Uralte Fassung (1): Twos - Di...

Von MaraPaulie

319K 17.1K 4.7K

Achtung: Alte Fassung. Neue ebenfalls auf Account zu lesen. Nicht jedes Märchen beginnt mit »Es war einmal... Mehr

Vorwort
Prolog
Kapitel 1 - Ticket der Freiheit
Kapitel 2 - Home Sweet Home
Kapitel 3 - Die Tallos
Kapitel 4 - Die verrückte Tanja
Kapitel 5 - Tränen aus Eis
Kapitel 6 - Verräter und Bruder
Kapitel 7 - Das Wintermädchen
Kapitel 8 - Die Herrscher der Gezeiten
Kapitel 9 - Grosser, böser Wolf
Kapitel 10 - Vom Märchen in rot
Kapitel 11 - Von Schnee im Haus und Rosen aus Feuer
Kapitel 12 - Erbe der Toten
Kapitel 13 - Von Verrückten und dem Labyrinth
Kapitel 14 - Der Bruder mit dem Schuppenkleid
Kapitel 15 - Des Winters Blut
Kapitel 16 - Der Junge, der mit der Sonne tanzt
Kapitel 17 - Augen ohne Liebe
Kapitel 18 - Die Völker aus den Büchern
Kapitel 19 - Trauriger Mörder, lass mich gehen
Kapitel 20 - Feuerraben
Kapitel 21 - Der Löwe und der Wolf
Kapitel 22 - Der Traum von Familie
Kapitel 23 - Der Pirat und die Prinzessin
Kapitel 24 - Von Barbaren und Märchen aus der Besenkammer
Kapitel 25 - Von toten Jungen und Mädchen aus Licht
Kapitel 26 - Der Lichterlord und die Antwort zum Hass
Kapitel 27 - Rote Raben und Bücher voller Schicksal
Kapitel 28 - Wer lauert in der Dunkelheit?
Kapitel 29 - Von Schläfern und Schlüsseln
Kapitel 30 - Geheimnis ohne Zeit
Kapitel 31 - Namen von Macht
Kapitel 32 - Zum Lied des irren Geigers der Dämon mit dem Teufel tanzt
Kapitel 33 - Vom Meer zu den Wolken
Kapitel 34 - Geschichten, die ein Vöglein zwitschert
Kapitel 35 - Sturmgläser, tanzende Piraten und Jungen, die vom Himmel fallen
Kapitel 36 - Klyuss' Kinder
Kapitel 37 - Blau wie der Mohn, grün wie die Hoffnung und rot wie Blut
Kapitel 38 - Das Schicksal der Verfluchten
Kapitel 39 - Gejagte der Vergangenheit
Kapitel 40 - Blut fremder Brüder
Kapitel 41 - Spiel der Könige
Kapitel 43 - Die Wahrheit wurde von einem Lügner erschaffen
Kapitel 44 - Vom Mörder, der die schwarze Orchidee fand
Kapitel 45 - Von Herrschern mit dem Flammenhass und Helden kleiner Klingen
Kapitel 46 - Wer wir sind und was wir tun
Kapitel 47 - Einmal Monster, immer Monster
Kapitel 48 - Das Versprechen von niemals und immer
Kapitel 49 - Das Wort 'böse'
Kapitel 50 - Der Herzkasper
Kapitel 51 - Freund oder Feind, alt oder neu, beide bleiben ewig treu
Kapitel 52 - Das Gedicht des Todes
Kapitel 53 - Die Reise der Wahrheit und des Sinns hinter allem
Kapitel 54 - Von Geschwisterbanden und letzten Zeilen
Kapitel 55 - Der Tempel der Orakel
Kapitel 56 - Mondkind
Kapitel 57 - Die erste aller Schöpfungen
Kapitel 58 - Vom Intrigieren, Dechiffrieren, Konferieren und fiesen Viren
Kapitel 59 - Glücksjagd und Königsmord
Kapitel 60 - Schattenlicht und Bernsteingold
Kapitel 61 - In der Schwebe
Kapitel 62 - Patron und Paladin
Kapitel 63 - Von Luftschlössern und Monstern unterm Bett
Kapitel 64 - Deine wunderschönen Lügen
Kapitel 65 - Von Namen und Masken
Kapitel 66 - Das blinde Recht
Kapitel 67 - Das blinde Herz
Kapitel 68 - Das blinde Glück
Kapitel 69 - Verfluchtes Kind mit Gold gekürt
Kapitel 70 - Als niemand schlief
Kapitel 71 - Der Gewissenlose
Kapitel 72 - Phönix
Kapitel 73 - Ein Goldstück für deine Gedanken
Kapitel 74 - Kriegsherr Regen
Kapitel 75 - Der Herrscher über alle Macht
Kapitel 76 - Alles ist gut
Kapitel 77 - Die Feinde des Schicksals
Kapitel 78 - Und wenn sie nicht gestorben sind...
Kapitel 79 - Lucky Strike
Kapitel 80 - ...dann leben sie noch heute
Epilog
Authornotes
Charakterverzeichnis
Illustrationen

