Uralte Fassung (1): Twos - Di...

By MaraPaulie

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Achtung: Alte Fassung. Neue ebenfalls auf Account zu lesen. Nicht jedes Märchen beginnt mit »Es war einmal... More

Vorwort
Prolog
Kapitel 1 - Ticket der Freiheit
Kapitel 2 - Home Sweet Home
Kapitel 3 - Die Tallos
Kapitel 4 - Die verrückte Tanja
Kapitel 5 - Tränen aus Eis
Kapitel 6 - Verräter und Bruder
Kapitel 7 - Das Wintermädchen
Kapitel 8 - Die Herrscher der Gezeiten
Kapitel 9 - Grosser, böser Wolf
Kapitel 10 - Vom Märchen in rot
Kapitel 11 - Von Schnee im Haus und Rosen aus Feuer
Kapitel 12 - Erbe der Toten
Kapitel 13 - Von Verrückten und dem Labyrinth
Kapitel 14 - Der Bruder mit dem Schuppenkleid
Kapitel 15 - Des Winters Blut
Kapitel 16 - Der Junge, der mit der Sonne tanzt
Kapitel 17 - Augen ohne Liebe
Kapitel 18 - Die Völker aus den Büchern
Kapitel 19 - Trauriger Mörder, lass mich gehen
Kapitel 20 - Feuerraben
Kapitel 21 - Der Löwe und der Wolf
Kapitel 22 - Der Traum von Familie
Kapitel 23 - Der Pirat und die Prinzessin
Kapitel 24 - Von Barbaren und Märchen aus der Besenkammer
Kapitel 25 - Von toten Jungen und Mädchen aus Licht
Kapitel 26 - Der Lichterlord und die Antwort zum Hass
Kapitel 27 - Rote Raben und Bücher voller Schicksal
Kapitel 28 - Wer lauert in der Dunkelheit?
Kapitel 29 - Von Schläfern und Schlüsseln
Kapitel 30 - Geheimnis ohne Zeit
Kapitel 31 - Namen von Macht
Kapitel 32 - Zum Lied des irren Geigers der Dämon mit dem Teufel tanzt
Kapitel 33 - Vom Meer zu den Wolken
Kapitel 34 - Geschichten, die ein Vöglein zwitschert
Kapitel 35 - Sturmgläser, tanzende Piraten und Jungen, die vom Himmel fallen
Kapitel 36 - Klyuss' Kinder
Kapitel 37 - Blau wie der Mohn, grün wie die Hoffnung und rot wie Blut
Kapitel 38 - Das Schicksal der Verfluchten
Kapitel 40 - Blut fremder Brüder
Kapitel 41 - Spiel der Könige
Kapitel 42 - Es jagt und tanzt der Geistesblitzt
Kapitel 43 - Die Wahrheit wurde von einem Lügner erschaffen
Kapitel 44 - Vom Mörder, der die schwarze Orchidee fand
Kapitel 45 - Von Herrschern mit dem Flammenhass und Helden kleiner Klingen
Kapitel 46 - Wer wir sind und was wir tun
Kapitel 47 - Einmal Monster, immer Monster
Kapitel 48 - Das Versprechen von niemals und immer
Kapitel 49 - Das Wort 'böse'
Kapitel 50 - Der Herzkasper
Kapitel 51 - Freund oder Feind, alt oder neu, beide bleiben ewig treu
Kapitel 52 - Das Gedicht des Todes
Kapitel 53 - Die Reise der Wahrheit und des Sinns hinter allem
Kapitel 54 - Von Geschwisterbanden und letzten Zeilen
Kapitel 55 - Der Tempel der Orakel
Kapitel 56 - Mondkind
Kapitel 57 - Die erste aller Schöpfungen
Kapitel 58 - Vom Intrigieren, Dechiffrieren, Konferieren und fiesen Viren
Kapitel 59 - Glücksjagd und Königsmord
Kapitel 60 - Schattenlicht und Bernsteingold
Kapitel 61 - In der Schwebe
Kapitel 62 - Patron und Paladin
Kapitel 63 - Von Luftschlössern und Monstern unterm Bett
Kapitel 64 - Deine wunderschönen Lügen
Kapitel 65 - Von Namen und Masken
Kapitel 66 - Das blinde Recht
Kapitel 67 - Das blinde Herz
Kapitel 68 - Das blinde Glück
Kapitel 69 - Verfluchtes Kind mit Gold gekürt
Kapitel 70 - Als niemand schlief
Kapitel 71 - Der Gewissenlose
Kapitel 72 - Phönix
Kapitel 73 - Ein Goldstück für deine Gedanken
Kapitel 74 - Kriegsherr Regen
Kapitel 75 - Der Herrscher über alle Macht
Kapitel 76 - Alles ist gut
Kapitel 77 - Die Feinde des Schicksals
Kapitel 78 - Und wenn sie nicht gestorben sind...
Kapitel 79 - Lucky Strike
Kapitel 80 - ...dann leben sie noch heute
Epilog
Authornotes
Charakterverzeichnis
Illustrationen

