Ella - Die Stille nach dem St...

By sibelcaffrey

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"Du kannst versuchen es zu leugnen, dich zu widersetzen und mich von dir fern zu halten. Ich werde aber nicht... More

Prolog
1. In der Zeit gefangen
2. Der Herr des Hauses
3. Retterin in der Not
4. Die neue Krankenschwester
5. Tatsächlich Zigeunerin?
6. Schlaflose Nacht
7. Gebrochen - Teil 1
8. Gebrochen - Teil 2
9. Der leise Held
10. Der Ball
11. Nass im Regen
12. Der Brief an die Öffentlichkeit
13. Der Verehrer
14. Mi Casa Es Su Casa - Teil 1
16. Erschwerungen
17. Im Mondschein
18. Rendez-vous mit dem guten Freund
19. provokative Provokation
20. Nathan Kurt
21. Der Kampf - Teil 1
22. Der Kampf - Teil 2
23. Heimweh Teil 1
24. Heimweh Teil 2
25. Wie Du mir, so ich Dir
26. Neues kommt, Altes geht
27. Unerwartete Gäste
28. Du und ich
29. Alles findet seinen Platz
30. Wettlauf gegen die Zeit
31. Alles oder Nichts
32. Schicksal
33. Das Erwachen
34. Prinzipien, welche?
35. Die Zeit rückt näher
36. Liebe, der Zeit zum Trotz
37. Blick in die Zukunft (ENDE)
Epilog
FORTSETZUNG

15. Mi Casa Es Su Casa - Teil 2

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By sibelcaffrey

Nichts geschieht ohne Grund.

Diesen Satz hört man sehr oft. Es soll einen eigentlich trösten, um an schwierigen Tagen nach vorne schauen zu können. Aber mich macht es nur traurig. Denn wenn dem so ist, dass nichts ohne Grund passiert, warum gibt es dann keine Gerechtigkeit auf dieser Welt? Was kann es schon für einen guten Grund geben, dass Kinder hungern, während andere zu viel haben?  Warum sterben Menschen, die in ihrem Leben nur gutes getan haben? Warum erfährt man Leid, wenn man nur helfen will?

Nichts und niemand konnte mir die Antwort geben. Es machte mich nur traurig.

„Noch eine, bitte!", nuschelte ich und hob mein leeres Glas in die Luft.

Der Barkeeper runzelte leicht die Stirn, aber nahm mir dennoch das Glas ab. „Kommt sofort, Sir."

Ich nickte und zog mir den Hut tiefer ins Gesicht. Wie viel Zeit vergangen war, wusste ich nicht. Es mussten aber mehrere Stunden her sein, seitdem ich das Krankenhaus verlassen hatte. Ohne zu wissen wie, war ich zum Anwesen zurückgekehrt, um mir Mr Kurts Klamotten anzuziehen. Das Kleid von heute morgen wurde durch eine Hose, einem Hemd und einem Sakko ausgetauscht. Ich hatte mir Peters Hut genommen, unter dem ich meine langen Haare versteckte.

Da junge Damen nicht trinken durften, hatte ich keine andere Wahl, als mich als Mann zu verkleiden, um an etwas Alkohol zu kommen. Ich hatte die Befürchtung, dass man mich nichtsdestotrotz als Frau enttarnen würde. Aber es hatte bisher niemand in der Kneipe ein Wort gesagt.

„Hier." Der Barkeeper schob mir ein volles Glas zu.

Ich nahm es sofort entgegen und legte es an meine Lippen. Bei jedem Schluck brannte mir das Alkohol die Kehle hinab. Es tat aber gut, es betäubte meine Sinne. Das warme Gefühl, das es auslöste, verdrängte die bedrückenden Gedanken und das beklemmende Gefühl in meiner Brust.

Je mehr ich trank, desto leiser wurde die Stimme in meinem Hinterkopf.

Es ist meine Schuld.

Mein Griff um das Glas wurde fester, bis meine Fingerknöchel weiß hervorstachen. Sofort nahm ich noch einen Schluck.

„Darf ich mich setzen?", fragte ein Mann wie aus dem nichts und zeigte auf den Stuhl neben mir an der Theke. Ich hob mit viel Mühe den Kopf und musterte ihn angestrengt. Der Mann trug einen Anzug, genau wie alle anderen Herren in der Kneipe auch, und hatte schwarze Haare sowie braune Augen. Mir fiel auf, dass seine Nase leicht schief war und eine kleine Narbe seine rechte Wange zierte.

Ich zuckte die Achseln zur Antwort, woraufhin er sich niederließ.

„Ich hätte gern dasselbe wie mein Freund hier.", sagte er an den Barkeeper gewandt und wies auf mein Getränk. Der Barkeeper nickte.

Der Mann lehnte sich mit den Ellenbogen gegen die Theke und sah über seine Schulter zu mir. Ich wich dem Augenkontakt aus, weil ich befürchtete, er würde sofort sehen, dass ich eine Frau war.

