|Wenn Hass regiert|

By Atsizim_

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„Heute ist dein Todestag, du wirst heute seelisch sterben, Nefes Kaya. Die Tochter von Yılmaz Kaya, eines Mör... More

Prolog
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Epilog

Kapitel 32

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By Atsizim_

„Was tust du da?"
„Meine Schuhe ausziehen"

Ich bücke mich runter und ziehe meine High Heels aus, muss dabei mein langes Kleid festhalten.

Leicht lacht er und schaut mir zu.
„Du bist nicht normal"
„Niemand ist normal-"

„Und hier ist unsere Professorin", unterbricht er mich und seufzt genervt.

„Was ist?"
Ich verdrehe meine Augen und schaue hoch zu ihm.
„Wie lange brauchst du noch?"
„Ich bin ein Mädchen, ich darf das"

„Ich bin ein Mädchen, ich darf das", äfft er mir nach.
„Klappe"

Er schlägt mir gegen den Hinterkopf, ich zische wütend und stehe auf.

„Öküz! (Ochse!)", zische ich und laufe weg von ihm.

„Üf Nefes üf!", brüllt er mir hinterher.
„Du bist so kindisch! Wann wirst du endlich erwachsen, verdammt!", brüllt er und höre seine Schritte hinter mir.

Plötzlich packt er mich an meiner Taille und wirft mich auf seine Schulter, ich schlage ihn mit meinen Schuh.

„Die tun voll weh"
„Ach, echt?", kreische ich und zappele. Dabei schlage ich ihn weiter mit meinen High Heels, er packt meine Schuhen und wirft sie ins Meer.

Ich reiße meine Augen auf und höre das Zappeln auf.
Meine Schuhe!

Tief atme ich ein und kreische los.
„Besitzt du überhaupt noch ein Gramm Hirn? Du spinnst doch!", kreische ich in sein Ohr.

Er wirft mich aufs Sand, meine Haare fallen mir ins Gesicht. Wütend schaut er mich an.

„Wenn du mich wie eine Verrückte schlägst, kann ich nichts dafür!"

„Und das soll dein Argument dafür sein? Was anderes hast du nicht drauf?"
Er schüttelt nur seinen Kopf und läuft weg.

„Verdammt!", schreie ich vor mich hin und schmeiße meine Haare nach hinten.
„Na, wer ist jetzt kindisch? Du oder ich?", kreische ich ihm nach und sehe ihn zu mir umdrehen.

„Versuche mich ja nicht zu provozieren, Atem. Es wird für uns nicht gut enden!"

Ohne mich weiter zu beachten, läuft er aus meiner Sichtweite. Ich seufze und bleibe auf dem Sand sitzen. Vor mir ist das wunderschöne Meer, die Sonne geht gleich unter und es sieht so was von atemberaubend an.
„Hey"

Ein Typ lässt sich neben mich fallen. Ich schaue weg und rutsche ein Stück von ihm weg, da es mir unangenehm geworden ist.

„Keine Angst, ich tue dir nichts an"
Er lacht leicht, es erinnert mich an Kayahan's Lachen.

„Du kannst mir dein Problem erzählen, ich werde dir auch versuchen zu helfen"

Ich seufze und schaue ihn an, er lächelt mich aufmunternd an, seine geraden weißen Zähne kommen zum Vorschein, dazu hat er noch zwei Grübchen.

Seine schwarzen Augen beobachten mich, sein leichter Bart lässt ihn männlicher wirken.
„Er ist ein Arsch", ich spiele mit dem warmen Sand und spüre sein Grinsen.

„Dein Freund?"
„Mein Verlobter", verbessere ich ihn.

„War das der Typ von vorhin?"
Ich schaue ihn an und ziehe meine Augenbrauen zusammen.

„Ja"
„Dein türkisch ist schlecht", wechselt er das Thema.
Ich schaue ihn wütend an und fluche innerlich.

„Ich weiß, danke fürs erinnern"
Er lacht und schaut zum Meer.

„Woher kommst du aus Deutschland?", spricht er mich plötzlich auf Deutsch an.

„Nürnberg eigentlich aus Köln. Woher kannst du so gut Deutsch?"
Er grinst mich an, sein Blick huscht mir auf die linke Hand.

„Ich bin in Deutschland geboren, bin dann aber hierher gezogen"
Ich schaue auf meine linke Hand.
Der Ring.

„Erzähl mir von deinem Heiratsantrag"
Ich blinzele leicht und lächele sanft.

