Hermine PoV:
Ich laufe gut gelaunt die Treppen zu meiner und Ron's Wohnung hoch. Wir sind seit dem Krieg ein Paar und ich habe heute extra früher Schluss gemacht, um ihn zu überraschen.
Der Krieg liegt mittlerweile ein halbes Jahr zurück, dennoch wird noch immer getrauert. Auch wir trauern noch, um Sirius, Remus, Tonks, Dobby und all die anderen.
Ich öffne die Türe und will schon ein fröhliches 'Hallo, bin zu Hause' rufen, als mir auffällt, dass irgendetwas anders ist.
Unsere Wohnung ist erfüllt von lustvollem Stöhnen. Sofort verschwindet mein Lächeln und mit meinem Lächeln auch meine gute Laune. Mir fällt es wie Schuppen von den Augen. Deshalb findet er es nicht schlimm, dass ich immer so lange arbeite.
Ron ... Er betrügt mich.
Ich schleiche leise zu unserem Schlafzimmer und öffne ebenso leise die Tür. Ein Schreckensschrei entfährt mir, da auf unserem Bett ...
Ron liegt da und auf ihm ... Lavender Brown. Es ist sehr eindeutig.
Ron sieht mich erst entsetzt an, bevor sich auf seinem Gesicht ein fieses Lächeln entsteht. Was hat das zu bedeuten?
,, Oh Granger.", lacht Lavender gehässig. ,, Schau doch nicht so! Als ob du dachtest, dass Won-Won dich wirklich liebt. Du bist doch fast nie da und verkriechst dich in deiner Arbeit. Hahaha.", lachte sie.
Während sie das sagt, merke ich, wie mir langsam Tränen übers Gesicht laufen.
Hoffnungsvoll sehe ich zu Ron, doch statt einem entschuldigenden Blick, lacht er nur. Er lacht mich aus, wie naiv ich doch war.
Es ist kein Ausrutscher, es bedeutet ihm nicht nichts.
Wütend gehe ich zu den beiden und gebe Ron eine saftige Ohrfeige, bevor ich meinen Zauberstab zücke und ein ersticktes: ,, Accio meine Sachen.", heraus bringe.
Als ich alles habe, verkleinere ich alles und tue es in meine Hosentasche.
Ich renne aus dieser Wohnung und appariere. Es ist mir egal, ob ich zersplintern könnte. Der einzige Grund warum ich noch lebe, hat sich gerade in Luft aufgelöst.
Was habe ich nur verbrochen?!
Erst meine Eltern, dann fast Fred und jetzt Ron ...
Traurig und am Boden zerstört, laufe ich durch die Winkelgasse, als ich gegen jemanden laufe.
,, Entschuldigung.", murmele ich leise und sehe auf.
,, Hey, was ist denn los?", fragt mich derjenige in den ich gelaufen bin.
,, Ron ... er hat ...", weinend breche ich zusammen.
,, Schhh. Komm erst mal mit."
Fred zieht mich zu 'Weasleys zauberhafte Zauberscherze', in einen Hinterraum, wo wir ungestört reden können.
Gerade als er mich auffordert zu erzählen, was passiert ist, kommt George gut gelaunt - wie immer - in den Raum.
Doch als er mich sieht, fragt er entsetzt: ,, Was ist denn los, Hermine?!"
Als ich fertig erzählt habe, sehen die beiden sich nur an und sagen: ,, Du kannst ..." ,, ... bei uns bleiben ..." ,, ... und morgen gehst du ..." ,, ... dann zu Harry und Ginny.", beendet George schließlich ihren Satz. ,, Danke.", schluchze ich und Fred und George ziehen mich in eine tröstende Umarmung.
*Nächster Tag*
Ich habe die ganze Nacht kaum geschlafen und stattdessen geweint. Fred und George haben zwar alles versucht, um mich aufzumuntern, aber es hat nicht geklappt.
Traurig mache ich mich auf den Weg zu Ginny und Harry, die beide noch im Fuchsbau wohnen.
Ich klopfe.
Stille.