„Der Abend ist noch jung.", bemerkte er und sah auf mein halb leeres Glas, „Und du scheinst schon ziemlich voll zu sein."

Ich ignorierte ihn und nahm noch einen Schluck.

„Sind es sehr große Sorgen?", fragte er plötzlich.

"Was geht dich das was an?", fragte ich etwas zu gereizt zurück.

"Wenn du nicht drüber sprechen willst, ist das in Ordnung." Der Fremde hob beschwichtigend die Hände. Ich sah ihn kurz misstrauisch an, aber besinn mich dann des Besseren.

„Es geht mir nicht um mich.", antwortete ich schließlich.

„Ach, die schlimmste Art der Sorge.", seufzte er bedrückt, „Die Sorge um andere Menschen."

Ich schluckte schwer. „Bei mir ist es etwas anderes. Ich bin selbst verantwortlich für das Problem."

„Ist es nicht immer so?", erwiderte er und nahm dem Barkeeper sein Getränk ab, „Wir sind im Grunde immer selbst verantwortlich für unsere Probleme."

Ich blickte gedankenverloren in mein Glas. „Ich stecke verdammt tief in der Scheiße.", murmelte ich und trank den Rest meines Glases in einem ganzen Schluck aus. Ich verzog angewidert das Gesicht bei dem Brennen im Hals.

Der Fremde schlug mir aufmunternd auf die Schulter und hob dann einen Finger an den Barkeeper. „Die nächste Runde von meinem Freund hier geht auf mich."

*~*~*~*~*~*~*~*~*


„HAHAHAHAHA!", brüllte ich hervor und klatschte meinem Sitznachbarn lachend auf die Schulter.

Dieser schmunzelte vor sich hin und steckte meine Schläge gut ein.

Ich wusste gar nicht mehr, weshalb ich lachte, aber ich hatte den plötzlichen Drang dazu.

Genauso wenig wusste ich, weshalb ich in erster Linie überhaupt gekommen war. Es gab einen Grund, warum ich in Männerkleidung mit einem völlig Fremden in der Kneipe saß, oder? War ich auf geheimer Mission?

Mein Blick fiel auf mein Glas hinab.

Huh?

„Schon wieder leer? Sach mal, has du heimlich mein Glas ausgetrunk'n?", fragte ich nuschelnd und zeigte ihm mein Glas.

Mein Nachbar schmunzelte wieder. „Nein, das hast du ganz alleine geschafft."

Da verging mir das Lachen. Der log mich doch an! Das war ich nicht. Ich würde mich doch erinnern. „Sei gefällst - gefällest - gefälligst ehrlich!"

Er lachte nur zur Antwort. Ich wollte gerade fragen, was so lustig sei, als ich über seine Schulter hinweg sah, wie die Tür zur Kneipe geöffnet wurde und eine bekannte Person eintrat. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und hob die Hand. „Eyoo! Schmidt! Hier bin ich!", rief ich und winkte wie verrückt.

Der Sekretär blieb wie angewurzelt am Türrahmen stehen und sah mich über die Köpfe der anderen hinweg mit großen Augen an. Sein Gesichtsausdruck war irgendwie witzig - witziger als ohnehin schon. Er sah mich an, als könnte er nicht glauben, was er sah. Er schien für einen Moment unschlüssig, ehe er sich ganz langsam wieder umdrehte.

„Schmidtyyy! Du gehst in die falsche Richtung!" Ich versuchte von meinem Stuhl aufzustehen, aber es drehte sich in meinem Kopf alles gefährlich. Daher entschied ich mich des Besseren und blieb lieber sitzen. Der Sekretär war bereits aus der Kneipe gelaufen. Vermutlich hatte ihn mein Anblick verstört oder vielleicht schämte er sich auch für mich - für mich? Nee, sicher nicht.

„Wer war das?", fragte mein Nachbar, mit dem ich nach wie vor keinen Namen ausgetauscht hatte - oder vielleicht doch, nur ich konnte mich nicht erinnern?

Nun ja... nennen wir ihn Leo.

Leonardo.

Leonardo DiCaprio.

Ich grinste bei dem genialen Einfall und klatschte in die Hand.

Der Name klang schön, so sollte ich meinen Sohn nennen.

Moment.

Hatte ich etwa einen Sohn?

Ich schüttelte den Kopf. Ich brauchte mehr zu trinken.

Ein kitzliges Gefühl auf meiner Stirn gewann meine Aufmerksamkeit. War das eine nervige Fliege? Ich schlug sie weg und versuchte sie wie verrückt wegzupusten, aber sie war hartnäckig und kitzelte mich immer wieder an der Stirn.

„Du hast da eine Strähne.", erklärte Leo DiCaprio. Ach so.

Er hob plötzlich die Hand.

Ich wusste nicht wieso, aber ein Gefühl in mir sagte, ich sollte die Hand wegschlagen und mich nicht anfassen lassen. Aber meine Muskel gehorchten mir nicht. Ich sah Leo benommen dabei zu, wie er die Hand nach meinem Hut ausstreckte.

