Bis(s) zum Erwachen - Wie ein...

By FieneFifi

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Die Volturi sind verschwunden und Bellas Leben scheint perfekt - bis sie aufwacht und feststellen muss, dass... More

Prolog
Alles auf Anfang
Erklärungsversuche
Kleine, bescheidene Dreierrunde
Ein Gespräch für die Zukunft
Ungewissheiten [Edward Cullen]
Altbekannte Biostunde
Geschwisterliebe
Ein merkwürdiges Mädchen [Edward Cullen]
Die Suche nach der Lichtung
Flammendes Häuschen
Mitternachtsgespräch
Ein kleiner Hoffnungsschimmer?
Die fast-Werwölfe
Worte und ein Ausrutscher [Edward Cullen]
Alle lieben Bella ... nur er nicht
Gewissensbisse [Alice Cullen]
Krankenbesuche
Konkurrenz [Edward Cullen]
Schreckliche Klarheiten
Woche eins
Woche zwei
Woche drei
Woche vier [Edward Cullen]
Woche vier
Woche fünf
Glück ... oder doch nicht?
Klavierklänge und leise Worte
Liebesschwüre ... irgendwie
Noch immer nächtliches Flüstern
Diskussion [Edward Cullen]
Schmerzendes Glück
Das Kochbuch der Unsterblichen
Zu weit gedacht [Alice Cullen]
Zu weit gedacht [Edward Cullen]
Es wird niemals so weit kommen
Einer gegen drei
Drei Worte
Epilog
Fortsetzung: Schatten der Nacht

Woche sechs - Unverhofftes Wiedersehen

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By FieneFifi

Ich würde kämpfen.

Oh ja, und wie ich kämpfen würde. Nicht fair, nicht gerecht, nicht jugendfrei, aber das war mir egal. Und wenn Blut fließen würde – welch Ironie – es würde mich nicht interessieren. Das letzte, eine Prozent ließ mich hoffen.

*****~~~~~*****

Der Montagmorgen begrüßte mich mit ungewöhnlich hellem Licht. Ich öffnete die Augen und blickte direkt in den Sonnenschein. Die Sonne schien? Ich überlegte. Wann war es das letzte Mal richtig warm hier gewesen? Ich wusste es nicht, doch ich sagte mir, dass dies nur ein gutes Zeichen sein konnte. Dann machte ich mir wiederrum klar, zu viele Hoffnungen wären ungesund für mich und mein Gemüt, welche sowieso schon an Energie verloren hatten. Ich hatte mir fest vorgenommen, heute das erste Mal seit fünf Wochen wieder zur Schule zu gehen, und deswegen schwang ich die Beine von der Bettkante, klaubte mir die Decke vom Körper und stand schwankend auf.

Müde und mit langsamen Bewegungen ging ich zum Kleiderschrank, nahm mir meine Lieblingsbluse – irgendetwas sagte mir, dass der richtige Tag dafür war - und eine knielange Hose aus dem Schrank, nahm noch meine Haarbürste und schlurfte dann ins Badezimmer. Der Anblick meines Spiegelbildes Verwirrte mich. Sonst konnte ich mich morgens nicht angucken, so grässlich und verstellt sah ich aus, doch heute war es anders. Meine Augen waren von einem selten so flüssigen Schokoladenbraun, sie hatten nicht die eigentlich schon für mich typischen Augenringe unter ihnen, meine Wangen waren leicht gerötet, der Rest meines Gesichts war blass, was irgendwie … schön aussah. Mein Haar war zwar struppig und durch das Schlafen verfilzt, doch als ich mit der Bürste durch die fuhr, bekamen sie ungekanntes Volumen und schmeichelten meinem Gesicht. Als ich geduscht und mir meine Klamotten übergezogen hatte, sahen auch diese komischerweise besser an mir aus als an manch anderen Tagen.

Es musste einfach eine gute Entscheidung gewesen sein, heute wieder die High School zu besuchen. Aber, Bella, ermahnte ich mich selbst, freu dich bloß nicht zu früh. Du weißt, die Enttäuschung wird schrecklich sein.

„Morgen, Dad!“, begrüßte ich Charlie, als ich die Treppe hinunterkam, um mit ihm zu frühstücken. Als er von seiner Zeitung aufschaute, um mich ebenfalls zu begrüßen, weiteten sich seine Augen vor Erstaunen ein wenig.

