen. Wo wollte sie eigentlich hin? Sie wusste es nicht, sie war einfach geflüchtet. Sie konnte es dort nicht mehr aushalten. Die Ereignisse standen ihr direkt vor Augen und sie wünschte sich, sie würde woanders leben. Wo niemand Angst haben musste. Wo nichts passierte. Doch so war es nicht. So würde es nie sein.

Nachdenklich betrachtete sie die drei möglichen Wege. Links von ihr war es stockdunkel, nicht eine Laterne strahlte ihr orangenes Licht aus.

Rechts von ihr war eine leicht beleuchtete Straße. Doch die Laternen flackerten und die erste Lampe knallte und knallte ehe ein Funkenregen der Straße entegeb sprühte und die Gasse in grelles weißes Licht hüllte. Ferrah erschrak, als sie plötzlich eine schwarze Gestalt in den Funken erschien. Sie wusste, dass es keine Einbildung war, sondern dass sie schleunigst weg musste. Da nur noch der Weg geradeaus frei war, nahm sie ihre Beine in die Hand und lief um ihr Leben. Die Haare wehten im Wind und ihre Füße hinterließen hallende Geräusche, die in der Stille der Nacht umso lauter wirkten. Der Regen, den sie vorher nicht gespürt hatte nahm zu und es wurde schwerer, zu sehen wo sie hinrannte, die Haare klebten im Gesicht wie ein nasse Matte.

Sie lief an vielen Seitenstraßen vorbei, an Einkaufszentren und leeren Wohnungen.

"Du kannst mir nicht davonlaufen." Ertönte eine tiefe, schmeichelnde Stimme in ihrem Kopf. Panisch sah sie sich um und stoppte. Ihr Herz raste, ob vor Angst oder der Anstrengung konnte sie nicht sagen. Wahrscheinlich beides.

"Du kannst mich nicht sehen, aber ich dich." Wieder diese Stimme. Sie war so einlullend und hätte sie nicht so soviel Angst, hätte er sie schon längst am Haken gehabt. Doch sie stand im Regen, mit wachsamen Augen und suchte die Gegend ab.

Es musste doch einen Ausweg geben!
Verzweifelt strich sie sich die nassen und verfilzten Haare aus der Stirn und inspizierte die Straße links von ihr. Sie sah sehr verkommen aus und sie ekelte sich jetzt schon davor. Doch es war ein Versuch wert. Sie rannte auf die Straße zu, doch bremste abrupt als die erneut die Stimme des Mannes hörte.

"Komm zu mir, kleines und dir wird nichts passieren. Komm her!", lockte er und Ferrah war kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Doch sie mobilisierte alle verbliebenen Kräfte und wehrte sich. Ihre Füße trugen sie wieder über den nassen, glitschigen Asphalt über den sie mehr schlitterte als lief.

Ihr Weg endete mit einem dumpfen Knall.
Sie fiel hart auf den Boden und zischte schmerzlich auf, als sie ihren Arm bewegte. Anscheinend war er geprellt. Hoffte sie zumindest.

Doch dann nahm sie ein leichtes schimmern vor ihr wahr und schüttelte verwirrt den Kopf. Bestimmt war sie mit dem Kopf zu stark auf den Boden aufgekommen und sie halluzinierte nur. Sie rappelte sich mit verzerrtem Gesicht auf und sah sich um. Wogegen war sie gelaufen? Was hatte ihr den Weg versperrt? Nichts war zu sehen. Aber gegen etwas musste sie ja gelaufen sein. Sie konnte ja schlecht gegen nichts laufen und dann stürzen.

Sie beobachtete die Straße vor ihr als ihr wieder das Flimmern auffiel. Sie ging entschlossen darauf zu und prallte gegen eine durchsichtige Wand. Jedenfalls schien es so, doch bei jeder Berührung flimmerte die Wand stärker. Verwirrt musterte sie das Flimmern. Es zogen sich kleine Blitze in regelmäßigen Abständen von dem Haus links von ihr zu dem gegenüber.

Entsetzt drehte sie sich um, beobachtete ihre Umgebung. Was zur Hölle war das?
Jetzt, als sie das Flimmern erkannt hatte, sah sie schockiert, dass es komplett um sie herum ging. Mit ausgetreckter Hand ging sie mehrere Schritte vorwärts in der ängstlichen Erwartung wieder diese Wand zu spüren.

Und tatsächlich. Es war, als wäre um sie herum eine Glasmauer.

Plötzlich schlug ihre Verwirrung in Wut um. Wer auch immer das war, der konnte was erleben! Sie holte aus und ließ ihre Hand mit aller Kraft auf die unsichtbare Wand nieder sausen. Als ein dumpfes Klatschen ertönte, öffnete sie überrascht die Augen. Ferrah hatte nicht einmal bemerkt, dass sie sie geschlossen hatte. Ihre Hand wies keine Wunden auf und doch schoss ein unerträglicher Schmerz ihren Arm hinauf und hinterließ eine brennende Spur. Ihre Brust zog sich zusammen, sie keuchte und fasste sich mit der anderen Hand an den Kopf. Es schien, als würde sich der Schmerz gleichmäßig aufteilen und ihren Kopf, ihre Haut und alles andere in Flammen setzen. Sie fiel auf die Knie und krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht. Auch der kühle Regen verschaffte ihr keine Linderung, er schürte das Feuer nur noch mehr.

Ein Schrei entrang sich ihrer Kehle und auf einmal blitzte die Wand um sie herum grell weiß auf, ehe sie in sich zusammen fiel.

Im selben Moment verschwand der Schmerz komplett und Ferrah konnte wieder frei atmen.

"Erstaunlich!", ertönte hinter ihr die manipulative Stimme.

