Finger weg von Liebestränken!

By TweetyPebbles

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In einer Familie aufzuwachsen, die seit Generationen aus Zauberern besteht, ist gar nicht so schlimm, wie man... More

Die Zubereitung
Die Verabreichung
Das Treffen
Der Vortrag
Die Wirkung
Die Party
Das Ende

Das Chaos

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By TweetyPebbles

Eine Stunde. Es war eine Stunde vergangen nach dem furchtbaren Unfall und nun lehnte ich mit dem Rücken gegen eine Tür, die in eine Besenkammer führte. Zum Glück war sie abgeschnitten von den üblichen Klassenräumen, sonst wäre womöglich noch ein Lehrer tadelnd auf uns zugegangen.
Itachi indessen lief auf und ab, konnte nicht in Worte fassen, wie sehr ihn die Situation verärgerte. Da waren wir ja schon mal zwei. Natürlich gab er zuerst mir die Schuld für das dümmliche Missgeschick, doch nach ungefähr 30 Minuten, konnte ich den Größeren überzeugen, dass er genauso sehr in der Scheisse steckte.

Warum musste Naruto gleich von dem Latte Macchiato trinken? War es ihm denn einerlei wem dieser gehörte? Da hätte sonst was drin sein können. Nun hatte er ja den Spaß. Obwohl er selbst das nicht mitbekam, was für eine Wandlung er in diesem Moment durchmachte. Denn all seine Glieder und jede Faser seines Körpers schrie nur nach einer Person. Und dieser jemand, war kein Geringerer als ich.

Es brauchte einen mächtigen Schlafzauber meines Bruders, um ihn von mir loszubekommen. Normalerweise machte der Ältere das ja nur in äußersten Notfällen. Allerdings war das auch einer gewesen! Man hätte es mit eigenen Augen sehen müssen, um zu begreifen, dass in jenem Augenblick, keine Kraft der Welt den Blonden von mir bekam. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sofort seine Jungfräulichkeit auf dem Fußboden der Schule verloren. Vor versammelter Mannschaft, versteht sich.

„Wie lange wollen wir ihn da noch drin pennen lassen? Ich muss in den Unterricht.", murmelte mein Bruder, zeigte mit einem Nicken in Richtung des Kämmerchens und kaute auf seiner Unterlippe. Wie sehr er doch leiden musste, hatte sich zum Affen vor seinem Typen gemacht. Welch Jammer. Ich dachte nicht darüber nach, was vielleicht daran lag, dass ich viel größere Probleme besaß, mit denen ich mich nun rumschlagen musste.

„Solange es sein muss, bis die Wirkung nicht mehr ganz so stark ist.", grummelte ich zurück missgelaunt.
Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie viel Zeit das in Anspruch nahm. Es könnte Tage, Wochen oder sogar Monate dauern, bis er wieder ganz der alte Vollidiot war. Auch wenn ich mich sozusagen am besten von uns mit Tränken auskannte, konnte ich oder keiner der mir bekannt war sagen, von welcher Dauer dies war. Es war zum Haare raufen, ja. War ich schon am Tiefpunkt angelangt? Vermutlich. Und würde ich meinem Bruder jemals wieder etwas brauen? Ganz bestimmt nicht. Denn aus so einem Fehler sollte man lernen.

Allerdings war jetzt noch nicht mal das Wichtigste den Uzumaki wieder in seinen normalen Zustand zu bringen, sondern alles vertuschen, was Aufsehen erregte. Keine Seele durfte davon Wind bekommen! Besonders nicht unsere Eltern. Oh, wie sie uns in Stücke zerfetzen würden. Eine deutliche Szene bildete sich ruckartig vor meinem inneren Auge und dabei musste ich schon zittern.

Niemand sollte auch nur denken, es wäre Zauberei am Werk gewesen. Jedoch wie vertuschte man ein solches Dilemma? War es angebracht einfach mitzuspielen? Oder erwecke das nur noch mehr Misstrauen. Immerhin war es kein offenes Geheimnis, dass ich den Blondschopf nicht besonders gut leiden konnte. Was er empfand war mir schlicht egal und ich habe mich nie mit ihm beschäftigt. Nur die lästigen Zusammenarbeiten wurden mir aufgezwungen. Aber mir blieb keine andere Wahl von nun an.

