One day More

By EmmaSylvieLaufeyson

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Die Geschichte eines Mädchens, die den Tag der Revolution doch anders mitbekam... More

One day More

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By EmmaSylvieLaufeyson

Emma setzte sich neben Enjorlas und sie lächelte ihn an.

„Wie geht es dir heute?“ fragte sie und kippte ihren Kopf. Enjorlas sah sie kurz an und lächelte. „Die anderen werden gleich hier sein und dann können wir weitermachen.“ Emma nickte und sah weg „Die Revolution..“ murmelte sie ein wenig unsicher. Sie mochte die Vorstellung nicht das all ihre Freunde, die einzigen Menschen die sie auf der Welt hatte sich gradewegs in einen Krieg stürzten. Gegen das Gesetz. Sie schüttelte den Kopf und seufzte. Sie stürzten sich gradewegs in den Tod. Und sich mit. Weil sie wusste dass sie Enjorlas nicht alleine lassen würde, selbst nicht wenn das bedeuten würde dass sie sterben würde…mit ihm an seiner Seite.

Eine Hand auf ihrer Schulter lies sie aus ihren Gedanken reißen.

Schnell drehte sie sich um und sah zu Grantaire. Sie lächelte „Hallo Grantaire.“ Sagte sie und machte neben sich im ABC cafe platz. Er grinste und setzte sich neben sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Emma errötete und sah wieder zu Enjorlas. Sie beide waren beste Freunde und es dauerte nicht lange bis die beiden Jungs eine Flasche Wein köpften und sich lachend über die revolutionären Pläne stürzten. Auch die anderen Studenten ließen nicht lange auf sich warten.

Sobald alle da waren interessierte sich Enjorlas nicht mehr für sie. Sie war wie unsichtbar geworden. Aber sie war das gewohnt. Er kämpfte für seine Überzeugungen und seine Freiheit. Da hatte er keine Zeit für Freunde. War er erst einmal in Fahrt war alles um ihn herum unsichtbar geworden.

Emma sah ihnen eine Weile lang zu bevor sie ein paar Mal hustete. Ärgerlich sah sie weg. Diesen Husten hatte sie nun eine ganze Weile. Und sie wusste nicht was es war. Aber einen Arzt wollte sie auch nicht aufsuchen. Ein Arzt heutzutage war ziemlich teuer. Und sie hatte nicht sehr viel Geld. Es reichte grade mal für ihre Ausbildung und etwas zu essen. Wie sollte sie da einen Arzt aufsuchen?

Aber sie wollte es auch niemanden zeigen. Nicht unter den Jungs. Es war eine Schwäche und die Revolution erlaubte keine Schwäche. Sie schoss ihre Augen und hustete noch einmal.

Grantaire sah sie an und runzelte besorgt „Emma?“ fragte er.

Emma öffnete die Augen und sah ihn an.

„Ist alles ok mit dir?“ fragte er und lächelte. Emma lächelte gezwungenermaßen zurück.

„Aber sicher doch…“ flüsterte sie und rieb sich die Augen lächelnd.

Grantaire legte seine Hand auf ihre Schulter und umarmte sie „Vielleicht solltest du nach Hause gehen um dich auszuruhen. Morgen ist der große Tag ok?“ er sah in ihre Augen.

Sie sah ihn an und nickte langsam and stand auf „Wir sehen uns morgen ok?“ fragte sie und hustete wieder.

Die Nacht über hatte sie starke Halsschmerzen und konnte nicht wirklich schlafen. Der Husten lies sie nicht. Zitternd versuchte sie sich unter der Decke warm zu halten. Vielleicht sollte sie zu Hause bleiben. Vielleicht sollte sie sich ausruhen. Doch sie werden dann denken sie hätte Angst. Sie hatte keine Angst. Nein im Gegenteil. Sie war bereit für ihre Freunde zu sterben. Doch war dies die Lösung die Enjorlas für sie bereit hielt? Einen sinnlosen Tod?

Emma seufzte und drehte sich wieder zur anderen Seite. Sie würde nicht zu Hause bleiben. Sie würde zu ihren Freunden stehen.

Sie wurde geweckt von einem Schrei. Emma riss ihre Augen auf und sah sich panisch um. „KILLER!“ hörte sie nur. Sie sprang auf und rannte zum Fenster. Sie hustete ein wenig und sah aus dem Fenster.