Schließlich macht Ginny die Tür auf, doch als sie mich sieht wird sie wütend.
,, Dass du dich noch hier her traust.", zischt sie.
Verwirrt sehe ich sie an. ,, Was meinst du?", meine Stimme zittert.
,, Ron war gestern da und hat uns alles erzählt! Wie konntest du ihn nur betrügen? Du hast ihm das Herz gebrochen! Und anstatt, dass du dich bei ihm entschuldigst und sagst, dass es dir leid tut, lachst du ihn an und sagst ihm, er könnte jetzt gehen, du brauchst ihn nicht mehr. Was fällt dir eigentlich ein?! Und dann tauchst du ausgerechnet hier auf und machst einen auf ahnungslos! Für wen hältst du dich eigentlich?!", schreit Ginny mich an.
Während ihrer Worte, laufen mir wieder Tränen übers Gesicht.
Warum tut Ronald das?!
,, Ginny, so war das nicht, bitte, du musst mir glauben ... Ich hab ihn nicht-", fange ich verzweifelt an, doch sie unterbricht mich. ,, Hau einfach ab! Wir wollen nichts mehr mit dir zu tun haben!", sagt Ginny laut und deutlich. ,, Was ist denn los, Ginny, warum schreist du so?" Harry kommt ebenfalls an die Tür und sieht Ginny sanft an, doch als er mich sieht, verzieht er angewidert das Gesicht. ,, Was willst du?", fragt er sauer. ,, Harry ...", sage ich verzweifelt. ,, Verschwinde!", sagen die beiden wütend und gerade als sie die Tür schließen wollen, macht es hinter mir 'Knall'.
,, Wo ist Ron?!", höre ich zwei aufgebrachte Stimmen.
Fred und George. Die einzigen, die mir glauben.
,, Oben in seinem Zimmer, wieso?", fragt Ginny noch immer sauer. ,, Der kann was erleben!", sagt George wütend und Fred nickt. ,, Lasst ihn, er macht im Moment eh schon eine Menge durch, wegen DER da!", Harry verzieht schon wieder angeekelt das Gesicht.
Die Zwillinge sehen Harry und Ginny fragend an. ,, DIE da hat ihn betrogen und anstatt sich zu entschuldigen, ihn ausgelacht. Er kam gestern völlig fertig und aufgelöst zu uns. DIE da hat ihm das Herz gebrochen.", sagt Ginny. Mir laufen noch mehr Tränen übers Gesicht.
,, Ist das sein Ernst?!", sagt George noch wütender als zuvor. ,, Lasst gut sein. Ich bin hier unerwünscht, ich will nicht, dass ihr da mit rein gezogen werdet. Danke für alles.", weine ich und disappariere schließlich.
Mir ist egal, dass ich zersplintern könnte. Mein Leben macht eh keinen Sinn mehr.
Leider, bin ich nicht zersplintert, sondern heil in der Winkelgasse gelandet. Schluchzend lasse ich mich auf eine Treppenstufe sinken und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.
Warum tut Ronald mir sowas an?
Warum hören Harry und Ginny mir nicht mal zu?
Warum muss sowas mir passieren?
,, Hey, kann ich was für Sie tun?", werde ich auf einmal angesprochen. Die Stimme kommt mir seltsam bekannt vor.
,, Nein. Mir kann keiner mehr helfen. Außer Sie wären bereit mich zu töten.", weine ich.
,, GRANGER?!", sagt die Person plötzlich geschockt.
Jetzt schaue ich der Person in die Augen, sturmgrau mit hellblauen Sprenkeln um die Iris. Blondes Haar.
,, MALFOY?!", frage ich entsetzt.
,, Warum willst du dich umbringen?!", er ist noch bleicher als sonst.
,, Das geht dich einen Scheiß an! Du willst mich doch eh nur wieder verspotten!", motze ich ihn an.
,, Nein, will ich nicht."
Als ich nichts mehr sage, spricht er weiter: ,, Glaub mir reden hilft und ich erzähle es auch keinem weiter."
