Alpträume

By Vness_Josy

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Hermine Granger rettet Severus Snape in der Nacht seines Todes sein Leben und wird seitdem von Alpträumen gep... More

Vorwort
Schauspieler
Prolog
1. Ungeplant
2. Der Brief
3. Geburtstag
4. Gekündigt
5. Italien
6. Besuch
7. Begegnung
8. Vermutungen
10. Irrtum
11. Erkenntnis
12. Der Horkrux
13. Alkohol
FAN VIDEO
14. Flucht
15. Die Lüge
16. Überrascht
17. Besinnung
18. Emotionen
19. Gespräche
20. Entscheidungen
21. Das Böse
22. Der Entschluss
23. Tod
24. Vergebung
25. Leidenschaft
26. Verhandlung
27. Opfer
28. Anschuldigungen
29. Angriff
Update 2022

9. Gründe

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By Vness_Josy

Sie keuchte. Heftig atmend, stieß sie die Tür des Bootshauses auf und stolperte auf dem nassen Steinboden. Sie hielt sich, nach Luft ringend, an einem alten Holzboot fest und schluckte angsterfüllt. Schweiß lief ihre Stirn herunter und völlig durchschwitzt blickte sie sich hektisch um. Wo war er? Vor der grün-melierten Glasscheibe lag keine rote Blutlache. Kein sterbender Mann. Niemand.

Es war vollkommen still.

Eine unheimliche Stille.

Wo war er? Sie hatte Angst. Aus irgendeinem Grund, zitterte ihr ganzer Körper und ihr Verstand schien wie eingeschlafen. Wieso hatte sie plötzlich solche Angst? Ein Schauder lief ihr über den Rücken.

Bebend vor Furcht, horchte sie plötzlich auf. Stimmen.

„...du warst mir ein guter und treuer Diener, Severus.", sprach eine dunkle, krächzende Stimme. „Aber du weißt, nur ich kann ewig leben."

Sie stieß einen erstickten Schrei aus und hielt sich instinktiv eine Hand vor den Mund. Heißer Atem schlug gegen ihre Handfläche und angsterfüllt kniete sie sich hinter das Holzboot. Jetzt konnte sie ihn sehen.

Er. Du-weißt-schon-wer. Lord Voldemort. Tom Vorlost Riddle.

Ihr Herz raste. Er stand mit dem Rücken vor ihr und bewegte sich wie eine Schlange. Langsam und bedrohlich drehte er sich plötzlich um und betrachtete seinen Zauberstab. Den Elderstab.

„Mein Lord...", sagte eine dunkle, raue Stimme. Erschrocken wich sie einige Meter zurück und prallte dabei gegen die Wand. Sie schnappte nach Luft und schüttelte langsam den Kopf.

Nein. Nein. Das war Severus. Nein.

Ruckartig drehte sich Voldemort um, hob seinen Zauberstab und schwenkte ihn wie ein Messer. Snape keuchte und presste seine Hand an seinen Hals. Blut strömte aus der offenen Wunde. Es floss auf seinen Umhang und tropfte nach wenigen Sekunden auf den Boden.

Voldemort flüsterte etwas in Parsel und Nagini schlich langsam auf den verletzten Snape zu.

Nein. In ihrem Kopf hämmerte es. Adrenalin durchzuckte ihre Adern und ihre Brust bebte vor Anstrengung. Ein heißer Schauer lief ihren Rücken herunter.

Nein.

„NEIN!", schrie sie, stürzte hinter dem Boot hervor und sah grade noch, wie die Schlange Snape attackierte – immer und immer wieder.

Sie brüllte und sah direkt in die Augen des berühmt, berüchtigten Lord Voldemort. Er lachte heiser, hob seinen Zauberstab und flüsterte bedrohlich: „AVADA KEDAVRA."

Sie holte noch einem tief Luft, als ein gleißend, grüner Lichtstrahl vor ihr aufblitzte und es schwarz vor ihren Augen wurde.

***

Snape lag, mit offenen Augen an die Decke starrend, auf dem Rücken des roten Sofas und seufzte innerlich. Seine Narbe war noch angeschwollen und der Schmerz kehrte langsam wieder in seinen Arm zurück. Er fühlte sich immer noch leicht betäubt und sein Verstand arbeitete langsamer, als er es gewohnt war. Eigentlich hätte er unter den ganzen Tränken schlafen müssen wie ein Baby, aber er war wach. Hellwach. Unruhig und nachdenklich.

