Tied to you

De UnaFae

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Alica reist von Europa nach Amerika und wird auf der Überfahrt entführt. Ihr Entführer hält sie auf seinem S... Mai multe

1. ~ el mar

2. ~ en la noche

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De UnaFae

Das Schiff wackelt bedenklich, ich klammere mich nervös am Bettpfosten fest, während Madeleine aufkreischt und sich auf den Boden wirft. 

"Wir werden sterben!", schreit sie, die Hysterie in ihrer Stimme ist unverkennbar. Ich entgegne nichts, ich kann sie nicht beruhigen. Ich selbst bin mit dieser Situation überfordert. "Wir müssen abwarten", sage ich nur, etwas besseres fällt mir nicht ein. 

Das Schiff wackelt erneut, neigt sich leicht zur Seite, dann steht es still. Etwas knallt, etwas Dumpfes, ich kann es nicht bestimmen. Schwere Schritte, die auf dem Deck herumpoltern, laute Stimmen, die etwas brüllen. Dann kommt so etwas wie Unruhe auf, denn nun werden die schweren Schritte mehr und mehr und lauter. Sie kommen näher. Auf dem Gang vor meiner Kajüte stapft Jemand entlang, stößt scheinbar die Türen der anderen Kajüten auf. Stimmengewirr erklingt, doch es entfernt sich. Eine dunkle Stimme poltert den Gang entlang und schickt kalte Schauder über meinen Rücken. Meine Finger krallen sich noch mehr in das kunstvoll geschnitzte Holz unter meiner Haut, mir wird übel. Die Schritte kommen noch näher. Mein Magen rebelliert. Madeleine ist inzwischen kreidebleich, liegt auf dem Boden und lauscht wie ich mit schwerem Atem auf die Schritte, die sich immer weiter nähern. Das Poltern verstummt kurz, bevor unsere Tür aufgerissen wird. Im Schatten des Ganges steht eine Gestalt, so groß und breit wie mein Schrank. "Mitkommen!" Er brüllt den Befehl und nur mit großem Widerwillen verlasse ich meinen sicheren Platz am Bett und laufe durch die Kajüte auf diesen Kerl zu. Beim Näherkommen entdecke ich die eine oder andere Narbe auf seinem Gesicht und als er nochmals den Mund aufmacht, um Madeleine dazu zu bewegen, sich zu erheben und mitzukommen, bemerke ich, dass seine Zähne ungesund dunkel verfärbt sind, teilweise fehlen sogar welche. Innerlich muss ich mich schütteln. 

Er packt mich am Arm und zerrt mich den Gang entlang zur Treppe, die auf Deck führt. Madeleine stößt er vor sich her. Die Sonne ist inzwischen gänzlich im Meer versunken, nun erhellen Fackeln das Schiff. Mein Blick fällt auf eine Gestalt, die nahe dem Hauptmast Stellung bezogen hat. Mir fallen eine ganze Horde von Männern auf, die nicht zur Mannschaft des Schiffs gehören. Piraten? Ich kann diese Leute nicht einschätzen, noch verstehe ich, was diese Gestalten von uns wollen. Geld? Frauen? 

Mein Blick schweift nach links, wo diese Unholde alle anderen Frauen dieses Schiffes zusammengedrängt haben. Die Angst in ihren Augen ist nicht zu verkennen und ich bin mir nicht sicher, was ich sehen würde, wenn ich jetzt in den Spiegel schaute. Meine Augen heften sich wieder auf den Mann am Hauptmast, der anscheinend den Kapitän mimt, alles andere macht in meinem Kopf keinen Sinn. Ich nehme eine Bewegung im Augenwinkel war und mein Kopf fliegt nach rechts. Sie haben den Kaufmann gefesselt und an der Reling abgelegt. Er wird gerade wieder wach. In seinen trüben Augen blitzt etwas auf, vielleicht ist es Schmerz, vielleicht ist es Wut, ich kann es nicht sagen. Aber er wirkt verloren, wie er da auf den harten Holzplanken liegt und langsam wieder zu sich kommt.  

"So", beginnt der Unhold und kommt vom Hauptmast auf Madeleine und mich zu.  Er ist groß, hat breite Schultern und wirkt ohne Frage angsteinflößend. Ich schlucke und schaue zu ihm auf. Jetzt nur nicht zeigen, dass man Angst hat, rede ich mir gut zu. Immer schön dem Blick standhalten ... "Euer Kapitän hat ohne weiteres seine weiße Fahne gehisst, deswegen sind wir nett, weil wir heute Abend so gut gelaunt sind", seine Meute grölt, "und nehmen nur euch Frauen mit." "Das könnt Ihr nicht machen!", kreischt Madeleine los und wehrt sich gegen die Pranke von dem Matrosen, der uns aus meiner Kajüte geholt hat. "Wir haben Rechte! Ihr könnt uns nicht einfach mitnehmen!" Der Matrose macht kurzen Prozess und legt ihr seine große Hand über den Mund, sodass man ihr Wüten nur noch leise hören kann, bis sie ganz verstummt und mich mit großen Augen ansieht. "Ihr kommt mit uns", setzt der Kapitän fort, "und gebt uns euren Schmuck und das Geld, das ihr noch bei euch habt." Die Frauen murmeln, aber keine traut sich, zu widersprechen. 

Er blickt noch einmal in die Runde, dann macht er auf dem Absatz kehrt und steuert die Holzplanke an, die auf sein Piratenschiff führt. "Ihr habt eine Stunde, um euer Gut zu packen!" 


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