Kapitel 39 - Gejagte der Vergangenheit

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By MaraPaulie


Kapitel 39

Gejagte der Vergangenheit


~Sabrina~

Als sie sie Augen aufschlug, war sie Sonne bereits erwacht. Ihr Licht war weich und sanft, als wolle sie den Tag ganz vorsichtig beginnen...
»Guten Morgen, Prinzessin. Sagt mir, wie habt Ihr geschlafen?«, flüsterte der Pirat.
Sabrina drehte sich um.
»Falk? Was tust du hier?«, murmelte sie überrascht.
Der Pirat streckte sich, setzte sich auf die Bettkante, beugte sich hinab und griff unter das Bett, wo er seine Schuhe am Abend zuvor hingestellt hatte.
»Du bist die ganze Nacht bei mir geblieben?«, fragte sie unsicher.
»Nun ja... Du hattest einen Schock... Wie könnte ein Gentleman, wie ich es bin, eine Dame in Not sich selbst überlassen?«
»Ich habe keine Angst mehr.«
»So soll ich gehen?«
»Nein.«
Falk grinste. Er stellte die Schuhe zurück unters Bett. »Wie habt Ihr geschlafen, Prinzessin?«, fragte er.
»Traumlos«, seufzte sie.
Sabrina beobachtete den Piraten. Er trug eine braune Leinenhose und ein weisses Hemd, dessen Knöpfe er am Kragen absichtlich nicht zugeknüpft hatte, der Macho... Dann fiel ihr Blick auf seine Hakenhand. Er musste den Haken zum Schlafen abgenommen haben, denn sein metallener Armstumpen war leer.
»Traumlos ist gut!«, meinte Falk etwas verbittert. Er liess sich zurück sinken und versank in der Bettdecke.
»Wie hattest du das gemeint? Das diese Träume dein Schicksal sind?«, fragte sie neugierig.
Falk entspannte sich.
»Sabrina. Schliesse die Augen.«
»Wieso?«
»Tu es einfach.«
Also schloss sie die Augen. Das Schiff knarzte leise. Das Sonnenlicht wärmte ihre Haut.
»Und was jetzt?«
»Was siehst du?«, fragte Falk leise.
Sabrina grinste. »Ich sehe die Innenseite meiner Augenlider.«
Doch Hook lachte nicht. Ruhig meinte er: »Gut, du kannst deine Augen wieder öffnen.«
Okay... Augen auf. Und das war's? Enttäuscht zog sie die Nase kraus.
»Und... was sollte das jetzt?«, fragte sie ein wenig enttäuscht.
»Nun, Prinzessin«, begann der Pirat, »was denkt Ihr, sehe ich, wenn ich die Augen schliesse?«
Sabrina zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Das gleiche wie ich?«
Er lachte leise und meinte: »Leider nicht, Prinzessin.«
Was sollte das nun wieder heissen?
»Ich schliesse die Augen und sehe, was ich tat, sehe die Gesichter meiner Opfer, meiner Sünden, meiner Morde, meiner Verbrechen. Ich kann kaum schlafen, ohne von Alpträumen heimgesucht zu werden«, erklärte er. »Das ist die Strafe für meine Vergangenheit. Und ich kann nicht entkommen. Und egal was ich tue, sie holt mich ein. Meine Vergangenheit lässt mich nicht gehen. Und nun habe ich schon wieder gemordet.«
Sabrina schüttelte den Kopf. »Niemand sagt, dass du kein Blut an den Händen... der Hand und dem Haken kleben hast. Du warst ein Pirat. Aber das macht nicht dein Wesen aus. Die Vergangenheit ist geschehen, aber die Zukunft kannst du beinflussen. Ich glaube daran, dass ein Pirat auch ein Held sein kann. Wenn du es willst, kannst du zu den Guten gehören.«
Falk seufzte. Dann meinte er leise: »Das Leben ist eine Reise und das Ende lässt sich nun mal nicht vorhersagen. Das einzige, was du kontrollieren kannst, sind deine Entscheidungen. Sie definieren, wer du bist.«
Sabrina nickte andächtig. »Siehst du? Genau das meine ich doch, Falk!«
Er drehte den Kopf und schlug mit seiner Hand die aufgeplusterte Decke nieder, um ihr in die Augen zu sehen. »Ich weiss, was du denkst, Sabrina. Aber wie gesagt, wir sind, was wir entscheiden. Doch wir sind genauso ein Ergebnis der Entscheidungen, die wir bereits getroffen haben. Wir sind, wer wir sind und wer wir waren. Wie soll ich all die schlechten Entscheidungen, die ich jemals getroffen habe wieder gut machen? Ich kann die Zeit nicht zurück drehen.«
»Und doch kannst du kontrollieren, wer du jetzt bist. Du kannst sein, wer du sein willst. Pirat und Held oder Pirat und Mörder. Wer sagt was gut oder schlecht ist. Weisst du, was meine Mutter einmal zu mir gesagt hat?«
Hook konnte sich anscheinend nicht zurück halten und knurrte grinsend: »Deine Tote Mutter gibt dir Ratschläge?«
Ha. Ha. Ha.
»Die Seelen der toten Herrscher können erst ruhen, wenn die rechtmässigen Erben ihren Platz eingenommen haben. Bis dahin sind die Herrscherseelen in einer Welt zwischen Leben und Tod gefangen. Sie können nicht sterben, aber auch nicht leben. Darum konnte mich der Geist meine Mutter im Traum besuchen. Sie kann noch nicht gehen. Mom hat mir erklärt, was meine Aufgabe als Eisprinzessin ist und sein wird. Sie sagte, ich dürfe nichts Gutes und nichts Böses in der Welt sehen. Ich müsste allein das Gleichgewicht schützen. Weder die Gute, noch die Schlechte Seite dürfe die jeweils andere in irgendeiner Weise verletzen. Es ist nicht meine Aufgabe, irgendeine der beiden Seiten, ob Gut, ob Böse, zu bekämpfen. Es ist meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass beide parallel existieren können. Es ist wie das Ying-und-Yang, Hook. Und auch wenn du schreckliches getan hast, so kannst du noch immer etwas ändern. Mir ist es egal, was du getan hast, mir ist nur wichtig, wer du jetzt bist. Und wenn du bereit bist, dein Gleichgewicht zu finden, dann wird dir niemand mehr vorwerfen können, kein Herz und keine Liebe verdient zu haben. Du musst die Vergangenheit hinter dir lassen.«
Er sah sie lange an. In seinen Augen lag die See ruhig da.
»Weisst du, Prinzessin, wenn diese Worte aus dem Mund von jemand anderem gekommen wären, hätte ich gelacht und sie als Seemannsgarn abgetan. Du bei dir hat man das Gefühl, einfach alles wäre möglich. Du bist eine wahre Eisprinzessin. Doch wie soll ein Pirat gleichzeitig ein Held sein?«, flüsterte er.
»Weil auch Piraten Herzen haben. Und dein Herz, Falk James Jones Hook, hat einen guten Kern.  Du bist nicht schlecht. Zwar hast du gemordet, was niemals vergeben werden kann. Medusa war ein Monster und doch war sie ein Lebewesen, das verdiente zu leben. Du hast vieles verbrochen, doch du hast auch Gutes getan. Ich weiss, das ist nicht dein letztes Kapitel, nein, du wirst noch Grosses vollbringen. Du darfst nur nicht aufgeben! Glaube an den Piraten, der ein Held ist«
Der Pirat lachte leise. »In Ordnung«, brummte er. »Lass uns an Märchen glauben, Prinzessin!«


