꿈 dream ㅡ yoonmin

Por agustofwind

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Irgendwann hat Yoongi vergessen, wieso er Musik macht. Man sagt, Walnüsse stimulieren das Gedächtnis. Aber es... Más

dream
i ; intro
ii ; 혼자
iii ; tony montana
iv ; 도움
v ; give it to me
vi ; 행복
vii ; skit
ix ; at dawn
x ; 도착

viii ; 즐거움

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Por agustofwind




warum denkst du,
dass dich niemand mag?


jahrelange erfahrung

viii ;
즐거움

// es dämmert. //

Es ist nach Mittag, als sie sich schließlich Yoongis Wohnung nähern. Jimin ist nervös. Er weiß nicht wirklich, was er jetzt tun soll.

Soll er nach Yoongis Nummer fragen? Oder würde das aufdringlich wirken? Er möchte nichts falsch machen. Auf gar keinen Fall.

Der schmale Junge sieht in seiner großen Jacke winzig aus, wenn immer Jimin ihm einen Seitenblick zukommen lässt, aber so viel kleiner als Jimin ist er eigentlich gar nicht.

Wenn sie direkt voreinander stehen, dann sind sie beinahe gleich hoch.

Yoongi scheint den gesamten Weg über in Gedanken versunken und spricht nicht viel. Seine Schritte sind weniger determiniert als Agusts, aber Jimin kann sich mit ihrer Umsicht gut identifizieren.

Er ist froh, dass Yoongi so anders ist als Agust. Mit dem spottenden Rapper möchte er eigentlich keine Zeit verbringen.

Irgendwann erreichen sie den hässlichen Häuserblock, in dem Yoongis Wohnung liegt. Die grauen Wände erscheinen neben dem Schnee auf den Straßen noch schmutziger, aber Yoongi scheint es kaum zu bemerken.

„Musst du zur Arbeit?", fragt er Jimin plötzlich.

Dieser schüttelt den Kopf. Es ist Samstag; an dem Tag arbeitet er nie. „Heute nicht, wieso?"

„Ich würde dir gerne etwas zeigen, wenn du Zeit hast."

Jimin nickt hastig. Yoongi mustert ihn kurz und öffnet dann die Tür, die in den Gebäudekomplex führt.

„Eigentlich zeige ich niemanden, woran ich arbeite. Ist besser so."

Jimins Herzschlag beschleunigt sich. Er will ihm seine Musik zeigen? Die Skits, an denen er arbeitet?

„Aber ich mag dich, Jimin. Und ich vertraue dir. Außerdem glaube ich nicht, dass du irgendwas davon verstehst." Er wendet sich zu ihm um, bevor er sich die Worte zu Herzen nehmen kann. „Ist nicht böse gemeint. Du weißt nur nicht, worauf zu achten ist."

Jimin räuspert sich. „Warum willst du mir deine Musik zeigen, wenn ich ohnehin nichts davon verstehe?"

Sein Begleiter schweigt einige Treppenstufen lang, bevor eine gut reflektierte Antwort seine Lippen verlässt. „Ich möchte ein Experiment durchführen."

Ein Experiment? Zu dem er Jimin benötigt?

Sie müssen vierzehn Treppenhälften besteigen, bis sie vor Yoongis Wohnungstür ankommen.

Der Ältere tritt seine dreckigen Schuhe im Flur von seinen Füßen und sieht sich dann etwas verlegen im Durcheinander um, das seinen Korridor markiert. „Blend das Chaos aus. Selektive Wahrnehmung muss geübt sein."

Im Arbeitszimmer angekommen, das gleichzeitig auch Küche und Wohnraum zu sein scheint, reißt Yoongi die Vorhänge von den Fenstern zurück, um ein wenig Licht auf die Sache zu werfen.

Jimin fällt auf, wie viele Papierzettel herumliegen. Die meisten sind beschriftet; manche zerknüllt, andere zerknittert, als seien sie bereits als verloren betrachtet worden, bevor man einen Versuch der Amortisation unternommen hat.