Plötzlich schoss wie aus dem Nichts eine andere Hand hervor und packte sie mitten in der Bewegung. War das meine Hand? Nein. So groß war meine nicht. Ich sah konzentriert auf den eisernen Griff am Handgelenk meines Sitznachbars und folgte den Arm entlang zur Brust und an den Schultern vorbei den Hals hoch ins Gesicht.

„Wag es ja nicht sie anzufassen", knurrte dieser leise.

„Mr Kurt?", fragte ich verdutzt. „Was machen Sie denn hier?"

Er sah mich dunkel an. „Das könnte ich dich fragen.", zischte er. Ich tastete unglaubwürdig seine Brust ab, um sicher zu gehen, ob er es wirklich war.

„Was tust du da?", fragte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Ups.

„'Tschuldigung.", nuschelte ich und nahm meine Hände von seinem Oberkörper.

„Würdest du mich mal loslassen?", kam Leo DiCaprio dazwischen, der nach wie vor von Mr Kurt festgehalten wurde.

„Erstens, hast du mich zu siezen und zweitens, bist du nicht in der Position Forderungen zu stellen.", erwiderte er bissig. Sein eisiger Ton ließ mich erschaudern. „Und jetzt, nimm deine Hand runter und steh auf."

„Was ist dein Problem? Wir können doch in Ruhe über alles reden, mein Freund."

Mr Kurt wurde ganz still. Wie ein Raubtier sah er Leonardo DiCaprio bedrohlich an. Die Atmosphäre in der ganzen Kneipe hatte sich um einen Schlag geändert. Es war so, als hätte jemand die Tür an einem kalten Wintertag offen gelassen und ein stürmischer Wind würde herein wehen. Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. „Du tust besser, was ich dir sage, mein Freund, denn ich mag es ganz und gar nicht mich zu wiederholen." Seine Stimme war ganz ruhig und kontrolliert, aber die Wirkung war furchtbar beängstigend. Leo schien es nicht anders zu ergehen. Langsam stand er wortlos von seinem Stuhl auf und trat zur Seite. Mr Kurt ließ ihn los und wies ihn mit einer knappen Kopfbewegung zum Gehen auf. Leonardo sah ihn mit einem verstörtem Gesichtsausdruck an, während er einen Schritt nach dem anderen machte, wobei er fast über seine eigenen Füße gestolpert wäre.

Ohne ihm weitere Beachtung zu schenken, setzte sich Mr Kurt auf den nun freien Stuhl neben mir. Ich spürte seinen eiskalten Blick auf mir. Unbehaglich rutschte ich auf dem Stuhl hin und her, während ich versuchte dieses Kribbeln auf der Haut zu ignorieren.

„Ich dachte, zwei Wochen Hausarrest wären dir eine Lektion gewesen. Aber ganz offensichtlich hast du nichts dazugelernt.", knurrte er, „Was tust du hier?"

Ich sah auf mein leeres Glas hinab und wünschte mir mehr denn je einen weiteren, ermutigenden, vollen Schluck, um die bevorstehende Auseinandersetzung überstehen zu können.

„Mich zurückzieh'n.", antwortete ich schließlich.

„Zurückziehen?" Er hob eine Augenbraue. „Für mich sieht das aus, als würdest du dich betrinken."

Ich zuckte die Achseln wie ein trotziges Kind.

Sein bohrender Blick glitt an mir hinab. „Ist dir bewusst, was du da anhast?"

Ich beugte mich vor und legte einen Finger auf die Lippen. „Pssst! Das sind Ihre Klamotten, aber Sie sollten es besser nicht erfahren."

„Was du nicht sagst.", erwiderte er trocken.

Ich nickte eifrig. „Das dient zur Tarnun'."

„Tarnung? Dir ist schon bewusst, dass man aus der Nähe problemlos erkennt, dass du eine Frau bist, richtig? Dein Genosse hat dich in der Sekunde enttarnt, in der er sich neben dich gesetzt hatte.", zischte Mr Kurt wütend.

„Was is' Ihr Problem?"

Du bist mein Problem.", knurrte er und beugte sich bedrohlich vor, „Weißt du, wie lange wir dich gesucht haben? Nur, um dich dann am Ende in einer Kneipe zu finden. Was hast du hier verloren, Ella?"

Ich dachte einen Moment angestrengt nach und tippte mit dem Zeigefinger auf mein Kinn. „Geheimer Auftrag.", flüsterte ich, „Ich kann Ihnen leider nichts erzähl'n."

Ein Muskel an seinem Kiefer zuckte heftig - das sah irgendwie lustig aus. Aber sein Blick war alles andere als belustigend. „Steh auf. Wir gehen.", befiel er kurz gebunden und machte Anstalten mich am Arm zu packen, aber ich wich aus, wobei ich gefährlich taumelte.

„Wenn Sie erlauben, würde ich gerne alleine etwas in Ruhe nachdenken."

