Hailey's POV
Die Sonnenstrahlen fielen direkt auf mein Gesicht als ich aus dem Land der Träume aufwachte. Müde nahm ich meine Hände von der Decke hervor und rieb mir die Augen. Als nächstes entfloh mir gleich ein genüssliches Gähnen und meine Arme streckte ich in die Höhe. Ich liess sie gleich wieder neben meinen Körper auf die Decke fallen und wollte erst gar nicht aufstehen. Schnell schnappte ich mein Handy auf dem Nachttisch und zog gleich das Ladekabel raus. Ziemlich genau sieben Uhr morgens zeigte das Display an. Ich hatte ja noch etwas Zeit also drehte ich mich auf die linke Seite und stöberte gleich durch Instagram, aber wie erwartet, gabs da nicht wirklich interessantes zu sehen. Seufzend legte ich mein Handy weg und zwang mich aus dem Bett. Kaum war ich nicht mehr zugedeckt wollte ich mich wieder ins Bett einkuscheln. Da ich da aber nur nutzlos rumliegen würde konnte ich mich gleich für die Schule bereit machen. Mit sauberen Klamotten verschwand ich gleich im Badezimmer um eine halbe Stunde später frisch geduscht und angezogen raus zu kommen. Ich hängte noch schnell die feuchten Tücher zum Trocknen auf dafür vorgesehene Stangen und stieg die Treppe ins Erdgeschoss runter. Schon ober kam mir ein verdammt gut riechender Geruch entgegen. Sofort folgte ich dessen Urpsrung und landete bei Derren in der Küche. Gleich entdeckte ich wovon der Geruch stammte: Pfannkuchen! Wie ich die liebte!
"Setz dich es gibt gleich.."
Das liess ich mir nicht zweimal sagen und schon wartete ich mit knurrendem Magen am Tisch, welcher schon bedeckt war. Jaden kam auch gleich gähnend die Treppe runter und setzte sich neben mich.
"Morgen.."
Genüsslich reckte er sich und liess ein lautes erleichtertes Seufzen von sich. Ich entgendete ein Morgen und schon erschien Derren mit dampfenden Tellern am Tisch. Der Untersetzer musste jetzt die Hitze vom Teller aushalten. Schnell legte Derren die Topflappen weg und setzte sich mit guter Laune zu uns. Ich blickte ihn skeptisch an.
"Lasst es euch schmecken!"
Kaum waren die Worte ausgesprochen landeten zwei Pfannkuchen auf Jadens Teller. Auch ich griff mir einen. Fröhlich vor sich hin pfeifend bediente sich auch Derren.
"Hast du heute morgen etwas genommen, oder wieso bist du so gut drauf?"
Normalerweise waren die beiden Jungs/Männer eher die verschlafene Sorte.
"Celine kommt über das Wochenende vorbei.."
Erfreut über die Nachricht lächelte er uns an. Celine ist sein Freundin schon seit acht Jahren, die beiden waren sehr glücklich miteinander. Mit ihr wollte er eigentlich auch zusammen ziehen, woraus aber durch Mon und Dad's Tod nichts wurde. Ich mochte sie sehr, sie arbeitete etwas weiter weg und kam regelmässig für paar Tage hier her. Ich konnte mit ihr über alles reden, sie war sozusagen mein weibliche Bezugsperson. Als ich das erste Mal meine Tage gekriegt habe, habe ich mich erstes ihr anvertraut, meinen Brüdern gegenüber war mir das viel zu peinlich, sie sind ja keine Frauen.
"Ich habe mir heute frei genommen und wir werden am Abend gemeinsam mit Celine essen gehen. Kommt daher bitte nach der Schule gleich nach Hause."
Jaden und ich versprachen beide, pünktlich hier zu sein und mussten kurze Zeit später auch schon zur Schule. Den Bus erwischte ich ohne Probleme, war ja auch rechtzeitig aufgestanden. Dort angekommen verschwand ich gleich im grossen Gebäude und lief zu meinem Spint, woraus ich das Englischbuch holte. Im Hintergrund hörte ich die Stimme von Kai wie sie wieder jemanden als Opfer gefunden hatte. Genervt seufzte ich auf und schloss meinen Spint. Diese Idioten konnten nicht einen Tag ohne Mobbing auskommen. Ich umschloss mein Buch mit einem festen Griff und schlich mit gesenktem Kopf an der Gruppe vorbei. Paar Zimmer weiter wollte ich gleich das Unterrichtszimmer der ersten Stunde betreten als ich hörte wie irgendwelche Gegenstände auf den Boden geschmissen wurden. Ich hielt sofort inne und sah wie ein Mädchen verzweifelt ihre Bücher wieder vom Boden hochhob während dem die Gruppe abzog. Ich dachte nicht lange nach und eilte ihr zur Hilfe.
"Das scheint zur Gewohnheit werden."
Erstaunt blickte ich das Mädchen und erkannte sie erst jetzt wieder. Es handelte sich um das Mädchen, welches mir gestern im Einkaufscenter geholfen hatte. Ich übergab ihr schnell ihre Bücher und lächelte sie an.
"Anscheinend.. lass dich von denen einfach nicht provozieren.."
Sie nickte mir schüchtern zu und ich wollte gleich gehen als sie mich mit ihren kleinen Händen an meinem Arm festhielt. Etwas erschrocken drehte ich mich wieder um.