Kapitel 42 - Es jagt und tanzt der Geistesblitzt

3.1K 176 59
Von MaraPaulie

Kapitel 42

Es jagt und tanzt der Geistesblitz


~Sabrina~

»Smee? Wie sieht es aus? Können wir landen?«
Falks Stimme hatte einen autoritären Klang angenommen. Mit einem Fernglas, das er in seiner gesunden Hand hielt, blickte er auf die Stadt hinab.
Aramesia.
Auf den dicken Stadtmauern, die so mächtig aussahen, dass Sabrina sich nicht vorstellen konnte, wie Mile diese Stadt hatte einnehmen können, hatten sich bereits Hunderte von schaulustigen Rebellen angesammelt, die gespannt zu ihnen aufsahen. Und irgendwo dort unten wartete Mile auf sie...
»Captain. Ich glaube, die Landung könnte schwierig werden. Das Land ist hügelig. Wenn wir nicht auf den Feldern landen wollen, sollten wir es im See versuchen. Das wäre auch sicherer, denn so liesse sich eine Bruchlandung auf jeden Fall vermeiden«, kommentierte Smee.
Hook nickte und liess das Fernglas wieder in seiner Manteltasche verschwinden.
»In Ordnung. Männer, wir drehen ab! Nehmt Kurs auf den See!«
Die Seeleute, die ebenfalls von der Pracht und Macht der Stadt eingenommen gewesen waren, rissen sich von Aramesias Anblick los und fingen gleich an, grölend und lachend wieder ihrer Arbeit nach zu gehen.
Sabrina starrte sie weiter an. Diese Stadt. Dieses New York der Märchenwelt.
Wahrhaftig standen hier Hochhäuser. Gigantische Türme, die sich wie lange, steinerne Finger in den Himmel reckten. Diese Türme wurden mit Brücken und Treppen, die sich zum Teil in hunderten von Metern in der Höhe befanden, miteinander verbunden.
Eine sanfte Berührung ihres Haares riss sie aus ihren Gedanken.
Sie wusste sofort, wer über ihre Haare gestrichen hatte, denn ihr neuer, telepathischer Sinn wurde immer ausgeprägter. In manchen Situationen wie dieser beispielsweise, konnte sie die Aura der Lebewesen um sie herum spüren. Wie ein Lufthauch streiften die fremden Seelen die ihre und hinterliessen eine Spur aus Gefühlen, die momentan in ihren Geistern wohnten.
Diese, wie Sabrina sie nannte, Berührungen waren unglaublich kurz. Sie kamen unerwartet und einen Herzschlag später war es wieder weg.
Es.
Die Berührung, dieser winzige Moment, wenn ihre eigene Seele eine andere streifte.
Und der, der ihr gerade so sanft über das dunkelblonde Haar stricht, dessen Aura empfand sie besonders intensiver. Anscheinend hing ihr Empfinden der fremden Seele davon ab, wie nahe diese ihr stand...
Müsste sie diese Berührung beschreiben, so kämen ihr kaum die passenden Worte in den Sinn.
Sanft und hell, doch ebenso wild und voller Schatten. Flammend heiss und eisig kalt. Voller Liebe und bedeckt mit Blut.
»Du hast eine besondere Ausstrahlung, Falk...«, murmelte Sabrina, nachdem die flüchtige Berührung mit dem Geist des Piraten viel zu früh vorbei war.
Hook begann mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen und lachte leise.
»Ich hoffe, dein Bruder wird das genauso sehen.«
Sabrina grinste.
»Wohl kaum. Ich glaube nicht, dass auch er die Gabe der Telepathie hat. Nun mach dir keinen Kopf wegen Mile. Lande lieber dieses Schiff.«
Der Pirat liess jedoch nicht von ihr ab. Sein Haken glitt über ihr Haar, während er mit seiner gesunden Hand die Strähne zwischen Daumen und Zeigefinger zwirbelte.
»Hör schon auf, du Pirat«, maulte sie und schubste seine Arme weg.
Der Captain zog sie an sich.
»Was, wenn das die letzte Chance ist, dich zu küssen? Was, wenn dein Bruder, sobald er das von uns weiss, beschliesst, mich zu massakrieren?«, säuselte er fröhlich.
»Mile wird dir bestimmt nichts tun. Und du wirst mich jetzt nicht küssen!«, zischte Sabrina und versuchte krampfhaft, ihren Magen zu zwingen, die tollwütigen Schmetterlinge in ihrem Bauch zu verdauen.
Schmetterlinge im Bauch? Himmel! Sie war niemals ein Mädchen gewesen, das sich mit derartigem Kitsch-Schund, hyperromantischen Liebeleien und dauerverliebten Möchtegernflittchen beschäftigt oder abgegeben hatte. Und nun war sie zu Amors persönlicher Lieblings-Zielscheibe geworden. Unfassbar.
Doch andererseits... Liebe? Sie hatte auch bei Eril das Gefühl gehabt, ihn zu lieben. Auch wenn er in ihrer Nähe gewesen war, hatte sie dieses bescheuerte Kribbeln gefühlt. Und nun war der Elf ihr persönlicher Erzfeind. Ein Erzfeind, der auf einem Drachen ritt und sie liebend gerne umbringen würde.
»Gut, dann nicht. Aber nur, weil ich selbst einst ein Bruder war. Und als Ex-Bruder weiss ich, dass ein Typ, der in seiner Vergangenheit gestohlen und gemordet hat, kein guter Umgang für meine Schwester gewesen wäre. So bin ich mir sicher, dass dein Mile mir den Hals umdrehen wird. Darum werden wir versuchen, es vor ihm geheim zu halten, in Ordnung?«
»Wie bitte?«, fauchte Sabrina. »Darauf wolltest du jetzt wohl die ganze Zeit hinaus!«
Sie riss sich von ihm los. Böse starrte sie ihn an.
Falk zog das Sturmglas aus einer seiner Manteltaschen und begann daran herum zu schrauben.
»Du bist so was von feige! Ich soll meinen Bruder anlügen? Und was heisst da es?! Wieso hast du vor Mile Angst, wenn du dieses Etwas, das wir hier am Laufen haben, nicht einmal benennen kannst?«
Der Pirat hob den Kopf.
»Halt dich fest, Schätzchen.«
»Schätzchen?!«, fauchte sie.
Hook klemmte seinen Haken an der Reling fest und grinste blöd.
»Hallo? Hast du nicht zugehört, Pirat? Ich will hier mit dir streiten, um meine Nervosität abzubauen und du nennst mich Schätzchen?! Ich werde Mile sehr wohl davon... Wow!«
Jolly Roger hatte wohl beschlossen, ihr Gemotze nicht mehr ertragen zu können und so kippte es leicht zur Seite, um eine hundertachtzig Grad Drehung zu machen. Dabei verlor Sabrina das Gleichgewicht, doch Falk, der darauf genau vorbereitet war, fing sie auf.
Blöder Macho-Lackaffe!
»Das hast du absichtlich gemacht!«, maulte sie und löste sich von ihm, nachdem das Schiff sich wieder in eine Position gebracht hatte, die nicht Kniffel mit der Mannschaft spielte.
»Ja, das war Absicht.«
»War ja auch extrem komisch...«, maulte sie sarkastisch.
Falk kicherte.
Nun musste auch Sabrina schmunzeln, doch ihr Lächeln erstarb.
»Falk, ich werde es Mile sagen. Und das wusstest du. Wir haben darüber mehr als einmal gesprochen, haben sogar Witze darüber gerissen. Und nun kommst du auf einmal und willst, dass ich meinem Bruder meine neue... Affäre verheimliche? Das geht doch nicht. Ich bin einverstanden, wenn wir uns darauf einigen können, es Mile nicht sofort zu erzählen...«
Der Pirat schüttelte den Kopf und meinte: »Nein, lass mich mit deinem Bruder sprechen.«
Sabrinas Augen weiteten sich.
»Du?!«
Falk lächelte und fuhr sich nervös durch das Haar. Dieser Pirat und seine Haare... Unglaublich. Sie hätte niemals gedacht, dass der gefürchtete Captain Hook tatsächlich eitel sein könnte...
»Wieso? Mag dein Bruder etwa keine Piraten? Oh, wer hätte das gedacht!«, neckte er sie und grinste, doch seine Unsicherheit konnte er nicht verbergen. Nicht vor ihr.
»Falk. Mile ist ein guter... Mensch oder was wir jetzt sind... Wir haben eine unglaublich starke Bindung, stärker, als sie normale Geschwister haben...«
»Oh, Sabrina. Von besonderen Beziehungen von Geschwistern könnte dir ein Liedchen singen. Glaube mir, ich...«
»Nein, so habe ich das nicht gemeint...«, stammelte Sabrina, als sie sah, dass Falks Gesicht von dem frechen Piraten zu dem traurigen Jungen.
»Ach was... Nein, ich weiss was du meinst. Dein Bruder will dich nur beschützen. Ich denke, ich bin nun wirklich nicht die Art von Kerl, die man seinen Eltern vorstellt. Ich bin eher der Typ, mit dem man heimlich rumknutscht, ihn aber nicht wirklich zum Freund nimmt. Ich bin einer von denen, die mit dem Mädchen Spass haben und ihnen dann das kleine, süsse Herzchen bricht.«
»Falk, was redest du da?«
»Das sage nicht ich. Das ist das, was die Leute denken. Das ist das, was dein Bruder denken wird. Und wenn du mit ihm sprichst, wird er dich nicht als die kluge Eisprinzessin, nicht als gefährliche Kriegerin und auch nicht als traumreisende Telepathin sehen, nein, er wird deine Worte als Gerede eines pubertierenden, naiven und verliebten Mädchens sehen.«
Sabrina schluckte. Falk hatte Recht! Es würde genauso laufen wie bei Eril. Mile würde ihm misstrauen und jede Tat von ihr oder Falk hinterfragen. Doch sollte Falk es schaffen, Mile zu überzeugen...
»Wenn ich mit deinem Bruder rede, werden unsere Chancen grösser sein. Doch wenn du mit ihm sprichst, wird er dich nicht ernst nehmen und...«
»Tu es!«, unterbrach sie ihn und lächelte ihn an.
Falk lächelte. Er wollte noch etwas sagen, doch jemand übertönte die Worte des Piraten.
»Partytime!«
Faritales... Der Nachtmahr flatterte auf sie zu.
»Alter! Das ist diese Stadt? Aramesia? Krasses Teil! Und all die Felder, die rund herum angelegt wurden! Bei dem ganzen Gestrüpp, das darauf wuchert, muss doch auch jede Menge Futter daraus entstehen. Hach, das wird ein Festmahl werden!«, jubelte der Dämon.
Typisch Faritales. Er dachte nur ans Fressen!
»Captain! Das Schiff beginnt mit der Landung!«, brüllte einer der Matrosen über das Deck.
Sabrinas Fingernägel krallten sich tief in die Reling. Ihr Herz schlug schneller vor Aufregung.
Der Pirat seufzte: »Dämon? Du sagtest Partytime? Lasst uns dafür sorgen, dass unsere Party nicht ohne uns anfängt...«
Dann holte er sein Sturmglas aus der Manteltasche und begann erneut, daran herum zu hantieren.
Dann sank Jolly Roger, denn der Wind, der das gigantische Piratenschiff in der Luft hielt, begann schwächer zu werden.
Und so kam der Boden immer näher. Der See, schimmernd und blau wurde zu ihrer Landebahn...


~Mile~

»Sie kommen! Sie sind da!«
Seine Freude war kaum in Worte zu fassen. Doch trotzdem versuchte er es und schrie seine Worte durch das Treppengewölbe des Tempels so laut er konnte.
»Ja, Mylord, das sagtet, nein, brülltet Ihr bereits um die Dreimillionen mal«, maulte Feivel, der noch immer wie ein nasser Sack über Miles Schultern hing. Der arme Kerl wurde bei jedem von Miles Schritten kräftig durchgeschüttelt, denn er nahm bei jedem Tritt drei Stufen auf einmal.
Mile wetzte, ohne auf Feivel einzugehen, weiter, bis er die letzten Stufen hinunterhechten konnte.
»Red! Katmo! Sie sind hier! Sabrina ist zurück!«, rief er und seine Stimme hallte von den kahlen Wänden wider.
»Dreimillionen und eins!«, jaulte Feivel.
Mile hörte Schritte, die über den Steinboden des Tempels eilten. Im nächsten Moment fiel ihm eine Flut aus rotem Stoff um den Hals und schwarzes Haar kitzelte ihn an der Nase.
Feivel rutschte ihm herunter und der Rattenfänger knallte auf den Boden, wo der allzeit bereite Retter der Hilflosen, auch genannt Katmo, der gestiefelte Kater, ihn ansprang und mit seinen Krallen bearbeitete.
»Du hast es geschafft! Ich wusste es! Mile, bist du irgendwie verletzt? War es ein schwerer Kampf?«, begann Red, ihn sofort aus zu fragen.
Der Rattenfänger lachte und säuselte: »Oh ja, unser geliebter Lichterlord ist wirklich unglaublich. Er hat mich besiegt, als wäre unser unglaublich harter Kampf ein Spiel...«
»Ruhe du Finsterling! Du bist dumm und hässlich und stinkst ganz fürchterlich nach Ratte und Baumharz und Käse und Müll!«
Mile löste sich sanft von Red, zog den Kater, der noch immer mit seinen Krallen auf den Rattenfänger einhackte wie ein geistesgestörter Baumfäller, von seinem Opfer.
»Katmo, er wird nicht abhauen, du musst ihn nicht zerhäckseln«, besänftigte er den Kater und stellte ihn, einen Meter entfernt von dem Rattenfänger, auf seine vier Pfoten.
»Und Red«, meinte er, »wir sind beide nicht verletzt. Ausserdem haben wir nicht gekämpft. Wir haben Schach gespielt. Und ich habe gewonnen...«
»Aber nur knapp! Vergesst nicht, dass ich Euch fast fertig gemacht hätte, Ihr selbstgefälliger Feuerteufel, Ihr...«
»Hüte deine Zunge, elendiger Rattenmann!«, fauchte Katmo.
»Er hat Recht, es war knapp, aber dann habe ich... Halt! Egal! Keine Zeit! Red, Sabrina ist zurück!«, rief Mile aufgeregt.
»Dreimillionen und zwei«, seufzte Feivel.
Red nickte etwas unsicher. »Ja, stimmt...«, murmelte sie, liess sich jedoch von Mile mitziehen.
Red und Sabrina hatten sich nicht wirklich verstanden. Hoffentlich würde sich das nun ändern...
»Hey! Und was wird aus mir und dem Rattenheini?«, maunzte Katmo.
»Ääähm... Ihr... Ihr beide bleibt am besten einfach hier!«, rief Mile, ohne sich umzudrehen. Er hatte nur die grosse Flügeltür des Tempels im Blick, hinter der sich das Labyrinth aus Gassen und Strassen Aramesias befand.
»Was?!«, riefen Rattenmann und Kater gleichzeitig.
Mile lachte und stiess die Tempeltüre auf.