„Nein.", schnappte er, „Ich erlaube es nicht!" Er schien überhaupt nicht erfreut und stand auf. Noch bevor ich widersprechen konnte, hatte er mich mit sich auf die Beine gezogen. Ich wankte und wäre wahrscheinlich gestolpert. wenn sein fester Griff nicht wäre.

Ich wollte gerade protestieren, als ihm jemand von hinten an die Schulter packte. „Was ist hier los?" Es war ein anderer, leicht betrunkener Gast, der von mir zu Mr Kurt und zurück sah.

Langsam und bedrohlich drehte sich dieser um und sah den Gast an. „Nichts", antwortete Mr Kurt, sichtlich um seine Fassung ringend, „Wir wollten gerade gehen."

„Lass ihn los.", erwiderte der Gast und wies mit einem Nicken auf mich. Aber Mr Kurt stellte sich so hin, dass der andere mich nicht weiter mustern konnte. Der Griff um meinen Arm wurde fester.

Er gehört zu mir", widersprach Mr Kurt, „und hat sich nur etwas betrunken."

Der Gast schien nicht sehr überzeugt. „Er wird selber wissen, ob er mitkommen will oder nicht. Sie lassen ihn besser in Ruhe."

„Ich gehe ganz sicher nicht ohne ihn.", knurrte dieser und sah dann auf die Hand an seiner Schulter hinab, „Und nun nehmen Sie ihre Finger weg."

Es war witzig, wie die beiden in der männlichen Form über mich sprachen. Was würde passieren, wenn ich meinen Hut abnahm, um jeden zu zeigen, dass ich eigentlich eine Frau war? Das würde doch bestimmt lustig werden!

Ich hob die Hand zu dem Hut, nur um im letzten Moment von einer Hand zurückgehalten zu werden.

„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.", wies Schmidty an, der wie aus dem Nichts hinter mir aufgetaucht war. Ich sah ihn mit großen Augen an. Wieso drehte sich sein Kopf so lustig im Kreis?

„Kevin.", sagte Mr Kurt an Schmidty gewandt, „Nimm sie mit und wartet draußen auf mich. Ich muss hier noch etwas klären."

Sie?", fragte der Gast verwirrt und sah an Mr Kurt vorbei zu mir. Seine Augen weiteten sich, als er verstand. „'ne Frau? Und sie trägt Hosen?!"

Er japste so laut auf, dass auch andere Gäste in unmittelbarer Nähe aufsahen. Der Gast vor uns ließ einen Pfiff raus. „Was habt ihr denn mit diesem jungen Ding vor?", fragte jemand aus der Menge.

Ich sah zu Mr Kurt auf. Ein dunkler Schatten huschte über sein Gesicht.

„Geht.", zischte er kaum hörbar, die Hände zu Fäusten geballt.

Noch bevor ich etwas dazu sagen konnte, riss mich Schmidt mit sich. Ich stolperte über nicht vorhandene Hindernisse und musste mich an dem mageren Sekretär festhalten um nicht zu fallen. Er zog mich an den gierig guckenden Männern vorbei in Richtung Ausgang. Ich war zwar betrunken, aber selbst ich spürte die Spannung in der ganzen Kneipe. Ich japste nach Luft, als Schmidt die Tür aufstieß und wir in die kalte, dunkle Gasse traten. Es war schon Nacht! Wo war die Zeit geblieben?! Schmidt schloss die Tür und zog mich etwas abseits von der Kneipe.

„Sollten wir nicht lieber helf'n?", fragte ich und machte Anstalten zurück zu gehen, aber Schmidty hielt mich zurück.

„Mr Kurt wird sich wohl kaum prügeln.", erwiderte er, "Er ist ein Gentleman. Er regelt das ganz anders."

Ich dachte an meinen Hausherrn, der allein mit seiner Präsenz Menschen einschüchterte. „Stimmt. 'n Blick von ihm wird genüg'n."

Schmidt wusste, wovon ich sprach. „So in etwa."

Ich lehnte mich an eine Mauer und sah die dunkle Gasse entlang. Die kühle Luft tat gut. Irgendwie nahm sie mir die Benommenheit. Mein Blick fiel auf etwas, dass am Straßenrand auf dem Bürgersteig lagen. Es waren Menschen. Ich rieb mir die Augen. Waren das etwa...?

„In deiner Haut will ich nicht stecken.", sagte Schmidt neben mir und verschränkte die Arme vor der Brust, „Du wirst eine Menge Ärger bekommen."

„Psssst!", zischte ich, „Du wirs' die Soldaten weck'n?"

Schmidt runzelte die Stirn und folgte meinem Blick. „Was für Soldaten?"

„Psssst!", machte ich wieder, „Verdammt, Schmidt, red' leiser!"

Dieser verdrehte entnervt die Augen. „Das sind Obdachlose. Sieh doch hin."

„Idiot, kannst du keine Soldaten von Obdachlosen trennen?"