Ich sehe in seine Augen und ich sehe darin nicht Spott, Abscheu und Hass, wie ich es erwartet habe. Nein, ich sehe Ehrlichkeit, Reue und ein Versprechen. Ein Versprechen, egal, was ich ihm erzähle, er wird es keiner Menschenseele erzählen.
Ermutigt durch diese Erkenntnis, fange ich an zu erzählen. Von Ron, der mich mit Lavender betrogen hat, von Fred und George, die mich versucht haben aufzumuntern, von Harry und Ginny, die mir nicht zuhören wollen und dem Streit.
Er hat recht, es tut gut mit einer Person zu reden, die nicht zur Familie oder zum Freundeskreis gehört.
Er unterbricht mich kein einziges Mal, sondern hört gespannt zu. Manchmal verändert sich sein Gesichtsausdruck, zum Beispiel bei Ron blickt er angewidert drein, bei Harry und Ginny's Reaktion wütend ...
Als ich ende, fängt er an zu fluchen und sich aufzuregen.
Er ist ja schon süß, denke ich. Moment Mal ... Was?! Das habe ich jetzt gerade nicht gedacht! Draco ist nicht ... Draco?! Seit wann Draco? Er ist Malfoy, das Frettchen und der gute Zuhörer. Und er sieht ... okay, einfach nicht darüber nachdenken, beschließe ich schlussendlich.
Als er fertig mit fluchen ist, wirkt er plötzlich nachdenklich. Fragend und auch ein bisschen ängstlich schaue ich ihn an.
Wird er mich jetzt doch verspotten?
Doch er sieht mich nur an und fragt schließlich: ,, Wo kommst du eigentlich jetzt unter?"
Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht!
Traurig zucke ich mit den Schultern. ,, Keine Ahnung, wahrscheinlich nehme ich mir ein Zimmer in irgendeinem Hotel."
,, Ähm ... ich weiß ... dass ist eine echt verrückt Idee ...", stammelt er plötzlich unsicher. Süß, so kenne ich ihn ja gar nicht. ,, ... aber ... ähm ... meine ... Eltern sind auf Weltreise und ähm ... du könntest ... doch vorerst ... ähm ... bei mir wohnen." Sprachlos sehe ich ihn an.
Er deutet mein Schweigen als 'Nein' und sagt sofort: ,, Ich weiß, es war eine völlig bescheuerte Idee, nach all dem was passiert ist und ich verstehe da-" ,, Okay.", unterbreche ich ihn. ,, 'Okay'?!", fragt er perplex. ,, Wenn es für dich okay ist, dann ..." Er sieht mich an, dann lächelt er: ,, Du wirst das Manor kaum noch erkennen, meine Eltern und ich haben es ein bisschen umdekoriert und es ist jetzt viel heller als vorher."
Bei dem Wort 'Manor' versteife ich mich kurz. All die Erinnerungen kommen wieder hoch. Nach dem er zu Ende geredet hat, schaut er wieder zu mir. ,, Kein Angst, der Salon sieht jetzt ganz anders aus und wir müssen da nicht reingehen.", sagt er beruhigend und sieht schuldbewusst auf meinen linken Unterarm.
,, Es ist nicht deine Schuld.", sage ich leise.
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Hallo,
ein längeres Kapitel, da das letzte sehr, sehr kurz war ;-)
Verbesserungen?
--------ACHTUNG SPOILER!! WER NOCH NICHT DIE GESAMTE EDELSTEINTRILOGIE KENNT UND NOCH VORHAT SIE ZU LESEN BZW. DIE FILME ANZUSCHAUEN, SOLLTE ES NICHT LESEN!!!!--------
Alsoooo ... ich habe mich gefragt, warum Mr.Whitman nicht wusste, dass Gwendolyn der Rubin ist, weil es ist ja schon passiert, aber gleichzeitig auch nicht ... und eigentlich müsste er dann doch wissen, dass nicht Charlotte das Gen hat, sondern Gwenny, weil er hat es ja schon quasi schon erlebt ...
1. Hat man das jetzt verstanden? ^^'
2. Bin ich die einzige, die sich das fragt?!