~Mile~

»Du bist doch eine Katze, oder nicht? Du solltest doch von Natur aus fähig sein, eine kleine Ratte einzufangen!«
Mile hatte keine Lust mehr. Sie jagten diese blöde Ratte schon die ganze Nacht durch. Er war müde, hatte Hunger und ihm taten die Füsse weh.
Doch trotzdem wusste Mile dank seiner instinktiven Eingebungen, dass es kein Zufall gewesen war, als Katmo und er letzte Nacht diese Ratte in der sonst leeren Zelle entdeckt hatten. Eine Ratte in der Zelle des Rattenfängers? Nein, da musste mehr dahinter stecken!
»Entschuldigt, junger Lord, aber ich bin ein Kater! Und zudem habe ich die Aufgabe, Euch mit meinem Leben zu beschützen und nicht Nagetieren hinterher zu jagen!«, fauchte Katmo und rümpfte beleidigt das Näschen.
»Pardon«, seufzte Mile und hob einen imaginären Hut.
Der gestiefelte Kater grunzte.
Mile musste sich zurück halten, nicht zu lachen, denn er arme Kater sah einfach zu ulkig aus. Er lief auf allen Vieren, wobei er einen Buckel machte, damit sein feiner Umhang nicht mit dem staubigen Boden in Berührung kam.
Nachdem sie eine Weile durch die Stadt, die gerade erst aus ihrem Schlaf zu erwachen schien, weitergeschlichen waren, motzte Katmo: »Wieso können wir die Suche nach dem Rattenfänger nicht einfach der Wache überlassen? Wir könnten uns doch einfach in unsere Betten legen und...«
»Weil«, seufzte Mile, »die Feivel ohne Prozess sofort den Folterknechten der Barbaren übergeben werden. Azzarro hatte mir bis zum Morgen Zeit gegeben, um Feivel zum Sprechen zu bringen und nun ist es bereits morgen. Die Sonne geht schon auf. Zudem ist unser Rattenfänger aus seiner Zelle angehauen. Die Monarchen werden ihm kaum gnädig gestimmt sein. Nein, wir müssen Feivel vor denen finden!«
Wieder grunzte Katmo etwas genervt und drückte seine Nase wieder zurück auf den dreckigen und nassen Pflasterstein. Seine Situation war nun wirklich nicht zu beneiden...
Nach einer weiteren halben Stunde fruchtloser Anstrengungen hatte der Kater die Nase voll.
»Hochverehrter Lichterlord, ich habe Eurer Familie ewige Treue geschworen, doch trotzdem muss ich mich nun weigern, mit dieser demütigenden Arbeit fortzufahren! Ich habe die Fährte schon vor Stunden verloren, finde keine Fährte und natürlich auch keine von allen Göttern verdammte Ratte. Ich bin ein Krieger und keine unnütze Bauernkatze, die ihr Leben mit Kühen, Stroh und Mäusen verbringt!«, rief er und plusterte sein Fell auf. Das machte ihn nicht wirklich furchteinflössend oder autoritär, doch trotzdem musste Mile ihm Recht geben.
Diese Ratte war ein winziger Haufen Fleisch und Fell in Mitten einer Stadt, die voll mit Schlupflöchern und Verstecken war. Es war wirklich wie die Nadel im Heuhaufen.
»Ich verstehe ja, diese Jagd scheint aussichtslos, doch wir müssen trotzdem weiter versuchen, diese Ratte zu finden!«, widersprach Mile. Er musste diese verfluchte Ratte finden, denn sie würde ihn, da war er sich sicher, zu dem Rattenfänger führen!
»Pha! Nein, das ist einfach unter meiner Würde! Wenn Ihr diese blöde Ratte finden wollt, sucht selbst!«, fauchte Katmo und reckte das Näschen in die Höhe.
Mile starrte den Kater an. Wieso eigentlich nicht? Er hatte die Gaben seines Vaters geerbt, unter denen auch seine ausgeprägten Sinne waren.
»Katmo, wie riecht eine Ratte'? Speziell die Ratte, nach der wir suchen?«, fragte der Lichterlord, nun wieder hellwach und voller Tatendrang.
Der Kater blinzelte verwirrt. Überrascht stammelte er: »Wie... wie bitte?«
»Lass uns keine Zeit verlieren, Kater! Wie riecht diese Ratte?«, rief Mile aufgeregt.
Er schloss die Augen und hielt die Nase in die Höhe. Er musste vermutlich aussehen, wie ein überdimensionales Erdmännchen...
»Ääähm... Wie Ratten halt riechen... Ziemlich schlecht halt... Nach Abfall und nach... Ähm...«, der Kater hüstelte unangenehm berührt.
»Kater! Nach was?«
»Na ja, nach... Ähm.. Nach... Verdammt, nach Ah-Ah halt...«
Mile grinste.
»Danke sehr. Aber diese Ratte. Riecht die nach irgendetwas Speziellem? Keine Ahnung... So eine Art... persönliche Duftnote?«, hakte er erneut nach.
Der armte Kater spielte nervös mit dem Zipfel seines Umhangs, dann druckste er: »Ich... ich glaube, da war eine Spur von... So etwas Süssliches... Wie... wie Baumharz, würde ich sagen...«
Baumharz... In Ordnung...
Mile konzentrierte sich auf seinen Geruchssinn. Er versuchte sich den Geruch von Harz wieder ins Gedächtnis zu rufen und versuchte ihn mit den Umgebungsgerüchen zu vergleichen.
Doch da waren so unvorstellbar viele Gerüche und Reize, die auf ihn einstürmten... Er musste versuchen, diese ganzen Informationen zu filtern und zu sortieren...
Da war der Duft von frischem Brot, der drei Strassen weiter aus der Tür der Bäckerei quoll. Dann war da der Geruch von Pferd, den der Wind zu ihnen herüber trug. Mit dem Pferdegeruch waren da noch der Duft von Äpfeln, die gerade auf den Marktplatz transportiert wurden, zudem der Gestank von Metall, das in den Schmieden erhitzt wurde und der Rauch, der so vom Feuer in die Welt geschickt wurde.
Vermischt mit hunderten solcher Düfte, Gerüche und leider auch viel Gestank kam da noch der Mix aus den Gerüchen von den Rebellen, die gerade in ihren Betten erwachten und sich an den Tag machten...
Mile schnappte nach Luft.
»Verflucht! Wie soll ich bei all diesen Gerüchen noch klar denken?«, rief er und hielt sich die überreizte Nase zu.
Der Kater lachte und meinte: »Ihr dürft auch nicht jeden Geruch gleichzeitig aufnehmen, junger Lord! Ihr müsst versuchen, die Gerüche zu unterscheiden und dann zu ignorieren. Wenn Ihr ein Bild betrachtet, dann konzentriert ihr euch doch auch immer auf einen kleinen Teil und schweift dann langsam über das ganze Bild, um auch jeden Teil des Bildes aufnehmen zu können.«
Das klang so leicht... Trotzdem wollte Mile nichts unversucht lassen.
Erneut schloss er die Augen und versuchte dann ganz vorsichtig, seinen extrem ausgeprägten Geruchssinn zu aktivieren.
»Und wo soll ich beginnen?«, fragte Mile.
Der Kater schnurrte und antwortete: »Am besten dort, wo es am meisten stinkt. Abfall lockt die Biester an...«
Nun gut...
Mile versuchte sich langsam durch die Welt der Gerüche zu tasten.
Schliesslich konzentrierte er sich auf den Teil der Stadt, wo früher das Armenviertel gewesen sein musste. Dort roch man noch immer den Gestank der Färber, die dort ihre Stoffe veredelt hatten. Da es in diesem Teil sowieso schon abscheulich roch, hatte man gleich daneben auch die Städtische Müllhalde angelegt. Auch das Wasser, das in den angelegten Drainagen, durch die ganze Stadt floss, wurde dort entsorgt, indem man es einfach in den Lacco Lugondon leitete. Und trotzdem war das Wasser des Tränensees rein und klar, was damit zusammenhing, dass das Ökosystem dieser Welt noch unberührt und nicht vom Menschen verseucht war, wie in der sterblichen Welt...
»Wir müssen Richtung Westen gehen! Dort ist die Müllhalde der Stadt. Oh Himmel, Kater, ich rate dir, deine Nase zu zuhalten, denn schon von hier aus ist der Gestank bestialisch...«, rief Mile, während er bereits losrannte.
Hinter sich konnte er noch den Kater maulen hören, dann machte auch er sich auf die Socken.