„Morgen Bells“, murmelte er. „Du siehst … anders aus. Irgendwie … total schön.“

Ich spürte, wie ich rot wurde. „Meinst du ehrlich?“

Er nickte. „Bezaubernd.“

„Naja“, sagte ich und setzte mich zu ihm an den Tisch, nachdem ich mir mein morgendliches Müsli geschnappt hatte, „das ist doch schon einmal eine gute Aussicht.“

„Aber wieso bist du so früh wach?“

„Hab ich dir denn nichts gesagt? Ich gehe wieder zur Schule.“ Ich hatte es ihm wahrscheinlich wirklich nicht gesagt, denn ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er legte sofort seine Zeitung weg.

„Geht es dir wieder besser? Warum sagst du mir das erst jetzt?“

„Hab ich wohl vergessen. Und ja, mir geht es besser. Viel besser.“

Er stöhnte erleichtert auf. „Ich dachte schon, ich hätte als Vater völlig versagt.“

„Ach was“, lachte ich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Dann nahm ich mit der anderen Hand den Löffel und füllte ihn mit Müsli, was ich mir dann in den Mund schob. „Du machst alles richtig, wirklich. Ich bin sehr zufrieden mit dir.“

„Ehrlich? Das … ist schön zu hören.“ Jetzt wurde er doch tatsächlich rot.

Ich sah auf die Uhr, die in der Küche hing, sprang auf und spülte mein Geschirr ab. „Ich muss auch schon los, bin spät dran. Bis heute Nachmittag, Dad.“ Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ging in den Flur und zog mir meine Jacke über, dann öffnete ich die Tür und verschwand nach draußen.

So warm wie es von innen aussah, wenn ich meine Nase an die Fensterscheibe drückte und den Sonnenstrahlen folgte, wie sie alles unten auf der Erde mit ihrer Wärme besprühten, so warm war es auch in Wirklichkeit. Schnell streifte ich mir die dünne Jacke wieder über die Schultern und legte sie mir über den Arm, als ich im Transporter saß schmiss ich sie auf den Beifahrersitz. Ich steckte den Schlüssel ins Zündschloss und als der Motor aufheulte, fühlte ich mich gleich noch ein bisschen wacher. Was würde dieser Tag wohl bringen? Ich fühlte mich voll von unheimlich kräftiger Energie.

Zum was weiß ich wievielten Male fuhr ich jetzt den kurzen Weg zur Forks High School entlang, bog in die Einfahrt, die zur Schule führte, ab und suchte einen Parkplatz für meinen Chevy. Ich fuhr an Mike und Jessica vorbei, die auf Angela zugingen, und als sie das laute Motorengeräusch meines Transporters erkannten, sahen sie auf und winkten mir zu. Alle drei schienen hocherfreut, mich wiederzusehen. Ich stellte mein Auto auf einem Parkplatz gleich in der Näher der drei ab, stieg aus und lugte einmal unmerklich über den Platz. Kein silberner Volvo. Aber ein rotes Cabrio, ein M3, wie mir Edward mal erklärt hatte. Ich schirmte meine Augen mit einer Hand ab, da die Sonne hemmungslos auf mich hinabprasselte und sah nach oben. Keine einzige Wolke war in Sicht.

„Bella!“, schrien mir Jessica, Mike und Angela entgegen, wobei Mike der war, der am lautesten rief.

„Hi Leute. Wir haben uns lange nicht gesehen.“

Die drei sprangen mit entgegen, schlangen ihre Arme um mich und warfen mich bei dieser eigentlich netten Geste beinahe um. Ich bekam keine Luft mehr, deswegen versuchte ich, sie von mir wegzudrücken. Angela begriff als erste, denn sie löste sich von mir und versuchte dann, die anderen beiden von mir zu ziehen.

„Du, jetzt erzähl! Wie geht es dir? Was hast du die ganze Zeit gemacht?“, bombardierte mich Jessica mit Fragen, die ich ihr in aller Ruhe und so genau, wie es mir möglich war, beantwortete, während die anderen beiden gespannt zuhörten. Mir entgingen nicht Mikes Blicke, die die ganze Zeit auf mich gerichtet waren, ihm schien also auch mein besseres Aussehen aufgefallen zu sein.

So ging es noch den Rest des Vormittags, und als wir dann um Mittag in die Cafeteria gingen, wollten sie mich davon überzeugen, dass es an ihrem Tisch besser wäre als an dem von Alice, doch natürlich wählte ich ihren. Mit einem Lächeln, das zur Abwechslung einmal nicht gespielt war, auf den Lippen ging ich auf sie zu, setzte mich hin und sah sie an.