~Sabrina~

Sabrina spürte ein leichtes Kribbeln im Magen, als das Schiff immer mehr an Höhe verlor. Zwar sehr langsam, doch trotzdem schien der Boden nur so auf sie zu zurasen.
»Sie ist wieder da...«
Der Gedanke war auf einmal da. In ihrem Kopf.
Woher kam er? Wem gehörte er?
Sabrina blickte sich um.
Alle Seeleute starrten auf das Wasser hinab, wo das Schiff bald im Wasser landen sollte.
Doch alle hatten noch ihre Gedanken-Wand aufrecht stehen.
»Werden wir sie sehen können?«

Schon wieder! Fremde Gedanken! In ihrem Kopf!
»Sabrina?«
Faritales, der schwarze Dämon. Er sass wieder auf ihrer Schulter und glotzte sie besorgt an.
»Ja? Fari?«, murmelte sie etwas verwirrt und fuhr sich durch das Haar.
»Du siehst irgendwie ziemlich... bleich aus. Wirst du krank?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Nein, das ist es nicht. Ich weiss nicht... Irgendwie... Da sind auf einmal Gedanken... Fremde... Gedanken...«
»Eisprinzessin!«
»Ah!«, rief sie und hielt sich den Kopf.
Wie laut Gedanken doch sein konnten! Wie unerträglich laut!
Der Dämon flatterte erschrocken auf.
»Sabrina! Was ist denn los mit dir?«
»Gedanken! Oh, Himmel! Faritales! Da sind schon wieder Gedanken! Ich kann sie nicht abschalten! Sie sind schrecklich laut!«, erklärte sie.
»Was für ein wunderschönes Schiff! Ob ich...«
»Wieso dauert das so lange?«

Es wurden mehr. Wieso mehr?
Und warum? Woher kamen die Gedanken? Woher nur?
»Ich wusste es!«
»Oh, ich hätte nicht gewusst, dass Schiffe fliegen können...«

»Ruhe! Seid still!«, schrie sie und hielt sich die Ohren zu.
»Oh, Sabrina! Was ist denn mit dir los? Ich... Ich werde Hilfe holen gehen! Rühre dich nicht von der Stelle!«, rief Faritales und flatterte eilig weg.
Als ob sie sich jetzt bewegen würde! Das war schlimmer als Migräne!
»Jetzt steht mir der Typ schonwieder auf den Fuss!«
»Oh, bei allen Himmeln! Was für ein Gedränge!«
»Sie ist da! Sie ist wieder da! Die Eisprinzessin!«
Wie ein aggressiver Hornissenschwarm, der es auf sie abgesehen hatte, prasselten die Gedanken auf sie ein. Der Schmerz, der nun ihren Geist plagte, war so real... Er war kaum mit etwas zu vergleichen. Am nächsten käme der Schmerz dem, den man verspüren musste, wenn man von einem Duzend LKWs überrollt werden würde.
»Oh, diese Zwerge. Stehen dumm und klein, wie sie sind, herum und wenn man auf sie drauftritt, motzen sie...«
»Dass sie auf die Idee gekommen sind, in dem See zu landen, das war wirklich schlau.«
Ihr wurde schwindelig. Da waren so viele Wesen, so viele Seelen und so, so viele Gedanken!
So unglaublich viele, dass es ihr unmöglich war, selbst ihren Verstand zu nutzen.
»... Wie...«
»... Stadt...«
»... Bereit...«
Sätze konnte sie nun nichtmehr herausfiltern. Es waren viel zu viele.
Das ganze Meer aus Gedanken, das aus allen Köpfen aller Wesen, die sich in Aramesia aufhielten, ergoss sich über ihr.
»... Unglaublich...«
»... Wir...«
»... Wie...«
»Sabrina? Oh, sie sieht ja wirklich übel aus! Dämon! Was hast du mit ihr gemacht?!«
»Nichts! Ich schwöre es! Das hat irgendwas mit ihrer Telepathie zu tun...«
Stimmen. Waren sie real? Oder doch nur irgendwelche Fremden Hirngespinste?
Etwas berührte sie an der Wange. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihre Augen geschlossen hatte. Sie schlug sie auf und sah in ein Gesicht, konnte aber nicht erkennen, wem es gehörte.
»Sabrina? Hörst du mich?«
».... Schiff...«
»... Ich...«
»... Nicht...«
»Du musst sie tragen, Pirat...«
»Tragen? Aber wohin denn, Dämon?«
Pirat? Hook. Oh, dem Himmel sei Dank, er würde ihr ganz sicher helfen können!
»Zu diesem... Mädchen. Du weisst schon, ihre Cousine. Mondkind, heisst sie doch, oder?«
»Mondkind? Von dem, was ich von Sabrina weiss, glaube ich, dass wir Mondkind kaum finden werden. Dieses Kind kommt und geht, taucht auch und verschwindet wieder, so, wie ihr es gerade passt.«
Sabrina nickte, wodurch ihr schwindelig wurde...
»Siehst du?«, meinte Falks Stimme etwas frustriert. Sanfter fuhr er dann fort: »Gibt es niemanden, der uns sonst helfen könnte mit diesem... Telepathie-Problem?«
»... Versuchen...«
Sabrina raufte sich die Haare.
»... Könnte...«
Sie warf den Kopf hin und her. Konnte das nicht aufhören?
Sie versuchte, die Armada von Gedanken zu blocken, so, wie sie es schon bei Peter getan hatte, doch es funktionierte nicht. Es waren zu viele...
»Sabrina! Weisst du, wer uns helfen könnte?«, fragte Falk und legte seine Hände um ihr Gesicht.
Sie starrte ihn an, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.
»... Zinnen...«
»... Hunderte...«

»... gespannt...«
»Bitte, Sabrina! Streng dich ein letztes Mal an. Ich weiss, dass es eine Lösung gibt. Du musst es versuchen!«, redete Falk auf sie ein.
Sie kniff die Augen zusammen, versuchte alles andere aus ihren Geist zu verbannen.
Es war, als würde man sich einem Zug entgegenstellen, um ihn auf zu halten. Es war eine unglaubliche Kraftanstrengung, doch irgendwie gelang es ihr, ihren Geist für einen winzigen Moment frei zu bekommen.
Vor ihrem inneren Auge tauchte ein Gesicht auf.
Beinahe weisse Haut, blondes Haar und ein gigantischer Zylinder.
»Topper!«, brachte sie heraus. Dann brach alles wieder über sie herein.
»Gut. Topper. Der Hutmacher...«, murmelte Falk. Seine Stimme klang weit entfernt, obwohl sein Gesicht doch genau neben ihrem schwebte.
Der Pirat schob seine Arme unter ihre Beine und den Rücken und hob sie vom Boden auf.
Wie war sie eigentlich dort hingekommen? Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie zu Boden gegangen war...
Doch nun trug sie ja Falk...
»... Rettung...«
»... See...«
»... Es...«
Wäre da bloss nicht dieser Gedanken-Scheiss.
»... Tod...«
»... Vielleicht...«

»... Gehen...«
Falk polterte die Treppe hinab, die zu den Kajüten führte, wo die Schiffsbesatzung schlief. Die Schiffsbesatzung und ein ziemlich irrer Hutmacher.
Nun standen sie in einem Gang, von dem man durch viele verschiedene Türen treten konnte. Hinter diesen Türen lagen grosse Schlafsäle. Doch in welchen man den Hutmacher antreffen konnte, das war ein Rätsel, das es nun zu lüften gab.
»Wo müssen wir jetzt hin?«, fragte Falk und drückte sie fester an sich.
»Ähm... Ich finde den Typen immer, indem ich lausche. Der singt immer ganz schrecklich vor sich hin...«, antwortete der Dämon.
»... Immer...«
»... woher...«