Wenn Mile gewusst hätte, was ihn auf dieser Müllhalde erwarten würde, hätte er es sich sicherlich gründlich überlegt, ob es ihm Wert war, für eine Ratte einen Ort wie diesen zu besuchen.
Die ehemaligen Bewohner Aramesias, die sich nun, selig schlafend, in den Katakomben der Stadt stapelten, hatten alle drei Tage ihren ganzen organischen Müll hier verbrannt. Doch seit die Dunklen beschlossen hatten, dass die Bewohner Aramesias die Revolution verpennen sollten, hatte sich anscheinend niemand mehr um die Verbrennung gekümmert.
Bei der nächsten Versammlung des Rates würde er dieses Problem ansprechen, das war so sicher, wie das Amen in der Kirche!
Nun türmte sich der Abfall zu riesigen, stinkenden Bergen auf, die aussahen, als würden sie bald zum Leben erwachen und die Stadt unter sich begraben.
»Bei der heiligen Katzengöttin Bastet, hier siehst ja schlimmer aus, als bei meinem Onkel Ulli und der wohnt unter dem Sofa von irgend so einer blinden Kräuterhexe...«, war Katmos Kommentar zu dem Mega-Komposthaufen.
Mile sah sich um.
»Hier ist es so... ausgestorben...«, meinte er etwas bedrückt.
Der Kater lachte, was klang wie eine halbkrepierte Ente, da er sich das Katzennäschen zuhielt. »Hier würd ich auch nicht wohnen wollen. Die Anzeige würd ich gerne sehen. "Dreizimmerwohnung zu vermieten. Die grossen Erkerfenster vermittelt schnell ein Gefühl von Heimat und die Aussicht auf den gigantischen Müllberg, der ganz schlicht ihren Hof ziert, lässt Geruchsnerven sofort absterben und fördert äusserst effiziente Depressionen"«, witzelte er.
Das "Müllgebirge von Aramesia" lag natürlich nicht im Hof der umherstehenden Häuser. Nein, die Müllhalde hatte ihren eigenen Platz.
So wie es aussah, hatte man ein ziemlich tiefes und breites Loch gegraben und dort den ganzen Schmutz und Abfall hinein geworfen. Trotzdem quoll der ganze Mist bereits über. Um die Katastrophe etwas zu entschärfen hatte man eine drei Meter hohe Mauer um den Müllplatz gebaut. Eine quietschende Gittertüre war sowohl Ein-und Ausgang.
Und da standen sie nun. Innerhalb der Mauer, circa drei Meter vor dem stinkendem Monstrum entfernt.
»Und wie wollen wir jetzt diese Ratte finden?«, meinte Mile, der sich zwar nicht die Nase zuhielt, aber ausschliesslich durch den Mund atmete.
Der Kater zuckte mit den flauschigen Schultern. »Ihr seid der Boss, Boss...«
Mile schaffte es nicht zu seufzen. Er war zu beschäftigt mit dem nicht-durch-die-Nase-Atmen.
Stattdessen begann er den Müllberg zu umrunden.
»Was seht Ihr, junger Lord?«, rief Katmo dem angewiderten Herrscher hinterher.
»Das Ergebnis, wenn man die Existenz der Mülltrennung leugnet«, rief Mile.
»Ich glaube«, rief der Kater, »Ihr müsst wohl oder übel versuchen, die Ratte zu riechen. Tut mir leid, Mylord...«
Mir auch, dachte Mile.
Er schloss erneut die Augen und begann sehr, wirklich sehr, sehr vorsichtig, seinen Geruchssinn zu aktivieren...
Der erste Versuch scheiterte, weil Miles Magen beschlossen hatte, dass die Überreste des Schokoladenkuchens farblich so schön mit der Dreckschicht von Boden harmonierten.
»Na warte«, murmelte Mile, als er wieder atmen konnte. »Jetzt nehme ich das persönlich, du beschissene Ratte!«
Nun, da Miles Magen sowieso so leer war, wie der Kopf eines Trolls, konnte es kaum schlimmer werden und so startete er einen zweiten Versuch.
Nun ging es tatsächlich besser.
»Riecht Ihr etwas, junger Lord?«, fragte der Kater, der ihm nun doch gefolgt war, leise.
Ja, natürlich roch Mile etwas. Er roch so einiges...
Beispielsweise roch er den Kadaver des Esels, der vor etwa einem halben Jahr die Mehlsäcke des Müllers getragen hatte. Und er roch eine Kolonie Kakerlaken, die sich nach Herzenslust an diesem Buffet satt frass. Und hatte er schon die drei Säcke Käse erwähnt, die ihrem Verkäufer vor acht Monaten einen grossen Kummer bereitet hatten, als dieser den Befall von Würmern an seiner Ware entdeckt hatte?
»Es ist aussichtslos...«, murmelte Mile, als ihm schliesslich der Mut sank.
Er öffnete die Augen und liess niedergeschlagen die Schultern hängen.
»Wir sollten gehen«, murmelte er und sah sich nach dem Kater um, konnte ihn aber nirgends entdecken.
»Kater?«, rief er.
Mile blickte sich suchen um. Wo war der Kater? War dieses Vieh etwa ohne ihn vor dem Gestank geflohen?
Halt!
Da war der Kater. Er kauerte auf dem Boden und pirschte sich langsam, sehr, sehr langsam an... eine Bananenschale an? Sie suchten doch nach einer Ratte und nicht nach einer Bananenschale, die aussah, als hätte sie bereits in der Steinzeit, vor sich hin schimmelnd, auf dieser Müllhalde gelegen,
Was zum...?
Mile wollte schon nach dem Kater rufen und fragen, was dieser denn bitte schön mit einer Bananenschale anstellen wolle, da bewegte sich die Schale auf einmal...
Mile klappte der Kinnladen herunter.
Die Ratte!
Da sass sie.
Da sass sie!
Zusammengekauert unter der Gammelschale putzte sich diese vermaledeite Ratte fröhlich die Barthärchen. Das es die Ratte war, daran lag kein Zweifel. So dick, fett, grau und hässlich konnte keine Zweite sein! Himmel, wenn Katmo es jetzt versauen würde, dann... dann...
Miles hörte auf zu denken, konnte nur noch beten und hoffen, denn der Kater sprang.
Sein geliebter Umhang flatterte seinem Katzenkörper nach und sein Federhut wurde ihm vom Kopf gerissen, doch Katmo flog... flog... und er landete.
Bitte, bitte!
»Hast du das blöde Biest?«, rief Mile und wagte nicht, sich zu bewegen.
Die Zeit schien endlos lange, bis der Kater von seinen Pfoten aufblickte und leise miaute: »Ich... ich glaube schon...«
Nun musste sich Mile wirklich zusammenreissen. Am liebsten wäre er jetzt um den Müllberg gerannt und hätte nebenbei laut »Haha! In your face, bitch!« geschrien. Doch er hielt sich, wie es von einem Lichterlord erwartet wurde, zurück und beschränkte sich auf ein einfaches »Gut gemacht, Kater!«
Katmo strahlte ihn an.
»Ich habe es tatsächlich geschafft!«, murmelte er. »Ich habe es...«
»Ja, du hast es geschafft!«, lachte Mile und kam auf den Kater zu, doch dann blieb er stehen...
Etwas in dem Pelzgesicht des Katers veränderte sich. Katmos lächeln schwand, wich Verwirrung und wurde schliesslich zu Panik.
»Katmo?«
»Hilfe! Hilfe!«, kreischte der Kater. »Da stimmt irgendetwas nicht!«
Und auf einmal wurde Katmo in die Höhe gehoben.
»Ach du heilige Scheisse...«, keuchte Mile und starrte die "Ratte" an.
Das Tier, das zuvor klein, fett und grau gewesen war, wuchs nun auf einmal zu einem ziemlich grossen, grauen Etwas heran.
Die Ratte wurde erst zur Monsterratte von der Grösse eines Hundes. Doch dann wuchs die Hunderatte noch weiter, wurde länger und noch grösser, dann stoppte es.
Das... Ding war nun einen Kopf kleiner als Mile. Das Einzige, was nun noch an eine Ratte erinnerte, war das graue Fell. Doch ansonsten schien dieses Gebilde... Es hatte... eine menschliche Form. Als hätte jemand eine Decke aus grauem Fell über einen Menschen - Jedenfalls über ein menschenähnliches Wesen - gelegt.
Doch nun, ganz langsam, fielen die abertausende von Härchen zu Boden. Es war, wie grauer Regen. Wie Asche...
Ascheregen...
Und einmal mehr wurde Mile von einem Fehler, den er in der Vergangenheit gemacht hatte, eingeholt.
Und dann sahen Kater und Löwe der Ratte ins Gesicht.
Nur, dass die Ratte keine Ratte war.
Die Ratte war der Teufel.
»Seid gegrüsst, junger Löwenlord. Wie geht es eurem Magen?«
Mile lachte nur freudlos. Mit zusammengekniffenen Augen zischte er: »Der Teufel. Jetzt einen guten Tag zu wünschen, könnte ich mit meiner Moral leider nicht vereinbaren. Darum sage ich nun einfach: Hallo. Hallo, Rumpelstilzchen.«