Enjorlas Grantaire und die anderen rannten in Richtung ABC Cafe. Sie kippte ihren Kopf. Grantaire sah zu ihr rauf und schrie „Es geht los Emma! Komm schon! Auf die Barrikade!!“

Sie zuckte überrascht zusammen und rannte die Treppen runter. Doch bevor sie die Tür erreichen konnte, taumelte sie ein wenig. Sie runzelte die Stirn und hielt  ihren Kopf. Ihre Temperatur war leicht erhöht…nein…sie bildete sich das nur ein. Sie konnte jetzt nicht aufgeben. Sie sollte los.

Schnell rannte sie zu der Gasse wo sich das ABC Cafe befand. Dort würde ihre Barrikade entstehen. Es lagen schon einzelne Möbelstücke auf dem Pflaster. Enjorlas und Grantaire stapelten diese zu einer Wand hoch.

Enjorlas sah zu ihr „Komm schon Emma! Hilf uns! Wir brauchen dich!“

Emma nickte und rannte zu ihnen. Schnell stapelte sie ein paar Stühle zusammen und sah sich um. Sie hatte keine Ahnung gehabt wie viele Menschen tatsächlich der Barrikade beistehen würden. Sie lächelte ein wenig. Sie fühlte sich so…so…stark mit den anderen zusammen. Emma konnte nun Enjorlas ein wenig besser verstehen. Sie hatte das erste Mal das Gefühl dass sie alle zusammen tatsächlich etwas erreichen können.

Schnell rannte sie zu einem Tisch und versuchte ihn anzuheben, doch sie hustete ein wenig.

Sie senkte den Kopf und strich über ihre Haare.

„Warte ich helfe dir“ meinte jemand. Emma hob ihren Kopf und sah einen älteren Mann mit einem drei Tage Bart an. Er trug einen Mantel und einen Hut. An seinem Mantel war die Blume der Revolution befestigt. Sie lächelte und nickte „Das wäre nett“ meinte sie und zusammen brachten sie den Tisch zu der Barrikade.

Emma nickte dem Mann zu und rannte zu den Waffen um sie zu sortieren. Grantaire war bei ihr um ihr zu helfen. Ein paar Mal hustete sie und Grantaire sah sie besorgt an. Sie lächelte „Mach dir keine Sorgen um mich. Mir geht es gut“ meinte sie und sortierte die Degen.

Enjorlas sah sich um „Wir brauchen einen Freiwilligen! Wir müssen wissen was sie planen!“

Emma hob ihren Kopf und sie runzelte die Stirn. Wollte Enjorlas wirklich jemanden in die Höhle des Löwen gehen? Niemand wäre so naiv diese Gefahr auf sich zu nehmen.

„Ich kenne ihre Pläne“ meinte plötzlich eine bekannte Stimme.

Emma drehte ihren Kopf zu dem Mann der ihr geholfen hatte.

„Ich habe ihnen gedient in meinen Jugendtagen. Ich kann herausfinden, was sie als nächstes planen werden“

Sie sah ihn besorgt an. Enjorlas grinste „Das ist wundervoll. Morgen wirst du dich unter sie schmuggeln und uns berichten, aber heute brauchen wir jeden verfügbaren Mann!“

Der Mann nickte und half anderen neue Möbel zu schleppen.

Emma sah ihnen zu und dann hustete sie laut und stark. Sie hielt sich ihre Brust. Es tat weh.

Schnell rannte sie ins einsame Cafe damit de anderen sie nicht sahen.

Vorsichtig lehnte sie sich gegen die Wand und hustete erneut. Sie fühlte sich schwach und krank.

Plötzlich war da eine Hand auf ihrer Schulter. „Ist alles in Ordnung?“

Emma drehte den Kopf und sah den Mann mit dem Hut an. Sie lachte leise, überrascht ihn so häufig über den Weg zu laufen. „H-Hallo wieder“ hustete sie und schloss ihre Augen.

Er lächelte und sah sie besorgt an. „Was ist los?“

Sie runzelte die Stirn „W-Was?“ meinte sie und rieb sich die Augen.