Er seufzte entnervt. „Ich habe in meinem Leben noch nie eine sturzbetrunkene Frau gesehen. Du bist die Sünde in Person." Er sah gen Himmel, „Gott, habe erbarmen mit der armen Seele."
„Schmidt, wenn du nich' der Grund für den erst'n Weltkrieg sein willst, hältst du besser den Mund!", zischte ich wütend und sah beängstigt zu den Soldaten.

Weltkrieg?", fragte dieser verwirrt, „Was für ein Schwachsinn..."

Ich funkelte ihn böse an, aber dann kam mir ein Gedanke und ich musste plötzlich kichern. Schmidt sah mich verwirrt an. Ich legte einen Finger auf den Mund. „Soll ich dir 'n Geheimnis verraten?"

„Nein.", erwiderte er trocken.

„Ich sag's dir trotzdem."

Er verdrehte erneut die Augen. „Es hätte mich gewundert, wenn nicht."

„Es wird nicht nur einen erst'n, sondern auch einen zweiten Weltkrieg geb'n. Aber pssst! Das dürfen die anderen noch nicht wiss'n. Das ändert bestimmt die Zukunft, wenn wir zu viel verraten!"

Schmidt sah mich unbeeindruckt an. „Und genau deshalb sind junge Fräulein nicht gestattet zu trinken.", bemerkte er Kopf schüttelnd.

Dann wurde die Tür zur Kneipe geöffnet und Mr Kurt trat heraus. Er sah unverändert und völlig ruhig aus, als er auf uns zukam. Es folgte ihm niemand, es war kein Geschrei zu hören. Hatte er jeden in der Kneipe ermordet? Ich würde es ihm zutrauen.

„Was is' passiert?", fragte ich, aber wurde gekonnt ignoriert.

„Du kannst nach Hause gehen, Kevin.", sagte er und legte die Hände in die Hosentaschen. Ich erschauderte bei seinem Anblick. „Ich muss zugeben, in der Kneipe hätte ich sie nicht vermutet. Du hast angemessene Arbeit geleistet."

„Danke, Sir.", erwiderte dieser und verbeugte sich leicht, „Bei dieser Frau muss man immer vom Unwahrscheinlichsten ausgehen."

Mr Kurt nickte. „Das habe ich bemerkt."

„Ich bim's noch hier.", erinnerte ich die Herren, die mich überhaupt nicht beachteten.

„Gute Nacht, Sir.", verabschiedete sich Schmidt, machte auf dem Absatz kehrt und ließ mich mit dem Raubtier alleine zurück. Die lustige Stimmung war wie weggeblasen.

„Und du.", sagte Mr Kurt an mich gewandt, „Du hast eine Menge zu erklären." Ich schluckte schwer bei dem kühlen Ton. Ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, als er näher herantrat. „Die Kutsche wartet. Kannst du gehen?"

„Sie könnten doch einfach nach Hause gehen und ich geselle mich zurück zu meinen Freunden.", schlug ich händeklatschend vor. Sein Blick verfinsterte sich,

„Deine Freunde haben ganz andere Absichten, Ella.", knurrte er, „Ich will nichts mehr davon hören. Wir gehen."

Er packte mich am Arm und zog mich, wie ich von ihm gewohnt war, mit sich.

„Lass'n Sie los."

„Du kannst alleine nicht gehen.", widersprach er, "Du taumelst ständig."

„Tu' ich nicht.", erwiderte ich, aber er ignorierte meinen Einwand und legte mir eine weitere Hand um die Schulter.

„Betrunken bist du unerträglicher als sonst."

Mir fiel betroffen der Mund auf. „Sie sin' nüchtern schlimmer, als ich's je sein kann."

„Sicher.", erwiderte er sarkastisch. Ich funkelte ihn böse an, aber es hatte dieselbe Wirkung wie einen Panzer mit Papierkügelchen zu bewerfen.

Wir traten auf die Hauptstraße, wo eine Kutsche bereitstand. Der Kutscher hatte die Tür geöffnet und wartete geduldig. Er sah uns leicht verwirrt an, aber sagte nichts. Nun ja, er sah nur wie Mr Kurt einem anderen Mann einen Arm umgelegt hatte. Da Schwule in diesem Jahrhundert nichts gewöhnliches waren, war der Kutscher sicherlich leicht verstört.

„Zum Anwesen.", wies Mr Kurt an.

„Ja wohl, Sir." Der Kutscher verbeugte sich leicht. Ich ging an Mr Kurt vorbei und hielt mich angestrengt an der Tür fest, um die Stufen zur Kutsche aufzusteigen, aber ich stolperte vornüber.

„Langsam.", knurrte Mr Kurt und half mir wieder auf.

„'s geht schon.", versicherte ich und startete einen erneuten Versuch. In die Kutsche erfolgreich eingestiegen, ließ ich mich auf den Sitz fallen. Mr Kurt folgte mir viel geschmeidiger und setzte sich mir gegenüber. Die Kutsche setzte sich in Bewegung und schaukelte dabei beruhigend hin und her. Es machte mich leicht schläfrig.