Es war tiefe Nacht und draußen tobte ein Gewitter. Blitze zuckten durch ein Fenster, dessen Jalousien heruntergezogen waren und Donner grollte. Der Regen peitschte wild gegen das Haus und brummend versuchte Snape sich auf die Seite zu drehen.

Nachdem Granger in ihr Schlafzimmer gegangen war, war er ins Badezimmer gegangen um zu duschen. Ausgiebig. Den Schmutz, den Schweiß und das Blut abgewaschen – danach hatte er sich wie neugeboren gefühlt. Seine Haare waren mittlerweile getrocknet und Snape hatte sein Shirt zum Trocknen auf die Heizung gelegt. Er hätte es mithilfe eines Zaubers trocknen können, aber Grangers Geschichte über die Wandlung des Ministeriums beunruhigte ihn. Auch wenn er wusste, dass das unvermeidliche irgendwann hätte eintreten müssen – jeder Zauber wurde registriert? Er fühlte sich wie ein Muggel! Zwar hatte er jahrelang ohne Magie gelebt, aber er hätte immer wieder Zaubern können...jetzt jedoch, war es von vornerein ausgeschlossen. Die Auroren würden nur Minuten brauchen um hier aufzutauchen.

Stirnrunzelnd schüttelte er seinen Kopf und kniff seine Augen zusammen. Er würde schlafen müssen, endlich der Realität entfliehen, hier auf dem Sofa...er vermisste sein Bett. Sein Haus in Italien. Seine Ruhe. Wieso hatte er das alles getan? Wieso? Wieso blieb er bei ihr, wieso verschwand er nicht einfach? Kopfschüttelnd drehte er sich wieder auf den Rücken. Er müsste verschwinden. Was sollte er hier tun?

Was brachte ihm...

Ein Schrei hallte aus Hermines Schlafzimmer.

Ruckartig setzte Snape sich auf und ein unsäglicher Schmerz zuckte durch seinen Arm.

Granger.

Sie schrie. Lauter.

Er sprang auf, schnappte sich seinen Zauberstab und stieß ihre Tür auf. Sie lag im Bett, windend und schreiend, durch ein Fenster schien der Mond auf ihren zitternden Körper. Snape versuchte die Lage zu überblicken und musste feststellen, dass sie nur träumte.

Knurrend lief er um ihr Bett herum und schüttelte sie.

„Granger!", rief er laut und versuchte sie aufzuwecken, doch sie schrie aus Leibeskräften, ihr Körper war völlig verschwitzt und die Decke war klatschnass. Sie wand sich unter seinem Griff und schlug um sich.

„Granger!", rief er noch einmal und atmete schwer, als sie ihm in den Bauch boxte.

„HERMINE, VERDAMMT!", brüllte er nun und gab ihr eine Ohrfeige. Sofort verstummte sie, ihr Körper hob und senkte sich vor Anstrengung und erschrocken riss sie ihre Augen auf.

Keuchend verharrte Snape in seiner Position und starrte Hermine in ihre angsterfüllten Augen. Dann richtete er sich auf und ließ sich erschöpfte gegen die Wand fallen.

„W-was...?", fragte sie leise und richtete sich langsam auf. Entsetzt lehnte sie sich an ihr Bettende und krallte ihre Finger in die Bettdecke, um sich zu beruhigen. „Ich...es..."

Er schwieg und sah sie an. Diese Alpträume kamen ihm bekannt vor und auch wenn er es nicht zugeben wollte, der Schock war ihm deutlich anzusehen. Das meinte Potter also mit „von ihm träumen"...wenig schmeichelhaft.

„Es...es tut mir leid.", hauchte Hermine nun und blickte ihm verzweifelt in die Augen.

Er runzelte die Stirn und presste die Lippen zusammen.

„Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen, Hermine.", flüsterte er und holte tief Luft. „Gute Nacht."

Hermine schluckte merklich und senkte den Kopf. Snape verließ langsam gehend ihr Schlafzimmer und blieb dann unentschlossen in der Tür stehen. Überrascht blickte sie ihn an, als er sich umdrehte und ihr mit einem undefinierbaren Blick in die bernsteinfarbenen Augen sah. Erst jetzt bemerkte sie seinen nackten Oberkörper und riss ihre Augen auf. In dem hellen Mondlicht und dem Halbdunkeln, sah er unglaublich attraktiv aus. Seine schwarzen Haare, lagen locker auf seinen Schultern und seine Hose saß zwanglos auf seinen Hüften. So hatte sie sich ihren Ex-Zaubertrankprofessor beim besten Willen nicht vorgestellt, geschweige denn, hatte sie solche Einblicke je gesehen.