„Hi Alice!“

Sie strahlte zurück. „Hi Bella, du siehst anders aus.“

„Da bist du nicht die Erste, die das bemerkt.“

„Nein, ehrlich“, beteuerte sie mir. „Du siehst wunderschön aus. Was ist dein Geheimnis?“

Ich grinste. „Öhm … viel Schlaf?“

„Das machst du doch mit Absicht.“

„Nein.“

„Doch.“

„Und selbst wenn?“

Wir beide lachten.

„Du bist heute nicht nur sehr hübsch, du bist auch total fröhlich. Was ist mit dir los?“, fragte sie, als unser Gelächter verklungen war.

Ich zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht. Die Sonne scheint, ich sehe besser aus als gewöhnlich, irgendetwas stimmt nicht. Es ist zu perfekt, aber mein Inneres sagt mir, dass ich das genießen muss. Also tue ich das.“

„Gute Einstellung“, sagte Alice und schmunzelte. „Du, ich glaube, ich weiß warum …“, doch sie sprach nicht weiter, denn irgendetwas hinter mir erregte ihre Aufmerksamkeit.

„Alice?“

Sie zog eine schwungvolle Augenbraue hoch. „Emmett.“

Ich drehte mich um und sah, wie Emmett, verfolgt von den zornigen Blicken Rosalies und den belustigten Jaspers, auf uns zukam.

Ich schaute wieder zu Alice. „Warum …?“

Sie zuckte die Schultern. „Das weiß noch nicht einmal ich.“

Ich grinste. Dann hörte ich, wie neben mir ein Tablett abgestellt wurde. Ich sah es an. Natürlich war das nur eine ungebrauchte Requisite, die die Cullens immer benutzten. Nur wenige Sekunden darauf wurde der Stuhl neben mir nach hinten gezogen, jemand setzte sich darauf und rutschte auf dem Stuhl wieder ein Stück an den Tisch. Seine goldbraunen Augen sahen mich an, die schwarzen kurzen Locken kräuselten sich auf seinem Kopf. Der muskulöse Körper und das Lächeln, das sich auf seinem Mund gebildet hatte, passten irgendwie nicht so richtig zusammen, aber irgendwie doch.

„Hi Bella, was geht?“, sagte er und starrte mich weiterhin unverwandt an.

Ich schluckte und spürte, wie rot ich wurde. Sein Kiefer spannte sich an, doch er wendete nicht den Blick von mir. „Ähm … ich esse.“

„Wie menschlich.“

Ich nickte nur, da mir keine passable Antwort einfiel.

„Und, wie geht es dir?“, fragte er weiter.

„Ganz gut eigentlich, und … dir … Emmett?“ Ich begann, zu zittern. Neben so einem Bären von Mann zu sitzen, jagte mir eine Gänsehaut über den Körper.

Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Hervorragend. Vor allem, weil mein Bruder nicht da ist.“

„Ah.“ Mehr sagte ich nicht. Der Kerl ist kälter als ein Stein, ging es mir durch den Kopf.

„Emmett“, hörte ich Alice leise aber bestimmend sagen, „könntest du uns jetzt vielleicht wieder allein …?“

„Ach Alice“, unterbrach er sie, „was hast du denn gegen ein nettes Plauderstündchen? Ist doch amüsant, nicht wahr, Bella?“

Ich räusperte mich. „Nun ja …“

„Siehst du?“, sprach er unbeirrt weiter. „Alles ist gut.“

Alice lachte. „Gleich nicht mehr, wenn du weiter hier sitzen bleibst.“

„Was?“

Sie zeigte auf etwas hinter ihm, ich wandte den Kopf und musste ebenfalls grinsen.

„Deine Frau explodiert sicherlich jeden Augenblick, bitte reize sie nicht, ich bin dann wieder diejenige, die es ausbaden muss.“ Ihr Lachen wurde noch lauter, und Emmett stand auf.

„Naja, Bella“, sagte er, an mich gewandt, „war nett, mal wieder mit dir zu plaudern. Man sieht sich!“

„Ähm, ja … fand ich auch. Tschüss …“ Und dann ging er davon. Der Arme tat mir plötzlich leid.

Ich schüttelte langsam meinen Kopf, dann drehte ich mich wieder zu Alice. „Dein Bruder ist merkwürdig.“

„Erzähl mir mal etwas Neues.“ Sie stand auf. „Wir müssen gehen, der Unterricht beginnt gleich.“

„Na gut.“ Ich nahm mein Tablett, stand auf und trug es durch die Cafeteria. Wir kamen an dem Tisch vorbei, an dem vorher noch Rosalie und Jasper saßen, Rosalie jedoch war schon gegangen, also saß Jasper allein da. Die Art, wie er mich ansah, bereitete mir einen Schauer, der mir kalt über den Rücken lief und erst bei den Fersen endete. Und plötzlich fühlte ich mich wohl, war glücklich und zufrieden. Ja, sein Talent war wohl doch zu vielem gut.