„Sasuke, ich kann es mir nicht leisten zu schwänzen, übermorgen steht eine wichtige Klausur an." Sein Blick war eindringlich und ich glaubte darin eine kleine Entschuldigung zu lesen. Er wollte sich nicht ausmalen, was ich für ein Schlamassel aushalten musste in naher Zukunft und deswegen hatte er einen Anflug von Mitleid, den ich zwar nicht benötigte, es mich aber ein wenig beruhigte. Hinzu kam, dass er mich mal wieder um eine Bitte anflehte.

Viel blieb mir nicht übrig, da ich es auch nachvollziehen konnte, weswegen ich ihn letztendlich weggeschickt hatte. Er käme schon noch auf mich zu, um das wieder gut zumachen. Immerhin war sein Studium zurzeit wichtiger als meine lausige elfte Klasse. Ich nahm es ihm nicht übel. Außerdem versicherte ich, mal in alten Büchern auf dem Dachboden nachzuschlagen oder anderweitig Informationen zu sammeln.

Ich solle bloß vorsichtig sein, meinte er, denn Mutter war uns anscheinend schon auf den Fersen. Das würde alles kein gutes Ende haben, so viel war sicher, so viel konnte ich sagen.

Es vergingen weitere Stunden, in denen ich unter anderem über den Lebenssinn philosophierte. Eine bessere Beschäftigung fand sich nicht. Meine Hausaufgaben für die heutigen Stunden waren erledigt, so vorbildlich, wie man es stets von einem Uchiha erwartete. Trotz meiner Fähigkeiten hatte ich es auch nie nötig gehabt bei einem Test zu schummeln. Die Schule der Menschen war nichts im Vergleich zu dem Stoff, den ich dann noch daheim von meinen Eltern aufgebraten bekam. Und wer lernte denn bitte gerne mit seinem Vater Geschichte, die so grausam langweilig war, wie der Bordstein auf der Straße. Was dieses Wissen überhaupt brachte, wer es als erstes zustande gebracht hat mit dem Besen über ganz England zu fliegen, traute ich mich nie zu fragen.

Da fiel mir glatt in den Sinn, dass ich mir abschminken konnte mit dem neuesten Modell Itachis dem Mond entgegen zu schweben. Es hätte so schön sein können!

Plötzlich dröhnte ein Rumpeln hinter mir durch die Wand. Ich wäre fast vor Schreck aufgesprungen und in Kampfstellung gegangen, wenn mir nicht noch eingefallen, dass der Blonde keine Gefahr mehr darstellen müsste. Trotzdem wappnete ich mich mit dem Schlimmsten und drückte die kleine Tür langsam auf, woraufhin ich von einem völlig perplex verschlafendem Naruto begrüßt wurde.

Kein Wunder, ich hätte ebenfalls angenommen mich mit den Drogenabhängigen zwei Straßen entfernt von mir angefreundet zu haben.
Jedoch war das für den Kleineren so abwegig irgendwelche Tabletten genommen zu haben, weshalb er wirklich annahm dort eingeschlafen zu sein, weil er das anscheinend schon öfters gemacht hatte.
Ich musste aufpassen, dass mir nicht ein Gelächter über den Mund kam.

„Steh auf.", sagte ich und zog dabei an seinem Arm, was sich als nicht so vorteilhaft herausstellte, da er extrem empfindlich auf meine Berührung reagierte und sofort zu Eis erstarrte. Er guckte gefühlte hundert Jahre auf die Stelle, wo ich ihn gerade gepackt hatte und gab kein Ton von sich.