~Sabrina~

Es tat gut, bei ihm zu sein, nun, da sie ihre Streitereien geklärt hatten.
Hook war wieder voller Energie und seine Trübsinnigkeit schien wie weggeblasen.
»Hook?«, fragte Sabrina vorsichtig, als Falk mal wieder am Steuer stand, den Kopf erhoben, die Augen geschlossen und sich vom Wind die Haare zerzausen lassend. Ja, der Pirat schien das Leben auf dem Schiff wirklich zu lieben...
»Prinzesschen?«, fragte er zurück.
Prinzesschen... Nur Falk durfte sie so nennen. Nun gut, vielleicht auch Mile, aber das würde sie noch entscheiden...
»Wieso hattest du dich eine Woche lang in deiner Kajüte eingeschlossen? Und was hast du Peter erzählt? Dein Bruder verkriecht sich nun schon seit Tagen im Krähennest und langsam mache ich mir Sorgen...«
Falk blieb die Ruhe selbst und liess sich weiter vom Wind das schwarze Haar zerzausen. Natürlich blieben auch Sabrinas Haare nicht vom Winde verschont. Wie viele goldene Peitschen schlugen ihr die Strähnen ins Gesicht, bis sie sie mit ein wenig Eis erstarren liess.
»Ich habe keine Geheimnisse, Prinzessin. Ich rede, wenn es dein Wunsch ist.«
»So sprich«, war Sabrinas Antwort.
Der Pirat öffnete die Augen und steckte sich zwei Finger in den Mund. Dann pfiff er nach einem seiner Männer.
»Hey, Lucky Jack! Übernimm du wieder das Steuer! Sieh zu, dass wir nicht vom Kurs abkommen. Wenn es Probleme gibt, dann ruf nach mir, verstanden, Seemann?«, rief er einem der Matrosen zu, der gerade dabei gewesen war, die Takelage hinauf zu klettern, um ein Tau zu ersetzen, das gerissen war.
»Aye, aye, Captain!«, rief Lucky Jack und sprang auf das Deck zurück, überliess das gerissene Tau seiner Kollegen und Sprang zum Heck, um das Steuer in die Hand zu nehmen.
Hook trat zu Sabrina und bot ihr seinen Arm an, wie ein wahrer Gentleman.
»Prinzessin, wenn Ihr erlaubt, würde ich euch gerne in meine Gemächer führen...«
Die Seemänner in der Nähe lachten und pfiffen anzüglich, doch Sabrina ignorierte sie, hakte sich bei dem Piraten ein und meinte: »Es ist mir ein Vergnügen...«
Hoch erhobenen Hauptes schritt sie neben Hook her, Richtung Kapitänskajüte.