»... Grund...«
»Ja, das mit dem Gesang ist mir auch schon aufgefallen...«, murmelte der Pirat und schwieg sogleich, um zu lauschen.
»... mein...«
Ohne Pause prügelten die Gedankenfetzen auf sie ein. Sabrina presste beide Hände auf die Ohren, obwohl sie doch wusste, dass das nichts bringen würde. Da war nichts Greifbares, das ihren Schmerz verursachte. Da war nichts, dass man abstechen, erwürgen oder totschlagen konnte, um zu verhindern, dass ihr Kopf explodierte. Sie wimmerte.
»Psst«, hauchte Falk und legte ihr seinen Finger auf die Lippen.
»Du hast es gleich geschafft. Halte durch!«
»... Himmel...«
»... Stehen...«
Sabrina nickte und biss die Zähne aufeinander.
»Tee, oh mein Tee. So heiss wie Schnee, oh, du mein liebster Tee...«
Der Gesang des Hutmachers war kaum zu hören. Nur sehr dumpf drang er durch die Wände.
»Er ist nicht in diesem Stockwerk!«, verkündete der Dämon.
»Woher willst du das wissen?«, fragte Falk.
Faritales verdrehte die Augen und erklärte: »Ich bin ein Nachtmahr! Meine Ohren sind ausserordentlich gut. Schliesslich muss ich doch die Schlafenden finden, damit ich ihre Träume fressen kann. Nicht alle von denen schnarchen so laut wie die Prinzessin in deinen Armen...«
Gezielt denken konnte sie zwar nicht, aber dem Anflug von Wut nach zu urteilen, die in ihr aufwallte, würde sie den Dämon umbringen, sobald es ihr wieder besser ging.
»Hör nicht auf ihn«, flüsterte Hook und lächelte sie etwas besorgt an.
Der Pirat trug sie eine weitere Treppe hinab. Nun war der Singsang des Hutmachers viel deutlicher.
»Tee, Tee, Tee... Ich bin ein junges Reh...«
»Der Typ ist echt irre«, murmelte Faritales.
»... Hummel...«
Irre? Irre würde sie bald werden, da sie diese blöde Telepathie nicht abschalten konnte.
»Ganz hinten. Die letzte Türe rechts!«
Falk rannte an dem noch immer in der Luft flatternden Dämonen vorbei.
Die Welt um Sabrina bewegte sich sehr heftig, denn der Pirat machte grosse Schritte. Dann gab es ein knallendes Geräusch und die Tür zur Kajüte schwang auf.
»... finden...«
»... Angst...«
»... Lady...«
»Hutmacher!«, brüllte Falk.
Jeremy Topper trudelte durch den beengten Raum und sang noch immer: »Ich trage den Tee! Nicht der Tee trägt mich, nein, nein, nein! Ich! Ich trage den Tee!«
»Ich dachte, hier lägen die Schlafsäle! Aber wahrscheinlich haben sie den Irren extra in dieses Einzelzimmer gesteckt, denn dieses Geplärre kann man ja kaum aushalten«
»Topper!«, brüllte Hook.
»Gib mir ein T! Gib mir ein E! Gib mir... Ääähm... Nochmal ein E!«, trällerte der Hutmacher und hüpfte an der Tür vorbei.
»Verdammter Irrer! Verdammter Tee!«, fauchte Falk, der Pirat und drängte sich an Jeremy vorbei, um Sabrina auf das Bett zu legen, das an der Wand gegenüber stand.
»Hallo, Pirat, hallo Eisprinzessin und hallo Nachtmahr. Ihr seid stets willkommen hier. Will jemand einen Tee?«, fragte Topper und klapperte mit seiner Teetasse, die er in Händen hielt. Er schien wirklich von diesem dampfenden Getränk zu leben...
Faritales nickte und meinte: »Ja, bitte! Hast du auch Hagebutte? Ich liebe...«
»Nein! Wir wollen keinen Tee! Wir sind hier, weil irgendetwas mit Sabrina nicht stimmt!«, knurrte der Pirat, der aussah, als würde er jeden Moment aufspringen, um dem Hutmacher seinen Tee über den Kopf zu leeren.
»...Widerstand...«
»... Unter...«
»... Zusammen...«
Sabrina zischte. In ihrem Kopf pulsierten sie.
Sie...
Sie alle.
Kinder, Frauen, Männer.
Menschen, Elfen, Zwerge.
Lebende, Tote, Untote.
Pulsierten.
Pulsierten in ihrem Kopf.
Pulsierten in ihrem Verstand.
Pulsierten in ihrer Seele.
Und jeder Gedanke und sei es nur ein Fetzen, jeder einzelne schnitt in ihre Substanz.
Sie liessen ihren Geist bluten. Liessen ihren Geist schreien. Liessen ihren Geist sich winden.
»... Berge...«
»... schrecklich...«
»... Wer...«
Der verrückte Hutmacher liess seine Teetasse zu Boden fallen, wo sie zerschellte. Der Tee floss über die Planken und versickerte zwischen ihnen.
»Oh! Oh! Was fehlt ihr denn? Kleines, was hast du?«, fragte Jeremy und tapste auf sie zu.
»Platz da!«, murmelte und schubste den Piraten zur Seite.
Sabrina kniff die Augen fest zu, denn das Licht, das durch ein Bullauge über ihr fiel, schien die Kopfschmerzen noch zu verschlimmern.
»Sie spricht nicht. Nicht mehr. Der Dämon behauptet jedoch, sie hätte irgendetwas von fremden Gedanken gesagt, bevor sie in diesen... Zustand gefallen ist. Hutmacher, Ihr müsst ihr helfen, sie hat Schmerzen!«, redete Hook auf den Verrückten ein.
»Fremde? Fremde Gedanken? Oh! Oh! Das ist gar nicht gut! Aber ich hätte auch daran denken sollen! Wieso bist du so zerstreut, du wirre Seele. Hutmacher, wieso hast du nicht daran gedacht?«, murmelte Jeremy Topper, als wäre er Schizophren und spräche mit sich selbst.
»An was gedacht?«, hakte Faritales nach.
»Muss noch da sein... Irgendwo...«
»Hutmacher! Was ist los?«, half der Pirat dem Nachtmahr.
»... Weit...«
»... Still...«
»... Zum...«
»Sabrina hat noch nicht gelernt, ihre Telepathie zu kontrollieren. Und nun wird sie bombardiert von den Gedanken aller Wesen aus Aramesia. Je geringer die Distanz, desto klarer und gewaltiger werden sie...«
»Du meinst«, fragte Faritales, »sie bekommt die volle Ladung aramesischer Gedanken ab?«
Jeremy Topper nickte.
»Oh, dann hat sie bestimmt Kopfschmerzen...«
»Kopfschmerzen?!«, rief der Hutmacher und lachte. »Ein normaler Mensch hätte jetzt Mousse au Gehirn im Kopf. Eine Eisprinzessin mag die Stärke besitzen, um dieser mentalen Qual Stand zu halten, doch wie lange, das kann ich nicht sagen...«
Falk packte den Hutmacher am Kragen seines Hemds, hob ihn in die Höhe und drückte ihn gegen die Wand. Das Holz knarzte, als der schwere Körper des Hutmachers dagegen krachte. Mit einer Hand hielt er ihn so fest und den Haken presste er ihm unter das Kinn.
»Du wusstest, dass so etwas passieren könnte? Wieso hast du ihr nicht geholfen? Sie sie dir an! Sie leidet schrecklich!«, knurrte der Pirat.
»... Aufwändig...«
»... Freiheit...«
»... Regen...«
Jeremy würgte und zappelte, doch Falk liess ihn nicht runter. Er hatte den Kragen des Hutmachers fest im Griff. Langsam stieg dem Irren die Röte ins Gesicht, denn Hook drückte ihm die Luft ab.
»Lass ihn runter, dummer Pirat! Wie soll er Sabrina helfen können, wenn du ihn erwürgst?«, murmelte der Dämon und zog Falk an den Haaren, doch der rührte sich nicht.
Blitzschnell hob Jeremy Topper die Hand, zupfte eine Stecknadel aus der Brusttasche seines Mantels und piekte dem Piraten in die Hand.
Falk liess ihn vor Schreck fallen, sodass er auf dem Hosenboden landete und dort schnaufend sitzen blieb.
»Ich glaube... Glaube, ich habe etwas, dass... dass die Eisprinzessin retten könnte... Oh, Pirat... Macht das niemals wieder!«, keuchte der Hutmacher und fasste sich an den Hals.
»Hilf ihr! Bitte!«, flüsterte Falk und liess sich ebenfalls zu Boden sinken. »Sie rettet mir jeden Tag das Leben.«
Wäre da nicht dieser apokalyptische Schmerz in ihrem Oberstübchen würde sie nun so rot wie eine Tomate werden...
»... Wachen...«
»... Teil...«
»... Sieben...«
Jeremy nickte langsam, dann rappelte er sich auf und begann, in einer Truhe zu wühlen, die neben der Tür stand.
»Suchet den, der die Geister lenkt und deinen Schmerz in Netzen fängt!«, sang Jeremy leise, während er jedmöglichen Kram durch das Zimmer pfefferte.
Eine Kristallkugel flog im hohen Bogen an die Wand, wo sie zerschellte. Eine fliegende Kerze, in Form einer Ananas schoss Faritales ab, der dann etwas benommen auf den Boden knallte. Ein Gebiss segelte auf Falk zu, der sich jedoch schnell genug ducken konnte, woraufhin sich die falschen Zähne an dem rechten Bettpfosten festbissen, als wären sie tatsächlich lebendig.
»... Nein...«
»... Überprüfen...«
»Oh!«, rief der Hutmacher.
»Hast du gefunden, was du suchst?«, fragte Falk der noch immer etwas befremdet das Gebiss anstarrte, das nun begonnen hatte, den Bettpfosten aufzufressen. Die Zähne nagten an dem Holz, wie ein Hund an seinem Knochen.
»Nein«, meinte der Hutmacher etwas enttäuscht, wurde jedoch sogleich wieder etwas fröhlicher. »Dafür habe ich meine Wollsocken gefunden. Die habe ich schon überall gesucht!«
»Hutmacher!«, riefen nun Faritales und Falk gleichzeitig, woraufhin der Verrückte erneut mit seinen Sachen warf. Kuckucksuhr, Schraubenzieher, Schrumpfkopf, ja, sogar eine vollständige Klaviertastatur warf Jeremy aus seiner Truhe.
»Nein, nein, nein... Das auch nicht... Wo ist es nur... Wo könnte es... Da!«
»Wollsocken?«, fragte Faritales und ging hinter dem Schrumpfkopf in Deckung.
Jeremy Topper richtete sich auf. »Nein! Ich hab ihn!«
»Was ist das?«, fragte Falk aufgeregt. Er lief zu ihr, setzte sich an den Bettrand und strich ihr das wilde Haar aus der Stirn.
»Das ist ein Traumfänger«, erklärte Jeremy und hielt das Kultobjekt in die Höhe.
Faritales kreischte und flüchtete unter das Bett.
»Komm mir bloss nicht zu nahe mit dem Ding! Eine Berührung und ich verwandle mich in heisse Luft.«