Überall finden sich Stifte, Kaffeebecher und Blöcke wieder - das meiste sieht so mitgenommen aus, als unterlägen sie wiederholten Wutanfällen.

Während Yoongi seine Jacke über den Schreibtischsessel wirft und den Computer hochfährt, wirft er Jimin einen anklagenden Blick zu: „Ich hab doch gesagt, du sollst das ausblenden."

Aber dafür findet Jimin den Raum viel zu spannend. So viel Agust hängt hier drin, aber auch Yoongi. Er spürt das Genie, das sich durch den Boden webt und seine Füße umspielen will; die Wände, die so viel gesehen habe.

„Ich mag das Chaos", sagt Jimin und wirft einen raschen Blick in Richtung Yoongi. „Wirklich. Es passt zu deinen Reimen."

„Seinen Reimen", korrigiert Yoongi und sieht verlegen auf die Tastatur, während er sein Passwort eintippt.

„Aber du bist doch Agust."

„Manchmal." Es ist das Echo der Antwort, die er ihm vor fast zwei Wochen im Korridor ebendieser Wohnung gegeben hat. „Ich grenze mich von ihm ab. Agust schreibt nur über sich selbst. Aber ich... ich möchte fremdreferentieller sein, verstehst du?"

Jimins Kehle fühlt sich trocken an. „Worüber willst du schreiben, Yoongi?"

Yoongi mustert ihn so lange, dass ihm beinahe schwindlig wird. Sein Blick umfängt sein Gesicht, wie Hände es noch nie vermocht haben und er spürt, wie seine Haut zu brennen beginnt. Er wird rot. Verdammt.

„Ich will... über Schnee schreiben. Über eiskalte Unterführungen. Basketball." Die Worte verlassen seine Lippen abgehackt und gezwungen, so als kämpfte er dagegen an, sie auszusprechen. „Ich will über Pizza schreiben, und... und rote Lippen, die in der Kälte wie Blumenkelche erblühen. Über rabenschwarzes, weiches Haar. Ich will nicht nur über mich selbst reden. Über meine Ängste. Meine Sorgen und Leiden."

Er schüttelt den Kopf und Jimin wagt es kaum zu atmen. Yoongis Worte umgeben ihn wie eine Melodie, die er gerade zum ersten Mal vernimmt.

„Dann schreib darüber, Yoongi", krächzt er und starrt auf den Boden zwischen ihnen. „Was hält dich davon ab?"

„Oh, so viel, Jimin." Yoongi schüttelt wieder den Kopf, als versuche er diese Gedanken aus seinem Gehirn zu verbannen. Als versuche er zu vergessen, dass da mehr ist in seinem Leben als seine Angst, sein Selbsthass, seine Unsicherheit.

Jimin versteht. Ein bisschen zumindest.

„Ich bin Underground-Rapper, Jimin. Wir schreiben über die Sachen, die uns in Todesangst versetzen. Nicht über die Dinge, die einem zum ersten Mal in seinem Leben nicht sterben lassen wollen."

„Du willst sterben?", bringt er hervor.

„Ich wollte. So oft. Immer und immer wieder. Jedes Versagen erschien mir wie das höhnische Aufbäumen einer unausweichlichen Wahrheit. Dass mich selbst der Tod so hasst, dass er mich nicht will." Yoongis Finger umklammern die Schreibtischkante und er macht einen Schritt rückwärts, sodass er nun unmittelbar vor Jimin steht.

„Aber ich will nicht mehr sterben. Schon lange nicht mehr. Agust D kann Angst und Selbsthass in Reime und Erfolg verwandeln. Daran habe ich mich lange Zeit gehalten."

Jimin weiß nicht, was er sagen soll.

Yoongi erzählt ihm von der Dunkelheit in seinem Kopf und er weiß nicht, was er sagen soll. Es gibt keine Entschuldigung für so ein erbärmliches Wesen wie ihn.

„I-ich bin froh", stottert er schließlich. „Dass du nicht mehr sterben willst."

Yoongi legt den Kopf schief, mustert Jimin lange und intensiv. „Ich auch."

Dann ist die Distanz zwischen ihnen überwunden und sie fallen ineinander.

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