„Ich war wütend und verletzt wegen ihm, bin nach Nürnberg gefahren zur meiner Schwester", meine Mundwinkeln heben sich hoch.
Elmas, meine zweite bessere Hälfe. Meine Schwester.

„Was hat er denn getan?"
Die Szene läuft vor meinen Augen ab. Canans Lippen berühren seine. Sie durfte seine wunderschönen Lippen berühren. Nur ich darf das! Niemand anderes. Mein Brustkorb zieht sich zusammen, will sie umbringen.

„Nichts", presse ich das Wort heraus.
„Nichts? Das sieht wonach anderes aus. Du platzt ja gleich vor Wut"

„Was willst du von mir?", fauche ich.
Er hebt seine Hände hoch und sieht mich unschuldig an.

„Dir Gesellschaft leisten, tut mir leid, wenn ich dich nerve"
Ich schaue ihn nur und schaue weg.

„Erzähl", fordert er mich auf.
„Er hat meiner Freundin ein Kleid gegeben, welches sie mir geben soll. Und ja, wir waren in einem Restaurant und danach hat er mir einen Heiratsantrag gemacht"

„Sehr romantisch"
Die Ironie ist kaum zu überhören.

„Was ist dein Problem?"
„Hab keins",
Er schaut mich an.
„Ich heiße Timur Kaan und du?"
Ich schaue ihn an und verdrehe die Augen.

„Nefes"
„Schöner Name"
„Danke"

Es herrscht nun totale Stille zwischen uns, der warme Wind zischt an uns vorbei. Meine Haare flattern hin und her.

„Ich mag deine Augenfarbe nicht"
„Danke"

Er schaut mich schief grinsend an.

„Bedankst du dich für alles?"
„Ich zwinge dich nicht, mich zu mögen"

„Hast du eine Freundin?", wechsele ich das Thema und schaue ihn an, seine Augen funkeln.

„Nein", zischt er.
Sein Kiefer spannt sich an, er schaut mich wütend.
„Was habe ich schon wieder angestellt?"

Er schüttelt seinen Kopf und steht auf.
„Wir sehen uns zwei Mal im Leben, Nefes"
Ich schaue ihn an, auch er verschwindet aus meiner Sichtweite.

Seufzend bleibe ich sitzen und spiele weiter mir dem Sand. Auf irgendeiner Weise macht es mir Spaß.

Es wird langsam dunkel, ich stehe auf und spüre auch schon sofort den warmen Sand zwischen meinen Zehen.

Laufe barfuß auf die Straße und fluche innerlich. Hoffentlich trete ich nicht auf die Scherben, hebe das Kleidende nach oben damit ich sehen kann, was auf dem Boden liegt.

„Ohne mich kriegst du auch nichts hin, Atem"
Ich spüre seinen Atem an meinem Nacken, bekomme sofort Gänsehaut.

Spüre seine Hände unter meinen Körper, automatisch lege ich meinen Kopf an seine Brust. Höre seinen schnellen Herzschlag zu.

„Hättest du meine Schuhen nicht ins Meer geworfen, würde es ganz anders enden!"

„Zick nicht rum, wir sind angekommen"
Ich schaue hoch, ein Tattoo- Laden.
Er betritt den Laden, schon spüre ich den kalten Boden unter meinen Füßen.

„Hey"
Wir drehen uns um, ein breiter gebräunter Typ läuft zu uns und bittet uns Platz an.
„Wollt ihr was trinken

Ich schüttele meinen Kopf und schaue zur Kayahan.
„Schwarzer Tee bitte"
Der Typ nickt und öffnet die Tür.

„Kerem bize iki çay! (Kerem wir wollen Tee!)"
„Geliyor abi! (Ist schon auf dem Weg!)"

Der Typ setzt sich vor uns und schaut uns gespannt an.

„Wie kann ich euch helfen?"
„Wir wollen uns etwas tätowieren lassen"

„Welches Motiv"
Ich puste und lehne mich nach hinten.
Kayahan schaut mich.

„Lasst euch Zeit, nicht das ihr es nach hinein bereut"

„Lassen wir uns ein Herzschlag tätowieren", spreche ich den ersten Satz nach fünf Minuten aus.
Kayahan nickt sofort, der Typ steht auf und bereitet alles vor.

"Çaylar geldi! (Hab Tee gebracht.)"
Ein jüngerer Junge läuft in den Laden und stellt zwei Gläser auf den Tisch.

„Sağol Kerem. (Danke Kerem.)"
„rica ederim abi. (Nicht zu danken, Bruder.)"
Kerem verschwindet auch gleich wieder.