Ich wusste nicht recht, wie ich überhaupt mit der Situation umgehen sollte, da mir ja bewusst war, wie sehr er auf mich abfuhr. Und bei dem bloßen Gedanken entstand ein unangenehmer Knoten in meinem Magen. Ich ekelte mich nicht. Naja, vielleicht schon, weil ich ihn überhaupt nicht leiden konnte. Er war halt ein Idiot auf zwei Beinen. Aber kein standard Idiot, schon etwas Besonderes, bei dem man rätselte, wie er es durchs Leben geschafft hatte. Und wieso um alles in der Welt er noch nicht sitzen geblieben ist. Wobei es vieles erklärte, dass seine Tante die Direktorin war.

Eine Weile später schnipste ich mit den Fingern vor seinem Gesicht um seine Aufmerksamkeit zurück zu erlangen. Es klappte natürlich sofort.

„Wie wärs wenn du nach Hause gehst und erstmal ganz lang schläfst." Das war die simple Lösung und wäre so toll gewesen, wenn er sie auch befolgt hätte. Niemand, der mich störte. Keiner, der sich mit mir unterhalten wollte.
Ach. Wunschdenken.

„I-Ich glaube das geht nicht. Ich muss doch zu Tsunade.", erwiderte er und wand bei seinen Sätzen nicht ein einziges Mal den verträumten Blick von mir ab. Aber ich konnte das aushalten. Ich war Meister im Starren, wenn ich wollte! Ich hatte den Kopf ein wenig nach unten gebeugt, da er ja wie schon mal erwähnt, einen halben Kopf kleiner als ich war. Meine Augenbraue sprang in die Höhe, als die Stille einkehrte und er immer noch in meinen Seelenspiegeln zu ertrinken drohte.

Mit jeder Minute die verstrich, hatte ich das Gefühl, dass seine Wangen eine Spur mehr Rot annahmen.
Ich grinste, schüttelte den Kopf und brach schließlich den intensiven Blickkontakt ab. Nun machte sein Schädel einer Tomate Konkurrenz und er wollte irgendwas stammeln, aber ich lies ihm nicht mal die Möglichkeit, sondern lief an ihm vorbei und nahm die Treppe nach unten.

Mit langsamen Schritten betrat ich den Schulhof und wollte verschwinden. Es würde keinen Sinn ergeben mit dem Clown in dem Unterricht zu erscheinen, jenes errege nur Aufregung und dann würden die Anderen bemerken, wie merkwürdig der Uzumaki in meiner Gegenwart war. Ich musste abwarten, bis die Wirkung abnahm. Und es war eine harte Probe, das mitten in der Schule auszuhalten.

Doch die Götter waren auf meiner Seite, wenigstens ein Mal in meinem Leben. Denn heute war Freitag und das Wochenende würde mehr Freiraum in die Sache bringen. Ich konnte mich meinen Recherchen widmen.

Der eindeutige Schatten direkt neben meiner Figur am Steinboden machte mir klar, dass er mir gefolgt war. Gut so. Er sollte nur nach Hause gehen. Doch das schaffte ich leider nicht ihm zu verklickern.
„Ähm.", machte er und war wahrscheinlich viel zu sehr von dem Zauber hypnotisiert, der ihn umgab, weswegen er erneut verstummte und mich anblickend neben mir herlief.

Das Schweigen selbst störte mich nicht. Im Gegenteil es war ganz angenehm. Ich hatte ihm nichts zu sagen und er konnte es nicht in Worte fassen. Völlig fasziniert von meiner Gesichtsmuskulatur guckte er mich an wie ein Fisch. Als wäre ich ein Engel oder ein Märchenprinz. Wenn man es so bedachte, war es schon auf eine gewisse Art schmeichelhaft, doch nicht wirklich wenn es von ihm ausging und wenn es durch Magie hervorgerufen wurde.

Ich steuerte den Park an, wo ich mich auf meinem Lieblingsplatz niederließ. Es war direkt vor einem kleinen Teich, auf einer Bank, mehr abgelegen von dem eigentlichen Weg, sodass nicht jeder Hundebesitzer einen anglotzen konnte.

Naruto gesellte sich still zu mir und beobachtete mich weiter aus den Augenwinkeln. Es blieb sicherlich nicht unbemerkt und als ich ebenfalls in seine Richtung blickte, versuchte er krampfhaft den Kopf zu drehen, damit ich ja keinen Wind davon bekam, wie sehr er mich studierte.