„Du siehst nicht gut aus“ meinte er. Emma lachte „Wie charmant“

Er hielt ihren Arm und seine Hand fuhr zu ihrer Stirn. „Du fieberst Mädchen.“

Emma schüttelte den Kopf „Ich bin ehrlich ok…ich…ich..“ Eine plötzlich Schwäche schien von ihr Besitz zu ergreifen. Ihre Beine gaben nach und sie fiel zu Boden. Jeden Moment erwartete sie den Aufprall mit dem Boden, doch der blieb aus. Der Mann fing sie auf und sah sie besorgt an „Du brauchst ein Bett und keine Revolution!“

Sie zitterte vor Kälte. „A-A-A-Aber…m…m..meine F…reunde…“

„Werden es verstehen“ Er hob sie in seinen Arm „Wo wohnst du?“

Mit letzter Kraft schaffte sie es ihm ihre Adresse zu sagen, bevor sie in ohnmacht fiel.

Vorsichtig schlug sie ihre Augen auf. Sie war in ihrem Bett, zugedeckt. Emma runzelte die Stirn und sah sich um.

„Wie fühlst du dich?“ fragte jemand. Sie hob ihren Kopf und sah den Mann neben ihr auf der Bettkante sitzen. Sie hielt ihren Kopf und stöhnte „W-Was ist…passiert?“ fragte sie und wollte sich aufsetzen doch der Mann berührte ihre Schulter und drückte sie sanft zurück

„Du solltest dich ausruhen…“

„Aber..“

„Es ist Nacht, die anderen bewachen die Barrikade. Es wird nichts geschehen.“

Sie sah ihn unsicher an dann entspannte sie sich wieder in ihrem Bett „Warum bist du noch hier?“ fragte sie schwach.

Er sah zu ihr „Nun…keiner deiner Freunde hatten sich dafür bereit erklärt…also bin ich hier geblieben“ meinte er bloß. Sie sah ihn an und hustete ein paar Mal. Enttäuscht sah sie weg. Sie hätte nie gedacht dass ihre Freunde sie einmal im Stich lassen würden.

„Keine Sorge, du wirst wieder“ meinte der Mann und sag sie an.

Emma sah zurück. „Das wäre nicht so wenn du nicht gewesen wärst“ murmelte sie und lächelte. „Ich bin Emma“

Er kippte sein Kopf „Ich bin Emilé“ meinte er lächelnd.

Sie lehnt sich zurück. „Es ist schön dich einmal persönlich kennen zu lernen“

Er nickte „Schlaf jetzt Emma. Morgen ist ein neuer Tag. Es wird hart.“

„Du…hast dich freiwillig gemeldet um die anderen auszuspionieren“ meinte sie besorgt.

Er nickte „Ja“

Emma wartete auf eine Erklärung, doch sie kam nicht. „Warum?“

Er sah sie an „Ich würde nicht wollen dass einer wie du es machen würde. Ihr seid noch Kinder“

Emma nickte und schloss ihre Augen. Emilé strich ihre Haare aus dem Gesicht „Ich bleibe hier bis es Zeit wird zu gehen“

Sie lächelt ein wenig und nickte bevor sie wieder einschlief.

Emilé hatte sein Wort gehalten und war bei ihr geblieben. Am nächsten Morgen gingen sie gemeinsam wieder zur Barrikade. Emma fühlte sich schon viel besser nachdem sie die Möglichkeit gehabt hatte sich ganz auszuruhen.

Sie gingen hinter die Barrikade zu den anderen. Emma beachtete Enjorlas nicht. Sie war noch immer sauer dass er anscheinend keine Sorge um sie gezeigt hatte. Schnell ging sie ins Cafe um das Pulver bereitzulegen.

Emilé tat in der Zwischenzeit seine Pflicht und war gegangen um die Gegner auszuspionieren.

Sie machte sich ein wenig Sorgen aber das war normal. Egal wer gegangen wäre, sie hätte sich Gedanken um denjenigen gemacht.

Es dauerte nicht lange bis er wieder kam. Verwundert hob Emma ihren Kopf. Auch Enjorlas und Grantaire sahen sich irritiert an.

„Hört mir zu meine Freunde!“ meinte Emilé und hob seine Hände zu zeigen dass er kein Feind war. „Ich habe getan worum ihr mich gebeten habt. Ich habe unseren Feind ausspioniert. Sie werden heute nicht angreifen. Sie werden euch aushungern und dann wenn ihr schwach seid werden sie zuschlagen.“

Enjorlas grinste breit „Ich danke dir.“ Sagte er „Dank die wissen wir nun wie wir vorgehen müssen!“

Emma sah zu Emilé rüber. Er grinste und lies sich von den anderen Studenten loben. Für einen kurzen Moment sah er zu ihr und er nickte ihr freundlich zu.