»... Waffen...«
»... ein...«
»... fiegen...«
»Ein Traumfänger?«, fragte Falk Kopfschüttelnd. »Nein, da muss noch mehr dahinter stecken. Wieder irgend so ein magisches Dingsda. Aber Hutmacher, siehst du denn nicht, was all diese Magie verursacht? Die Dunklen konnten nur all diese Macht an sich reissen, weil sie so viel Magie besitzen!«
Der Pirat stand auf und stellte sich schützend vor Sabrina, die noch immer schwer atmend auf dem Bett lag, die Augen weit aufgerissen, alles mitbekommend, aber unfähig, sich irgendwie in das Geschehen einzumischen.
Ihre Gedanken waren da. Sie zuckten ab und zu flüchtig in ihrem Geist auf, gerade so, damit sie das was sie sah und hörte verstehen konnte, doch nicht genug, um sich zu bewegen, mitteilen oder helfen zu können. Ihre Gedanken waren nur Funken in einem gewaltigen Inferno. Ein Lufthauch in einem gigantischen Wirbelsturm. Ja, eine Träne in einem ganzen Ozean. Traurig, winzig, still und wehrlos.
Eisprinzessin Hin oder Her. Sie war ein kleines Mädchen.
»... jung...«
»... des...«
»... Wunder...«
»Du denkst, die Magie ist schuld daran, dass diese Welt den Bach runter geht? Dummer Junge. Dummer Piratenbengel«, kicherte der Hutmacher. »Magie ist, was diese Welt zusammenhält. Magie hindert, dass der Strom der Zeit zusammenfällt. Magie macht, dass keine Dimension mit anderen zusammenschellt. Denn sie hält den Weltenbaum, Wurzeln, Blätter, Äste, damit er nicht verwelkt.«
»Schön gedichtet. Könntest du nun zum Punkt kommen, bitte?«, maulte der Dämon und streckte ängstlich den Kopf aus seinem Versteck. Von dort aus starrte er misstrauisch den Traumfänger an, der in Toppers Hand baumelte.
Dieses Kultobjekt war kleiner als die, die man sonst auf Jahrmärkten oder irgendwelchen Pseudo-Zauberläden kaufen konnte. Er war in etwa so gross, wie eine Puderdose. Ansonsten sah er jedoch sehr normal aus. Der Ring war aus einem gebogenen Ast, zusammengebunden mit weissen Fäden. Im Inneren hatte jemand ein Netzt gesponnen, das so verworren war, dass man Kopfschmerzen bekam, wenn man zu lange hinsah. Perlen, glänzende Steinchen und Drähte waren darin eingeflochten oder hingen zusammen mit schimmernden Federn an dem Traumfänger herab. Ein langes Lederband war am oberen Teil befestigt, wie bei einem Anhänger. Er war gewöhnlich, besass jedoch trotzdem eine vollkommene, natürliche, einfach schlichte Schönheit.
»... Wehklage...«
»... Von...«
»... Grün...«
»Keine unnötige magische Belastung, bitte!«, murmelte Hook und trat zur Seite.
»Das«, meinte der Hutmacher und deutete auf den Traumfänger, »ist kein magisches Objekt. Das ist einfach nur ein ganz normaler Traumfänger. Ohne jegliche Magie...«
Jeremy Topper kam auf Sabrina zu.
»... Der...«
»... grosser...«
»... Wegen...«
Er beugte sich über sie und lächelte.
»... zu...«
»... laut...«
»... Gefühl...«
Jeremy legte vorsichtig eine Hand in ihren Nacken, um ihren Kopf anzuheben.
»... Teufel...«
»... durch...«
»... ihr...«
»... Warum...«
»... Durst...«
»... zerschmettert...«
Sabrina riss den Kopf zurück und drückte das blonde Haar zurück in das weiche Kissen. Die fremden Gedanken bäumten sich auf, türmten sich an und kämpften mit ihrem Geist. Als würden sie verhindern wollen, dass dieser Traumfänger mit ihr in Berührung kamen.
»... niemals...«
»... Ende...«
»... findet...«
»... wirbelte...«
»... Hatte...«
»... Seine...«
»... trübt...«
»... Vorhang...«
Der Hutmacher zog seufzend seine Hand zurück, drehte sich zu Falk um und meinte: »Halte ihren Kopf fest. Diese Gabe, die Telepathie, sie ist ein Teil von ihr. Es wehrt sich dagegen. Es ist wie ein Schutzmechanismus, den Sabrina nicht kontrollieren kann. Pirat du bist stark. Halte ihren Kopf fest!«
Falk schüttelte den Kopf. »Ich werde niemals Gewalt gegen sie anwenden!«
Jeremy stöhnte: »Bei allen Himmeln! Es gibt nichts Schlimmeres als einen verliebten Piraten! Narr, willst du, dass sie wieder gesund wird? Oder stehst du drauf, wenn den Frauen das pürierte Hirn aus der Nase läuft?«
Erst sah es aus, als würde Falk den Hutmacher in der Luft zerreissen wollen, dann schnaubte er und biss die Zähne zusammen. Sein Blick wurde entschlossen und er nickte.
»Gut«, meinte Jeremy Topper.
Falk trat auf sie zu, setzte sich auf das Bett, hob ihren Kopf an. Ganz vorsichtig darauf achtend, sie mit seinem Haken nicht zu verletzen. Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie auf die Stirn.
»Bitte versuche, ruhig zu bleiben, denn ich könnte es mir niemals verzeihen, dich zu verletzen. Bleibt ruhig, Prinzessin«, hauchte er und jedes seiner Wörter hinterliess ein Prickeln auf ihrer Haut.
»... Traum...«
»... an...«
»... Denke...«
»... wichtig...«
»... strahlte...«
»... Tochter...«
»... denn...«
Die fremden Gedanken tobten.
»... Stahl...«
»... gesprochen...«
»... Zugang...«
»... derer...«
»... ohne...«
»... mein...«
»... Tode...«
»... zusammenfall...«
»... erhebet...«
Jeremy hob beide Hände. Der Traumfänger baumelte über ihrem Gesicht, so nah, dass die Federn sie fast an der Nasenspitze kitzelten.
»... verschlüsseln...«
»... du...«
»... Elfen...«
»... scharf...«
»... mit...«
»... rot...«
»... Wörter...«
»... im...«
»... Flügel...«
»... hinaus...«
»... schimmer...«
»... slles...«
»... Blut...«
»... Rahmen...«
Sabrina wollte sich winden, wollte um sich schlagen. Wollte nur weg. Weg von dem Schmerz. Weg von all den Gedanken. Weg, weg, weg...
»... Wunde...«
»...Neune...«
»... Klamm...«
»... Von...«
»... Und...«
»... Ich...«
»... Bitte...«
»... Heftig...«
»... Glänzte...«
»... Sonne...«
»... Türe...«
»... Atme...«
»... Erst...«
»... Treue...«
»Festhalten... Gut... Jetzt schnell...«
»... Wegen...«
»... Fauchte...«
»... Wucht...«
»... Unten...«
»... Kontrolle...«
»... Die...«
»...Sinne...«
»... Doch...«
»... Mitunter...«
»... Fünf...«
»... Wehen...«
»... Leicht...«
Das Band streifte ihre Wange, dann fiel der Anhänger auf ihre Brust, oh, wenn der Traumfänger doch um Himmelswillen seine Wirkung zeigen würde, wenn er doch bitte funktionieren könnte...
Oh, bitte. Wenn doch nur alles aufhören würde. Der Schmerz, die Gedanken... Wieso konnten sie nicht einfach alle aufhören zu denken! Wieso stand die Zeit nicht einfach still und...
Da blieb sie stehen.
Uhren hielten an.
Keine Zeiger flogen mehr über ihre Ziffernblätter...
Sabrina hatte es tatsächlich ein zweites Mal geschafft...
Die Welten standen still.
Doch es war noch immer laut. Nicht so laut, wie zuvor, als jede einzelne Rebellenseele auf ihren Geist eingeschrien hatte, aber da war noch immer Lärm... Wieso bloss?
Da bemerkte Sabrina, dass sie schrie.
Schrie...
Schnell klappte sie den Mund zu.
Gut, nun war es wirklich still.
»Endlich«, hauchte sie.
Endlich Ruhe...
Vorsichtig langte sie hinter sich. Ihre Finger schlossen sich um Falks Handgelenk und seinen Haken. Sanft bog sie sie auseinander. Erstaunlich, wie leicht das ging. Andererseits... Es war ja kein Wunder, denn die Zeit war ja stehen geblieben, also spielte Kraft keine Rolle...
Schwer atmend lag sie auf der Matratze aus Stroh, dann richtete sie sich auf.
Und es war still. Einfach nur still...
Neben Falk sass der Hutmacher, der nun mit entschlossenem Blick das Kissen anstarrte.
Sabrina fuhr sich über das Gesicht und liess die Hand dann zu dem Anhänger wandern. Ein Traumfänger...
Der Hutmacher hatte behauptet, er wäre kein magisches Objekt. Nur ein Ding aus Holz und Garn, Federn und glitzernden Perlen...
Irgendwie gefiel ihr die Vorstellung, dass dieser einfache Anhänger die Macht hatte, all die Gedanken, die nicht die Ihren waren, einzufangen und von ihr fern zu halten.
»Oder... Oder er kann es doch nicht... Vielleicht ist es ja nicht der Traumfänger, der die Gedanken aus meinem Kopf verbannt. Vielleicht habe ich ja doch nur meine Ruhe, weil die Zeit stehen geblieben ist...«, murmelte Sabrina vor sich hin.
Erschöpft sah sie aus dem Fenster. Die Vögel hingen in der Luft. Erstarrt, leblos wie ein Stein.
Sie drehte den Kopf und betrachtete den Piraten.
Das Gesicht hatte er vor Sorge verzerrt. Oh, wenn er doch nur wüsste, was er ihr gerade für einen Gefallen getan hatte. Gewalt hatte er ihr kaum angetan. Nein, er hatte sie festgehalten, damit sie diesen Schmerz loswerden konnte.
Der Schmerz...
Würde er zurückkehren, wenn die Zeit weiter lief? Würde der Traumfänger die Gedanken von ihr fern halten? Oh, bitte, bitte!
Als der Hutmacher ihr den Traumfänger um den Hals gelegt hatte, in diesem Moment war die Spannung, der Schmerz, die Angst, alles war zu viel geworden und... Nun, sie hatte die Zeit angehalten. Das zweite Mal... Anscheinend musste sie nur mit genug Willenskraft daran denken und es geschah. Ob es wohl auch genauso funktionierte, wenn sie es rückgängig machen wollte?
»Oh ihr Götter, die ihr in allen Himmeln lebt, bitte, lasst Jeremy Topper Recht haben und den Traumfänger Wirkung tun...«
Dann schloss sie die Augen und dachte mit ganzer Kraft, dass die Zeit wieder laufen solle.