„Willst du mir nun erzählen, warum wir dich aus einer Kneipe einsammeln mussten?", kam Mr Kurt zu Wort. In der Dunkelheit konnte ich kaum sein Gesicht erkennen. Immer nur, wenn die Kutsche an einer Straßenlaterne vorbeifuhr, erkannte ich das Glimmen in seinen Augen.

„Ich will nich' drüber sprech'n.", nuschelte ich, schloss die Augen und lehnte meinen Kopf an das kühle Holz der Kutsche. Ich spürte seinen Blick auf mir, aber ich ließ die Augen geschlossen.

Er sagte nichts mehr und so verging die kurze Fahrt völlig in Stille - was mich nicht im geringsten störte.

Die Kutsche hielt wenig später vor dem Tor des Anwesens. „Mathilda weiß nichts von deinem Verschwinden. Sie sollte dich nicht sturzbetrunken sehen. Also verhalte dich ruhig, wenn wir drinnen sind. Im Haus sind bereits alle schlafen gegangen.", warnte er mich und stieg aus. Ich wollte die Augen verdrehen, aber hatte das Gefühl mich wegen des Schwindels jeden Moment zu übergeben und ließ es lieber sein. Ich stand auf und trat gebückt an die Tür der Kutsche. Mr Kurt wartete ungeduldig und streckte eine Hand nach mir aus. Ich ergriff sie reflexartig und stieg mit seiner Hilfe aus. Das Gefühl seiner großen Hand um meine, war irgendwie... schön. Sie strahlte Wärme aus, obwohl dieser kalte Mann alles andere als herzerwärmend war. Als ich auf festem Boden stand, ließ er mich los.

„Komm jetzt.", drängte er und öffnete leise das Tor. Ich fühlte mich sofort wie ein Agent auf geheimer Mission. Ich schlüpfte an ihm vorbei in den Innenhof und schlich gekonnt bis zur Treppe an der Eingangstür, wobei ich meine Hände wie eine Pistole in die Luft hielt. Niemand sollte es wagen sich mir in den Weg zu stellen.

„Was machst du da?", fragte Mr Kurt mit gerunzelter Stirn, als ich gebückt die Treppen aufstieg. Ich sah zu ihm zurück. Er stand völlig aufrecht und machte sich überhaupt keine Mühe unentdeckt zu bleiben.

„Ihretwegen werd'n wir noch erwischt!", zischte ich wütend und lehnte mich an die Außenfassade des Hauses. „Schnell!"

Aber Mr Kurt dachte nicht daran. Provokativ ließ er sich Zeit der Welt beim Hochkommen. Ich ließ die Hände sinken; Er war so ein Spielverderber.

Nachdem er die Tür aufschloss, trat ich weniger euphorisch in die dunkle Eingangshalle ein und schloss die Tür hinter mir. Mr Kurt zündete eine Kerze an und zog sich daraufhin den Mantel aus. Ich versuchte mich vornüberzubeugen um mir die Schuhe auszuziehen, aber wäre beinahe vorwärts gefallen und mit dem Gesicht direkt gegen die Wand geprallt, wenn ich mich in letzter Sekunde gehalten hätte.

„Ich mache das.", sagte Mr Kurt und kniete sich vor mich hin. „Sonst stehen wir hier noch morgen." Er hatte zwar einen missbilligen Ton eingeschlagen, aber er öffnete dennoch meine Schuhe. Ich sah ihn mit großen Augen an.

Mr Kurt.

Vor mir gekniet.

Ich konnte es kaum glauben.

Für einen Moment genoss ich die Sicht, die sich mir bot. Ich hielt mich an seiner Schulter fest, während ich erst den rechten und dann den linken Fuß hob, damit er sie mir ausziehen konnte.

Er legte meine Schuhe beiseite und stand auf. „Komm. Du solltest dir das Gesicht waschen, um wieder zu dir zu kommen."

„Ich kann's allein.", versicherte ich, aber er hielt mich zurück.

„Nicht das hintere Bad benutzen.", widersprach er, „Mathilda könnte aufwachen. Sie hat einen sehr leichten Schlaf."

Bevor ich etwas fragen konnte, zog er mich auf die Treppe zu. Ich stöhnte in mich hinein. Wieso gab es überall Treppen? Das war doch Absicht, damit ich mir das Genick brach. Ganz heimtückisch schwankten die einzelnen Stufen vor meinen Augen hin und her, wie ein Bot auf dem Meer. Wie sollte ich sie besteigen, wenn sie immer auswichen? Mit voller Konzentration und vor allem mit Mr Kurts Hilfe setzte ich einen Fuß nach dem anderen. Es war ein endloser Kampf. Ich wollte schon kapitulieren und mich einfach auf die Treppe legen, als ich den Fuß ein letztes Mal hob und auf keine Stufe traf. Ich bekam einen kleinen Herzinfarkt.

„Dort ist das Bad für die Gäste.", erklärte Mr Kurt und wies im Flur mit der Kerze auf eine Tür.

„Die darf ich benutz'n?", nuschelte ich unglaubwürdig.