„LÜGNER!“ schrie der kleine Gavroche. Emma sah überrascht auf. Auch Emilé schien erstaunt.

Gavroche sah ihn mit einem Grinsen im Gesicht an. „Guten Morgen Herr Inspektor? Wie geht es uns denn heute?“

Alle Studenten sahen Emilé eine Weile verwundert an, dann stürzten sie sich auf ihn.

„Ich habe ihn sofort erkannt! Es ist Inspektor Javert!“

Der Name lies sie erschaudern. Er war unter allen Leuten weit bekannt. Inspektor Javert…der meist geachtete und gefürchtetste Polizist der Stadt.

Emmas Augen wurden weit. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie starrte Javert eine ganze Zeit lang bloß an.

Enjorlas sah zu Marius „Was machen wir jetzt mit ihm?“

„Bringt ihn ins Cafe…dann werden wir entscheiden was wir mit ihm machen“

„Erschießt mich gleich, oder später es macht keinen Unterschied!“ rief Javert in Hass „Ihr alle werdet sterben! Alle Verräter!“

Sein Blick wanderte von Enjorlas zu Grantaire…und dann zu Emma. Sie zuckte zusammen. In seinen Augen lag unerschütterlicher Hass.

Ein Schauer lief ihr über den Rücken und sie ging zu Enjorlas „Enjorlas…was jetzt?“

Er sah sie an „Lade die Pistolen! Ich kümmere mich um den Verräter!“

Ein paar Stunden vergingen und sie saß auf der Barrikade zusammen mit Grantaire. Sie sah zu ihm „Wann meint ihr werden sie angreifen?“ fragte Emma unsicher.

Grantaire funkelte zum Cafe „Dank unserer Schlange wissen wir nicht was sie vorhaben. Sie könnten jetzt angreifen…oder in ein paar Stunden...oder gar nicht.“

Sie sah zum Cafe „Was…werdet ihr mit ihm machen?“ fragte sie vorsichtig.

Grantaire rollte mit seinen Augen „Wenn es nach mir ginge würde ich ihn zwischen seine Augen schießen!“

Es traf Emma wie ein Blitz. Was machten sie da? Jemanden kaltblütig zu ermorden? War dies der Weg wie die anderen ihre Freiheit erkämpfen wollten? Dann wollte sie nicht länger dazugehören!

Als keiner hinsah schnappte sie sich ein Messer and schlich sich an den anderen vorbei in das ABC. Schnell schloss sie die Tür und sah sich um.

Was sie sah lies sie erschaudern.

Javert kniete schwach zu Boden, ein Strick um seinen Hals und eine tiefe und blutende Platzwunde an der Stirn.

Als er jemanden reinkommen hörte hob er schwach den Kopf an und grinste hämisch.

„Nun. Ich dachte mir schon, dass jemand nicht erwarten kann mich zu töten.“ Meinte er in einer tiefen schwachen Stimme.

„Ich habe dich nicht erwartet. Obwohl es nur verständlich ist. Ich habe dich benutzt. Du hast also am meisten Grund mich zu hassen, Emma!“

Emma sah ihn bloß an. Sie hörte jedes Wort und es waren wie kleine Messerstiche in ihrer Brust. Doch sie sagte nichts. Sie ging zu ihm mit dem Dolch in ihrer Hand.

Er grinste „Auf die altmodische Art? Erstich mich mit einem Messer“

Emma sagte nichts. Sie kniete sich neben ihm hin und hielt das Messer in ihrer zitternden Hand…dann legte sie es in seine gefesselten Hände. Javert runzelte die Stirn und sah sie irritiert an. „Was…?“

Sie sagte nichts und lockerte die Schlinge um seinen Hals, dann stand sie auf und ging zur Tür.

„Das ändert Nichts Emma“ meinte er bevor sie die Tür erreichen konnte.

„Ihr seid alle Verräter des Gesetzes. Auch du Emma. Du wirst mit ihnen sterben!“

Sie drehte sich nicht wieder um. Sie ging nur durch di Tür und war weg.