Es dauerte noch ein bisschen, bis man ihm die Fähigkeit zum Reden aushändigte und er schleichend ein Gespräch aufbaute.
„So.. wie hast du mich überhaupt in der Kammer gefunden? Alles an das ich mich erinnere, ist der Wecker der klingelt und, dass ich zu spät bin."
Er grübelte.

„Hab was Komisches gehört, als ich dran vorbei gelaufen bin.", antwortete ich und hielt mich knapp. Je weniger er wusste, desto besser.

„Oh, okay. Dann danke, ich glaube ich hätte da ohne Hilfe nie wieder rausgefunden, heh.", meinte er mit feuerroten Bäckchen und kratzte sich unschuldig am Nacken.

„Schon in Ordnung.", nickte ich und hatte kurz danach beschlossen, so zu tun, als würde ich von seiner Sehnsucht und seinen Gefühlen absolut nichts mitbekommen. Ich ignorierte es lieber, anstatt ihm eine Abfuhr zu erteilen, die er nicht verkraften würde. Oder weiß der Geier, was er in seiner Enttäuschung und in seiner Wut täte. Er würde mir schon nicht vor die Füße fallen und es offen heraus kreischen, sodass ich es nicht mehr ignorieren konnte. Aber dafür hatte die Wirkung nachgelassen und er war viel zu verlegen. Trotzdem reagierte er stets extrem auf mich, wie es normalerweise ungesund wäre.

„Hast du eigentlich irgendwelche Vorschläge für das Plakat?" , sprach er und ich fragte mich, wie er denn jetzt auf dieses Thema gekommen war. Wahrscheinlich durchforstete er nur seine Möglichkeiten, um mit mir eine Unterhaltung zu führen. Ich spürte wie er förmlich an mir zog, weil er so neugierig war mehr über mich zu erfahren. Er erinnerte mich an einen Hund, der mit seinem Schwanz wedelt und mich mit treudoofen Augen ansabbert. Hunde waren nie mein Ding. Ich konnte sie null verstehen. Ich meine, ich hatte es durchaus in der Vergangenheit probiert, doch nichts ist dabei rausgekommen. Nur die Worte: 'Wo ist mein Herrchen?' Und 'Hast du was zu essen?'

Deshalb bevorzugte ich die Gesellschaft von Katzen...
Auch wenn es da gewaltige Unterschiede zwischen den Einzelnen gab. Es hatte nichts mit der Rasse zu tun, sondern mit der Farbe, der ihren Charakter einigermaßen verriet.

„Ich weiß nicht. Eine lesbare Überschrift ist ganz toll."
Er lachte.

„Ich hab gar nicht gewusst, dass du auch lustig sein kannst."

„Es gibt viele Dinge, die du nicht über mich weißt.", gab ich nur zurück, erweckte seine Neugier um ein Vierfaches und hinterließ einen mysteriösen Eindruck. Ein Grinsen verbarg er nicht mal, es wollte ihm jedoch auch nicht gelingen.

„Wie kann es eigentlich sein, dass wir seit der fünften in einer Klasse sind und ich noch nicht mal weiß, wo du wohnst?" Das hieß nichts Gutes. Ich zuckte als Antwort mit den Achseln und blieb still. Nicht, dass er noch auf die bekloppte Idee kam, mir auf Schritt und Tritt vor die Fußmatte zu folgen. Aber bestimmt hatte sich das schon in einer Ecke seines Hirns wie ein ätzender Parasit festgesetzt. Doch für Nichts in der Welt wollte ich die Situation heraufbeschwören, meine Mutter ihn freundlich begrüßend und auf der Stelle wissend, was mit ihm los ist. Nein, das durfte ich nicht zulassen!

Was macht man also um einen liebeskranken Trottel davon abzubringen seinen Angebeteten zu stalken, damit man missliche Lagen vermeidet? Genau, man gibt ihm etwas zu fressen, sodass er die Klappe hält und sein Vorhaben in Vergessenheit gerät.