~Mile~

Die Gassen Aramesias waren voll. Das Gedränge war so dicht, dass man, wenn man es geschafft hatte, sich einige Meter hindurch zu quetschen, nicht mehr wusste, wo Oben und Unten war.
»Vergiss das, Mile. Da kommen wir nicht durch!«
Red zog an seinem Hemdsärmel, weg von der Meute, die sich schubsend und zeternd weiter vorwärts schob, um auch einen Blick auf die junge Eisprinzessin werfen zu können.
»Wie denn dann? Ich muss es irgendwie zu dem Tor schaffen! Ich bin der Lichterlord, also kann ich es mir wohl kaum erlauben, zu spät zu kommen, wen meine Schwester, die ganz nebenbei auch noch die Eisprinzessin ist, von ihrer langen Reise zurückkehrt!«, fluchte Mile und fuhr sich durch das Kupferhaar.
Red kicherte und meinte: »Mile, ich bitte dich. Du bist der Lichterlord! Also nutze deine Gaben! Mach uns ein Feuer oder lass es blitzen, wie es schon tausende Herrscher vor dir getan haben!«
Mile blinzelte nervös. Blitze? Er wusste ja aus dem Buch „Die Herrscher der Gezeiten" von der Fähigkeit des Lichterlords, Feuer, sowie Elektrizität zu bändigen, hatte sich jedoch noch nie darin versucht, irgendetwas elektrisch zu laden oder es sogar blitzen zu lassen...
Andererseits... Das Feuer hatte er nun schon im Griff, wieso sollte er es nicht versuchen...
Mile schloss die Augen.
Er horchte in sich hinein, wartete auf die Hitze, lauerte auf den Funken, der sein Inferno entfachen würde.
Wie immer regte sich das Feuer erst in seinem Herzen. Ja, da begann es zu leben, begann, zu zischen, zu fauchen und zu brennen.
Aber Mile wollte kein Feuer. Er wollte Blitze, helles Licht und pure Energie!
So hielt er das Feuer in seiner Brust gefangen, liess es nicht in einem mächtigen Feuersturm ausbrechen, sondern liess es einen Druck aufbauen, immer heisser und heisser werden...
Zuerst spürte er, wie seine Haare sich aufstellten. Es erinnerte ihn an die Geburtstagsfeiern im Waisenhaus. Die Kinder waren herumgehüpft, hatten mit bunten Ballons auf den Köpfen ihrer Freunde herumgerubbelt, bis alle aussahen, als wäre ihnen das Haarspray in der Hand explodiert.
Dann begann seine Haut zu kribbeln, vor allem an den Fingerspitzen.
Mile wurde heiss und sein Herz schlug immer schneller...
Als er es nichtmehr aushielt, riss er die Augen auf und schüttelte sich. Er war so voller Energie, dass es ihn fast zerriss...
Bei jeder Bewegung knisterte es und als Mile an sich herabsah, bemerkte er tausende kleiner Blitze. Wie tausende hell leuchtende, weisse Schlangen zitterten sie über seinen Körper, als würden sie ihn zum Tanz auffordern wollen.
Mile hielt seine Hände vors Gesicht und beobachtete dann aufgeregt, wie viele einzelne Blitze von einem Finger zum anderen sprang.
»Red. Red! Das fühlt sich so unglaublich an! Als... Als würde ich niemals wieder schlafen können, denn ich bin so wach und lebendig, wie noch nie! Wieso habe ich das nicht schon früher getan?«, jubelte er und liess die pure Energie in Schauern über seine Haut jagen. Oh, wie unglaublich er sich fühlte! So unendlich!
»Du warst noch nicht bereit dazu. Doch nun, Mile hast du alle mir bekannten Fähigkeiten erlernt, die ein Lichterlord entwickeln kann. Natürlich werden sich einige noch ausprägen, aber nun bist du vollständig«, meinte Red und beobachtete ihn wehmütig aus sicherer Entfernung.
Mile hob die Hände über den Kopf und liess einen gewaltigen Stromschlag in den Himmel jagen. Der Blitz liess die Welt weiss werden.
»Es fühlt sich unendlich an, Red!«, rief Mile, nachdem er sich von dem blendenden Licht erholt hatte.
Red nickte.
»Die, die wissen, wer sie sind, fühlen sich unendlich, denn sie haben gelernt, ganz zu sein.«
Mile liess die Energie langsam zurückwandern. Als würden sie von einem unsichtbaren Sog angezogen werden, jagte jeder zitternde Lichtblitz zurück in seine Brust, an die Stelle, wo sein Feuerherz schlagen musste.
»Sieh«, rief Red und zeigte in den Himmel, wo vier Punkte sich langsam auf sie zubewegten. »Sie kommen, um uns abzuholen.«
Und sie hatte Recht. Keine fünf Minuten später hatten sie die vier Engel erreicht. Angelockt durch diesen Blitz, der für sie ausgesehen haben musste, als würde er aus dem Nichts kommen, Wen sie jedoch auffanden, als sie zu dem Ursprung des Blitzes kamen, überraschte sie dann jedoch trotzdem...
Die Engel packten Red und Mile an den Schultern und zogen sie mit kräftigen Flügelschlägen immer Höher in die Lüfte. Noch immer knisterte die Luft.
Er war Mile. Der Lichterlord. Der Herrscher. Der Feuerjunge. Der Junge, der vom Blitz getroffen war...


~Sabrina~

Und noch immer war es still. Erleichtert atmete Sabrina auf, legte den Kopf in den Nacken und lachte.
»Sabrina?«
Jemand berührte sie an der Hand.
Falk sah sie fragend an.
»Oh, es geht mir herrlich! Danke euch allen! Oh, Jeremy! Ich danke dir! Ich weiss nicht, wie lange ich diese Folter noch ausgehalten hätte!«
Sie fiel dem Hutmacher so schwungvoll um den Hals, dass ihm sein Zylinder vom Kopf rutschte.
»Oh, Prinzessin! Da gibt es doch... Ähmm... Nichts zu danken!«, winkte er ab, lächelte aber.
»Bei Klyuss, es geht dir gut!«, seufzte Hook, dem gerade ein wahrer Felsbrocken von Herzen zu rutschen schien. Dann runzelte der Pirat die Stirn und fragte misstrauisch: »Wieso habt ihr Sabrina den Traumfänger eigentlich erst jetzt gegeben? Sie leidet unter diesem Fluch, Gedanken lesen zu können, schon seit Jacob Grimm es ihr beigebracht hatte...«
»Weil diese Traumfänger nichts als Pech bringen!«, kreischte Faritales, der mittlerweile sein Versteck verlassen hatte und die drei aus sicherer Entfernung beobachtete.
»Die Telepathie der Eisprinzessin ist alles andere als ein Fluch, Piratenjunge. Es ist eine Gabe!«, verteidigte der Hutmacher sich sanft, während er sich aus Sabrinas Umarmung befreite.
Sabrina schüttelte energisch den Kopf, liess es aber schnell sein, da ihr davon schwindelig wurde.
»Eine Gabe? Nö, ich stimme meinem Lieblingspiraten zu. Das ist ein verdammter Fluch! Meine Birne fühlt sich jetzt noch etwas weich an...«
Beim Wort „Lieblingspiraten" begann Hook frech zu grinsen und zwinkerte Sabrina zu.
Topper stand auf und bückte sich, um seinen heissgeliebten Zylinder wieder aufzuheben.
»Der Grund, warum ich dir den Traumfänger nicht schon zuvor gegeben habe, ist folgender: Ich hatte eigentlich gehofft, dass du diese Gabe selbst, ohne meine Hilfe in den Griff bekommen würdest. Aber nun blieb uns ja leider keine andere Möglichkeit mehr...«
Empört schnappte Sabrina nach Luft. Als ob das so einfach war! Der Hutmacher hatte ja keine Ahnung, wie es sich anfühlte, von einer ganzen Stadtbevölkerung mental zerhäckselt zu werden!
Da mischte sich nun auch noch Faritales ein: »Also ich finde ja, dass...«
Ein Ruck ging durch das Piratenschiff.
Der ganze Kram des Hutmachers flog durch die Gegend, das Bett wurde gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert, Dämon, Pirat, Irrer und Eisprinzessin flogen durch die Kajüte...
»Sabitz!«, fluchte der Nachtmahr und hielt sich den Kopf, der gerade als Stossdämpfer für die Kuckucksuhr gedient hatte. »Was war denn das? Sind wir von einem Meteor getroffen worden, oder was?«
Sabrina, die von allen am wenigsten Schaden genommen hatte, da sie auf dem Bett gesessen hatte, rappelte sich blitzschnell auf. Sie sprang von dem Bett, schnappte sich Falk, half ihm hoch und zog den etwas benommenen Piraten mit sich aus dem Zimmer. Alles rund herum war vergessen. Die Erinnerung an den Schmerz in ihrem Kopf war weg, denn nun zählte nur noch eins...
»Was... Wie... Wo...«, stammelte Falk, der hinter ihr her taumelte.
Sabrina lachte: »Das Schiff ist gelandet!«