„ER IST WEG!“ schrie Enjorlas plötzlich. Es war abends und es waren schon zwei Stunden vergangen seit sie Javert befreit hatte. Nun erst bemerkte jemand dass Inspektor Javert geflohen ist. Emma schüttelte ihren Kopf und sah weg.

“Wie ist das möglich?“

„Er konnte doch nicht einfach so fliehen?“

„Ich habe ihn selber gefesselt! Er hätte nicht ohne Hilfe fliehen können!“

„Dann haben wir einen Verräter unter uns!“

Enjorlas fuhr sich durch die Haare. „Das bringt uns jetzt nicht weiter! Wir müssen weiterdenken!“

Und das war der Moment wo sie Schritte hörten. Und zwar viele Männer im Gleichschritt. Alle erbleichten.

Enjorlas war der erste der handelte „AUF DIE BARRIKADEN!“

Alle sprangen auf die Möbel „Wer ist da?“ rief einer der Soldaten

Enjorlas sah zu Marius dann schrie er: „Die französische Revolution!“

Keine Sekunde nachdem er dies gesagt hatte fielen Schüsse. Emma schrie auf und sprang zur Seite in Deckung.

„FEUER!“ schrie Enjorlas und die Jungs begannen zu schießen. Sie hielt ihren Kopf gesenkt und wimmerte erschrocken auf. Di ersten wurden getötet. Sie konnte das Blut der Studenten sehen…ihrer Freunde.

Sie zitterte und hustete in den Staub hinein.

Eine Hand riss sie hoch und sie starrte in das Gesicht von einem unbekannten Jungen „Du musst in die Hintergasse! Dort ist es sicherer!“ schrie er gegen den Lärm.

Emma widersprach nicht sondern rannte in die Gasse. Es war stiller. Aber wo waren die anderen? Warum war sie allein in der Gasse?

Plötzlich schlang jemand einen Arm um sie und eine Hand dämpfte ihren Schrei.

Sie schlug um sich.

“Shhhhh,…“ machte jemand hinter ihr „Ganz ruhig Emma“

Es war Javert! Panisch wehrte sie sich gegen seinen Griff doch er war viel zu stark.

„Halt still oder ich muss dir wehtun!“ fauchte er in ihr Ohr und hielt ihr den Dolch gegen ihren Hals. Sie zitterte und hielt still. Seine andere Hand fuhr zu ihren Handgelenken und er fesselte sie mit seinen Handschellen hart.

Dann trieb er sie in ein Gebäude und verschloss die Tür. Emma funkelte ihn an „So dankst du mir?“ fragte sie.

Javert sah sie an „Ich sagte bereits dass das nichts ändert. Du bist immer noch mein Feind. Und ich mache keine Unterschiede!“

Er kam zu ihr und packte sie an der Kehle und drückte sie gegen di Wand. „Wieso bist du überhaupt für die Schuljungen? Ich kann das nicht verstehen!“

Emma sagte nichts sondern sah nur weg. Er seufzte „Verzeih mir“ meinte er und schlug hart gegen ihren Kopf. Sofort wurde alles schwarz.

Als Emma nach einiger Zeit wieder aufwachte, war alles gespenstisch still. Sie stöhne und richtete sich auf. Die Handschellen um ihre Handgelenke waren verschwunden doch sie lag immer noch in dem Gebäude. Vorsichtig stand sie auf und hielt ihren Kopf. Eine Platzwunde hatte ihre Haare verklebt aber das war wohl ihre geringste Sorge.

Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Wo war Javert? Wo waren ihre Freunde?

Emma sah sich um. Niemand zu sehen. Langsam rieb sie sich ihre Handgelenke und schritt zur Tür. Sie öffnete sie und sah raus. Es war Nacht, die Sterne über den Häusern spendeten ein wenig Licht. Doch alles blieb still.

Sie stolperte die Gasse wieder herauf, den Weg den Javert sie hinuntergebracht hatte. Sie musste zurück zu ihren Freunden. Wieso war es so leise? Wieso konnte sie keine Stimmen oder Kampfgeräusche hören? Sie musste ganz in der Nähe der Barrikade…

Emma blieb stehen. Sie stand auf dem Platz wo sie mit Enjorlas und den anderen die Barrikade errichtet hatte…nur dass da keine stand. Der Platz war leer. Sie runzelte die Stirn. Der Boden war von einer dunkel roten Farbe gezeichnet, vereinzelt lagen Degen und Pistolen herum. Doch es war niemand zu sehen.