»Du hast es wohl geschafft, oder Falk?«, fragte sie, während sie hinter dem Captain herlief. Er öffnete die Tür zu seiner Kajüte.
»Was geschafft?«
Sie traten ein und Hook lief schnurstracks zu einem Schränkchen, das neben dem Schreibtisch an der Wand stand. Wie ein Hündchen dackelte sie ihm weiter nach...
»Na, deine Männer hören auf dich. Du hast es jetzt doch geschafft, dass sie dich als ihren Captain respektieren...«, erklärte sie und liess den Globus, der auf dem Schreibtisch stand, drehen.
Der Pirat lachte und meinte: »Ich hoffe es. Aber Treue braucht Zeit, die wir kaum haben. Ich kann nur hoffen, bis zur grossen Schlacht haben die Männer genug Vertrauen in mich, um mir auch im Kampf zu folgen...«
Sabrina runzelte die Stirn und setzte sich auf den Schreibtisch, der ungewohnt aufgeräumt war. Hatte der Pirat aufgeräumt?
Sie sah zu ihm hinab, wo er eifrig in dem Schränkchen neben dem Tisch wühlte. Nein, er hatte bestimmt nicht aufgeräumt, sonst würde er sicher die Ordnung mehr zu schätzen wissen, denn im Moment veranstaltete es erneut ein Chaos. Wendy musste es gewesen sein. Sabrina musste unbedingt einmal mit dem Mädchen reden. Sie sah immer so... traurig aus...
»Du hast vor mit Jolly Roger im Krieg zu kämpfen? In unserem Krieg gegen die Dunklen?«, fragte Sabrina.
»Das hier ist ein fliegendes Piratenschiff, Sabrina. Es ist ausgestattet mit rund vierzig Kanonen! Was glaubst du denn, wird mit diesem Schiff geschehen, wenn wir Aramesia erst einmal erreicht haben? Dieses Schiff wird bei dieser Schlacht dabei sein!«
»Und du willst Captain spielen?«
Wieder lachte Hook. Er hatte aufgehört das Schränkchen zu durchwühlen. Nun lächelte er sie an und knurrte, schälmisch grinsend: »Ich spiele nicht. Ich bin der Captain...«
Dann stand er auf und hielt ihr etwas vor die Nase. Sabrina griff danach, doch flink zog Falk es wieder weg und ihre Hand griff ins Leere.
»Vorsichtig. Das ist mein wertvollster Besitz! Ich hatte es damals, als ich noch ein einfacher Schiffsjunge war, hier versteckt. Ziemlich heikel, hier in der Kapitänskajüte, wenn man bedenkt, dass ich damals nur ein Bengel war, den Blackbeard unter seine Fittiche genommen hatte. Aber es gab kein besseres Versteck und Piraten sind nun mal Piraten. Diese Kerle hätten ihrer Mutter die Goldzähne aus dem Grab gestohlen, wenn sie gekonnt hätten...«, meinte er leise.
Langsam legte der Pirat ihr seinen grössten Schatz in die Hände.
»Ein... ein Taschentuch?«, fragte Sabrina ungläubig. Der grösste Schatz, den der grösste Pirat der Welt jemals erbeutet hatte, war ein Taschentuch?
Nun gut, es war aus Seide, golden und sehr fein, doch trotzdem... Das konnte doch nicht Falks Ernst sein!
»Du willst mich doch verschaukeln!«, lachte sie und gab ihm sein heiliges Taschentuch zurück.
Doch der Pirat grinste nur wissend.
»Du kennst doch sicher das Märchen "Tischlein deck dich!", oder?«, fragte der Pirat.
Sabrina nickte. »Natürlich. Aber das war ein magischer Tisch und kein winziges Seidentaschentuch...«
»Sicher?«, hakte er lächelnd nach und Sabrina nickte erneut. Da lachte Hook sein Piratenlachen und rief: »Na dann, pass gut auf!«
Er ging zu dem Tisch in der Mitte des Raums, wo sie schon die Diskussion abgehalten hatten, wie sie an den blauen Mohn kommen sollten. Dann breitete Hook das Taschentuch aus...
Der Stoff flatterte in der Luft und... Und wuchs... Wuchs in alle Richtungen und legte sich über den Tisch, wie eine grosse, goldene Seidentischdecke. Und nicht nur das, es schien wie Massgeschneidert auf den Tisch zu passen... Die runde Form, die Grösse...
»Du... Du hast also eine magische Taschentuch-transformations-Tischdecke... Ich denke, da würde jeder Taschentuch-Tischdecken-Sammler vor Freude Luftsprünge machen, aber... Na ja... Ich sehe ehrlich gesagt noch immer nicht genau den Sinn, wieso du mir das Ding zeigst...«, meinte Sabrina, nach Falks Tischdecken-Show.
»Geduld, Prinzesschen. Geduld«, murmelte der Pirat und starrte weiter sein magisches Taschentuch-Ding an. Seufzend tat Sabrina es ihm gleich.
Dann, irgendwann nach circa einer Minute, als es Sabrina langsam schon zu doof wurde, tat sich etwas...
Als würde... als würde des Tisch unter der Seide zum Leben erwache, bewegte sich er Stoff, schlug Wellen und bekam Falten und dann... dann wuchs etwas unter der Tischdecke empor! Was waren das für Dinge? viele, viele kleine Gegenstände, alle versteckt unter dieser Decke...
Sabrina sprang von dem Schreibtisch, auf dem sie noch immer gesessen hatte, auf.
»Darf ich vorstellen? Das ist das Goldene Vlies. In der griechischen Mythologie heisst es, es wurde aus dem Fell des Chrysomallos, einem goldenen Widder, gewebt. Es hat anscheinend viele magische Fähigkeiten. Bisher habe ich aber nur diese hier entdeckt. Es kann sich in alle Grössen ausbreiten und zusammenziehen. Ausserdem verschluckt es Gegenstände, was das Vlies zu einem hervorragendem "Gepäckstück" macht...«, erklärte Hook und grinste.
Sabrina sagte nichts und beschränkte sich aufs dumm-aus-der-Wäsche-Schauen.
Der Pirat zog das Vlies wieder von dem Tisch herunter und liess den goldenen Stoff zu Boden fallen.
Nun waren die Gegenstände, die unter dem Vlies wie aus dem Nichts erschienen waren, aufgedeckt.
Da waren viele, viele Goldmünzen, Schmuck, eine Krone, geheimnisvolle Kästchen, wertvolle Stoffe, eine goldene Öllampe, Edelsteine, wie Juwelen, Rubine, Smaragde, Saphire und sogar Diamanten. Und dazwischen türmten sich Bücher, Schriftrollen, Waffen und Gemälde. Und auf der Spitze des millionenschweren Haufens thronte Medusas abgeschlagener Gorgonenkopf...
Sabrinas Knie wurden weich und sie trat schnell zur Seite, um sich gegen die Wand lehnen zu können.
»Ich hatte doch gesagt, dass dieses Ding mein wertvollster Besitz ist...«, neckte sie der Pirat. Er betrachtete voller Stolz seine Beute und wandte sich dann zu ihr um. Als der Pirat erblickte rief er erschrocken: »Heiliger Klabautermann, Prinzessin! Ihr seid weiss wie Schnee!«
Schnell lief er auf sie zu, packte sie an der Taille, als wäre sie das reinste Fliegengewicht und trug sie zu dem Tisch, zog energisch einen Stuhl zurück und pflanzte sie dort hin, wie eine überdimensionale Ice-Edition Barbiepuppe.
»Heilige Scheisse...«, brachte Sabrina schliesslich heraus.
»Ich muss gestehen«, plapperte Hook, »das meiste habe ich gar nicht erbeutet. Der grösste Teil an all dem Gold und den Klunkern war schon in dem Vlies versteckt als ich es fand. Den Rest habe ich in all den Jahren hinzugefügt, in denen ich mich in der Rangliste unter Blackbeards Führung hochgearbeitet hatte. Schliesslich war ich mit ihm ziemlich vertraut und dadurch wurde mein Lohn auch immer... Hmm... Man könnte sagen, ausgefallener...«
Sabrina streckte vorsichtig die Hand aus und nahm einen der "Klunker" in die Hand. Es war ein Saphir, ungeschliffen, aber so gross wie ein Hühnerei.
»Du meinst, du hast eines Tages dein goldenes Taschentuch auf den Boden fallen lassen und einen Moment später warst du der reichste Pirat auf dem Schiff?«, fragte Sabrina und wog den Stein in der Hand. Er war schwer...
Falk, der reichste Pirat auf dem Schiff, zuckte mit den Schultern. »In etwa so... Blackbeard hatte mir das Vlies geschenkt. Er wusste natürlich nicht, was es war und was man damit machen konnte, sonst hätte er es mir natürlich niemals geschenkt. Er hielt es für ein besonders hübsches Taschentuch...«