„Wie wäre es wenn ich zu dir komme und wir bei dir das Plakat bearbeiten?", musste ich daher vorschlagen und ich sträubte mich noch mehr, bei dem erhellenden Ausdruck des Kleineren. Naruto tat so, als hätte ich ihm soeben gesagt, er gewann den Jackpot im Lotto. Seine Räder fuhren auf Hochtouren und er staunte, verlor beinah seine Spucke. Allerdings hörte er damit abrupt auf, als er bemerkte, wie behindert das doch gerade ausgesehen haben muss. Er lächelte schüchtern und musste sich mit einer piepsigen Stimme nochmals versichern.

„Zusammen? Äh, ich meine sicher kannst du kommen.."
Ich nickte abermals und er konnte es kaum begreifen. Die Vorstellung bereitete mir zwar keine große Freude, trotzdem war es mir so lieber. Ich wollte unter keinen Umständen, dass er wusste wo mein Haus war. Das wiederum bedeutete nämlich, er könne jedes Mal dort auftauchen, wann es ihm recht war. Ich wählte das kleinere Übel.

Also nahmen wir unsere Beine in die Hand und gingen ins Heim des Uzumakis. Besser gesagt, er konnte es nicht erwarten und rannte fast auf die Bushaltestelle zu. Sie befand sich direkt am Parkeingang und wir warteten ungefähr fünf Minuten, bis wir in die richtige Straßenbahn einstiegen. Während des weiteren Weges musste ich mir Vorträge von seinem besten Freund Kiba und seiner Tante Tsunade anhören. Irgendwelche Geschichten über die Beiden, wie sie betrunken irgendeinen Krach veranstaltet haben oder wie ihnen peinliche Dinge passiert sind.

Ich musste gestehen, dass jenes gar nicht mal so unlustig war und ich konnte mir das ein oder andere Glucksen auch nicht verkneifen. Der Blonde kugelte sich vor Lachen und die Anwesenden im Bus beschwerten sich schon. Ich fand es amüsant, wie er sich daran ergötzte.

Dabei erfuhr ich einige Sachen über unsere Direktorin, die ich nie für möglich gehalten habe. Beispielsweise, dass sie gerne mal Sekt trank und Naruto diesen stahl, wenn er mit seinem Kumpel abfeiern wollte. Sie war seinen Beschreibungen nach eine sehr aufbrausende Person mit einem Temperament, welches einer Wildkatze glich. Jedoch war sie gleichzeitig auch der verständnisvollste und toleranteste Mensch den er kannte. Es machte den Anschein, als wäre sie eine wichtiger Ansprechpartner für Naruto. Deshalb dachte ich daraufhin an seine Eltern. Wie die wohl waren?

Kiba war ein noch komischer Vogel als der Blonde selbst. Ich dachte der Preis für den beklopptesten Vollidioten war schon an seiner richtigen Stelle, doch da hatte ich mich geirrt. Der Typ stellte sich morgens eine Flasche Wodka hin und schüttete einen Kurzen runter, bevor er eine Prüfung schrieb. Es beruhige seine Nerven, berichtete Naruto und konnte es selbst nicht verstehen.
Dazu kam, dass sein bester Freund die Handynummer eines Mädchens verloren hatte, weil er gedacht hatte es wäre nur einfaches Papier, das er für seinen ausgelutschten Kaugummi benutzen kann. Kiba hatte geweint und wollte zurück an den Mülleimer. Mindestens zwei Stunden haben die Jungs darin nach dem Fetzen gewühlt, nur am Ende Essensreste in den Haaren zu haben und wie eine Kloake zu stinken. Die beiden mussten sich im Garten Kibas mit dem Schlauch abspülen lassen, sonst wären sie nicht ins Haus des Inuzukas gekommen.

Ich schüttelte den Kopf bei der irrsinnigen Story und überlegte was ich wohl getan hätte. Zumal mir das mit aller Wahrscheinlichkeit nie passiert wäre. Selbst wenn musste halt meine Magie dran denken. In null Komma nichts besäße ich die Nummer wieder, befreit von den schleimigen Resten des Kaugummis.