„Ich lasse die Tür auf.", brummte er – wieder ganz der Alte, schaute sie noch einmal an und verschwand dann im Dunkeln des Wohnzimmers.

Herzklopfend sank Hermine in ihr Kissen zurück und legte sich auf die Seite.

Sie zog ihre Decke bis zum Kinn und rollte sich wie ein Fötus zusammen, während ihre Augen an die Wand starrten und ihr Gehirn versuchte, die Informationen zu verarbeiten.

Sie hatte so sehr gehofft, dass die Alpträume aufhören würden! Wieso wurde sie weiterhin von ihnen geplagt? Sie hatte doch alle Antworten! Er hatte sie ausfindig gemacht! Wenn auch erst nach 6 Jahren. Nach 6 Jahren...Ja. Wieso nicht schon früher?

Morgen würde sie ihn fragen...wieso er erst jetzt aufgetaucht war... War es wegen seiner Narbe? Weil er dachte, er würde sterben? War das Gift wirklich noch in seinem Körper? Konnte das überhaupt möglich sein? Wie konnten sie das herausfinden?


Plötzlich kam ihr ein Gedanke.

Sie kannte einen Heiler...einer, ihrer kurzen Liebschaften. Jugson Derwent. Ein dunkelhaariger, großer Typ. Unglaublich klug. Er könnte ihr einige Fragen beantworten.

Entschlossen seufzte sie und schloss erschöpft ihre Augen. Morgen würden sie zusammen...

Müdigkeit überrollte Hermine und ruhig atmend fiel sie in einen traumlosen Schlaf.

***

Gähnend streckte sie sich und lag, mit allen vieren ausgestreckt, auf dem Bett. Die Erinnerungen der letzten Nacht holten sie ein und ruckartig setzte sich die junge Hexe auf.

Die Tür zum Wohnzimmer war geschlossen. Severus musste sie wohl zugemacht haben.

Unruhig stieg sie aus ihrem Bett und öffnete die Tür. Helles Licht durchflutete den Raum und das Sofa war zusammengeklappt, die Kissen und Decken waren verschwunden und von Snape keine Spur.

„Verdammter Mist!", fluchte Hermine, lief in kurzer Hose und Top bekleidet, zurück ins Schlafzimmer und schlüpfte in eine Jeans. Er war gegangen! Wieso tat er das? Er war so...stur!

Wütend schnappte sie sich eine Kapuzenjacke und wollte grade einige Sachen zusammenpacken, als die Wohnungstür ins Schloss fiel.

Sie griff nach ihrem Zauberstab und riss ihre Schlafzimmertür auf.

„Was um Himmels Willen, Granger?", rief Snape erschrocken, hob gespielt empört seine Arme und bedachte sie mit einem skeptischen Blick. „Sind sie immer so paranoid?"

Sie starrte ihn mit weitaufgerissenen Augen an und senkte langsam ihren Zauberstab.

„Wieso...?", fragte Hermine und bemerkte eine Bageltüte in seiner linken Hand und ihren Wohnungsschlüssel in der rechten Hand.

„Verdammt, Severus! Ich habe doch gesagt, sie sollen das Haus nicht verlassen! Jagen sie mir doch nicht so einen Schrecken ein!", fauchte sie und kniff ihre Augen zusammen.

Snapes Mundwinkel zuckten amüsiert nach oben, wie sie da stand, irre und wütend. Sie sah süß aus, wenn sie zornig wurde. Er musste unweigerlich an die letzte Nacht denken und verdrängte die Gedanken. Granger ging es wohl schlechter, als er gedacht hatte. Beunruhigt ließ er die Arme fallen und seufzte. Der Gedanken, den ihn aber am meisten beunruhigte, war, dass er sich darüber überhaupt Gedanken machte...

„Ich mache Kaffee.", sagte Hermine trocken und rieb sich müde ihre Augen. Snape beobachtete, wie sie in der Küche verschwand und streifte sich seine nasse Jacke ab. In London regnete es wohl 365 Tage im Jahr...noch ein Grund, wieso er Italien vermisste.