»Und... Wieso hast du das Vlies dann nicht mitgenommen, damals, nachdem Wilhelm Grimm auf das Schiff kam, die Gedanken der Crew gelesen, all deren dunkelste Geheimnisse ausgeplaudert und damit die Mannschaft zerstört hatte?«, fragte sie, legte den Saphir vorsichtig zurück und sah hinab zu dem golden schimmernden Stoff.
»Wie sollte ich das tun? Dieser Grimm hätte doch nur wieder Verdacht geschöpft. Ein junger Pirat, der anstatt mit seinem Gold zu verschwinden, noch schnell unter Deck verschwinden wollte, nur um sein Taschentuch zu holen? Nein, das hätte dieser Teufel von Grimm niemals zugelassen!«, erklärte Hook.
Sabrina, die sich mittlerweile wieder erholt hatte, stand auf und lief um den Schatzberg herum. Himmel, war das viel Zeug! Und alles glitzerte und funkelte, als wären es die Scherben zersprungener Sterne.
»Und... Oh Gott, damit könnte man ganz Europa aus der Eurokriese retten... Ähm... Pardon... Ich meinte, was... was du mir jetzt genau zeigen wolltest... Du hast mich ja hierher gebracht, um mir zu zeigen, was du die letzte Woche hier unten gemacht hast...«, stammelte sie. Sabrina stellte sich auf die Zehenspitzen und langte nach der Krone, die ebenfalls den Schatzberg zierte. Diese Krone... Sie sah genauso aus wie die Imperial State Crown aus London. Wunderschön verarbeitet, aus Silber und funkelnden Diamanten...
»Ach, stimmt ja...«, murmelte Hook, riss sich von dem Anblick seines Schatzes los und begann, das Chaos aus Gold und Klunkern zu durchwühlen.
In der Zwischenzeit setzte Sabrina, die es geschafft hatte, an die Krone zu kommen, sich das Ding auf. Natürlich war das Teil viel zu gross für ihren Kopf und die Krone rutschte ihr über die Augen. Ausserdem war dieses Symbol von Macht so schwer, dass es sie beinahe nach hinten gerissen hätte.
»Gut ich hab alles, schau, Sabrina das ist... Herrje, was machst du denn da?«
»Ich spiele blinde Kuh, wieso?«, rief sie und versuchte, sich die Krone wieder vom Kopf zu nehmen.
»Warte, ich helfe dir!«, lachte Hook. Unter diesem blöden Gold-Ding klang seine Stimme furchtbar blechern.
Im nächsten Moment, hatte der Pirat sie von den zu grossen Kronjuwelen befreit.
»Danke. Das Teil ist ja wie ein Eimer! Ich hoffe, die Herrscher müssen so ein Ding nicht mit sich herum schleppen...«, murmelte sie und strich sich durch das Haar.
Der Pirat grinste und lachte: »Da müsstest du dich ja beinahe schon bei deinen Freunden, den Verstossenen bedanken. Einer von ihnen hat, glaube ich jedenfalls, die Kronjuwelen der Herrscher gestohlen und sie verkauft...«
Danke, oh ihr Gauner und Verbrecher!
»Was hast du da?«, fragte Sabrina und deutete auf das Buch, das Hook unter seinen Arm geklemmt hatte.
»Das«, meinte Hook, »Ist vermutlich mein absolut grösster Schatz.«
Sabrina lachte und zischte mit verstellter Stimme: »Mein Schatz!«
Als der Pirat sie verwirrt ansah, zuckte sie die Schultern. »Tut mir leid. Ich habe vergessen, dass du noch nie etwas von "Der Herr der Ringe" gehört hast...«
Gollum! Gollum!
Falk lächelte etwas verwirrt, schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Ähm, nun... Das hier ist wirklich sowas wie... Mein Schatz. Sieh es dir an...«
Er reichte ihr das Buch.
Sabrina schlug es auf. Viele, viele Fotos, alle sehr alt, ausnahmslos schwarz weiss, kamen unter dem Buchdeckel zum Vorschein. Die meisten waren sauber eingeklebt, viele hatten ein Datum unter den Rand gekritzelt, doch es gab auch Buchseiten, auf denen die Fotografien kaputt waren. Zerrissen, fleckig oder die Farbe war verwischt, als hätten sie im Wasser gelegen.
»Hook... bist das du?«, fragte sie vorsichtig, als sie das Bild eines Jungen entdeckte, der eine jüngere Version des Captains sein musste. Der kleine Kerl - er musste circa zehn sein - blickte ernst und streng in die Kamera, als hege er eine tiefe Abscheu gegen das Fotografieren. Sein Haar war rabenschwarz, die Haut etwas blass und seine Augen, die unter langen, dunklen Wimpern hervorblitzten, hätte sie unter tausenden wiedererkennen können. Ja, das musste er sein.
»Nein«, meinte der Pirat düster. »Das bin ich nicht. Das ist Falk James Jones. Der Sohn von James Luces Jones, der 1911 bei einem Schiffsunglück zusammen mit seiner Frau Teresa Jones ums Leben kam.«
Sabrina schwieg eine Weile und strich dem kleinen Falk über das graue Papiergesicht.
»Das bin nicht ich, Prinzessin. Nicht mehr. Dieser Junge dort hatte ein gutes Leben geführt in der sterblichen Welt, bis er durch Zufall in ein Portal fiel, das ihn in diese Welt gebracht hatte...«
»Wieso eigentlich? Mile und mir hat man erzählt, normale Sterbliche würden vom Strom der Zeit zerrissen werden, wenn sie versuchen würden, in diese Welt zu gelangen... Wie war es dann möglich, dass du, Arielle und Peter hierher kamt...«
Der Pirat knurrte: »1911 war das Jahr, in dem das Buch Peter Pan erschienen ist. Wie du weisst, muss ein Märchen nicht aus der Feder eines Grimms stammen, um real zu werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Wesen zur Märchenfigur wird. In meinem Fall wurde das Buch "Peter Pan" ein ziemlicher Erfolg in der sterblichen Welt. Wir wurden zu dem Märchen, in dem Moment, als wir durch das Portal fielen...«
»Du meinst also, ihr wurdet Teil der Welt, weil die Märchenwelt sozusagen noch Rollen für das Märchen von Peter Pan zu vergeben hatte?«, hakte Sabrina nach.
»So in der Art. Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht genau... Vielleicht sind wir auch mit irgendetwas Magischem in Verbindung gekommen und wurden darum nicht zerfetzt. Das Ganze ist mir zu kompliziert...«, brummte der Pirat und starrte hinauf zu Medusas Kopf.
»Und dieses Buch...«, begann Sabrina.
»Dieses Buch hatte ich in meiner Jackentasche, als das Schiff untergegangen war. Darum ist es mit uns in die Märchenwelt gekommen.«
»Und das hattest du Peter gezeigt?«
»Nicht ganz. Ich habe meinem Bruder gezeigt, dass ich die Mörderin unserer Schwester um einen Kopf kürzer gemacht habe. Dann haben wir geredet. Von den alten Zeiten und... irgendwann ist Peter dann einfach aufgestanden und gegangen. Ich weiss nicht, ob er mir nun endlich verziehen hat, aber ich hoffe es...«, antwortete der Pirat.
»Und was hast du den Rest der Woche getan?«
»Ich habe getrauert. Ich habe versucht, mir Arielles Augen einzuprägen und einfach viel nachgedacht. Ich habe Zeit gebraucht, Zeit um wieder einen klaren Kopf zu bekommen...«
Getrauert... Zeit gebraucht...
»Und ist dein Kopf nun wieder bei klarem Verstand?«, fragte sie und betrachtete weiter die Bilder in dem Fotoalbum. Ein Foto mit Rotstich fiel ihr ins Auge. Es zeigte die Familie Jones mit allen drei Kindern. Der circa vierzehnjährige Falk, der auf diesem Bild sogar lachte, Peter, der mit grossen Augen zu seiner Schwester aufblickte und Arielle, die verträumt in die Ferne starrte. Man sah gleich, dass Peter und Arielle Geschwister waren, denn beide besassen das gleiche, orangerote Haar.
Hooks Vater strahlte seine neue, ebenfalls rothaarige Frau an, die, wie er, hinter den drei Kindern stand.
Eine glückliche Familie, die mitten in ihrem Glück auseinander gerissen worden war.
»Mein Verstand war noch nie klarer. Sabrina, ich verspreche dir, ich will niemals mehr töten, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Ich weiss, du würdest mir kein zweites Mal verzeihen.«
Sabrina lächelte, gab ihm sein Fotobuch in die gesunde Hand, griff mit der eigenen nach seinem Haken und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen.
»Dann ist ja alles gut«, murmelte sie.