~Mile~

Mile landete gebückt, um den Stoss abzudämpfen. Trotzdem jagte ihm der Schlag des Aufpralls durch alle Gliedmassen, doch er biss die Zähne zusammen und ignorierte den Schmerz.
»Vielen Dank!«, rief er den vier Engeln hinterher, die bereits wieder davonflogen.
Red, die neben ihm gelandet war, legte den Kopf in den Nacken und seufzte.
»Den Himmeln sei Dank, es ist vorbei. Ich hasse fliegen!«
Mile grinste und sah sich um. Seine gute Stimmung wurde sogleich gedämpft, als er Rosanna sah.
»Hey, Flammenfurzer! Hast du Zeus die Hand geschüttelt oder was ist mit dir passiert? Du siehst unglaublicher Weise noch blöder aus, als sonst.«
Red gluckste: »Nun, ich muss der Barbarentochter zustimmen. Deine Haare stehen immer noch in alle Richtungen ab.«
Verlegen fuhr sich Mile durch die zerstörte Frisur. Doch zu retten war da nichts mehr, also gab er es auf...
Stattdessen blickte er sich nach den anderen Monarchen um.
Die Engel hatten sie auf der Stadtmauer abgesetzt. Sie befanden sich nun genau über dem Tor, das dem Lacco Lugondon am nächsten war. Von hier aus hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Tränensee und das Schiff, das nun auf ihm trieb. Es steuerte auf einen Steg zu, der dort vor vielen Jahren erbaut worden war. Kaum zu glauben, aber vor vielen Jahrhunderten war Aramesia eine Seestadt gewesen, denn viele Flüsse waren hier zusammengetroffen und hatten ein Zentrum des Seehandels gebildet. Doch nun waren viele dieser Flüsse versiegt oder waren umgeleitet worden und nun gab es nur noch drei fliessende Gewässer aus dem Osten, die noch zum Tränensee führten.
Nur noch dieser Steg erinnerte an die Hochburg des Seehandels Aramesia...
König Drosselbart steuerte auf Mile zu und riss den jungen Lichterlord aus seinen Grübeleien.
»Wollt Ihr das Tor öffnen lassen, Mylord?«, fragte der Anführer der Rebellen und lächelte gutmütig.
»Ähmm... Klaro!«, meinte Mile unsicher. »Und wie?«
Drosselbart lachte und schlug vor: »Sagt es dem Volk und es wird hören!«
Red schob Mile zum inneren Rande der Stadtmauer. Von dort aus konnte man in den Hof blicken, wo die Rebellen sich drängten und quetschten, wie ein Haufen Kindergartenkinder, die auf den Weihnachtsmann warteten. Als sie Mile sahen, hörten sie auf zu zetern, sondern starrten gespannt tuschelnd zu ihrem Herrscher auf.
Mile räusperte sich und rief dann, überrumpelt, wie er war: »Ich... Ähmm... Also... Ich denke... Ich denke, wir sollten die Tore öffnen, habe ich recht?«
Doch den Rebellen war es egal, ob ihr Lichterlord unsicher wirkte. Sie brüllten und drückten gegen das Tor.


~Sabrina~

»Werft die Taue aus! Fahrt die Rampe aus! Setzt am Steg an!«, rief Hook und die Mannschaft setzte sich sofort in Bewegung. Vor nicht allzu langer Zeit hätten die Seemänner nur gelacht und sich faul und träge an die Arbeit gemacht, doch nun sprang ein Jedermann auf, ohne zu zögern.
Sabrina lief hinter dem Piraten her.
»Was nun? Gehen wir jetzt von Bord?«, fragte sie aufgeregt, wie ein kleines Kind, das es nicht erwarten konnte, endlich das Ziel nach einer langen Autofahrt zu erreichen.
Die lange Autofahrt war hier die Reise nach Virid'agru gewesen. Das Auto war Jolly Roger, das Schiff in den Wolken. Und ihr Ziel... Ihr Ziel war Mile.
»Ja, Sabrina. Sobald mir an dem Steg angelegt haben. Du wirst die erste sein, die von Bord geht«, meinte Hook. Er lächelte etwas trübsinnig.
Sabrina runzelte die Stirn. »Was hast du?«, fragte sie vorsichtig.
»Du bist die Eisprinzessin. Ich bin nur der Captain dieses Schiffs. Wir werden uns bestimmt eine ganze Weile nicht sehen. Du hast Aufgaben, wichtige Verpflichtungen...«
Sabrina verdrehte die Augen und unterbrach ihn: »Ach! Mein Bruder ist der Lichterlord und ich wette, er hat trotzdem noch genug Zeit für seine neue Romanze. Und was der kann, kann ich schon lange. Pirat hin, Verpflichtungen her! Du wirst mir gefälligst nicht von der Seite weichen, klaro?«
Falk lachte und nickte. Sabrinas gute Laune war sehr ansteckend. »Dann komm. Ich denke, wir können gleich den Steg betreten. Eigentlich verlässt der Captain ja als letzter das Schiff, aber vermutlich werden wir heute eine Ausnahme machen, was das angeht...«, murmelte Falk, nahm sie an der Hand und lächelte schief-spöttisch, wie sie es liebte.
»Vermutlich«, stimmte Sabrina ihm zu.
Zusammen liefen sie über die Planken zu der Reling, die von den Seemännern auseinandergenommen wurde, um so die Rampe positionieren zu können. Diese Rampe war ein langes und breites Brett, das mit Rillen versehen war, damit man nicht ausrutschte, wenn es nass war.
Falk liess ihre Hand los um seinen Männern zu helfen.
Sabrina stand daneben. Helfen konnte sie nicht, denn sie hatte keine Ahnung wie man so eine Rampe aufstellte und befestigte und würde vermutlich nur irgendetwas kaputt machen.
Also hob sie den Kopf und blickte hinüber zu der Stadt.
Aus der Nähe wirkte sie noch imposanter.
Die gigantischen Türme überall, die Brücken in luftiger Höhe, die unüberwindbaren Stadtmauern und die vielen Stadttore, die...
»Sie haben die Tore geöffnet!«, rief Sabrina und musste sich zusammenreissen, nicht vor Freude auf und ab zu hüpfen.
Tatsache. Aus den gigantischen Stadttoren quollen die Wesen, wie der Schaum aus einer Colaflasche, die man zuvor kräftig geschüttelt hatte. Kein Rebell hatte sich von dem Regen davon abbringen lassen, der Ankunft der Eisprinzessin beizuwohnen.
»Perfektes Timing! Prinzessin? Würdet Ihr mir die Ehre erweisen?«
Hook stand wieder neben ihr und hielt ihr seinen Arm entgegen.
Sabrina strahlte und hakte sich bei ihm ein. Zusammen schritten sie dann mit erhobenem Haupt die Rampe hinab und über den morschen Steg. Die gesamte Mannschaft folgte ihnen grölend und lachend. Elfen, Menschen, Dämon, Feen, Verstossene und Märchenfiguren.
Und dann erreichten sie das Ufer...
Wieder festen Boden unter den Füssen zu haben fühlte sich gut an. Als würde man aus den Sommerferien im Ausland nach Hause kommen.
»Heiliger Klabautermann, Sabrina, du hast ja einen gewaltigen Fanclub!«, kicherte Faritales, der zu ihnen vorgestossen war.
Sie nickte etwas beklommen, denn der Dämon untertrieb noch...
Vor dem Tor hatten sich so viele Wesen versammelt, dass sie ein Stadion füllen könnten. Sie kamen auf sie zu, jubelten und klatschten.
Sabrina löste sich von Falk. Sie wollte die Gerüchteküche der Rebellen nicht sofort zum Brodeln bringen. Ihre glorreiche Vergangenheit als Drachenreiter-Piraten-Flittchen würde sicherlich noch früh genug an die Öffentlichkeit geraten, falls sie das nicht schon war...


~Mile~

»Macht den Weg frei für den Lichterlord! Macht den Weg frei! Macht ihn frei für den Lichterlord!«
Fanfaren tröteten ihre Tonfolgen. Immer wieder riefen die Wesen seinen Namen und wichen ehrfürchtig vor ihm zurück. Gerne hätte Mile dieses Theater abgebrochen, er wollte nicht behandelt werden, wie der Mittelpunkt der Welt. Doch die Leute liebten diese Spektakel und ausserdem wollte er jetzt keine Reden über die Gleichstellung jedes Lebens schwingen. Er wollte nur endlich seine Schwester wiedersehen.
Mile schritt nun unter dem Torbogen hindurch. Die Leute machten ihm weiter Platz, verbeugten sich und priesen ihn an.
Da wurde er doch lieber von Rosanna als Flammenfurzer bezeichnet...
Red eilte hinter ihm her, konnte ihn jedoch nicht einholen. Doch er konnte nicht auf sie warten, konnte es einfach nicht.
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, platzte fast vor Freude und Sehnsucht. Hatte er seine Schwester so sehr vermisst? Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie lange er sie nicht gesehen hatte. Viel, viel zu lange. Aber gleich, gleich würde er sie sehen. Gleich.