“Enjorlas?“ fragte sie laut. Es kam keine Antwort. „Grantaire? Marius?“ Alles blieb still.

Schwer atmend sah sie sich um. Was war hier passiert? Wo waren die anderen?

Erst da merkte sie, dass sie vor Kälte zitterte. Es war kalt und sie hatte keinen Mantel bei sich. Schnell ging sie zum ABC. Emma wollte nicht wieder krank werden.

Doch hätte sie sich lieber eine Erkältung geholt als den erschreckenden Anblick zu sehen, der sich ihr im Cafe bot.

Reihe in Reihe lagen auf dem Boden die leblosen und zum Teil verstümmelten Körper ihrer Freunde.

Sie konnte regelrecht spüren, wie all ihr Blut aus ihrem Gesicht wich.

Langsam machte sie einen Schritt nach  vorn zu den Körpern hin und sah in ihre Gesichter, hoffnungsvoll sie würde keinen kennen. Doch die Wahrheit zeigte etwas anderes. Sie blickte als erstes in Grantaires Gesicht. Ihre Hände zitterten ängstlich und verzweifelt. Seine Brust war völlig blutverschmiert und dort wo sein Herz lag konnte man eine tiefe Schusswunde erkennen.

Emma schluckte und ging weiter. Während sie in die Gesichter blickte wurde ihr bewusst was passiert war. Eine Träne rollte ihre Wange hinunter als sie die Leiche des kleinen Gavroche sah. Sie zitterte und umarmte sich selbst in Trost.

Und dann sah sie Enjorlas. Seine Augen waren noch immer offen, seine Stirn war blutverschmiert, seine Haare hatten die Farbe von blond zu rot gewechselt.

Es war furchtbar.

Verzweifelt kniete Emma nieder und strich durch seine Haare. Was sollte sie tun? Jeder den sie gekannt hatte lag hier tot. Mit ihrer zitternden Hand schloss sie Enjorlas Augen und sie hielt seine Hand.

Alle die an der Barrikade gekämpft hatten waren tot…

Emmas Augen weiteten sich. Nun verstand sie, was geschehen ist: Javert hatte ihr das Leben gerettet! Sie hob den Kopf und sah zur Wand. Indem Javert sie „entführte“ und sie bewusstlos geschlagen hatte, hatte er verhindert dass sie in der Nähe der Barrikade gewesen war, als der Kampf ernst wurde. Deshalb hatte sie als Einzigste überlebt. Weil sie nicht hier gewesen war. Sie wischte sich ihre Tränen weg und sah sich um. Als sie ein Geräusch an der Tür hörte drehte Emma sich um und sah Javert an. Er sah zurück, in seinem Gesicht konnte sie keinerlei Emotionen erkennen. Langsam machte sie einen Schritt rückwärts, dann rannte sie aus dem Hinterausgang hinaus in die Nacht.

Später in die Nacht hörte sie die Nachricht: Inspektor Javert war tot.

Er hatte seinem Leben ein Ende gesetzt und war von einer Brücke in den Fluss gesprungen. Man hätte nichts mehr für ihn tun können. Er starb allein.

Emma schritt durch die Straße, die Nacht war noch immer kalt aber sie hatte einen Mantel an. Langsam sah sie zu den Sternen hinauf. Sie war nun allein auf dieser Welt. Ihre Eltern hatten sie vor langer Zeit verlassen und nun waren ihre Freunde tot. Ob sie nun im Himmel waren? Gab es einen Himmel? Einen Gott?

Sie kam an der Brücke an. Langsam schritt sie über sie hinweg bis sie zur Mitte angelangt war. Hier hatte er gestanden…hier hatte er sein Leben beendet. Sie ging zur einen Seite und sah nach unten in das tiefe Schwarz des Flusses. Eine grausame art zu sterben.

Emma seufzte und senkte ihren Kopf.

Dann öffnete sie ihren Mantel und holte eine einzelne, blutrote Rose hervor. Sie sah wieder in die Strömen, dann streckte sie ihren Arm aus und lies die Rose ins Wasser fallen.

Eine Weile sah Emma zu wie die Wellen sie mitrissen.

„Danke…“ flüsterte sie leise und senkte den Kopf.

Dann drehte sie sich um und ging die Straße hinauf in ein neues unbekanntes Leben mit Möglichkeiten, was sie ihm verdankte.

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