~Mile~

Der Teufel mit den drei goldenen Haaren kicherte. »Ach, das macht nichts, junger Lord. Ich bin auch nicht hier, um mit Euch über Begrüssungen zu diskutieren, nein, mir liegt nichts ferner...«
»Rumpelstilzchen. Was willst du?«, knurrte Mile, der absichtlich auf die Höflichkeitsform verzichtete. Zu einem Teufel, wie es dieser Ex-Dunkle war, wollte Mile nicht freundlich sein.
Der Teufel mit den drei goldenen Haaren nahm sich seine Melone vom Kopf und wischte die vertrocknete Bananenschale, die dort noch immer lag, weg, dann setzte er den Hut wieder auf.
»Was ich will, das werdet Ihr noch erfahren, junger Feuerlöwe. Doch heute ist es noch nicht so weit, nein, heute werdet Ihr Euren Teil der Abmachung noch nicht einlösen müssen.«
»Was willst du dann, du widerlicher Rattenfloh?«, fauchte Katmo, der sich, tapfer wie er war, von seinem Schock bereits erholt hatte.
»Ach, wie niedlich! Der Löwe hat sein Kätzchen mitgebracht!«, säuselte der Teufel und stiess den Kater mit seinem Stock an.
»Flossen weg, du verdorbener Wicht!«, quiekte der Kater und hieb mit seinen Krallen.
»Wie niedlich!«, seufzte Rumpelstilzchen, liess aber von dem Tier ab.
Trotzdem zog Katmo seinen Degen und baute sich schützend vor seinem Herrscher auf. So naiv der Kater auch war, er hatte genauso viel Mut, wie eine echte Raubkatze!
»Was ist dann der Grund, dass du mich mit deiner Anwesenheit... heimsucht.«, zischte Mile und legte vorsichtshalber eine Hand auf Kayats Schwertgriff.
Rumpelstilzchen lachte, wie ein Irrer. »Wieso? Wieso? Wieso wohl? Ich, werter Lord, suche euch heim, weil wir einen Vertrag haben. Und darin steht, dass ich Euch mit Informationen füttern werde. Informationen, die Euch sehr von Nutzen sein werden...«
Der Kater liess seinen Degen sinken und starrte zu Mile hinauf. »Ein Vertrag?«, miaute Katmo fragend.
»Du kannst mich für einen Lügner halten, Kater, doch ich spreche die Wahrheit, so wahr ich hier stehe«, trällerte Rumpelstilzchen und zog eine Zigarre aus seinem Jackett.
»Katmo, ich werde dir alles erklären, sobald ich die Zeit dafür finde. Aber jetzt musst du mir vertrauen. Bitte, Kater!«, versuchte Mile den Kater zu beschwichtigen.
Katmo dachte nach. Dann wurde sein Blick entschlossen und er fauchte: »Ihr seid mein Herrscher und ich habe Eurer Familie ewige Treue geschworen. Ich bin mir sicher, die Angelegenheit wird sich noch klären. Ja, Mylord, ich vertraue Euch.«
»Danke!«, seufzte Mile und nickte dem Kater zu.
»Hallo? Mein Junge, zwar kann ich Stroh zu Gold sinnen, doch die Fähigkeit, die Zeit anzuhalten, die hier so ungenutzt verstreicht, dessen bin ich nicht fähig. Also, wollt ihr nun hören, was ich zu sagen habe?«, rief der Teufel.
»Sprich!«
»Es redet sich einfach besser, beim Rauchen einer guten Zigarre. Junger Lord, könnte ich etwas Feuer von Euch haben?«, kicherte der Teufel.
Mile hätte ihm zu gern abgesehen von der Zigarre den ganzen Anzug, samt Melone von der Haut gebrannt, doch er hielt sich zurück. Mile schnippte mit den Fingern und blies den Funken, der so entstanden war, in Richtung des Teufels. Dieser liess den Funken auf seiner Zigarre landen und schon begann das Feuer zu leben und frass sich in den Tabak.
»Wie der Vater, so der Sohn. Das gleiche feurige Talent...«, schnurrte Rumpelstilzchen und sog gierig den Rauch ein.
»Jetzt sprich!«, knurrte Mile.
Sprich, bevor ich mich vergesse!
Rumpelstilzchen pustete drei Rauchringe in die Luft, dann meinte er: »Ich hörte, Euch ist ein Rattenmann entlaufen, junger Lord...«
Mile und Katmo nickten.
»Ich weiss, wo sich unser Freund aufhält...«
»Wo?«, riefen die beiden Rebellen, wie aus der Pistole geschossen.
Rumpelstilzchen lachte und formte drei weitere Rauchringe.
»Na, dort wo sich keiner hin traut!«
»Wo?«, knurrte Mile.
»Dort, wo der Himmel der Erde in dieser Stadt am nächsten ist!«
»Wo?«
»Junger Lord, jetzt hört doch zu!«
»Wo, Himmel, wo?«
»Da, wo der tote Gott zu Hause ist!«
Der tote Gott... Aram, der stille Gott, der Sensenmann.
»Der Tempel!«, rief Mile.
»Der Tempel«, bestätigte Rumpelstilzchen.
Der Tempel... Seit sie Aramesia erobert hatten, hatten die meisten Rebellen stets einen grossen Bogen um den Tempel gemacht, der der Mitte der Stadt stand. Verständlich, denn wer besuchte schon gern einen Tempel, der dem Gott der Toten gewidmet war?
Gott der Toten...
»Rumpelstilzchen. Ich habe in der letzten Zeit viel gelesen. Weisst du etwas über die Urherrscher? Hast du jemals von der Glaskaiserin oder dem Kupferkönig gehört? Weisst du, was mit ihnen geschehe ist?«, fragte Mile. Irgendwie bekam er diese alten Chroniken der Urherrscher nicht aus dem Kopf...
Doch zu seiner grossen Überraschung sang Rumpelstilzchen: »Junger Lord, Wissen ist Macht, mehr als Euch verschafft, jede Schlacht...«
»So weisst du etwas?«
»Aber ja!«
»So sprich!«
Rumpelstilzchen lachte und rief: »Nein, junger Löwe! Es ist noch nicht die richtige Zeit...«
Und dann war der Teufel einfach weg...
Mile atmete schwer. Erst jetzt spürte er das ganze Adrenalin, das die ganze Zeit durch sein Blut geschossen war...
Eine Weile nachdem sich der Teufel in Luft aufgelöst hatte, war es ruhig. Dann begann der Kater an zu plappern: »Mylord, Mylord! Das war Rumpelstilzchen! Das war der Teufel! Er war ein Dunkler, oder ist er es doch noch? Es heisst, er hätte sich von den Dunklen abgewandt, aber niemand wusste, wo er sich aufhielt! Wie kommt es, dass er nun hier auftaucht? Mylord! Mylord! Wie kann das alles sein?«
Mile lächelte und versprach: »Ich erzähle dir alles, Kater. Ich erzähle dir alles auf dem Weg zum Tempel. Natürlich nur, wenn du mich begleiten willst...«
»Ja, aber natürlich!«, rief Katmo, als sei es das selbstverständlichste auf der Welt.
»Gut«, knurrte Mile und strich sich sein Hemd glatt. »Dann ab zum Tempel und raus aus diesem Drecksloch!«


------------------------

Hallo Leute!

Na, hattet ihr alle schöne Weihnachten?
Hier ist euer Kapitel 39, ganz frisch aus der Schreibwerkstadt der Dreamtravel AG^^

Nun wird es nichtmehr lange dauern... Sabrina und Mile werden, falls sie ihren Streit vergessen können, wieder zu dem Team, das sie einst waren...
Seid ihr schon gespannt?

Leider müsst ihr euch noch 'ne Weile gedulden... :/

Gewidmet ist dieses Kapitel ButterflyEffekt, die meine Story votet :D
Danke sehr! ;****
Vielen Dank fürs Lesen :D

Alles Liebe,
Eure Dreamtravel

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