Eine Weile verflog im Nichts und ehe ich mich versah, stand ich auch schon mit ihm vor einer kleinen Wohnung in einem etwas heruntergekommenen Viertel. Überraschung zeichnete sich auf meine Züge, da ich nicht damit gerechnet hatte.

Seine Nervosität merkte man zehn Kilometer gegen den Wind, da er auch zwanzig Minuten brauchte um den richtigen Schlüssel an seinem Band zu suchen.
Knarrend stieß er schließlich die Tür auf und ich folgte ihm ins Innere.

Der Flur war ziemlich schmal und lediglich eine kleine Garderobe befand sich darin. Gerade so passte meine Jacke noch auf den Harken.
Naruto stürmte vor in das Wohnzimmer, was zugleich mit der Küche verbunden war. Er sammelte alle dreckige Klamotten auf dem Boden ein und verfrachtete sie im Wäschekorb.
Tausendmal murmelte er eine Entschuldigung, weil hier die totale Unordnung herrschte.

„Ich hoffe du bist nicht allergisch oder so. Kyuubi verliert andauernd Haare.", hängte er an seinen Satz dran und bei mir hupte die Sirene so laut, dass ich die Augen verdrehte. Das konnte doch nicht wahr sein!
Aber kaum dass ich ein Fuß in das Wohnzimmer setzen konnte, wurde es nur noch verwirrender.
„Naruto?"

„Ja?", sein Schopf ragte hinter der Couch hervor und er war gerade dabei irgendeinen Sumpf vom Laminat zu wischen.

„Wieso liegt da ein Fuchs auf deinem Sofa?" Ich beobachtete das Tier eindringlich und konnte mich schon auf unangenehme Konversationen einstellen. Da wäre mir ja ein verdammter Hund lieber gewesen! Der raubte mir dann zwar noch meine Nerven in Reserve, aber was sollte ich denn mit einem Fuchs? Das waren keine netten Viecher. Warum befand sich dann eins zusammen gerollt und schlummernd bei Naruto?

„Keine Angst, der ist ganz zahm. Hab ihn aufgezogen.", lächelte der Blonde liebevoll und wollte mir Mut zusprechen, weil ich dort wie angewurzelt da stand. Aber ich hatte keine Angst! Ich hatte kein Bock auf dieses Tier!
Wenn ich mich nicht geschickt anstellte und sein Territorium verletzte, konnte das böse enden. Und der Fakt, dass Tiere immer wussten, wenn jemand unter ihnen war, der mit ihnen sprechen konnte, machte es nicht ansatzweise besser.

Kyuubi rümpfte die Nase und öffnete müde ein Auge, mit dem er mich anvisierte. Daraufhin streckte er seine Glieder ausgiebig und gähnte kräftig, wodurch ich ein Blick auf seine gefährlichen Reißzähne und seine lange rosa Zunge erhaschen konnte. Bestimmt machte der das auch noch extra.

„Guck nicht so böse, dir wird nichts passieren, sonst bekommt er es mit mir zu tun.", beruhigte mich der Uzumaki erneut und deutete mir, dass ich mich setzen sollte. Der Fuchs starrte mich weiterhin an, was ich genau so grimmig erwiderte. Auch als ich mich auf das Polster neben ihm niederließ, blieb er stumm und rührte keinen Muskel. Gut so.

Der Blonde bat mir etwas zum Trinken an, was ich jedoch dankend ablehnte und er in seinem Schlafzimmer verschwand, um nach dem Plakat zu suchen. Nun waren es nur wir zwei und ein Seufzen entglitt mir, wie schon so oft in der letzten Zeit.

›Na, beschissener Tag?‹, vernahm ich es plötzlich neben mir und die Stimme ging mir bis ins Rückenmark. Sie war so tief und rau, was ich nicht befürchtet hatte. Er hörte sich beinah an wie ein alter Sack.

„Kann man so sagen.", flüsterte ich zurück, in der Hoffnung Naruto würde keinen Wind davon bekommen.
Wie merkwürdig müsse es denn von außen aussehen, wenn dein Kollege mit deinem Haustier sprach? Oder beziehungsweise mit sich selbst.