"Entschuldige aber kannst du mir sagen wo der raum E14 ist?"
Verunsichert blickte sie mich an und strich ihre rote gelockte Strähne hinters Ohr, welche ihr ins Gesicht gerutscht war. Sie war ein wenig kleiner und schmaler als ich, hatte aber feuerrote Locken auf dem Kopf.
Schnell dachte ich nach wo der gesuchte Raum war.
"Komm mit, da muss ich sowieso hin.."
Erleichtert schaute sie mich an und wandte gleich ihren Blick wieder ab.
"Danke...ehm"
"Ich bin Hailey"
Ich bemerkte ihre Verunsicherung und wollte sie etwas aus der Lage helfen.
"Dana.."
Ich lächelte sie freundlich an und führte sie zum Zimmer in dem ich auch gleich Englischunterricht hatte. Dort angekommen betrat ich dieses mit Dana und ich setzte mich gleich hin.
"Du kannst dich einfach irgendwo hinsetzen..."
Sie blieb anfangs vorne an der Tafel stehen und ich deutete auf die leeren Plätze. Sie lief hastig zu dem Platz neben mir und setzte sich. Die letzten Minuten vor der Stunde sprachen wir nicht mehr miteinander sondern schwiegen uns eher an. Ich merkte schon, dass sie eine schüchterne Person war und sich nichts richtig zutraute. Sollte ich ihr die Schule zeigen? Oder ihr bei dem ersten Schultag helfen? Ich würde das gerne aber ich denke nicht, dass sie ein Aussenseiter wie ich sein wollte. Mr Chester, mein Englischlehrer, unterbrach meine Gedanken, der Unterricht hatte begonnen. Nach zwei Stunden Englisch hiess es, Zimmer wechseln. Ich verliess das Zimmer und hörte gleich Dana neben mir.
"Danke, dass du mir vorhin geholfen hast.. also vor der Schule.."
"Klar, kein Problem.."
ich lächelte sie freundlich an und sie lief gleich in hastigen Schritten davon. Ich hatte jetzt meine Entscheidung getroffen.
"Dana, warte.."
Überrascht drehte sie sich zu mir um und wartete bis ich wieder neben ihr stand.
"Wir müssen zur nächsten Stunde, ich kann dir zeigen wo die ist. Und vielleicht hast du Lust am Mittag mit mir in die Cafeteria zu sitzen?"
Jetzt stieg auch langsam meine Unsicherheit in mir hoch aber zum Glück war meine 'Angst' unbegründet. Dana war froh, dass sie nicht alleine sein musste, sagte sie. Und ich konnte es irgendwie noch nicht richtig glauben, dass ich jetzt tatsächlich mal mit jemandem redete in der Schule, abgesehen von Jaden.
In der Mittagspause, begann Dana so langsam aufzutauen, sie war eher ein ruhiger Typ, genauso wie ich. Sie ist neu hierher gezogen und kannte hier niemanden. Sie auch keine Geschwister, welche eventuell hier auf die Schule gehen könnten. Ich erfuhr schon ein paar Sachen über sie, und diese machten sie mir direkt sympatisch. Nach Schulschluss tauschten wir noch Nummern aus, als wir uns verabschiedeten.
"Na dann bis Montag.."
"Ja bis Montag!"
Zum Abschied umarmte ich sie noch ehe ich in den Schulbus einstieg.
"Derren, bin wie versprochen pünktlich da.."
Rief ich schon etwas laut durchs Haus. Aber anstatt Derren kam Celine aus dem Wohnzimmer hervor.
"Hey.. Hailey, wie gehts dir??"
Ich wurde sofort in eine feste Umarmung gezogen. Ich erwiderte diese sehr gerne.
"Gut und dir? Hattest du eine lange Fahrt?"
"Mir gehts super! Ja bisschen Stau aber sonst nicht allzu schlimm.."
Mit ihrem wunderschönen Lächeln schaute sie mich an. Weiter ging unser Gespräch nicht, denn Derren kam von hinten an sie ran und schlang seine Arme um ihren Bauch. Und im nächsten Moment trat Jaden durch die Tür. Celine löste sich von Derren's Umarmung und musste auch gleich Jaden in den Arm nehmen.
"Hi Celine, wie gehts?"
Als sich jetzt alle begrüsst hatten liefen wir gemeinsam ins Wohnzimmer aber ich entschuldigte mich gleich um mich für den Abend fertig zu machen. In zwei Stunden wollten wir los gehen in die Stadt. Dort gab es ein schickes Restaurant wo wir Abendessen wollten. Davor wollte ich mich noch kurz ausruhen und mich nicht mit Zeitdruck auseinandersetzen, darauf verzichtete ich gerne. In meinem Zimmer angekommen legte ich mich erst mal auf mein Bett und steckte mir Kopfhörer in meine Ohren und schaltete gleich eines meiner Lieblingslieder ein: Fightsong.
Like a small boat on the ocean
Sending big waves into motion
Like how a single word
Can make a heart open
I might only have one match
But I can make an explosion
And all those things I didn't say
Wrecking balls inside my brain
I will scream them loud tonight
Can you hear my voice?
Nach einer Weile vor mich hin träumen, stand ich schliesslich auf um mir auszusuchen, was ich heut anziehen sollte.