„Du darfst es morgen wieder sauber machen.", erwiderte er trocken und öffnete die Tür.

Alles klärchen.

Er legte die Kerze auf einen Schrank ab und wandte sich dann mir zu. Das Kerzenlicht tauchte das ganze Bad in einen warmen Ton. Ehe ich mich versah, hatte Mr Kurt die Hand gehoben und mir den Hut abgenommen. Meine Haare, die ich sorgsam drunter versteckt hatte, fielen mir in großen Wellen ins Gesicht und nahmen mir die Sicht. Ich wollte entrüstet klagen, aber hielt abrupt inne, als ich spürte, wie er mir die Strähnen aus dem Gesicht strich. Ich hielt den Atem an, während ich im Kerzenlicht zu ihm aufsah. Er schien gedankenverloren, während er schon fast sanft über meine Wangen streifte. Ich konnte nicht ignorieren, wie meine Haut brannte unter seiner Berührung. Er strich mir die Haare über die Schulter, wobei seine Finger eine Sekunde länger als nötig an meinem Nacken ruhten. Als bemerkte er plötzlich, was er da tat, wollte er die Hände wegnehmen, aber ein Impuls in mir ließ das nicht zu. Ich hob meine Hände und hielt seine, wo sie waren. Seine Augen weiteten sich kaum merklich. Ich wollte das Gefühl, das seine Berührung auslöste, nicht sofort wieder verlieren. Wäre ich nicht betrunken, hätte ich das wahrscheinlich niemals getan.

„Ella, w-." Ich schmiegte mein Gesicht in seine Handfläche, woraufhin er verstummte. Ich genoss für eine Sekunde das Kribbeln tief in meiner Brust.

„So warm.", seufzte ich und schloss völlig entspannt die Augen. Ich hörte, wie er kaum merklich die Luft einzog. „Ein bisschen noch, bitte.", murmelte ich. Eigentlich sollte man vor einem Raubtier niemals die Augen schließen, denn man war sofort ausgeliefert. Aber in diesem Fall fühlte sich das Ausliefern ganz gut an. Von der Kälte, die er sonst ausstrahlte, war nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil, raubte mir die plötzliche Hitze den Atem und ließ mich nach mehr gieren. Was war nur los?

Langsam öffnete ich meine Augen, woraufhin sich unsere Blicke kreuzten.

„Willst du mir sagen, was passiert ist?", fragte er plötzlich. Seine Stimme war rau und kaum wieder zuerkennen. Das war das Letzte, was ich im Moment wollte. Ich sah ihn leicht verletzt an, als mir unangenehme Erinnerungen hochkamen, und ließ die Hände sinken. Er jedoch hielt mein Gesicht nach wie vor fest und zwang mich ihn anzusehen.

„Hör auf, ständig alles in dich reinzuwerfen. Sprich.", befiel er. Nun war es an meiner Reihe die Luft einzuziehen, als ich spürte, wie seine Daumen zärtlich über meine Wangen strichen. Das war nicht fair. Auf diese Weise fiel mir das Widersprechen zu schwer. Ich wollte mich aus seinem Griff wenden, aber meine Muskeln gehorchten mir einfach nicht.

„Ella.", drängte er und sah mir fordernd in die Augen.

Ich schluckte schwer. „Ich habe etwas getan.", stieß ich leise hervor.

Er wartete auf mehr, sah mich geduldig an.

„Einen Fehler habe ich getan.", fuhr ich fort, „Einen Fehler, der jemanden das Leben kosten könnte. Aber es war nur ein Versehen, ich schwör's."

„Wie wäre es, wenn du mir alles von Anfang an erzählen würdest?", schlug er vor.

„K-Können Sie sich an unseren Patienten erinnern, der wegen Atemschwäche nicht alleine atmen konnte? Wir hatten die ganze Nacht im Krankenhaus verbracht."

Er nickte.

„Er wurde wieder eingewiesen und... ich habe... in der Operation... Mir ist das Skalpell aus der Hand gefallen und..." Mir brach die Stimme. Ich schluckte den schweren Kloß in meinem Hals runter. Darüber nachzudenken war furchtbar und ließ mich wieder nach Alkohol sehnen.

„Ella, ganz ruhig."

„Ich bin Schuld. Verstehen Sie das? Er ist tot und ich bin Schuld!", stieß ich letztendlich hervor. Mir kamen die Tränen, die ich nicht länger zurückhalten konnte. Ich wollte mein Gesicht abwenden, aber er ließ es nicht zu. Er sah mir tief in die Augen, als die ersten Tränen über meine Wangen liefen.

Wortlos zog er mich an seine Brust. Ich vergrub das Gesicht in seine Halsgrube und ließ den Tränen freien Lauf. Ich war so wütend auf mich - aber vor allem war ich enttäuscht. Dieser Fehler hätte jedem passieren können, aber nicht mir. Wenn ich keine gute Ärztin war, wer war ich dann? Was konnte ich überhaupt noch gut? Ich biss verbittert die Zähne zusammen, als mir ein weiterer Strom von Tränen ausbrach. Mr Kurt hatte die Arme um mich geschlungen und legte sein Kinn auf meinen Kopf.