"Erstaunlich, wirklich erstaunlich!", wiederholte er, diesmal aber mit einem nachdenklichen Unterton.

Sie spürte seine Anwesenheit so unvermittelt, so stark, dass sie überrascht die Augen weit aufriss.
Mit letzter verbliebener Kraft rappelte sie sich auf und drehte sich um.

In einigen Metern Entfernung stand er, in einen dicken schwarzen Samtmantel gehüllt, die Kapuze tief in die Stirn gezogen. Das einzige was sie erkannte, waren seine goldenen Augen. Sie strahlten so hell, dass sie unfähig war, den Blick abzuwenden. Wie eine Marionette ging sie langsam auf ihn zu, setzte einen Fuß vor den anderen.

Das Wasser um sie herum platschte jedem Schritt und spritze nach allen Seiten weg. Ihre Klamotten waren bis auf die Haut durchnässt, doch sie spürte weder die Kälte, noch spürte sie ihr Herzrasen. Sie hörte nicht das quitschen von Reifen, das Geplätscher von Wasser oder die eiligen Schritte, die auf sie zu kamen.

"So ist's brav, Mädchen", lobte er sie und Ferrah konnte das diebische Grinsen hören, dass sich im Schatten seinem Gesichts gebildet hatte.

Ihre Gedanken kreisten nur um eine Frage herum: Was zur Hölle und in drei Teufels Namen tat sie hier, verdammt nochmal?!

Wieso konnte sie den Mund nicht öffnen, ihm wütende Sätze entgegenspucken, stehen bleiben oder gar wegrennen? Wieso war sie ihm plötlich so ausgeliefert?

Einen Meter vor ihm kam sie zum stehen. Sie war noch immer von seinen Augen gebannt, als sie von Nahem sah, wie sich das Gold bewegte, um die Iris floss und sie in einen Strudel gezogen wurde, aus dem sie sich aus eigener Kraft nicht befreien würde können.

Und dann passierte alles ganz schnell. Sie wurde grob zur Seite geschubst, wobei der Kontakt zu den goldenen Augen abbrach und sie benommen taumelte ehe sie wieder in die reale Welt fand. Doch dann sah aus den Augenwinkeln etwas blaues auf sich zusausen. Instinktiv krümmte sie sich und schütze ihren Kopf mit den Armen. Doch als nach einer Weile nichts mit ihr passierte, traute sie sich, langsam die Arme zu senken und zur Seite zu schielen. Neben ihr stand ein Mann, ziemlich groß, und lieferte sich einen Kampf mit seinem Gegenüber.

Doch es war kein normaler Kampf, hierbei wurden weder Fäuste geschwungen noch Waffen abgefeuert. Stattdessen starrten sie sich mit ausgestreckten Händen an, aus denen irgendetwas schoss. Ihre Mienen waren mittlerweile nur noch verzerrte Masken der Wut.

Fasziniert sah Ferrah zu, wie ein grüner, grell leuchtender Strahl die Brust des schwarzen Mannes traf und ihn einige Meter wegschleuderte. Ihr Retter, wie ihr mittlerweile klar war, schickte eine weitere grüne Salve hinterher, ehe er sich an Ferrah wandte, die mit großen Augen das Schauspiel verfolgt hatte. Der Regen verschleierte ihre Sicht uns so sah sie nicht den Blick, den er ihr zuwarf.

"Austin!", brüllte er verärgert. "Nie tut er das, was man ihm sagt!", meckerte er leise vor sich hin.

Aus der Ferne sah sie einen weiteren großen, schlanken Mann angerannt kommen.

Er schnaufte, als er vor ihnen schlitternd stehen blieb.
"Ja, Boss?", fragte er aber sofort.

"Bring sie in den Wagen", befahl er ihm leise aber bestimmt und mit einem scharfen Unterton, was auch Austin bemerkt hatte, denn er zuckte merklich zusammen.

Doch er fing sich schnell und beugte sich zu iht runter. Als sie ihn ängstlich auswich, seufzte er kurz. Dann kniete er sich hin und flüsterte ein paar Worte.

"Wir wollen dir helfen, du bist bei uns sicher. Wir wollen dich in Sicherheit bringen."

Seine Worte hatten etwas beruhigendes, dennoch ließ sich Ferrah nur widerwillig in den Wagen tragen, den ihr Retter wohl gemeint haben musste. Mit einem Ruck hob er sie im Brautstil hoch und sie klammerte sich Schultern fest. Sie wurde immerwieder von kleinen Wassertropfen getroffen, sie sich aus Austins Haare lösten. Den Regen nahm sie nur noch am Rande wahr, zu unwichtig war er.

Ihr Herz raste immer noch, ob vor Angst oder Aufregung konnte Ferrah nicht bestimmen. Doch das Adrenalin ließ so schnell nach wie es gekommen war. Beim Wagen angekommen ließ Austin sie runter, stützte sie allerdings noch, da Ferrah nicht stehen konnte. Ihre Beine fühlten sich schwer wie Metall und wabbelig wie Pudding an, sie zitterte und ihre nassen Klamotten machten ihre Situation nicht besser.

Es regnete immer noch und ihre Haare waren mittlerweile so strähning und nass, dass sie es aufgab, sie richten zu wollen.

"Austin!", scholl die Stimme seines Bosses über die Straße.

Austin dreht sich fragend um, als ein tiefroter Strahl auf Ferrah zusteuerte. Austin wollte sie gerade wegziehen, als ihn ein weißer Strahl von den Socken haute und er wie ein nasser Sack umfiel. Und dann traf sie der rote Strahl an der Brust und eine sengende Hitze breitete sich in ihrem Inneren aus. Und noch bevor sie gucken konnte was genau passiert war, fiel sie rücklings um und driftete in eine schwarze Welt ab.

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