„Farbe?"
„Schwarz", wie aus der Pistole geschossen antworten wir gleichzeitig und schauen uns grinsend an.

Mein Mann.
„Wer kommt als erster dran?"
„Mach du!", fordere ich ihn an.
„Damit du noch rechtzeitig flüchten kannst?"

Ich grinse ihn an und nicke. Kayahan schüttelt seinen Kopf und setzt sich auf die Liege.

„Und wo willst du sie dir stechen lassen?"
„An den Rippen, oder?"

Ich nicke und beobachte jeder seiner Schritte. Er legt sich mit dem Körper auf die Liege zur Seite und hebt sein Shirt nach oben und lässt den Typen das Tätowieren.
Kayahan verzieht sein Gesicht, sofort nehme ich seine rechte Hand und küsse ihn auf den Handrücken.

„Ich liebe dich"
„Ich dich auch"

Er zuckt immer wieder vor Schmerzen, mein Herz zieht sich zusammen, es tut mir weh, ihn leiden zu sehen. „Ich-ich brauche eine Pause", atemlos schaut er den Tätowierer an. Der Mann entfernt sich.

„Soll ich dann in der Zwischenzeit bei dir anfangen?"
Ich nicke und Kayahan und ich tauschen Plätze.
Ich atme tief ein und aus und schließe die Augen.
Der Mann setzt die Nadel an meine Haut und startet das Gerät.
„Bitte flach atmen", mahnt er mich, ich tue es sofort und atme flach damit es nicht zerstört wird.

Knapp eine Stunde später entfernt sich der Typ und holt ein Spiegel.
„Hier", ich schaue auf meine Rippen und sehe das Kunstwerk
„Wunderschön", flüstere ich und lächele.
„Wie wär es mit unserem Datum unten drauf?"
Hastig nicke, es würde fantastisch aussehen!

Ich lege mich hin und bereite mich mental auf die Schmerzen vor.
„Was ist euer Datum?", „28.02.2015", antwortet Kayahan. Ich kriege Gänsehaut, was der Tätowierer bemerkt und mich wissend angrinst, welches ich dann erwidere.
Als auch dann unser Datum auf meiner Haut verewigt wurde und der Tätowierer die Nadel zur Seite legt, sprüht er ein Schaumspray auf das Tattoo und wischt dann nach einer Zeit mit einem Tuch den Schaum runter. Dann legt sich Kayahan auf die Liege.
Der Typ beendet gerade die 28, da bewegt sich Kayahan schlagartig.

„Nicht bewegen!", mahnt uns der Typ.
Sofort versteift sich Kayahan.
„Ich kann nicht mehr!"

Der Mann schaltet das Gerät aus und schaut mich an.
„Kayahan du bist fast fertig!", „ich kann nicht mehr, Atem. Es tut zu weh", nuschelt er.

Ich nicke und wir stehen auf.
„Ağrıdan duramıyor (Er kann vor Schmerzen nicht mehr still sitzen)"

„Tamam dinlensin biraz yarın gelirsiniz birdaha (Er soll sich ausruhen, kommt aber morgen wieder)", wir nicken und bezahlen die Kosten.

Als wir nach draußen laufen, grinst er mich an und schaut zu seiner Rippe, der schon rot war.
„Es sieht schön aus"
„Finde ich auch"

Ich seufze und schaue hoch zum Himmel.
„Irgendwie fühlt es sich so an, als hätte ich eine große Sünde begangen"
Er nickt.

„Es ist ja auch eine Sünde"
Er schaut mich an.

„Sag mir nicht, dass du es bereust"
Ich schüttele meinen Kopf.

„Ich werde niemals etwas nachhinein bereuen, weil ich an dieser Zeitpunkt dachte, dass es die beste Lösung sei"
Er gibt mir ein Kuss auf die Wange und hält meine Hand fest.

Wir laufen zurück zum Hotel und legen uns erschöpft aufs Couch.
„Ich liebe dich, Atem. Ich könnte es so oft sagen ohne das ich die Nase voll hab"
Ich kichere und gebe ihm ein Kuss auf die Wange.
„Ich liebe dich, Kaya", flüstere ich und schmiege mich an seine Brust.

Plötzlich kneift er mir in die Brust.
„Was ist denn das?", gespielt überrascht schaut er mich an, „Eine Titte!"

Ich lache laut los und schlage ihm auf die Brust.
„Behalt deine Hände bei dir Kayahan!", mahne ich ihn und drücke mich in seine Arme.

14.11.2016
Atsizim_

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