„Das gehört nunmal zum Leben, Ella. Du kannst nicht jeden retten."

„Nein!", stieß ich stumpf in seine Brust, „Ich muss."

„Wer geboren ist, wird auch sterben.", widersprach er, „Mach dich selbst nicht für etwas verantwortlich, das unumgänglich ist. Wenn nicht heute, wäre dieser Mann ohne die Operation morgen gestorben."

„Aber es ist meine Schuld.", schluchzte ich und krallte meine Finger in sein Hemd. „Und dabei hatte ich seiner Frau versprochen, dass alles gut werden würde."

„Weißt du denn mit Sicherheit, dass er gestorben ist?", fragte er schließlich, „Hatte ihn Doktor Thomas für Tot erklärt?" Er löste sich von mir und nahm - schon fast wie von selbst - wieder mein Gesicht in die Hände. Es fühlte sich so vertraut und zugleich so fremd an. Er strich mir die Tränen fort und war dabei so zärtlich, als bestünde ich aus Porzellan.

„Nein, aber sie konnten ihn bestimmt nicht mehr retten."

„Wir sollten nicht sofort vom Schlimmsten ausgehen.", sagte er. Sein Blick huschte über mein Gesicht. „Wir werden morgen sehen, wie schlimm es steht."

Ich nickte benommen. Im Moment blieb mir ohnehin nichts anderes. Dennoch hoffte ich, Mr Kurt hatte recht und es war nicht soweit gekommen, dass der Patient gestorben war.

Er strich mir ein letztes Mal über mein Gesicht und ließ die Hände dann langsam sinken. Sofort spürte ich das Fehlen der Wärme.

„Komm." Er zog mich sanft zur Waschschüssel.

Ich beugte mich vornüber und wusch mir das Gesicht. Das kühle Wasser tat zwar gut, aber ich fühlte mich dennoch schrecklich. Es war ein langer Tag und ich wollte nur noch schlafen, mit der Hoffnung am Morgen sähe die Welt ganz anders aus.

Mr Kurt reichte mir ein Handtuch. Ich tupfte mein Gesicht ab und lehnte mich erschöpft an die Wand. Er musterte mich einen Moment. „Du solltest dich besser umziehen, bevor dich jemand in meiner Kleidung sieht. Das kann schnell missverstanden werden."

Ich sah an mir hinab und nickte.

Ein plötzliches Geräusch aus dem unteren Stockwerk ließ uns aufschrecken. Ich sah überrascht zu Mr Kurt, der mit einem Schlag ganz angespannt war. Es war kaum zu erkennen, aber seine Haltung änderte sich. Er wirkte wieder ganz kontrolliert und gesammelt. „Vermutlich ist jemand aufgewacht. Ich schaue mal, was los ist. Du bleibst hier.", wies er an und trat an die Tür.

Ich nickte, woraufhin er das Bad verließ. Ich schloss hinter ihm die Tür und horchte hin. Er ging die Treppe hinab, dann hörte ich Gemurmel. Mit wem sprach er? Was passierte unten? Es herrschte stille.

Ich ging unruhig im Bad auf und ab. Einen kurzen Moment später öffnete sich die Tür und Mr Kurt stand am Türrahmen.

„Und?"

„Es ist Mathilda.", erklärte er, „Ich habe sie gebeten mir einen Kaffee zu machen. Sie sollte fürs Erste abgelenkt sein. Du solltest schnell auf dein Zimmer."

Heilige Scheiße. Wenn mich Mathilda erwischte - in Mr Kurts Klamotten - um diese Uhrzeit... Ich wollte mir nicht ausmalen, was sie denken würde. Ich schlich an Mr Kurt vorbei, aber hielt an der Treppe inne und drehte mich zu ihm um. Er sah mich an und hob fragend eine Augenbraue.

„Ich danke Ihnen, Sir.", flüsterte ich. Da ich wusste, dass er das nicht gerne hörte, drehte ich mich sofort um und lief leise die Treppe hinab, noch ehe er etwas erwidern konnte.

In meinem Zimmer angekommen, schloss ich leise die Tür hinter mir und zog mich schnell um. Aber die Wärme auf meiner Haut umhüllte mich auch noch am nächsten Morgen.








*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

*kichert beim Schreiben wie eine Verrückte vor sich hin*

Naaaa?

Ich hoffe, der zweite Teil des Kapitels hat dir gefallen *zwinker* Ich bin heute extra früh aufgestanden, um es noch fertig zu schreiben, damit du nicht bis Donnerstag warten musst. Wie du siehst, kommen sich die beiden Starrköpfe langsam aber sicher näher.

Wir sehen uns dann beim nächsten Kapitel, von dem ich mich bereits sehr freue ihn dir zu zeigen. *Flugküsschen zuwerf*

Liebste Grüße,

Deine Miss Caffrey

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