~Sabrina~

»Denkst du, die werden dich auf Händen in die Stadt tragen? Vielleicht werden sie dich in die Luft werfen und so. Ob es auch ein Begrüssungsbuffet gibt?«, fragte der Dämon fröhlich.
Sabrina biss sich auf die Wange.
»Ich glaube, wir sollten wieder zurückkehren. Zurück aufs Schiff. Da kann ich mich dann unter irgendeinem Bett oder in einem Schrank verstecken, bis all die Wesen weg sind.«
Falk zog eine Augenbraue hoch.
»Verstehe ich nicht«, murmelte er. »Ich dachte, du hast dich so auf deinen Bruder gefreut...«
»Ja, schon, aber was ist, wenn er mich noch immer hasst? Was, wenn er mich vor allen Leuten einfach... Was weiss ich... Stehen lässt oder so... Oh, mir wird schlecht...«
Faritales begann zu kichern: »Du hast Lampenfieber!«
»Du wirst das hinbekommen!«, munterte der Pirat sie auf und die Matrosen hinter ihnen, die das Gespräch mitbekommen hatten, bejahten ebenfalls.
»Oh Himmel! Er hasst mich bestimmt! Mile wird mich hassen!«, schluchzte sie.
»Nein, das wird er bestimmt nicht. Das kann er gar nicht!«, tröstete Hook sie.
Sie starrte die Menge an. Wie sollte sie sich überhaupt durch diese Meute kämpfen? Mit etwas Glück würde sie vielleicht totgetrampelt werden, bevor sie Mile gegenüberstehen konnte. Oder da war noch ein alter Mann, der seinen Sohn, der im Krieg gegen die Dunklen gefallen war, rechen wollte. Der könnte sie dann erdolchen und alles wäre schön und gut...
Doch ihre Hoffnungen wurden zunichte gemacht, als plötzliche Bewegung in ihren „Fanclub" kam und die Rebellen eine Gasse bildeten.
»Durch diese hohle Gasse wird er gehen, der Lichterlord, ich kann ihn sehen...«, dichtete der Hutmacher, der ein Stück hinter Sabrina ging.
»Was?! Wo?!«, kreischte sie und versteckte sich hinter dem Piraten.
»Wieso muss ich eigentlich Gedanken lesen können? Wieso kann ich mich nicht unsichtbar machen oder so?«, maulte sie.
»Jetzt übertreib nicht so«, kicherte Falk. »Er ist kein Bruder. Du kannst blutrünstige Piraten küssen, aber vor deinem lieben Bruder hast du Angst. Jetzt sei kein alberner Leichtmatrose!«
»Matrosin...«, brummte sie und liess sich wieder an die Spitze ihrer Karawane schubsen. Schmollend kickte sie einen Stein weg.
»Sag mal, ist dein Bruder ziemlich gross und einen schwarzen Kopf?«, fragte Faritales auf einmal.
Sabrina blinzelte erschrocken und gleichzeitig verwirrt.
»Ja und was?«, fragte sie und traute sich nicht, aufzublicken.
»Na ja... So ein Heini rennt gerade auf uns zu...«
Nun riss sie doch den Kopf hoch.
Mile.


~Mile~

Eigentlich verhielt er sich alles andere als wie ein ehrwürdiger Herrscher.
Nein, Mile zog es vor, wie ein Bekloppter auf die Horde Seeleute zuzurasen. Er machte so grosse Sätze, dass es ihn beinahe überschlug und er bei jedem Schritt auszurutschen drohte.
Nein, er verhielt sich wahrlich nicht wie ein Herrscher.
Nein, er verhielt sich wie ein Bruder.
Wie Sabrinas Bruder...
Hecktisch suchte er die fremden Gesichter nach dem seiner Schwester ab. Wo war ihr blonder Haarschopf, wo die intensiven, eisblauen Augen, wo ihre schneeweisse Haut? Wo, wo nur?
Er entdeckte Jeremy Topper, was nicht sonderlich schwer war, da sein imposanter Zylinder kaum zu übersehen war. Zudem sprang ihm ein Junge ins Auge, dessen Haut und Haare unnatürlich weiss waren. Ausserdem war da noch ein kleines Mädchen in einem weissen Kleid. In ihre schwarzen Haarsträhnen waren Perlen eingeflochten und ihr Blick hatte hinterliess ein schauriges Gefühl...
Doch wo war bei allen Himmeln seine Schwester?


~Sabrina~

»Sabrina?«, rief der Junge. Er reckte den Hals in die Höhe, als würde er verzweifelt etwas suchen, jemanden suchen...
Ja, ihr Bruder. Dieser junge Mann war ihr Bruder.
Sabrina sah in Falks Gesicht. In den Zügen des Captains spiegelten sich viele Gefühle. Da waren Belustigung, Misstrauen, Interesse, aber auch Ehrfurcht und ein Hauch von Furcht.
Ja, ihr Bruder Mile.
Zwar führte er sich im Moment auf, wie ein gerupfter Gockel, der vor dem Schlachter davonrannte, aber trotzdem war Sabrina mit Stolz erfüllt, denn ihr Bruder machte einfach irgendwie immer eine gute Figur, selbst bei Aktionen wie dieser.
Mile.
Wie hatte sie an ihm zweifeln können? Hier war er und suchte nach ihr, suchte nach ihr, wie er es schon immer getan hatte. Denn ihr Bruder war für sie da.
Und sie vermisste ihn, hatte ihn vermisst, so vermisst... Wie hatte sie diese Sehnsucht nach Mile so verdrängen können?


~Mile~

»Mile!«
Da war sie! Ihre Stimme!
Und nun entdeckte er sie auch wieder.
Das Haar wie flüssiges Gold.
Die Augen wie zwei eisige Monde.
Die Haut wie frisch gefallener Schnee.
»Sabrina!«
Und nun löste auch sie sich aus der Deckung ihrer Begleiter und stürmte auf ihn zu.


~Sabrina~

Tränen stiegen ihr in die Augen und rollten ihre Wangen hinunter.
Sie gefroren nicht auf ihrer Haut, nein, konnten sie nicht. Diese Tränen konnten nicht erstarren, denn sie waren voll Wärme.
Freudentränen.


~Mile~

Er streckte seiner Schwester die Arme entgegen und sie fiel ihm um den Hals.
Und er drehte sich, wirbelte seine kleine Schwester herum, wie der Wind ein Herbstblatt in der Luft. Oh, wie hatte sie ihn als kleines Mädchen immer angefleht, sie fliegen zu lassen und nun war sie schon so gross...
»Ich habe dich vermisst!«, lachte sie.
Er fiel in ihr Gelächter ein. »Ich dich auch!«


-------------------------

Hallo ihr Lieben,

Ich habe es tatsächlich geschafft! Kapitel 42 ist fertig!
Jaaaa! *EgoPartyMach*
Tut mir echt Leid, ich habe wirklich ewig gebraucht!
Aber ich habe eine gute Erklärung dafür:

1. Ich hatte ziemlich viel in der Schule zu tun.
2. Als ich dann Zeit hatte, hat mich die Inspiration (dieses Miststück) einfach im Stich gelassen!
3. Ich hab die Inspiration schliesslich in einer Tüte Haribo entdeckt :3
4. Frustrierenderweise hat (Ich schwöre es hoch und heilig!) unser Router den Geist aufgegeben. Tja, nun ruht er in Frieden im Müll. Bis dann ein Ersatz da war und ich gecheckt hab, wie man einen neuen Router anschliesst, sind erneut einige Tage drauf gegangen. Aber hey, ich hab's ganz alleine geschafft! Ganz alleine! Habt ihr das gerade gelesen? Ich! Ganz alleine!!!
Gut, ich gebe zu, es gab einige Momente, in denen ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch war und mit einem kaputten Router bewaffnet Amok gelaufen wäre, aber wie heisst es doch so schön? Ende gut - Alles gut. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann wird es langsam Zeit xD

Genug herumgeblödelt^^
Ich werde so schnell Muse und Router (Wehe dir du Monstrum von Cyberdingsda!) mich lassen, Kapitel 43 uploaden ;P

Gewidmet ist dieses Kapitel der lieben EvelinaMay.
Sie schreibt hier auf Wattpad auch ein Buch, das ich nur sehr empfehlen kann! Schaut unbedingt bei ihr rein ;P

Mit den allerliebsten Grüssen,
Eure Dreamy ;******

Weiterlesen

Das wird dir gefallen

851K 20K 94
Er ist einer der beliebtesten Schüler auf der Highschool. Doch außerhalb ist er gefährlich, und seine Fassade fängt an zu bröckeln nur weil ein zierl...
1M 27.4K 33
„Ich möchte dir nicht weh tun, doch wenn du mir keine andere Wahl lässt.." Den Rest des Satzes ließ er im Raum stehen.. Ich schluckte schwer und sah...
Dark Race Von Ella Eve

Jugendliteratur

2.5M 78.2K 66
Bei Dark Race jagen fünf Jungs ein Mädchen bei Nacht durch den Wald. Wenn sie zuerst zurück zum Lagerfeuer findet, hat sie gewonnen, aber wenn einer...
Die Augen Von Esra Emiral

Mystery / Thriller

1.6M 53.6K 75
Aria Evans ist ein Mädchen, die ein normales Leben führt, doch als sie mit ihrer Oma auszieht und in eine neue Schule geht, verändert sich ihr Leben...