Er warf die Jacke über das rote Sofa und machte es sich bequem. Kurze Zeit später, kam Hermine mit zwei Becher Kaffee aus der Küche und drückte ihm einen davon in die Hand.

„Bagel?", fragte er und hielt ihr die Tüte vor die Nase.

Sie schüttelte den Kopf.

„Danke, keinen Hunger.", murmelte Hermine, ließ sich neben ihm aufs Sofa fallen und nippte an ihrem schwarzen Kaffee.

Snape kniff misstrauisch die Augen zusammen und drehte sich zu ihr um.

„Sie müssen was essen, Granger.", knurrte er und warf ihr die Tüte in den Schoß.

Sie schwieg.

„Wieso haben sie mich erst jetzt gesucht, Severus?", flüsterte Hermine leise, drehte ihren Kopf und schaute ihm in die Augen. „Wieso erst nach 6 Jahren?"

Er hob überrascht seine Augenbrauen und schnaubte.

„Wenn sie einen Bagel essen, werde ich es ihnen verraten.", antwortete er trocken und nickte zu der Tüte.

Wütend riss Hermine die Bageltüte auf, schnappte sich einen Bagel und biss hinein. Übelkeit stieg in ihr auf und schnell würgte sie den Bissen herunter.

Snape beobachtete sie und spitzte den Mund.

„Sie essen eindeutig zu wenig, Granger.", murmelte er und war überrascht über sich selbst. Was ging ihn das an? Wieso war er auf einmal so besorgt?

Hermine ignorierte seine Aussage.

„Wieso jetzt, Severus?"

Räuspernd nippte er an seinem Kaffee und presste die Lippen aufeinander.

„Ich...wusste nicht, wer mich damals gerettet hat.", antwortete er und wich ihrem Blick aus.

„Und wieso wussten sie es jetzt?", bohrte sie weiter nach und blickte ihn skeptisch an.

„Intuition.", meinte er zynisch. Er würde ihr auf gar keinen Fall erzählen, dass ihn dieselben Alpträume plagten. Apropos Alpträume. Woher sollte er wissen, was sie träumte?

„Was haben sie diese Nacht geträumt, Granger?", fragte Snape plötzlich, erwiderte ihren Blick und runzelte fragend die Stirn.

Jetzt senkte sie ihren Kopf und peinliche Röte stieg in ihr auf.

„Das...geht sie nichts an.", hauchte sie leise und schluckte.

Er schwieg. Auch wenn er ihr Verhalten durchaus in Frage stellte, in dem Punkt hatte sie Recht. Es ging ihn nichts an. Weder ihre Probleme, noch ihr Essverhalten, noch ihre Träume. Es ging ihn nichts an.

Auch wenn es schwachsinnig war, ihre Zurückweisung kränkte ihn. Was tat er hier eigentlich?

Snape stellte den Kaffee auf den Couchtisch, erhob sich und zog seine Jacke an.

„Was? Was machen sie da, Severus?", fragte Hermine erschrocken, sprang auf und hielt ihn am Arm fest. „Wo wollen sie hin?"

Er wollte seinen Arm wegziehen, hielt aber inne und starrte sie an.

„Ich werde gehen, Granger. Sie haben mir schon genug geholfen.", sagte er kopfschüttelnd und griff nach seinem Zauberstab.

„Severus! Nein. Ich kenne jemanden.", rief sie schnell und baute sich vor ihm auf. Überrascht verharrte Snape und blickte in ihr Gesicht.

„Das ist ja schön, dass sie jemanden kennen, Granger. Ich kenne auch ein paar Leute.", antwortete er belustigt und gespielt-anerkennend nickte er.

„Verdammt, Severus! Machen sie mich nicht lächerlich! Ich meine, ich kenne jemanden, der uns einige Fragen beantworten könnte! Über ihre Narbe! Und ihre Theorie!"

Snape seufzte.

„Granger, es gibt kein „uns" und auch kein „wir". Es gibt nur ein „ich" und ich werde jetzt gehen.", erklärte er, packte sie an den Schultern und schob sie sanft auf die Seite. Er wollte zur Wohnungstür gehen, wurde aber von hinten gepackt und mit aller Kraft herumgewirbelt.

„Nein, verdammt! Sie können nicht einfach wieder gehen, Severus!", brüllte Hermine völlig außer sich und keuchte schwer. Snape riss erschrocken seine Augen auf und wich einige Schritte zurück.

„Granger...", setzte er an, wurde aber unterbrochen.