„Hallo Bella“, begrüßte er mich und ich erschrak, weil er mich ansprach. „Schön, dich wiederzusehen.“

„Hallo … ganz meinerseits.“

Alice drängelte von hinten. „Wir müssen los, oder willst du zu spät kommen?“

Ich schüttelte den Kopf und ging weiter. Dann drehte ich mich kurz um. „Tschüss … Jasper.“

Er hob eine Hand und winkte mir. Irgendwie war ich neidisch auf Alice, nicht Jasper wegen, sondern weil sie glücklich war. Sie hatte jemanden, dem sie voll und ganz vertrauen konnte, ihre Familie hielt stets zusammen – diese Situation ausgeschlossen – und sie hatte sicherlich alles, was sie sich wünschte. Ich hatte nie gewollt, dass sich das grüne, kleine Monster in mir blicken ließ, das sich Eifersucht nannte, doch jetzt war es unvermeidlich. Wie gern hätte ich auch ein so heiles Familienleben? Jeden Tag sah ich ihr Glück und ihre Freude über ihr Leben, dass sie führen durfte, jede Sekunde, die ich bei ihr war, erlebte ich diese Zufriedenheit hautnah mit, und doch war sie für mich so weit weg und unerreichbar wie nichts auf der Welt.

Gedankenverloren stellte ich das Tablett ab, drehte mich nach Alice um und stutzte, als ich sie nirgends entdeckte. Wahrscheinlich hatte sie mir schon tschüss gesagt, doch ich hatte in meiner Grübelei nichts geantwortet, deswegen war sie gegangen. Ja, so musste es gewesen sein.

Allein und einsam ging ich den stillen Schulflur entlang, die Stunde musste womöglich schon begonnen haben, doch ich sah keinen Grund, mich zu beeilen. Klar war es gewissermaßen einfach für mich, diese Stunden zu überstehen, denn ich wusste immer, dass Alice in der Mittagspause auf mich warten und mit mir essen würde – obwohl immer nur ich diejenige war, die wirklich aß – doch jetzt, da mir eine Biologiestunde bevorstand, fühlte ich mich wieder schlaff und kraftlos. Es nützte nichts, wenn ich zur Schule kam, und es dann nicht schaffte, in dieses verflixte Zimmer zu gehen, nur weil darin so viele Erinnerungen lagen, oder besser Traumbilder. Er war ja doch nicht da, deswegen begann ich gar nicht erst, mir damit Mut zu machen, mir seine Anwesenheit einzureden. Wäre er tatsächlich zurückgekommen, hätte mir Alice davon erzählt, und Emmett hätte nicht gesagt, er wäre froh, dass sein Bruder weg war. Selbst wenn eine Chance bestand, dass er wiederkommen wollte, hätte sie mir davon berichtet, dem war ich mir einfach absolut sicher.

Est jetzt nahm ich den Gang, durch den ich lief, überhaupt war. Trist und langweilig sah er aus, weiß gestrichen, Linoleumfußboden, nichts besonderes. Ab und an schaute ich aus einem der Fenster, an denen ich vorbeilief. Dann hörte ich Schritte, die mir näher kamen. Ich drehte mich um und sah enttäuscht in Mikes Gesicht. Wäre ja auch zu schön gewesen.

"Bella, was machst du denn noch hier?", fragte er, als er mich erkannte.

Ich räusperte mich. "Ich hab zu lange gegessen. Und jetzt bin ich allmählich auf dem Weg ins Klassenzimmer für Bio." Stimmte ... irgendwie.

"Ähm ..." Er zögerte. Ich durchforstete mein Hirn nach Anhaltspunkten, ob diese Szene schon einmal geschehen war, fand aber nichts. Deswegen hörte ich gespannt zu, als er weitersprach. "... ich wollte mit dir reden, deswegen können wir diese Situation gleich nutzen."

Ich zuckte die Schultern. "Okay. Schieß los."