›Der Kleine hört uns nicht. Ich glaube er ist noch viel zu sehr damit beschäftigt alles aufzuräumen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. So nervös hab ich ihn noch nie erlebt.‹ Der Fuchs drehte sein Köpfchen zu mir und spitzte die Ohren.
›Musst wohl was Besonderes sein.‹, hing er noch dran in einem langsamen Ton, der mir einiges verriet.

„Unterschwellige Drohung zu Kenntnis genommen.", meinte ich woraufhin er kicherte, was wiederum viel Ähnlichkeit mit einem Grunzen aufwies.

›Entspann dich. Ich bin ein ganz Lieber. Kannst mir sogar auch den Bauch kraulen.‹, schlug er vor, was ich allerdings verneinte und er mich als Katzenliebhaber betitelte.

Danach dauerte es nicht lang und der Blondschopf kam angewatschelt mit dem dunkelblauen riesigen Papier in der Hand. Indessen war der Fuchs runter gesprungen und kuschelte sich in den Schoß Narutos, welcher auf dem Boden hockte. Jener schmiss das Plakat auf den Glastisch und beugte darüber, um nach dem Edding zu greifen.

Als ich es bemerkte, wollte ich ihm den Stift reichen, aber da kreuzten sich schon unsere Hände und ich verfluchte mich. Weshalb passierte sowas, was man eigentlich nur in Teenager- Filmen sah? Ich konnte förmlich riechen, wie es in im explodierte, glitzerte und ein Regenbogen am Himmel aufging, wo Einhörner rumtanzten.

Hastig entzog ich mich deswegen der Berührung und gab vor, als wäre überhaupt nichts geschehen.
„Du wohnst also ganz alleine hier?", lenkte ich auf das Thema und wurde mit einer Welle Traurigkeit seitens des Kleineren überrascht, als sich dieser wieder einigermaßen gefangen hatte.

„Ja, meine Eltern sind gestorben, da war ich gerade mal 3 Jahre alt.", gestand er mit einer belegten Stimme und ich wusste nicht ganz, was ich machen sollte, weil ich ruckartig überfordert war mit jenem Leid, welches von ihm ausging.

Ich hatte stets vermutet, dass er einer dieser Kids war, denen man alles in den Arsch geschoben hat. Wie hätte er sonst die Klassen überstanden? Aber nun sah ich ihn vor mir und verstand.
Ich verstand, dass Kiba und seine Tante die einzigen Menschen in seinem Leben waren, die ihn akzeptierten und liebten. Er war nie besonders gemocht wurden, keiner wollte mit ihm zu tun haben. Und nun sah ich einen einsamen jungen Mann, der mit einem seltsamen Fuchs zusammen lebte.

Jedoch sollte mein Mitleid nicht mein gesamtes Empfinden überschwemmen, da er trotz allem noch ein Idiot war. Deshalb probierte ich ihn zu motivieren, um gemeinsam an dem Projekt zu arbeiten.

Wie verdammt schlecht ich doch in solchen Angelegenheiten war. Ich, Sasuke sollte einem Anderen helfen positiv zu werden? Gott sei Dank griff der Trank mir unter die Arme und ich konnte ihn zu seinem dämlichen Grinsen bringen, indem ich einfach auf ihn glotzte. Ich musste noch nicht mal eine Emotion zeigen, da war er schon aus seinem Häuschen und hüpfte wie ein Karnickel in seiner Bude.

Am Ende erzählte er mir noch von weiteren legendären Nächten, wo er um die Häuser gezogen war und ich fühlte mich wahrlich unterhalten. Er redete so viel, sodass ich dies nicht übernehmen musste, was mir sehr gut gefiel.

Er drängte mich sogar mit roten Wangen unterbewusst dazu meine Nummer rauszurücken, was ich blöder Weise auch gemacht hatte, da Kyuubi in diesem Moment unsagbar lange gähnen musste.
Ok, eventuell war er mir doch ein bisschen unheimlich.

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