„NENNEN SIE MICH GEFÄLLIGST NICHT GRANGER, SEVERUS!", schrie sie und gab ihm einen Stoß. „Ich bin nicht mehr ihre Schülerin!"

Snape schüttelte den Kopf und schaute sie entsetzt an.

„Verdammt, was..."

„Ich...ich...muss das machen. Ich kann sonst...nicht damit abschließen, ich will nicht mehr so träumen, bitte...", schluchzte sie plötzlich, sank auf dem Sofa zusammen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Er raufte sich seine pechschwarzen Haare, drehte sich um, ging einige Schritte auf die Wohnungstür zu und blieb dann stehen.

„Gra – Hermine, was ist mit ihnen los?", fragte er, ging wieder zu ihr zurück und blieb mit verschränkten Armen mitten im Raum stehen.

Schluchzend wischte sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht und schluckte.

„Ich kann nicht...schlafen.", hauchte sie leise, den Kopf auf den Boden gesenkt.

Prüfend schaute er sie an.

„Das habe ich gemerkt.", brummte Snape, bereute es jedoch sofort. Sie schluckte merklich und ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Aber wieso nicht?", setzte er nach - diesmal etwas sanfter. Seine Empathie war schon immer sehr rar gewesen. Aber dieses Mädchen brauchte Hilfe. Sie schien sehr angeschlagen zu sein und irgendetwas beschäftigte sie.

„Ich träume.", flüsterte Hermine, hob den Kopf ein wenig und stierte in die Ferne. „Alpträume. Von ihnen. Von der Nacht."

Überrascht starrte er sie an und kniff die Augen zusammen.

„Wie – wie meinen sie das?", fragte er und ging einige Schritte auf sie zu.

Sie hob ihren Kopf und blickte ihm direkt in die Augen.

„Von der Nacht. Die Nacht, in der ich sie gerettet habe. Ich habe Alpträume. Jedes Mal dieselben.", schluckte Hermine und drehte ihren Kopf weg.

Snape atmete schwer und sein Herz klopfte laut. Alpträume über die Nacht in Hogwarts?

„Ich...auch.", rutschte es ihm heraus und hätte sich dafür am liebsten geohrfeigt. Wieso verdammt, war er nicht einfach gegangen? Was ging ihn Granger an? Wieso bereitete es ihm solche Sorgen...und vor allem...Schuldgefühle?

„Weil sie dein Leben gerettet hat, du Vollidiot!", rief eine Stimme in ihm und innerlich kapitulierend schüttelte er den Kopf.

Hermine riss ihre Augen auf und schaute ihn bestürzt an.

„Sie...sie träumen auch? Dasselbe?"

„Dasselbe vermutlich nicht.", brummte er und verdrehte die Augen. „Aber ja. So in etwa."

Er wollte nicht noch mehr von sich preisgeben.

Sie blickte betreten zu Boden.

„Dann haben wir doch allen Grund mehr, sie zu heilen, Severus.", flüsterte sie leise und ein Lächeln umspielte ihre Lippen.

Erleichtert zuckten seine Mundwinkel nach oben. Sie lächelte wieder.

„Das ist nicht zum Lachen, Gran....Hermine.", bemerkte er ernst und schaute sie fassungslos an. „Was sind sie nur für ein Mädchen?"

Lächelnd schaute sie ihn an und zuckte leicht mit den Schultern.

„Ein dummes Mädchen."

Jetzt schmunzelte Snape und schüttelte betroffen den Kopf.

„Na, wie heißt denn ihr „Heiler", der uns einige Fragen beantworten kann?", räusperte er sich kurze Zeit später, seufzte tief und kratzte sich am Kopf.

Sofort sprang Hermine auf und grinste ihn an. Ihre Augen leuchteten wieder und sie schnappte sich ihre Jacke, eine Tasche und ihren Zauberstab, drehte sich zu ihm um und holte tief Luft.

„Jugson Derwent. Er ist Heiler im St.Mungos Hospital, aber ich weiß zufällig wo er wohnt. Da ist es sicherer.", erklärte sie und lief zur Wohnungstür. „Kommen Sie."

Überrascht runzelte Snape die Stirn.

„Und wie kommen wir dahin?", fragte er skeptisch, während sie nach ihrem Schlüssel griff und die Wohnungstür aufschloss.

„Na, mit dem Bus.", erklärte sie ihm und hielt die Tür auf.

Genervt seufzte Snape und grummelte. Er hasste Busfahren!


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