Ich sah, wie seine Wangen immer röter wurden und er womöglich einer Tomate echte Konkurrenz machen konnte. Vorsichtig suchte er meinen Blick, ich lächelte ihn an und er lächelte zurück. Es war einfach, ihn zu mögen. Mike war nett, hilfsbereit, zu allen offen und für jeden Spaß zu haben. Einfach Mike eben. Und trotzdem war er nicht genug für mich. Niemand konnte meinen Vorstellung gerecht werden, denn diesen Mann, den ich über alles liebte und dem ich unwiderruflich und bis ans Ende meiner Tage verfallen war, gab es nur ein einziges Mal. Er war der Einzige, der mich jede Nacht wieder und wieder um den Schlaf brachte, der die Hauptrolle meiner Träume ergattert hatte, der mich bis ans Äußerste kämpfen ließ, bis ich nur noch ein Häuflein Elend war und der mir trotz, dass er so weit weg war, immer noch ein Gefühl der Sicherheit gab. So etwas konnte niemand ersetzen, nicht Jake, nicht Mike, einfach kein anderer. Mir huschte bei diesem Gedanken eine Gänsehaut über den Rücken. Komisch, warum gerade heute ...?

"Mike? Kommt da heute noch was?", fragte ich ihn zaghaft, als er immer noch nichts sagte.

„Öhm … ja, klar“, sagte er schnell und sah zu Boden. „Also, ich wollte dich erstmal fragen, was der wirkliche Grund dafür war, dass du so lange nicht da warst.“

Ich runzelte die Stirn. „Das habe ich doch gesagt. Mir ging es nicht gut.“ Mehr oder weniger.

„Das glaube ich dir ja, aber du hattest doch keine Krankheit. Es war wegen …“

„Ich war krank“, log ich und hoffte mit hinter dem Rücken gekreuzten Fingern, dass er es nicht merkte. Er tat es trotz meiner Bitten.

„Du lügst verdammt schlecht“, bemerkte er, sah mich an und grinste. „Also doch wegen diesem Cullen.“

„Er hat einen Vornamen“, murmelte ich.

„Dann eben Edward, ist mir auch recht. Das ändert nichts an der Tatsache, dass du wegen ihm weg warst, richtig?“

Lügen war zwecklos, also nickte ich widerwillig.

„Geht doch“, flüsterte er selbstgefällig.

„Was tut das denn überhaupt zur Sache?“

Wieder senkte er den Blick. „Ich will es einfach wissen.“

„Weil …?“

„Weil …“ Er seufzte. „Ich mache mir Sorgen um dich, Bella. Ich hab dich wirklich gern, und das weißt du auch, glaube ich.“

Langsam atmete ich aus. „Ich weiß.“

„Und naja“, murmelte er leise, „ich will nicht, dass er dich so zugrunde richtet, das hast du nicht verdient.“

„Mike, du kannst mir nicht vorschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe. Du bist nicht mein Vater.“

Vorsichtig hob er seinen Kopf und sah mir lange in die Augen. „Das bin ich nicht, stimmt. Aber das heißt nicht, dass ich dir nicht sagen kann, was ich denke.“

„Auch wieder wahr.“ Plötzlich war ich so dermaßen erschöpft, dass ich mich gegen eine Wand drückte und langsam zu Boden sank.

Er kniete sich vor mich und machte eine Demonstrative Handbewegung in meine Richtung. „Siehst du denn nicht, was er mit dir macht? Und das, obwohl er nicht da ist.“

„Mike, das ist meine Sache.“

Er ließ nicht locker. „Ich weiß, ich weiß. Aber, versteh doch, ich will dich schützen!“

„Schützen?“, fragte ich verächtlich. „Wie bitte willst du mich schützen?“

„Vertrau mir einfach“, flüsterte er und kam mir näher. Oh Gott, bitte lass das ein Traum sein! Ich will nicht!

Ich drehte mein Gesicht von ihm weg. „Mike, lass es!“

„Begreifst du nicht? Ich kann dich glücklich machen, er nicht.“

„Mike, ich sagte, lass mich in Ruhe!“, giftete ich ihn an und wollte aufstehen, doch er drückte meine Schultern mit seinen Händen nach unten. „Hör auf!“ Jetzt klang ich beinahe hysterisch, doch es war nicht mehr als ein Flüstern.

Mike nahm mein Kinn in eine Hand und drehte so mein Gesicht zu ihm. Ich versuchte mit aller Kraft, mich dagegen zu wehren, und wieder einmal wurde mir schlagartig bewusst, wie schwach ich war.

„Du musst mir einfach nur vertrauen …“, flüsterte er und sein Atem traf mein Gesicht.

Bitte, bitte, ich will nicht! „Geh weg! Lass mich los! Mike!“ Aber es half nichts. Immer näher kam sein Gesicht dem meinen.

Und dann hörte ich ihn.

“Nimm deine Finger von ihr!”

Mein Körper erstarrte zu Stein. Das war ein Traum. Und wenn es so war, wollte ich jetzt ganz sicher nicht aufwachen …

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